Innenpolitik Wer kennt Schnöggersburg?
In der Colbitz-Letzlinger Heide nördlich von Magdeburg wird seit November 2012 eine völlig neue Stadt erbaut. Sie heißt Schnöggersburg. Es wird kein kleines Städtchen sein, sondern wie eine richtige europäische Metropole anmuten. Auf sechseinhalb Quadratkilometern sollen an den Ufern eines künstlichen Flusses Wohn- und Industriegebiete, Plätze, Straßen, Parks, Krankenhäuser, U-Bahntunnel und -stationen, ein Flugplatz und sogar ein Elendsviertel entstehen. Bis 2017 soll die hunderte Millionen teure Stadt fertig sein.
Aber - in dieser Stadt wird kein Mensch wohnen. Nein - es ist eine Übungsstadt für die Bundeswehr. Hier will die Bundeswehr den realitätsnahen Häuserkampf üben, zum Beispiel Aufstände niederschlagen. Nun fragt sich, wozu braucht die Bundeswehr das?
Ich dachte immer, sie ist dazu da, das Land gegen äußere Feinde an den Landesgrenzen zu verteidigen? Aber diese Übungen sehen eher danach aus, daß sie den Kampf gegen Zivilbevölkerung üben will.
Ja auch Elendsviertel mit primitiven Holzbaracken sind geplant. Hier sollen dann ab 2017 NATO-Soldaten für Kampfeinsätze in urbanen Zentren ausgebildet werden. Der Waffenkonzern Rheinmetall wird neben dem Truppenübungsplatz auch die Kampfstadt betreiben.
Natürlich könnten in Schnöggersburg auch Soldaten für Einsätze in europäischen Großstädten ausgebildet werden, um soziale Unruhen zu bekämpfen. (In Griechenland, Portugal und Spanien fing es ja schon an, heiß zu werden. Und sicher wird es nicht ruhiger.)
Aber es regt sich auch Widerstand. Vom 21. – 29. Juli wird ein internationales antimilitaristisches Camp mit zahlreichen Protestaktionen in der unmittelbaren Nähe des Übungsgeländes stattfinden.
Aber - in dieser Stadt wird kein Mensch wohnen. Nein - es ist eine Übungsstadt für die Bundeswehr. Hier will die Bundeswehr den realitätsnahen Häuserkampf üben, zum Beispiel Aufstände niederschlagen. Nun fragt sich, wozu braucht die Bundeswehr das?
Ich dachte immer, sie ist dazu da, das Land gegen äußere Feinde an den Landesgrenzen zu verteidigen? Aber diese Übungen sehen eher danach aus, daß sie den Kampf gegen Zivilbevölkerung üben will.
Ja auch Elendsviertel mit primitiven Holzbaracken sind geplant. Hier sollen dann ab 2017 NATO-Soldaten für Kampfeinsätze in urbanen Zentren ausgebildet werden. Der Waffenkonzern Rheinmetall wird neben dem Truppenübungsplatz auch die Kampfstadt betreiben.
Natürlich könnten in Schnöggersburg auch Soldaten für Einsätze in europäischen Großstädten ausgebildet werden, um soziale Unruhen zu bekämpfen. (In Griechenland, Portugal und Spanien fing es ja schon an, heiß zu werden. Und sicher wird es nicht ruhiger.)
Aber es regt sich auch Widerstand. Vom 21. – 29. Juli wird ein internationales antimilitaristisches Camp mit zahlreichen Protestaktionen in der unmittelbaren Nähe des Übungsgeländes stattfinden.
Ich stelle einmal folgenden Spiegel Artikel zum Thema ein:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-baut-trainingsgelaende-uebungsstadt-schnoeggersburg-a-840039.html
Es ist auch für mich deutlich, dass der Satz "Von deutschem Boden soll niemals wieder Krieg ausgehen" leider inzwischen längs Makulatur ist. Solch ein "Trainingsgelände" macht dies dem letzten Zweifler deutlich. Langsam soll Normalität werden, was eine zeitlang geächtet war.
Karl
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-baut-trainingsgelaende-uebungsstadt-schnoeggersburg-a-840039.html
Es ist auch für mich deutlich, dass der Satz "Von deutschem Boden soll niemals wieder Krieg ausgehen" leider inzwischen längs Makulatur ist. Solch ein "Trainingsgelände" macht dies dem letzten Zweifler deutlich. Langsam soll Normalität werden, was eine zeitlang geächtet war.
Karl
Es ist auch für mich deutlich, dass der Satz "Von deutschem Boden soll niemals wieder Krieg ausgehen" leider inzwischen längs Makulatur ist. Solch ein "Trainingsgelände" macht dies dem letzten Zweifler deutlich. Langsam soll Normalität werden, was eine zeitlang geächtet war.
Karl
Ich bin froh und stolz, in einem Deutschland zu leben, von welchem in den letzten 70 Jahren keinerlei Krieg ausging. In einem Land, wo solch schwere Entscheidungen, ob sich Deutschland aufgrund seiner Natoverpflichtungen nun irgendwo einmischt oder nicht, nur durch parlamentarische Mehrheiten zustandekommt - also durch Repräsentanten, die ebenfalls mehrheitlich von unserem Volk gewählt wurden. Dass wir dann öfter als Drückeberger beschimpft wurden, empfinde ich als grosses Kompliment, wenn ich die verheerenden deutschen Angriffskriege im 20. Jahrhundert rekapituliere.
Da wir mittlerweile ein Berufsheer haben, müssen diese wohl irgendwo trainieren - immer noch besser, wenn dies in einem Niemandsland-Flecken geschieht als unter praktischen Bedingungen. Zu Zeiten des sog. Kalten Krieges mit der ständigen Atomwaffenbedrohung empfand ich dies als sehr viel schlimmer. Olga
Ich bin froh und stolz, in einem Deutschland zu leben, von welchem in den letzten 70 Jahren keinerlei Krieg ausging.Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem kein Krieg geführt wurde. Die Behauptung, dass von unserem Land kein Krieg ausging, ist jedoch diskussionswürdig.
http://de.wikipedia.org/wiki/Auslandseins%C3%A4tze_der_Bundeswehr
Karl
Re: Wer kennt Schnöggersburg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Wer kennt Schnöggersburg?"
Ich kenne es !
Meine "halbe" Familie wohnt in Magdeburg. Ich kenne auch die Baustelle.
Zur Sache!
Jede Armee der Welt muss sich im Rahmen der Grundlinien der Landesverteidigung auf den Häuserkampf vorbereiten.
Etwa 70% der Übungen z.B. der schweizer Armee( offiziell " Streitmacht der Schweizerischen Eidgenossenschaft") betrifft den Häuserkampf. Diese Armee, die seit vielen Jahrzehnten keine Auslandseinsätze auf Grund ihrer Neutralität hatte, ist das beste Beispiel für eine Armee, die die Landesverteidigung im wahrsten Sinne des Wortes trainieren kann.
UND das ist Taining auf Grundlage der innerstaatlichen Gegebenheiten.
Die Hauptaufgabe aller Armeen - also auch der Bundeswehr - ist logischerweise die Landesverteidigung.
In einem Land, wie Deutschland, in dem über 80% der Menschen in Städten ( 31% in Großstädten)leben, muss es eine der Hauptaufgaben der Armee sein, sich auf den Kampf in diesen Ballungszentren vorzubereiten. Dazu gehört der Häuserkampf.
Natürlich kann eine Armee - und auch das gilt für alle Armeen der Welt - auch bei inneren Unruhen eingesetzt werden.
Es ist meiner Meinung nach wesentlich vertretbarer, als sich z.B. sich auf den Kampf in Wüstengebieten vorzubereiten, um bei Auslandseinsätzen, wie z.B. in Afghanistan, bestehen zu können.
Diese Einsätze sind - wie Karl eben schrieb - diskussionswürdig. Das ist völlig richtig.
Man kann aber nicht, wie die Linkspartei, auf der einen Seite fordern, alle Auslandseinsätze abzubrechen, auch die, die im Rahmen der Zugehörigkeit zur NATO oder als UNO-Einsätze stattfinden und dann auch noch die Verteidigungsaufgaben im Inland (z.B. Häuserkampf...) als aggressiv geißeln.
Dann gäbe es nur eine Alternative - Abschaffung der Bundeswehr.
Worauf eigentlich soll sich denn deiner Meinung nach die Bundeswehr vorbereiten?
off topic: Verwechslung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
@ klaus,
kleine Korrektur. Hinterwaeldler ist nicht dunkelgraf
Karl
kleine Korrektur. Hinterwaeldler ist nicht dunkelgraf
Karl
Re: Wer kennt Schnöggersburg?
@klaus
Da wir zur Zeit nur von Feinden umzingelt sind, sollte die Bundeswehr sich doch gleich vor Ort auf den finalen Häuserkampf in Barleben, Weißenfels oder Raguhn vorbereiten, denn diese Orte werden dann Brennpunkte der Landesverteidigung sein und eine Umsiedlung der handvoll verbliebenen Einwohner wird billiger, als ein Neubau der Trainingsstadt.
Jedoch gebe ich Dir insofern Recht, als dass man lieber sinnlos die Soldaten gut ausbilden soll, anstatt hunderte Millionen Euro der Rüstungsindustrie für totgeborene Drohnen in den Rachen zu werfen.
Ich stehe jedenfalls zu der LINKEN, die einen Stopp aller Auslandseinsätze deutscher Soldaten fordert.
Halt Stopp!
Aber vielleicht ist es ja gut, wenn die Bundeswehr im Osten bereits jetzt den Häuserkampf gegen die zukünftigen Arbeiter-, Rentner- und Studenten-Proteste in Deutschland trainiert, wie sie zur Zeit in Griechenland, Spanien und Portugal brutal bekämpft werden?
Da wir zur Zeit nur von Feinden umzingelt sind, sollte die Bundeswehr sich doch gleich vor Ort auf den finalen Häuserkampf in Barleben, Weißenfels oder Raguhn vorbereiten, denn diese Orte werden dann Brennpunkte der Landesverteidigung sein und eine Umsiedlung der handvoll verbliebenen Einwohner wird billiger, als ein Neubau der Trainingsstadt.
Jedoch gebe ich Dir insofern Recht, als dass man lieber sinnlos die Soldaten gut ausbilden soll, anstatt hunderte Millionen Euro der Rüstungsindustrie für totgeborene Drohnen in den Rachen zu werfen.
Ich stehe jedenfalls zu der LINKEN, die einen Stopp aller Auslandseinsätze deutscher Soldaten fordert.
Halt Stopp!
Aber vielleicht ist es ja gut, wenn die Bundeswehr im Osten bereits jetzt den Häuserkampf gegen die zukünftigen Arbeiter-, Rentner- und Studenten-Proteste in Deutschland trainiert, wie sie zur Zeit in Griechenland, Spanien und Portugal brutal bekämpft werden?
Re: Wer kennt Schnöggersburg?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Du hast dich wohl gerade auf mich eingeschossen?
Du machst dich mit deinen ständigen Unterstellungen lächerlich.
Du machst dich mit deinen ständigen Unterstellungen lächerlich.
Re: off topic: Verwechslung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"kleine Korrektur. Hinterwaeldler ist nicht dunkelgraf"
Mist verdammter ! Ist mir sehr peinlich - und ausgerechnet am Geburtstag !