Innenpolitik Terror von rechts

arno
arno
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von arno
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 11.12.2011, 15:18:49
Hallo,

ich habe nur wenige Beiträge zu diesem Thema gelesen und
möchte aber folgendes dazu bemerken:


Ein großer Teil der ehemaligen NSDAP-Mitglieder wurden nach dem
Krieg Mitglieder der CDU/CSU und gelangten dort in höchste Staats-
funktionen.
Das diese Menschen in der Partei viele mit ihrem alten Gedankengut
beeinflußten, ist bestimmt jedem klar.
Selbst der BND hat erst vor kurzem die Personalakten
nationalsozialitisch geprägter Führungskräfte vernichtet!
Warum wohl?

Das "Christliche" in der CDU/CSU hat dies nicht verhindert,
zumal gerade die Kirchen durch den Nationalsozialismus immens
über die Konkordatsverträge auch heute noch bis ans Ende der Zeit
profitieren.
Soviel dazu.
Heute werden in Museen vergoldete Nazi-Essbestecke mit den
SS-Zeichen ausgestellt, im Internet NS-Weihnachtbaumschmuck
versteigert, im Fernsehen täglich mehrere Filme über das
Untergehen des 3. Reiches gezeigt.

All das fördert bestimmt nicht das Vergessen der Hitler-Diktatur.

Solange wir das nicht ändern, fördern wir den Terror von rechts!

Viele Grüße
arno
olga64
olga64
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von olga64
als Antwort auf EhemaligesMitglied68 vom 08.12.2011, 12:07:17



Die V-Leute sind immer Nazis und werden von Verfassungsschützern gezielt ausgesucht und angesprochen. Die liefern Informationen und bekommen als Gegenleistung Wertgegenstände, wie z.B. I-phones, Jahreskarten für Bayern München u.ä.


Es sind nicht alle V-Leute Mitglieder der NPD; es gibt auch solche,die dies einfach als leichten und lukrativen Nebenverdienst ansehen. Sie bekommen ja wahrlich nicht nur solchen Kram, sondern richtiges Geld (5-stellige Summen). Die Hardcore-Nazis investieren dann diese Beträge wieder in die unsägliche Partei.
Was ich aktuell aber sehr bedenklich finde, ist die Tatsache, dass Frau Zschäpe und auch Herr Wohlleben vermutlich bald freigelassen werden müssen. Da sie schweigen, ist ihnen ja bis auf Brandstiftung nichts nachzuweisen. Und für Brandstiftung kommt man nicht allzu lange in den Knast. Und die vermeintlichen Mörder haben sich ja selbst hingerichtet.
Das ist schlimm, weil es auch wieder zu Triumphgeheul der Nazis führen wird. Olga
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von schorsch
als Antwort auf arno vom 11.12.2011, 19:25:45
Hallo,
.................................
All das fördert bestimmt nicht das Vergessen der Hitler-Diktatur.

...........................................
arno
geschrieben von arno


Möchtest du denn, dass sie vergessen würde, die Hitler-Diktatur? ()

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 02.12.2011, 13:48:29




Schleswig-Holstein war schon immer anfällig für "braun". Es gibt hier noch Straßenbezeichnungen, die längst geändert gehören. Manche Leute hören Hinweise darauf aber nicht gern!

Clara


Auch woanders hört dies keiner gern - es ist ja eine Spezialität der Deutschen, alles unter den Teppich zu kehren (ich wusste von nichts!).
Aber auch in Bayern ist dies so; immerhin wurde aus dem Hitler-Domizil auf dem Obersalzberg ein 5-Sterne-Hotel, wohin die ewig Gestrigen nach wie vor pilgern.
Ich schliesse hier auch immer die schlagenden Studentenverbindungen mit ihren Männlichkeits-Ritualen mit ein. Diese werden zwar immer weniger, weil moderne junge Männer keinen Sinn dahinter sehen, Frauen auszusperren.
Ganz schlimm mit dem Gestern behaftet ist nach wie vor Österreich - die arbeiteten auch nie an der Aufarbeitung und die Freundler-Wirtschaft setzt sich ja bis heute fort; ein kleines Land mit unendlichen grossen Skandalen. Olga
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

ot
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2011, 17:10:58
@Olga,

der Obersalzberg ist durchaus einen Ausflug wert. Ich habe mir dort die sehr interessante Dauerausstellung des Instituts für Zeitgeschichte angeschaut.
Man kann einen Besuch mit Ausflügen um den Königsee, auf den Jenner, den Hohen Göll, den Watzmann oder vielen anderen Bergen verbinden, man kann auch ins Bergwerk einfahren.

In einem Hotel habe ich dort nicht genächtigt. Die Gegend gefällt mir allerdings ausgezeichnet und ich werde immer wieder zum Königssee fahren.

Deine Hinweise zeigen, dass du noch nicht dort warst. Statt ein Wochenende in München zu verbringen wäre Berchtesgaden sicherlich eine gute Alternative.

Obersalzberg

Ciao
Hobbyradler
Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2011, 17:10:58
"Aber auch in Bayern ist dies so; immerhin wurde aus dem Hitler-Domizil auf dem Obersalzberg ein 5-Sterne-Hotel, wohin die ewig Gestrigen nach wie vor pilgern."


Ich bin zwar kein Bayer - wie du es bist, sondern "Preiß" - muss aber feststellen,dass da so einiges nicht stimmt.
Ich bin seit 19 Jahren 1X im Jahr auf Urlaub in Schönau am Königssee.

1. Ist aus dem "Hitler-Domizil auf dem Obersalzberg" kein 5-Sterne-Hotel geworden.
Das von dir angesprochene Hotel steht auf dem ehemaligen "Göring-Hügel" ( na gut - war genau so ein Verbrecher!)
Das Hotel ist auch kein Pilgerort der "ewig Gestrigen", sondern ein Millionengrab geworden und ständig völlig unterbelegt( in 3 Jahren fuhr es 15 Mio € Schulden ein).
Viel zu teuer und fast nur mit Ausländern belegt.

2. Das Berchtesgadener Land mit den bekannten Sehenswürdigkeiten Jenner, Watzmann, Kehlstein, Könissee,... gehört zu den schönsten Gegenden Deutschlands und besonders in Schönau am Königssee kann man in fast 200 Privatquartieren recht preiswert übernachten.
Solltest du nutzen und dabei gleich das Dokumentationszentrum Obersalzberg besuchen.
Da ist im Moment ( bis März 2012) eine Ausstellung des Deutsch-Russischen Museums Berlin-Karlshorst zum Thema "Juni 1941 - Der tiefe Schnitt".

P.s. sehe gerade, dass hobbyradler auch geantwortet und dazu einen Link gestzt hat.

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clara
clara
Mitglied

Re: ot
geschrieben von clara
als Antwort auf hobbyradler vom 14.12.2011, 18:14:02
Diese Ausstellung würde mich auch interessieren. Tatsache ist aber, dass auch heute noch die letzten Altnazis und nicht wenige Neonazis aus anderen Gründen hinpilgern. Mir bekannte Senioren, die aus ihrer Gesinnung kein Geheimnis machen ("das hätte es unter A. nicht gegeben!"), schwärmen immer noch von ihren zurückliegenden alljährlichen Reisen zum Obersalzberg. Ist ja auch kein Wunder bei dieser Atem beraubenden Lage und Aussicht. Damals war dies allerdings nur Privilegierten vorbehalten, wie entspr. Filme dokumentieren. Politische Cliquen sichern sich zu allen Zeiten ihre Privatrefugien, die meist in den schönsten Gebieten liegen.

Clara
olga64
olga64
Mitglied

Re: ot
geschrieben von olga64
als Antwort auf hobbyradler vom 14.12.2011, 18:14:02
Natürlich war ich dort (schon als Kind und Schülerin), verbringe aber nicht die Wochenenden regelmässig in dieser Gegend, da ich ja - wie schon öfters erklärt - an einem der schönsten bayerischen Seen wohne und zudem mit meinem Freund in München u.a. das kulturelle Programm geniesse. Und dies ist mir als Nazi-Tochter einfach wichtiger als mich der Gefahr auszusetzen, in einer Gedenkstätte eben doch irgendwelchen verkappten Sympathisanten von gestern zu begegnen.
Und übernachten tu ich in Bayern sowieso nur in München (siehe oben Freund/Kultur) - für alle anderen Ausflüge kann ich gut nach Hause fahren. Noch Fragen? Olga
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2011, 16:15:14
Auf dem Blog SeeMoZ gibt es ab sofort einen Bericht vom Literaturwissenschaftler und Journalisten Fritz v. Klinggräff über das Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus (BgR) in Jena, Pfarrer König, seiner Tochter Katharina und dem Rechtsextremismus in Thüringen.

Einige aus meiner Sicht wesentliche Sätze im Bericht:
Die Nazis sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und dagegen helfen eben nicht nur Straßenfeste und Spaßguerilla.
Nachfolgend geht es um eine Bürgerversammlung mit dem Ziel der restlosen Aufklärung über die Nazis und die NSU. Dazu ist zu lesen:
Sie alle wollen Aufklärung über die zehn rassistisch motivierten Morde, die die Republik derzeit erschüttern, und darüber, weshalb eine «Terrorgruppe jahrelang eine Blutspur durch Deutschland ziehen konnte», wie es in der Einladung zur Diskussionsveranstaltung heisst.

Doch konkrete Informatio­nen erhofft sich dieses kleine Who’s who der viertgrössten Stadt Thüringens vergeblich. Denn am Ende verkündet Innenminister Jörg Geipert (CDU), der oberste Staatsschützer Thüringens, lakonisch: Mit ihm werde es eine lückenlose öffentliche Aufklärung der Verstrickung des Thüringer Verfassungsschutzes mit dem Mördertrio Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe nicht geben. Der Abschlussbericht, den eine Untersuchungskommission in drei Monaten vorlegen soll, werde teilweise geheim bleiben. Der Staat schützt sich mithin vor seinen BürgerInnen. «Es geht hier nicht nur um die Rechte der Individuen», sagt der smarte Innenminister Geipert; auch der Staat habe seine Rechte. Aber er lächelt freundlich über die Bemerkung des Thüringer-Flüchtlingsrats-Vorsitzenden Steffen Dittes, dass der Thüringer Verfassungsschutz nach seinem Versagen nun auf seine Existenzberechtigung hin überprüft werden müsse.

Damit wisst ihr jetzt Bescheid und es gibt auch einen Grund:
Die Gewalt nahm zu; die «Zeckenjagd» auf Punks, AusländerInnen, Schwule und Anti­faschistInnen wurde gezielter, geplanter. Tino Brandt baute seinen sogenannten Thüringer Heimatschutz auf, und der Thüringer Verfassungsschutz unter Helmut Roewer unterstützte den rechten V-Mann dabei jahrelang mit 800 Euro im Monat – in der Hoffnung, die Szene damit für den Verfassungsschutz überschaubarer zu gestalten, wie Wohlmeinende sagen.

Danach kommt noch die Rede auf die allseits beliebte Familienministerin Kristina Schröder:
Eine Hauptforderung der Initiativen vor Ort richtet sich daher auch an die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Kristina Schröder (CDU). Diese hatte im vergangenen Jahr mit einer Extremismusklausel sämtliche Projekte zur Verteidigung der Demokratie unter Generalverdacht gestellt. Über Jahre hinweg waren antifaschistische Vereine und Initiativen staatlich gefördert worden. Inzwischen aber müssen diese schriftlich erklären, dass sie und ihre potenziellen Partner verfassungstreu agieren, und alle bespitzeln, mit denen sie kooperieren – ein Passus, der sich ausschließlich gegen die Linken richtet. «Die Frau weiß gar nicht, wie viel Vertrauen zu unserer Arbeit sie mit ihrer Links-rechts-Gleichung wieder kaputt gemacht hat», stöhnt Peer Wiechmann vom Verein Cultures interactive.

Meine Meinung kennt ihr. Es geht nicht nur um das Problem Nazismus, was wir hier vor uns haben ist ein riesiger Skandal, verursacht von einer Bundesregierung und dem Verfassungsschutz, der es vorzog viel lieber V-Männer/Frauen weiterhin zu bezahlen, statt sie dem Bundesgerichten namentlich zu nennen.

Konkret: Verbindungsleute sind auch Nazis, nur mit dem Unterschied, das sie vom Staat bezahlt wurden.

Ich fände es zwar schön, wenn die Seniorenministerin sich an unserer Diskussion beteiligen würde. Aber ihr wisst ja auch, das sie sich an kritischen Diskussionen in der Netzgemeinde nicht beteiligt. Weder auf ihrer Homepage, noch bei Facebook und noch viel weniger bei Abgeordnetenwatch.

Vielleicht hätte ich einen eigenen Thread aufmachen sollen.

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.12.2011, 12:30:05
Der Sarkasmus ist nicht mehr zu überbieten: Südkurier: Merkel dankt Bürgern für Einsatz gegen Rassismus und dann ist noch heute bei Tagesschau.de offiziell die Frage zu lesen: Bezahlte der Geheimdienst die falschen Pässe?

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