Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?

Innenpolitik Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.07.2018, 15:00:56

Digizar
ich habe Deine Beiträge mit Interesse gelesen.
Vor einigen Jahren noch, hätte ich gesagt, dass ist mir zu derb.
Heute bleibt mir nicht anderes als zuzustimmen.
Ich glaube, mehr als 70 Jahren Frieden, ich bin ein Nachkriegskind, haben uns blind gemacht.
Nicht nur für die Gefahr von rechts, die ich nicht leugnen kann oder will, sondern auch für die Gefahr, die von verzweifelten, unterdrückten, ausgebeuteten Völkern ausgehen kann.
Warum wohl zogen damals soviele deutsche Männer aus Überzeugung in den Krieg? Waren das alles Barbaren?
Nie wieder Krieg! Wenn das Wirklichkeit werden soll, werden wir radikal umdenken müssen.
Denn eines Tages reicht Abschottung nicht mehr, dann heißt es Verteidigung, dann wird wirklich an den Grenzen auf Flüchtenden geschossen. 

Wenn wir das nicht wollen, können wir uns nicht in Scheindebatten flüchten.
Ein Freund von mir schrieb eine Petition an das Europäische Parlament. Man möge doch bitte massiv in Afrika investieren, wenn nötig finanziert mit einer Sondersteuer ähnlich wie Aufbau Ost. Gleichzeitig spendete er (pensionierter Berufsschullehrer) ein Großteil seiner Ersparnissen für den Bau einer Schule in einem Krisengebiet in Afrika. 
 

pippa
pippa
Mitglied

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von pippa
als Antwort auf Mareike vom 31.07.2018, 15:50:26

Ein Freund von mir schrieb eine Petition an das Europäische Parlament. Man möge doch bitte massiv in Afrika investieren, wenn nötig finanziert mit einer Sondersteuer ähnlich wie Aufbau Ost. Gleichzeitig spendete er (pensionierter Berufsschullehrer) ein Großteil seiner Ersparnissen für den Bau einer Schule in einem Krisengebiet in Afrika. 
 von Mareike

Ich denke, Mareike, viel wäre schon gewonnen, wenn wir endlich aufhörten mit subventioniertem Fleisch und anderen Lebensmitteln die afrikanischen Länder zu überziehen.

Es wird Zeit, dass Großkonzerne daran gehindert werden, rohstoffreiche  Länder auszubeuten, ohne dass die Bevölkerung an den Gewinnen beteiligt wird.

Wir müssen endlich begreifen, dass wir nicht immer nur NEHMEN  können, denn im Grunde wissen wir doch, dass alles seinen Preis hat.

Ich vergesse nicht, dass vor ganz vielen Jahren (ich war noch jung) der Club of Rome genau vor dieser Situation gewarnt hat, aber keiner hat darauf etwas gegeben.
Pippa
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.07.2018, 12:58:49

Würde man all die Sitzungsgelder sammeln, die Politiker und andere Berufsredner für unnützes Diskutieren über Stacheldrahtzäune einheimsen, könnte man jene, die ihre Landsleute zu uns treiben, so wirkungsvoll "einzäunen", dass ihnen das Vertreiben verginge!


Anzeige

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 31.07.2018, 15:50:26
1) Denn eines Tages reicht Abschottung nicht mehr, dann heißt es Verteidigung, dann wird wirklich an den Grenzen auf Flüchtenden geschossen. 

2) ... an das Europäische Parlament. Man möge doch bitte massiv in Afrika investieren, wenn nötig finanziert mit einer Sondersteuer ähnlich wie Aufbau Ost. Gleichzeitig spendete er (pensionierter Berufsschullehrer) ein Großteil seiner Ersparnissen für den Bau einer Schule in einem Krisengebiet in Afrika. geschrieben von Mareike
1) So ist es , und so hat es auch der ClubOfRom damals schon an die Wand menetekelt. Jetzt ist es so weit, und EU/DE ist unvorbereitet und lässt zB Flüchtlinge 'absaufen'.
Das gibt Hass; denn diese Menschen sind nicht einfach weg; sie haben Angehörige, und die freuen sich nicht gerade über das Verschwinden ihrer Hoffnungsträgers. Da steckt zukünftig viel mehr Hass und Verzweiflung hinter. Sie werden nicht mehr angemessen höflich um Einlass bitten; sie werden zu Zehntausenden mit Kalaschnikovs die Tür eintreten. Sie haben nichts mehr zu verlieren, und hinter ihnen gibt es nur noch die Vebrannte Erde. Hab ich schon so oft gesagt.
Aber was passiert? Man überlegt, reist hektisch bettelnd in der EU herum mit zweifelhaftem Ergebnis, wie man die Menschen verteilen sollte. In der Zwischenzeit können sie ja weiter absaufen. Oder Flüchtlinge mit Flammwerfern auftauchen. Die kommen auch mit Kalaschnikovs; es ist ihnen wurscht in ihrer Verzweiflung. Wie verzweifelt könnten die gewesen sein.

2) Eine gute Idee an sich, es wäre nötiger, den Soli nicht (mehr) in der ehem OstDE verschwinden zu lassen, ihn aber stattdessen in Afrika zum Wohle -auch zum eigenen- anzulegen. Auch könnte sich die kath Kirche mit ihren immensen Gelern und dem sehr langen Arm ernsthaft daran beteiligen (ob sie's tut, weiss ich allerdings nicht, pompöse Huldigungsreisen sind ja durchaus en vogue).
Gelder für Zäune und Lager sind Unfug, richtig rausgeschmissenes Geld.

Jedoch ... das scheint mir wichtig:
Müsste auch dafür gesorgt sein, dass es nicht dazu kommt, dass in Nachbargegenden Neid entsteht. Dann wäre die Situation nicht anders als jetzt. Nur wäre sie (uns) teurer geworden. Dazu gehört auch die Korruption hinweggefegt (wie weiss ich auch nicht, aber dafür habe ich ja meine Vertreter gewählt).
Und bei allem Wohlwollen gehört der radikale Islam mit den Sonderabteilungen 'Warlords' endlich total ausgerottet, sonst kommt die Welt nie mehr zur Ruhe, aber auch hier weiss ich nicht wie das geschehen sollte, habe aber dafür meine Vertreter gewählt. Sie haben darum geworben, jetzt sollen sie liefern - und zwar pronto. Und so wie Afghanistan aussieht, kann es keine Lösung sein.
Ein Ansatz könnte fundierte Bildung (dazu muss der Koran auch nicht vorwärts und rückwärts beherrscht werden, auch nicht die Bibel) in jenen Regionen sein, damit die Menschen dort überhaupt kapieren können, wie sie schon mißbraucht werden.
Vielleicht nach dem Vorbild des ehem Jugoslawiens?
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 31.07.2018, 13:56:14
Was erwartest Du denn?enn man täglich rüchterliche Bilder von Flüchtlingen sieht, da muss Mensch doch um seine eigene Scholle fürchten. Und die gilt es abzuschotten. So würde doch zunächst jeder reagieren.
Von digizar
Was ich erwarte?

Na zumindest, dass die Menschen nun nicht wieder alle Faschisten werden, denn die Folgen könnte eigentlich jeder kennen.

Warum muss ich denn, wenn ich ängstlich oder/und besorgt bin gleich rechtsradikal werden?
Das erschließt sich mir nun wirklich nicht.
Pippa
Pippa - "diese besorgten Bürger" sind ja kürzlich in Dresdnen im Rahmen einer besorgten Pegida-Aufführung mal wieder so richtig in Erscheinung getreten. Es ging um das Thema Rettungsschiffe und diese entgleiste Menge skandierte: absaufen, absaufen, womit sie die Menschen meinten, die in Lebensgefahr im Mittelmeer dümpeln. Übigens in einem Meer, wo sie den Leichen dann begegnen können, wenn sie dort rumplantschen.

Die Fremdenangst bis hin zum Fremdenhass ist fest verankert bei uns Deutschen und wird erfolgreich von Generation zu Generation weitervererbt. DAmit dokumentieren wir auch immens fehlendes Geschichtsbewusstsein.

In der Nazizeit bestand das Bestreben, Deutschland "rein zu machen" von allem Fremden. Damals vertrieb man sie, bzw. tötete sie zu Millionen.
Diejenigen, die in Deutschland arbeiteten, nannte man Zwangsarbeiter und behandelte sie auch so.
Nach dem Krieg beschäftigten wir Fremd- oder Gastarbeiter. Als diese dann doch nicht alle "zurück"gingen, nannte man sie zeitweise "ausländische Mitbürger", dann "Menschen mit Migrationshintergrund" und jetzt in bestimmten Kreisen "Passdeutsche".
Richtige Deutsche werden sie nie, im günstigsen FAlle Deutsche auf Bewährung. Es fehlt ihnen die Grundlage des "Blut und Bodens". Unter Integration verstehen wir, dass diese Menschen ihre Wurzeln, Gebräuche, Religion usw. aufgeben sollen, um dann doch nicht als Deutsche anerkannt zu werden.
Wir haben seit Jahrzehnten in unseren Integrationsbemühungen versagt. Seit ca 30 Jahren bemühen wir uns, die früheren DDR-Bürger zu integrieren. Auch das klappt grossenteils nicht ,wenn wir die grosse Unzufriedenheits-Jammerei aus dieser GRuppe betrachten.
Irgendwann müssen wir mit der Integration beginnen und aus unseren früheren Fehlern lernen. DAs Flüchtlingsproblem ist ein Jahrhundertproblem und durch Ignoranz unsererseits ist es nicht zu beseitigen. Olga
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Mareike vom 31.07.2018, 15:50:26
Digizar
ich habe Deine Beiträge mit Interesse gelesen.
Vor einigen Jahren noch, hätte ich gesagt, dass ist mir zu derb.
Heute bleibt mir nicht anderes als zuzustimmen.
Ich glaube, mehr als 70 Jahren Frieden, ich bin ein Nachkriegskind, haben uns blind gemacht.
Nicht nur für die Gefahr von rechts, die ich nicht leugnen kann oder will, sondern auch für die Gefahr, die von verzweifelten, unterdrückten, ausgebeuteten Völkern ausgehen kann.
Warum wohl zogen damals soviele deutsche Männer aus Überzeugung in den Krieg? Waren das alles Barbaren?
Nie wieder Krieg! Wenn das Wirklichkeit werden soll, werden wir radikal umdenken müssen.
Denn eines Tages reicht Abschottung nicht mehr, dann heißt es Verteidigung, dann wird wirklich an den Grenzen auf Flüchtenden geschossen. 

Wenn wir das nicht wollen, können wir uns nicht in Scheindebatten flüchten.
Ein Freund von mir schrieb eine Petition an das Europäische Parlament. Man möge doch bitte massiv in Afrika investieren, wenn nötig finanziert mit einer Sondersteuer ähnlich wie Aufbau Ost. Gleichzeitig spendete er (pensionierter Berufsschullehrer) ein Großteil seiner Ersparnissen für den Bau einer Schule in einem Krisengebiet in Afrika. 
 


https://www.focus.de/politik/videos/fluechtlingskrise-oxford-oekonom-glaubt-loesungsformel-fuer-fluechtlingskrise-gefunden-zu-haben_id_6894031.html

Nun hat der 68-jährige Oxford-Ökonom ein neues Buch herausgegeben: „Gestrandet“. Darüber berichtete die „Welt“. In dem Werk rechnet er nicht nur mit den Fehlern der globalen Flüchtlingspolitik ab, sondern präsentiert auch eine Lösung für die Krise. Seine Formel beinhaltet im Kern drei Elemente:

Zweitens sollte Flüchtlingen fairer geholfen werden. Bei der Hilfe konzentrierten sich Politiker und Medien bisher laut Collier auf jene, die versuchten, entwickelte Länder zu erreichen. 90 Prozent der Flüchtlinge würden jedoch innerhalb ihrer Heimatländer vertrieben oder flüchteten in ein unmittelbares Nachbarland. Colliers Idee: Die reichen Länder investieren dort, wohin die Flüchtlinge zuerst fliehen.

Seine dritte Idee: Flüchtlinge sollen an diesen Orten legal leben und arbeiten dürfen. Dafür sollen große Konzerne, begleitet vom Staat, Produktionsstätten in Gebiete nahe von Krisenregionen verlegen.

 

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.07.2018, 16:49:08

digizar
"Und bei allem Wohlwollen gehört der radikale Islam mit den Sonderabteilungen 'Warlords' endlich total ausgerottet, sonst kommt die Welt nie mehr zur Ruhe"

Entschuldige Digizar, aber Deine Sprache unterscheidet sich kaum von der des IS.  Ich hatte gehofft, diesen Begriff der Ausrottung in Deutschland nicht mehr zu hören.

Bitte achte auf Deine Sprache, so geht das nicht!

Karl
olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Tina1 vom 31.07.2018, 17:36:02
 
Ein Freund von mir schrieb eine Petition an das Europäische Parlament. Man möge doch bitte massiv in Afrika investieren, wenn nötig finanziert mit einer Sondersteuer ähnlich wie Aufbau Ost. Gleichzeitig spendete er (pensionierter Berufsschullehrer) ein Großteil seiner Ersparnissen für den Bau einer Schule in einem Krisengebiet in Afrika. 
 


90 Prozent der Flüchtlinge würden jedoch innerhalb ihrer Heimatländer vertrieben oder flüchteten in ein unmittelbares Nachbarland. Colliers Idee: Die reichen Länder investieren dort, wohin die Flüchtlinge zuerst fliehen.

Seine dritte Idee: Flüchtlinge sollen an diesen Orten legal leben und arbeiten dürfen. Dafür sollen große Konzerne, begleitet vom Staat, Produktionsstätten in Gebiete nahe von Krisenregionen verlegen.

 
Das sind ja alles keine neuen Ideen oder Förderungen und auch die Gründe, weshalb dies bisher nie so klappten, leuchten jedem ein, der sich ein wenig mit der Materie beschäftigt:

"Die reichen Länder" investieren - wer zählt sich dazu und wer stellt aber auch sicher, das diese Gelder nicht bei korrupten Herrscher-Clans auf deren Konten in der Schweiz landen?

Auch dem pensionierten Lehrer, den Mareike schildert und seiner  Petition kann man nur wünschen, dass er das ERgebnis noch erlebt. Einen Marshal-Plan für Afrika forderte übrigens schon der deutsche Entwicklungsminister Müller (CSU) von der Weltgemeinschaft. Das Interesse daran war überschaubar, obwohl die Connections des Ministers sicher umfangreicher sind als von einen No-Name-Lehrer.
Auch die Idee, die Unternehmen umzusiedeln, hat Charme, dürfte aber daran scheitern, dass man die Unternehmen zu nichts zwingen kann.
Alles in allem werden die fluchtbereiten Menschen in diesen Regionen diese sicher jahrzehntelang dauernden Bemühungen der reichen westlichen Länder nicht abwarten wollen - sie wurden zu oft enttäuscht und machen sich demzufolge auf den Weg, damit sie endlich an unserem Reichtum teilhaben können. Wer wollte es ihnen verdenken, wenn sie der Abschottung durch uns widerstehen werden? Olga
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf olga64 vom 31.07.2018, 17:45:23


Auch dem pensionierten Lehrer, den Mareike schildert und seiner  Petition kann man nur wünschen, dass er das ERgebnis noch erlebt. 
Zumindest die Schule ist schon gebaut und in Betrieb.
Solche Projekte machen Sinn.
https://gbl.arch.rwth-aachen.de/montic/sonstiges/003/afrika.pdf
RE: Wo kann sich die politische Mitte vertreten fühlen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 31.07.2018, 17:40:40

Lieber Karl,

ich hoffe, du hast auch seine Sprache eine Seite vorher zur Kenntnis genommen.
Für mich jedenfalls sind die Beiträge unerträglich, aber anscheinend bin ich die Einzige hier, die eine solch primitive Sprache bis ins Innerste verabscheut und eine gewisse Sensibilität für solch sprachliche Verrohung an den Tag legt.
Er kriegt ja sogar noch Zustimmung und Herzchen für seine ausfallenden, redundanten, durch und durch rassistischen Beiträge.

Ich hätte übrigens nichts dagegen, wenn du mich wieder mal für eine Zeitlang auf freiwillliger Basis sperren würdest. Dann komme ich wenigstens nicht mehr in Versuchung, hier zu schreiben. Es war ein Fehler von mir, mich wieder hier anzumelden, ich bin zu sehr angewidert von vielen politischen Beiträgen (deine und einige andere natürlich ausgenommen).


 


Anzeige