Innenpolitik Protest

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Re: Protest
geschrieben von slash
als Antwort auf Karl vom 17.04.2013, 09:53:57
Warum wird hier der Popanz aufgebaut, nur weil man bereit sei Verantwortung dafür zu übernehmen, dass sich die Geschichte Deutschlands nicht wiederholt, würde man sein Land nicht lieben?

Karl
geschrieben von karl


@Karl,
wie wahr, wie wahr.

...
slash
Karl
Karl
Administrator

Re: Protest
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 17.04.2013, 10:17:36
Was mich in diesem Zusammenhang immer wieder beschäftigt, ist die Frage: Wohin führt es, wenn diese "Liebe zur eigenen Gruppe" nicht offen gezeigt werden darf, nicht erwünscht ist?

M. E. geht es doch gar nicht darum. Ich fände es absonderlich, wenn man sich nicht freuen dürfte, wenn die eigene Nationalmannschaft siegt etc. Ich kenne da auch niemanden, bei dem das so ist, nur solche, die sich für Fussball nicht interessieren.

Es gibt eine Wertehierarchie und die Nationalliebe und die Liebe zur "ingroup" darf eben nicht ganz oben stehen und alles andere darf nicht untergeordnet werden.

Für mich ist die Liebe zur eigenen Nation wichtig, aber sie steht in der Werteskala nicht ganz oben. An erster Stelle steht für mich die Menschenwürde und die Gleichheit aller Menschen, gefolgt von Gerechtiggkeit, Rechtsstaatlichkeit etc.

Und da ich mein Land liebe, möchte ich, dass diese Werte auch hier gelten und ich werde meinen kleinen Teil der Verantwortung wahr nehmen, dafür zu sorgen, dass dem so ist.

Hier wird so getan, als wären diejenigen, die den Nationalstolz nicht über alles stellen, Vaterlandsverräter und das stört mich gewaltig. Diejenigen, die den Nationalstolz über alles stellen, waren einmal die Totengräber für Millionen von Menschen und das werde ich nie vergessen.

Karl
Mitglied_81b4260
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Re: Protest
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 17.04.2013, 11:30:59
Das, worauf Deutsche echt stolz sein können, ist die Klarheit des Grundgesetzes!

Mart

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Re: Protest
geschrieben von ehemaliges Mitglied
In den 45 Jahren bis heute, waren diese Vorwürfe den folgenden Generationen gegenüber unberechtigt. Dieses ewige "nostra culpa", unsere Schuld, degenerierte zu einem Politmasochismus, der wiederum ganze Generationen Deutschautisten hervorbrachte, die nicht mehr wissen, was sie eigentlich sind.
geschrieben von Adam

Also gibt es gar nicht „unsere Schuld“? Die Vorwürfe sind unberechtigt? Und wir wissen nicht mehr, wer wir sind? „Deutschautisten“ sind wir, was ist das denn? Das sind die, die das aufrechte Deutschtum, die glorreiche Vaterlandsliebe, vermissen lassen, oder wie verstehe ich das?
Es darf, nein, es soll! wieder patriotisch oder gar national gedacht werden, die Zeiten des Büßergewandes sind vorbei, welch eine Erleichterung.
Brrrr, mich schüttelt's.
Ich danke Mart für den interessanten Artikel aus der SZ und zitiere hier noch folgenden Passus daraus:
„Doch eine solche Zweiteilung der Menschen in Patrioten und Nationalisten ist politisch motiviert - sie dient dazu, Patriotismus als wünschenswerte Eigenschaft propagieren zu können.
[. . . ]
So zeige sich in Umfragen, dass Patrioten zum Nationalismus neigen. Statistisch betrachtet hängen Patriotismus und Nationalismus eng zusammen. Viele Patrioten sind schlicht und einfach auch Nationalisten."


Ich bin entsetzt über deine, Adams, geschichtsvergessenen Äußerungen. Obendrein ist es seltsam, wie apodiktisch und diktatorisch du deine Thesen mit dem Holzhammer einhämmerst.
Sind wir wieder so weit, dass Patriotismus regelrecht gefordert wird? Hier beschweren sich Leute, dass man den Patriotismus für sich selber ablehnt, dabei billige ich diesen anderen sogar zu, ich habe geschrieben, dass ich ihn nicht für gefährlich halte, wenn er nicht rüberschwappt in Nationalismus (die Gefahr sehe ich allerdings!).
Umgekehrt meinen nun aber die Patriotismus-Verfechter, anderen, die damit nichts am Hut haben, diesen unbedingt aufdrücken zu müssen und Vaterlandsliebe als einzig richtige Form der Einstellung fordern zu können. (Im Jahr 2013!)

Ich muss mich schon sehr wundern.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Protest
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 11:54:57
Klasse marina ...ich bin hundertprozentig mit Dir einer Meinung.
adam
adam
Mitglied

Re: Protest
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 11:54:57
Also gibt es gar nicht „unsere Schuld“? Die Vorwürfe sind unberechtigt? Und wir wissen nicht mehr, wer wir sind? „Deutschautisten“ sind wir, was ist das denn? Das sind die, die das aufrechte Deutschtum, die glorreiche Vaterlandsliebe, vermissen lassen, oder wie verstehe ich das?
Es darf, nein, es soll! wieder patriotisch oder gar national gedacht werden, die Zeiten des Büßergewandes sind vorbei, welch eine Erleichterung.
Brrrr, mich schüttelt's.


@marina,

nein, unsere Schuld gibt es nicht, sondern die aus dieser Schuld gewachsene Verantwortung und das ist mehr wert als bloße Schuld, weil es keine Täterbindung gibt und deshalb generationsübergreifend ist.

Deine übliche Schimpferei zeigt deutlicher, daß Du nicht kapiert hast, was hier diskutiert wird. Über Schuldzuweisungen hinaus, reicht es zu nichts. Auch da kann es einen schütteln. Bißchen mehr Grips statt Zorn wäre angebracht.

--

adam

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Re: Protest
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 17.04.2013, 12:26:09
nein, unsere Schuld gibt es nicht, sondern die aus dieser Schuld gewachsene Verantwortung und das ist mehr wert als bloße Schuld, weil es keine Täterbindung gibt und deshalb generationsübergreifend ist.
geschrieben von Adam

Sippenhaft?
Müsste man also auch einem 'Russen' die Taten eines Stalins ankreiden?

Auf der anderen Seite-
wer sollte das Üble -so gut wie möglich- wieder gutmachen,
wenn nicht diejenigen, denen es gut geht.
Aber deswegen 'Schuld und damit Verantwortung', damit mag ich mich nicht anfreunden.
yuna
yuna
Mitglied

Re: Protest
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.04.2013, 12:32:56
Digizar, ich kann mich irren, aber entweder verstehe ich dich falsch oder du verstehst adam falsch.
Den Punkt den du zitierst hast, unterschreibe ich, da bin ich adams Meinung.
Heutige Generationen tragen keine Schuld, sondern Verantwortung.
Schuld lähmt, Verantwortung fordert auf zu handeln.
Und Verantwortung trägt jeder in diesem Land, nicht nur direkte Nachfahren.

Davon ab wehre ich mich jetzt mal gegen die immer wieder auftauchenden Begriffe "Autismus" und "autistisch", wenn nicht von der Störung selbst die Rede ist.
Deutschautisten ist in so einem Zusammenhang praktisch eine diskriminierende Bezeichnung für Autisten.
Wenn Deutsche zu irgendwas nicht fähig wären, würde man sie ja auch nicht mit Begriffen wie Deutschbehinderte beschreiben.
Mir ist schon so oft aufgefallen, dass Begriffe wie "Autismus" oder "autistisch" gerne im Zusammenhang mit fehlender Emotionalität genannt werden oder wenn sich jemand nicht einbringt. Mich würde interessieren woher diese Unart kommt.
Zumal die Verwendung dieser Begriffe offenbar völlig normaler Sprachgebrauch zu sein scheint, während man sofort eins auf den Deckel bekäme, würde man aussagen jemand verhalte sich behindert.
luchs35
luchs35
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Re: Protest
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 17.04.2013, 11:30:59
Entschuldigung, ich hatte Adam anstatt Karl angesprochen und stelle meine Frage noch einmal ein.

Hier wird so getan, als wären diejenigen, die den Nationalstolz nicht über alles stellen, Vaterlandsverräter und das stört mich gewaltig. Diejenigen, die den Nationalstolz über alles stellen, waren einmal die Totengräber für Millionen von Menschen und das werde ich nie vergessen. Karl
(Meine Zitierfunktion geht plötzlich nicht mehr)

Karl, auch wenn Du mir konsequent nicht antwortest, stelle ich Dir trotzdem die Frage, wer hier Nationalstolz über alles gestellt hat?

Luchs35
adam
adam
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Re: Protest
geschrieben von adam
als Antwort auf yuna vom 17.04.2013, 12:44:45
Du hast recht yuna, der Ausdruck Deutschautisten war ein Fehlgriff und ich entschuldige mich dafür. Gemeint war die innere Verlorenheit von Generationen, die sich keiner Schuld bewußt sein können.

--

adam

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