Innenpolitik Verletzte und Tote in München
Re: Danach in München
Ich lese und schaue trotzdem gerne Krimis.
Eine Verrohung meiner Einstellung kann ich dennoch nicht feststellen.
LG von einer friedlichen ff
Eine Verrohung meiner Einstellung kann ich dennoch nicht feststellen.
LG von einer friedlichen ff
Adenauer las zur Entspannung Krimis.
Vielleicht bist du schon immer weichgekocht und gegen eine Verrohung resistent.
lupus
![](/community/public/img/emojis/grinning.png)
lupus
Liebe Edita,
.......... aber er spielte wohl gerne Ballerspiele, was von vielen Amokläufern bekannt ist und die trotzdem immer wieder verharmlost werden.
Karl
Lieber Karl - Dietrich Dörner hat dazu einen für meine Begriffe interessanten Aufsatz geschrieben, ich war auch immer der gleichen Meinung wie Du, bin aber jetzt erneut ins Grübeln gekommen, der Schlüssel liegt womöglich ganz wo anders in unserer in vielen Dingen so widersprüchlichen Welt!
" Killerspiele " und Gewalt
Edita
Re: Verletzte und Tote in München
Eine einfache Erklärung für ein solches Verhalten gibt es meiner Meinung nach nicht.
Da kommen wohl viele Komponente zusammen, bis es soweit kommt.
ff
Da kommen wohl viele Komponente zusammen, bis es soweit kommt.
ff
Mal ein nochmal anderer Gedanke:
Ist das permanente Konsumieren vieler! vieler Krimis, Mord ist nicht nur möglich, sondern fast immer Standard, eine Verharmlosung des Tötens?
Denn auch in den Krimis geht es ja wirklich um reales Umbringen, oft noch garniert mit Spritzen von Blut, wie im richtigen Mord-leben, oder Folterszenen, nicht angedeutet, sondern schön "gemütlich" langsam und ausführlich.
Waren Krimis aus klassischer Zeit nicht eher Handlungen, wo der Mord zwar Voraussetzung war, aber nur angedeutet wurde, die Haupthandlung sich ausschliesslich auf die intelligente Aufklärung bezog?
Ist das permanente Konsumieren vieler! vieler Krimis, Mord ist nicht nur möglich, sondern fast immer Standard, eine Verharmlosung des Tötens?
Denn auch in den Krimis geht es ja wirklich um reales Umbringen, oft noch garniert mit Spritzen von Blut, wie im richtigen Mord-leben, oder Folterszenen, nicht angedeutet, sondern schön "gemütlich" langsam und ausführlich.
Waren Krimis aus klassischer Zeit nicht eher Handlungen, wo der Mord zwar Voraussetzung war, aber nur angedeutet wurde, die Haupthandlung sich ausschliesslich auf die intelligente Aufklärung bezog?
Dietrich Dörner endet mit dem Satz:"Man sollte nicht ein Symptom für die Ursache halten; das ist immer ein Fehler."
Aber: Man sollte aber auch kein mögliches Symptom gutreden.
lupus
Aber: Man sollte aber auch kein mögliches Symptom gutreden.
lupus
So ist es heigl. Die Krimis werden immer brutaler, Folterszenen sind inzwischen ganz "normal".
Allerdings, meiner Schwiegermutter, die das auch beklagt, sage ich immer, realer Krieg ist noch brutaler, virtuell ist da immer noch besser.
Mir sind Krimis mit intelligenter Aufklärung jedoch weitaus lieber als die Schilderung barbarischer Morde.
Karl
Allerdings, meiner Schwiegermutter, die das auch beklagt, sage ich immer, realer Krieg ist noch brutaler, virtuell ist da immer noch besser.
Mir sind Krimis mit intelligenter Aufklärung jedoch weitaus lieber als die Schilderung barbarischer Morde.
Karl
" Der amerikanische Psychiater Peter Langman hat versucht, diesen Fragen in seinem Buch "Amok im Kopf – Warum Schüler töten" auf den Grund zu gehen. Langmans Buch wurde nun zu Hause bei dem jungen Deutsch-Iraner gefunden, der vor einem Münchener Einkaufszentrum neun Menschen erschossen hat und sich anschließend umbrachte.
In aufwendiger Arbeit rekonstruiert der Psychiater Langman verschiedene Fälle, versucht, Muster zu erkennen, Erklärungen zu finden. Und natürlich geht es Langman auch darum, frühzeitig zu erkennen, ob ein junger Mensch zum Amokläufer werden könnte.
Täter von München hat sich intensiv mit dem Thema Amoklauf beschäftigt
Der Täter von München hatte sich wohl ein Buch als Vorbereitungslektüre ausgesucht, dessen Autor einen ruhigen und besonnenen Ton wählt, um über die Gründe von Amokläufen zu forschen. Langman beschränkt sich in seiner Analyse auf zehn Amokläufe an amerikanischen Schulen. Während andere wie der Erfurter Amokläufer sich bekanntermaßen mit exzessiven Gewaltvideos und Computerspielen radikalisierten, las der junge Amokläufer von München eine psychologische Fallstudie.
Dabei verweist er auf gewisse Parallelen in den Familienbiographien der Täter und in ihren Persönlichkeitsstrukturen und Problemen. Langman kommt zu dem Schluss, dass alle von ihm untersuchten Schulamokläufer psychisch schwer gestört gewesen seien: "Es sind keine normalen Jugendlichen, die sich für Mobbing rächen, die zu viel Videospiele spielen, die einfach mal berühmt sein wollen."
Langman unterscheidet psychopathische, psychotische und traumatisierte Täter
Dabei unterscheidet Langman in seinem Buch drei Gruppen von Tätern: die psychopathischen, die psychotischen und die traumatisierten Amokläufer. Manche der späteren Täter litten unter schweren Wahnvostellungen, hörten Stimmen, die ihnen eine Amoktat befiehlen, andere hätten keinerlei Vorstellung davon, was gut und was böse sei. Wieder anderen gefiele das Gefühl, Lebewesen zu quälen, Macht über andere zu haben. Eine nicht geringe Anzahl der Täter seien in der Kindheit psychisch oder physisch missbraucht worden und kämen aus zerrütteten Familien. Etwa 100 Amokläufe hat es weltweit bereits gegeben, die Gründe sind jedes Mal individuell zu untersuchen.
Langman sagte, der Täter habe in seinem Buch möglicherweise ein Vorbild für seinen Amoklauf gesucht. Denkbar sei auch, dass er sich selbst und seine eigene Psyche habe verstehen wollen, um nicht zum Mörder zu werden.
Langman sagte, es sei bereits das zweite Mal, das sein Buch im Besitz eines Amokläufers gefunden worden sei, zuletzt auch 2013 im US-Bundesstaat Colorado. "
Münchner Täter las psychologische Studie zu Amokläufen
Karl - Killerspiele, Gewaltvideos und Krimis braucht sich kein Mensch zusätzlich reinzuziehen, aber.....wenn man das als Ursache für "verkorkste Seelen" heranziehen möchte, dann müßten wir das sofort auch für die täglichen Nachrichtensendungen implizieren, denn die resümieren, was Mord, Totschlag, Abknallen, Abstechen und sogar Abschlachten betrifft, das wirkliche reale Leben!
Nein - ich glaube nicht, daß es so einfach ist!
Edita
In aufwendiger Arbeit rekonstruiert der Psychiater Langman verschiedene Fälle, versucht, Muster zu erkennen, Erklärungen zu finden. Und natürlich geht es Langman auch darum, frühzeitig zu erkennen, ob ein junger Mensch zum Amokläufer werden könnte.
Täter von München hat sich intensiv mit dem Thema Amoklauf beschäftigt
Der Täter von München hatte sich wohl ein Buch als Vorbereitungslektüre ausgesucht, dessen Autor einen ruhigen und besonnenen Ton wählt, um über die Gründe von Amokläufen zu forschen. Langman beschränkt sich in seiner Analyse auf zehn Amokläufe an amerikanischen Schulen. Während andere wie der Erfurter Amokläufer sich bekanntermaßen mit exzessiven Gewaltvideos und Computerspielen radikalisierten, las der junge Amokläufer von München eine psychologische Fallstudie.
Dabei verweist er auf gewisse Parallelen in den Familienbiographien der Täter und in ihren Persönlichkeitsstrukturen und Problemen. Langman kommt zu dem Schluss, dass alle von ihm untersuchten Schulamokläufer psychisch schwer gestört gewesen seien: "Es sind keine normalen Jugendlichen, die sich für Mobbing rächen, die zu viel Videospiele spielen, die einfach mal berühmt sein wollen."
Langman unterscheidet psychopathische, psychotische und traumatisierte Täter
Dabei unterscheidet Langman in seinem Buch drei Gruppen von Tätern: die psychopathischen, die psychotischen und die traumatisierten Amokläufer. Manche der späteren Täter litten unter schweren Wahnvostellungen, hörten Stimmen, die ihnen eine Amoktat befiehlen, andere hätten keinerlei Vorstellung davon, was gut und was böse sei. Wieder anderen gefiele das Gefühl, Lebewesen zu quälen, Macht über andere zu haben. Eine nicht geringe Anzahl der Täter seien in der Kindheit psychisch oder physisch missbraucht worden und kämen aus zerrütteten Familien. Etwa 100 Amokläufe hat es weltweit bereits gegeben, die Gründe sind jedes Mal individuell zu untersuchen.
Langman sagte, der Täter habe in seinem Buch möglicherweise ein Vorbild für seinen Amoklauf gesucht. Denkbar sei auch, dass er sich selbst und seine eigene Psyche habe verstehen wollen, um nicht zum Mörder zu werden.
Langman sagte, es sei bereits das zweite Mal, das sein Buch im Besitz eines Amokläufers gefunden worden sei, zuletzt auch 2013 im US-Bundesstaat Colorado. "
Münchner Täter las psychologische Studie zu Amokläufen
Karl - Killerspiele, Gewaltvideos und Krimis braucht sich kein Mensch zusätzlich reinzuziehen, aber.....wenn man das als Ursache für "verkorkste Seelen" heranziehen möchte, dann müßten wir das sofort auch für die täglichen Nachrichtensendungen implizieren, denn die resümieren, was Mord, Totschlag, Abknallen, Abstechen und sogar Abschlachten betrifft, das wirkliche reale Leben!
Nein - ich glaube nicht, daß es so einfach ist!
Edita
Danke dir ganz doll für deine letzten Beiträge, Edita. =)
Es gab inzwischen schon viele Studien, die eindeutig widerlegten, dass die sogenannten "Killerspiele" nichts mit Amokläufen oder Mass shootings zu tun haben. Sie bringen Menschen nicht zu solchen Taten.
Aber bekanntermaßen verbreitet sich eine Lüge deutlich schneller, als die Wahrheit - und hält sich auch viel hartnäckiger. So leider auch hier.
Aber jemand oder etwas muss ja die Schuld haben, denn die Bevölkerung erwartet, dass etwas getan wird. Und, wenn man sich nicht mit dem desaströsen Zustand unserer Gesellschaft und dem stetigen Anstieg kaputter Seelen auseinandersetzen möchte - dann bleiben Killerspiele als einziger Faktor übrig, den die Bevölkerung auch nur allzu gern annimmt. Hauptsache man kann mit dem Finger auf etwas zeigen und daran glauben, dass man etwas getan habe, um sich endlich wieder sicher zu fühlen. Der einfache Weg: Selbstbetrug.
Es gab inzwischen schon viele Studien, die eindeutig widerlegten, dass die sogenannten "Killerspiele" nichts mit Amokläufen oder Mass shootings zu tun haben. Sie bringen Menschen nicht zu solchen Taten.
Aber bekanntermaßen verbreitet sich eine Lüge deutlich schneller, als die Wahrheit - und hält sich auch viel hartnäckiger. So leider auch hier.
Aber jemand oder etwas muss ja die Schuld haben, denn die Bevölkerung erwartet, dass etwas getan wird. Und, wenn man sich nicht mit dem desaströsen Zustand unserer Gesellschaft und dem stetigen Anstieg kaputter Seelen auseinandersetzen möchte - dann bleiben Killerspiele als einziger Faktor übrig, den die Bevölkerung auch nur allzu gern annimmt. Hauptsache man kann mit dem Finger auf etwas zeigen und daran glauben, dass man etwas getan habe, um sich endlich wieder sicher zu fühlen. Der einfache Weg: Selbstbetrug.