Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Peter Sodann for President?

Innenpolitik Peter Sodann for President?

dutchweepee
dutchweepee
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Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf eko vom 15.10.2008, 21:24:17
@eko

ohne mich in den hochökonomischen streit einmischen zu wollen, finde ich es toll, daß selbst die neoliberalen FDPler über eine neuordnung des kapitalismus nachdenken. auch die CDUler staunen grad über DIE LINKE und loben sie, weil sie sich konstruktiv und klug in die debatte einbringt. (hab heute mit ´nem anwalt der LINKEN-fraktion im bundestag gesprochen)

alle versuchen gerade die löcher im boot des hemmungslosen geld"verdienens" zu stopfen. geld entsteht nicht aus dem nichts. geld muss in meinem verständnis erarbeitet werden (durch ARBEIT!) - oder mit hilfe krimineller energie besorgt.

JA! <-- so einfach bin ich gestrickt.

hoffentlich werden wenigstens diejenigen bestraft, die für die gegenwärtige geldvernichtungsmaschine verantwortlich sind, oder zumindest entmachtet. ich habe aber wenig hoffnung, daß dies geschieht. bin halt wohl doch "zu" linksgestrickt, um an die selbstregulierung des systems KAPITALISMUS zu glauben?

eko
eko
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Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von eko
als Antwort auf dutchweepee vom 16.10.2008, 00:44:47
@ dutchweepee:

Es wäre um Vieles einfacher, mit Euch zu diskutieren, wenn Ihr einen nicht so oberflächlich und eben "einfach gestrickt" in eine Euch gefällige Ecke stellen wolltet.

Ja, ich habe Eure Angriffe gegen den Kapitalismus abgewehrt, weil ich nach wie vor der Auffassung bin, dass der Kapitalismus gegenüber dem Sozialismus die bessere Gesellschaftsform ist. Was das Weltwährungssystem oder Weltwirtschaftssystem oder wie auch immer man das benennen will, ins Wanken gebracht hat, ist nicht etwa der Kapitalismus an sich, sondern die Auswüchse dieses Systems, diejenigen, die in ihrer hemmungslosen Gier die Sache völlig überzogen haben. Kapitalismus muss nicht zwangsläufig auch menschenfeindlich und inhuman sein. Kapitalismus muss auch ein menschliches Gesicht bewahren.

Man hat vielleicht in der Vergangenheit zu sehr darauf gesetzt, dass es "der Markt von selbst richten" würde. Das war ein Irrtum, wie sich jetzt herausstellt. In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, dass es unsere von Euch nicht sonderlich geliebte Bundeskanzlerin war, die schon in Heiligendamm und später in Japan Länder wie die USA und Großbritannien gedrängt hat, mehr Kontrolle auf den Kapitalmarkt auszuüben, was von denen jedoch abgeschmettert wurde.

Nun, nachdem das Kind im Brunnen liegt, sieht man auch dort ein, dass es so ganz ohne Kontrolle eben doch nicht geht. Es bleibt zu hoffen, dass diese Einsicht nicht in kurzer Zeit wieder von diesen Spekulanten torpediert wird.

Du, dutch, hast vor kurzem dafür plädiert, Banken zu verstaatlichen. Ich möchte Dich mal freundlichst darauf hinweisen, dass es gerade die teilstaatlichen Landesbanken waren, die sich auf dem amerikanischen Immobilienmarkt völlig verzockt haben. Siehe Sächsische Landesbank. Auch die konnten nicht schnell genug reich werden. Also auch Verstaatlichung hilft da nicht weiter.

In unser Wirtschaftssystem mus wieder Menschlichkeit einkehren, der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen und nicht die Gier von Aktionären, die den Hals nicht voll kriegen können. Dann ist auch das kapitalistische System dem Sozialismus überlegen. Auch ich hatte nicht gedacht, dass es derartige Auswüche geben würde, die ich auch total verurteile.

Nun bin ich zwar vom Thema abgekommen, aber das musste auch mal klargestellt werden.

Und nach wie vor bin ich der Meinung, dass ein Bundespräsident Peter Sodann eine Lachnummer wäre, denn "Volksnähe" allein reicht für dieses Amt beileibe nicht aus, da muss noch mehr Substanz dahinter sein.
--
eko
adam
adam
Mitglied

Peter Sodann for President?
geschrieben von adam
als Antwort auf eko vom 16.10.2008, 08:43:17
Im Großen und Ganzen gebe ich Dir recht. Sowohl in der Marktwirtschaft (moderne Definition von "Kapitalismus") als auch bei der Wahl des Bundespräsidenten, darf es kein Nullsummenspiel geben. Das ist unseriös und hat im Wirtschaftsleben und in der Politik nichts zu suchen. Wer es dennoch betreibt, missachtet das System und darf sich nicht wundern, wenn er (wenigstens moralisch) verurteilt wird.

--

adam

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dunkelgraf
dunkelgraf
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Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf eko vom 15.10.2008, 21:24:17
Du weißt ganz genau, dunkelgraf, dass an der weltweiten Finanzmisere keinesfalls der Direktor des IWF schuld ist, sondern die uferlose Gier derjeniger, die den Hals nicht voll genug bekommen konnten und mit Geld herumgezockt haben. Damit hatte Köhler nichts, aber auch gar nichts zu tun und deshalb solltest Du es unterlassen, solche Lügen über ihn in die Welt zu setzen.

Vielleicht mag ich den Horst Köhler deshalb besonders, weil er, wie ich, schwäbisch spricht und eine Schwäbin aus Ludwigsburg, meiner Geburtsstadt, zur Frau hat. Aber mit Deinem dümmlichen Gequatsche der "Wohlstandsansicht" hat das absolut nichts zu tun.

Übrigens: Es heißt "kollabiert" und nicht "kollaboriert". Tja, deutsche Sprach, schwere Sprach! Gelle?
geschrieben von eko

Natürlich ist ein Mensch nicht Schuld an einer weltweiten Finanzkrise, aber ein Mensch in exponierter Stellung hat mehr Schuld als andere. Und der IWF ist mitverantwortlich, daß sich der Kapitalismus (=uferlose Gier) voll entfalten konnte. Somit sehe ich den Herrn Köhler wesentlich negativer als du, selbst wenn er den Dialekt meiner Heimatregion sprechen würde.
Was deine Sprachkorrektur betrifft: Bravo! Bist eben der bessere Deutsche, der die deutsche Sprache korrekt beherrscht. Aber verstanden hast du wenigstens, was ich sagte.
--
dunkelgraf
angelottchen
angelottchen
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Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf dunkelgraf vom 16.10.2008, 09:21:14
die ARD hat übrigens alle Wiederholungen des Tatorts mit Sodann im kommenden Jahr aus dem Programm genommen.Na da geht dem guten Mann aber richtig viel Tantiemen verloren, aber die Linken werden ihn schon gut bezahlen...

In der Zeit vor der Wahl im Mai 2009 wird es keine Wiederholungen von "Tatort"-Krimis mit Peter Sodann geben. Nachdem Sodanns Kandidatur für die Linke bekannt geworden war, hatte die Junge Union Nordrhein-Westfalen die ARD aufgefordert, "Tatort"-Folgen mit Sodann bis zur Bundespräsidentenwahl aus dem Programm zu nehmen.

ARD-Sprecher Peter Meyer sagte dazu am Mittwoch: "Die Programmplanungen für 2009 können sicherlich so gestaltet werden, dass nicht ausgerechnet im Umfeld der Bundespräsidentenwahl im Ersten oder in den Dritten eine Wiederholung eines Sodann-Tatorts läuft".

Sodann hatte im vergangenen Jahr seinen letzten Einsatz als Kommissar Ehrlicher. Inzwischen werden nur noch Wiederholungen gezeigt. Das WDR-Fernsehen strahlt an diesem Donnerstag eine Folge aus dem Jahr 1992 aus.
geschrieben von express



Erinnert Ihr Euch? Zu Alfred Tetzlaffs Glanzzeiten durfte der vor den Wahlen auch nicht ausgestrahlt werden
--
angelottchen
EehemaligesMitglied58
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Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 15.10.2008, 23:27:53

[i]über 3,5 Tausend Betriebe in wenigen Jahren mit geringen Kosten (ca 25 Mdr DM)außer Gefecht zu setzen, dabei fast 3 Millionen Arbeiter in Dauerurlaub zu schicken, die Industrieproduktion auf unter 40% zu drücken und nach dieser Totalenteignung einer ganze Bevölkerung, ihr Volksvermögen mit Null DM zu bewerten,,also aus vorher angenommenen 600 Mrd DM tatsächlich eine viertel Mrd DM Schulden zu machen,,
(aus einem Beitrag von Ralph Hartmann Ossietzky 12/2008
)
soweit zitat hugo

Hugo kanns wirklich nicht lassen.
Jetzt haben also treuhand und Köhler schuld, daß nach der wende keine sau mehr trabbi, wartburg, fernseher aus stassfurt, landmaschinen mit mittelalterlichen steuergeräten,unterhaltungselektronik mit diodenröhrensystemen und und und und weder in D noch auf dem weltmarkt haben wollte und die brauchbaren dinge, auf grund veralteter maschinen und unproduktiver arbeitskräfte viel zu teuer waren.
Auch wenn du du diese märchen immer und immer wieder und bei jeder unpassenden gelegenheit hervorkramst, werden sie nicht aktueller und schon gar nicht war.
Also bleib beim thema.
Übrigens die jungen linken in Leipzig lehnen Sodann komplett ab, weil:
- zu alt
- schon mal ausgestiegen
- undemokratisch von oben durch Lafontaine,Gysi, Bisky verordnet ohne die basis zu beteiligen

Da kann man doch mal mit den linken einer meinung sein.





--
hugo[/quote]

--
gram

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EehemaligesMitglied58
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Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf eko vom 15.10.2008, 21:24:17
Du kannst sicher sein, daß leute wie dunkelgraf mit ihrer meinung auch im osten absolute minderheit sind.
Ich glaub mal selbst die linken wollen diesen verquasten urkommunismus aus ein bißchen marx, bißchen lenin und viel honnecker nicht wieder haben..
--
gram
dunkelgraf
dunkelgraf
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Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf angelottchen vom 16.10.2008, 09:32:27
die ARD hat übrigens alle Wiederholungen des Tatorts mit Sodann im kommenden Jahr aus dem Programm genommen.

Da siehst du mal, wie die angeblich so freiheitlich-unabhängige, aber offensicht von privat-politischen Hintermännern wohlgelenkte und bezahlte Medienwelt funktioniert.
Danke für den bestätigenden Hinweis.

--
dunkelgraf
Re: was nicht links ist ist ungeeignet
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 15.10.2008, 23:27:53
@hugo,
"und nach dieser Totalenteignung einer ganze Bevölkerung, ihr Volksvermögen mit Null DM zu bewerten"

Also - mein Geld ist nach der Währungsunion mit einem ganz ordentlichen Kurs umgerechnet worden.

Sehr viel hatten wir( meine Frau und ich waren immer beide berufstätig) nicht anhäufen können, da man im sozialistischen System gehaltsmäßig kurz gehalten wurde. Es war mir dann im kapital. System bei gleichem Beruf- aber dem 2,8-fachen Gehalt- in 13 Jahren möglich erheblich mehr( genau das 7,8-fache) zu sparen, als in den fast 30 Arbeitsjahren davor. Die "Vernichtung" meines Anteils am Volkseigentum kam also gerade noch zurecht !

Von "meinem" Volkseigentum habe ich während der 40 Jahre DDR auch sehr wenig gesehen. Es war mir also ziemlich egal, wie dieses Vermögen letztendlich bewertet wurde.
Ich kann mich nur erinnern- als Chemielehrer und "Berufsverbindungslehrer" an der EOS- hatte ich die Möglichkeit mit Schülern eine große Anzahl von Betrieben zu besichtigen, Gespräche zu führen .... Oft ware wir von solchen Besichtigungen und Gesprächen so geschockt, dass es ab 1983 nur noch möglich war, ausgesuchte Betriebe mit Schülern zu besichtigen.
Wenn man dann noch den Zustand unserer Infrastruktur, volkseigenen Bausubstanz ... dazurechnet, wird mir klar, dass dieses Volkseigentum nicht auf die Bevölkerung aufgeteilt werden konnte oder für eine andersartige Beteiligung umgerechnet werden konnte. Es war im Grunde genommen im "Ar...".
Was Hartmann da schreibt ist eine von Unkenntnis geprägte rein populistische Darstellung.

Ürigens - einen Ralf Hartmann Ossietzky gibt es nicht. Es gibt einen Ralf Hartmann, der für die Zeitschrift Ossietzky des Verlags Ossietzky GmbH Hannover schreibt. Die DDR hat dieser Journalist kaum gesehen. Er verarbeitet Zahlen, ohne den Zustand der DDR gekannt zu haben.

Ich staune immer wieder, dass auch du den Zustand der DDR und damit des "Volkseigentums" nicht gekannt haben willst. Dass du nicht weißt, wie es mit der Arbeitsproduktivität aussah, weil 90% der Betriebe in einem katastroph. Zustand waren und das nicht nur Kleinbetriebe, sondern solche Riesenobjekte, wie Leuna, Buna, Schwarze Pumpe, Chemiefaser Schwarza/Guben..., die ich übrigens alle, da es Chemiebetriebe waren(sind), recht genau kenne.

Wie hoch würdest du denn z.B. den Wert von Leuna mit seinen damals 30.000 Beschäftigten ansgeetzt haben?

Ich werde dir eines sagen - die Schätzer des "Volkseigentums" der DDR , die ziemlich schnell in Zusammenarbeit mit den ehemaligen Generaldirektoren zu einer bestimmten Summe kamen, mussten später feststellen, dass diese Zahlen illusorisch waren.
Bei den meisten Betrieben waren die Kosten für gesetzlich notwendige ökologischen Sanierungsmaßnahmen weitaus größer, als die damaligen Wertvorstellungen.

--
klaus
susannchen
susannchen
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Re: Besser informieren, statt Floskeln!
geschrieben von susannchen
als Antwort auf dunkelgraf vom 16.10.2008, 09:46:46
Sorry, aber das zeugt von deiner eklatanten Unwissenheit.
Es gibt Wahlgesetze in die auch Mediengesetze mit einfliessen!

Also, erst einmal besser informiere bevor du mit deinem Erzkommunistischen Kram daher kommst.
--
susannchen

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