Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?

Internationale Politik Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?

olga64
olga64
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lalelu vom 12.04.2011, 17:34:46

Wenn Sie einen Link haben, der DAS belegt, werde ich es glauben.

Gegen Ausländer in Deutschland hatte ich noch nie etwas; ganz im Gegenteil, ich bin sogar mit mehreren sehr gut befreundet.

Lalelu


Aber, aber Laleu - seien Sie versichert, dass es nicht zu meinen vordringlichen Lebensinhalten gehört, Sie (oder andere) von etwas überzeugen zu wollen. Zumal wenn Ihnen anscheinend der primäre Grund für die Unruhen in Ägypten entfallen sein sollte: damals zündete sich ein Akademiker an, der zuletzt als Obstverkäufer arbeiten musste und sogar diese Lizenz nicht mehr erhielt. DAs ist ja das Problem in diesen Ländern, dass die jungen Menschen sich gut ausbilden (studieren) und dann niedrigst bezahlte Hilfsjobs machen sollen - gibt ja dort keine Aufstocker mit Hartz IV.
Schön für Sie, dass Sie mit Ausländern (sind das EU-Bürger?) befreundet sind - wird aber das Gesamtproblem auch nicht richtig lösen, oder? Alles Gute Olga


albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von albaraq
als Antwort auf olga64 vom 12.04.2011, 17:16:07

"..."
ab 1. Mai herrscht Freizügigkeit der neu hinzugekommenen EU-Länder, .dh., es wird mindestens 1 Mio junger (gut ausgebildeter ) Menschen erwartet, die dann mit ihren osteuropäischen Ausbildungen bei uns arbeiten wollen. Und dagegen können Sie gar nichts machen, sondern nur die Vorteile sehen: es kommt frisches Blut in unsere vergreisende Gesellschaftt
"..."
Olga


@ Olga,
ich habe immer mehr den Eindruck, dass DU nur rumprollen möchtest hier im ST,
denn so dämlich kannst selbst DU nicht sein, jedenfalls nicht allein, da hast Du dann noch mindestens 14 Geschwister.

Was da auf die deutschen Leiharbeiter zukommt, ist noch gar nicht zu erahnen, denn sie mit ihren Hungerlöhnen von 7 - 9 €/h für z.B. einen Elektromeister, werden dann ausgetauscht für "Sklaven aus dem Osten, die dann für 3-5 € arbeiten!

Report München

Falls DU in der Lage bist den Inhalt des Videos überhaupt zu verstehen dto. nachfolgenden Text
und DU dann immer noch DEIN o.geschriebenes Geseiere verteidigst, solltest DU sehr darauf bedacht sein, niemals DEINE wahre Identität (falls es die überhaupt gibt) preiszugeben!
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von olga64
als Antwort auf albaraq vom 13.04.2011, 16:39:25
Ich scheine Sie ja sehr provoziert zu haben, wenn Sie dermassen beleidigend und persönlich werden. Gut so - das wollte ich auch erreichen mit meinem Beitrag - aber was ist bitte "rumprollen"? Ist dieses Wort ein Extrakt Ihres Dialektes? Sehr intellektuell klingt es nicht - Olga

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Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich finde die Einstellung von einigen oder leider vielen hier, aber nicht nur hier, wieder einmal typisch: Auf der einen Seite bejubelt man die Demonstranten in den arabischen Ländern und ermuntert sie, gegen ihre Diktatoren vorzugehen - oft unter Einsatz ihres Lebens. Und dann, wenn sie in die EU wollen, weil die Arbeitslosigkeit in ihren Ländern ihnen nicht die geringste Chance und keinerlei Perspektive für die nächsten Jahre gibt, etwas aus ihrem Leben zu machen, schottet man sich ab. Nein, die doch nicht, igitt, die sollen gefälligst da bleiben, woher sie kommen und schleunigst zurück. Was dann aus ihnen wird, dass die Arbeitslosigkeit in Tunesien z. B. 28% beträgt, dass der gerade neu entstandene Regimewechsel damit wieder in Gefahr gerät, interessiert keine Sau, auf Deutsch gesagt. Hauptsache, man ist die vorher Bejubelten wieder los. Sollen die Italiener doch sehen, wie sie mit ihnen fertig werden, mit diesem großen Andrang von Flüchtlingen. Uns interessiert das Problem nicht.
Liebe Leute, so geht das nicht.
Die italienische Insel Lampedusa ist der Name für eine europäische Schande. Die EU versagt in ihrem Umgang mit Flüchtlingen, weil sie diese als Feinde des Wohlstands betrachtet und ihnen Menschlichkeit verweigert. Anstatt die eigene Subventionspolitik zu ändern, betreibt Brüssel Sicherheitspolitik - und betrachtet das todbringende Meer als Verbündeten.
[. . . ]
Eine Politik gegen "illegale Einwanderung" kann nur dann erfolgreich sein, wenn man auch ein gewisses Maß an legaler Einwanderung akzeptiert. Wenn überhaupt keine Einwanderung zugelassen, wenn gar niemand aufgenommen wird, wenn es auch keine nachhaltigen Versuche gibt, die Verhältnisse in den Fluchtländern zu verbessern - dann wird die Politik allein von den Menschenschmugglern gemacht. Über deren Menschenverachtung kann man dann lamentieren; sie kann gedeihen, weil es in der EU-Politik keine Achtung für die Flüchtlinge gibt. Es gäbe schon ein Mittel, um die Verhältnisse in den Herkunftsländern zu verbessern: Fair play. Solange europäische Butter in Marokko billiger ist als die einheimische, solange französisches Geflügel in Niger weniger kostet als das dortige, solange schwimmende Fischfabriken alles wegfangen, was zappelt - so lange muss man sich über den Exodus aus Afrika nicht wundern. Die EU-Subventionspolitik ist auch eine Politik, die Fluchtursachen schafft. Die politischen Wirren in den Herkunftsländern kommen dazu. Absaufen und Tee trinken
geschrieben von Heribert Prantl, Süddeutsche Zeitung


Und hier noch ein anderes Zitat aus einem anderen Artikel der SZ von Inga Rahmsdorf, aus dem offensichtlich Uninformierte etwas lernen können:
"Jede Maßnahme Europas, Flüchtlinge wieder zurückzuschicken ist ein Schlag gegen die Revolution in der arabischen Welt", sagt dagegen der Migrationswissenschaftler Mabrouk. "Es gab zwei zentrale Gründe für die Revolution - die Unterdrückung und die Arbeitslosigkeit. Die neue Regierung kann aber nicht über Nacht alle Probleme lösen. Und jeder junge Mensch, der eine Chance sieht, sein Leben zu verbessern, ergreift sie." Die Gefahr eines Braindrain sieht Mabrouk dabei nicht. "Wir haben 28 Prozent Arbeitslosigkeit, vier Fünftel der Hochschulabsolventen haben keinen Job. Wenn einige von ihnen nach Europa gehen und dort Arbeit suchen, unterstützen sie damit sogar die tunesische Revolution." Wenn dagegen die Perspektivlosigkeit der jungen Menschen in Tunesien anhalte oder sich noch verstärke, könne das sogar die Demokratiebewegung gefährden. "Das Geld, das Tunesier, die im Ausland arbeiten, nach Hause schicken, ist eine ganz wichtige Einnahmequelle für unser Land", sagt er.
Europas falsche Angst
geschrieben von SZ


Und ich empfehle, beide Artikel ganz zu lesen, wenn man nicht nur rumquasseln, sondern sich wirklich einmal informieren möchte.

lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf olga64 vom 13.04.2011, 16:09:36
Aber, aber Laleu - seien Sie versichert, dass es nicht zu meinen vordringlichen Lebensinhalten gehört, Sie (oder andere) von etwas überzeugen zu wollen.
geschrieben von Olga

@Olga, ok! Ich verstehe offenbar unter einer gepflegten Diskussionskultur etwas anderes als Sie! Wenn Sie eine Behauptung in die Debatte werfen, die Sie nicht beweisen können, diese Behauptung mehrere Male wiederholen und auf Nachfragen lediglich mit der oben zitierten pikierten Bemerkung reagieren, werde ich halt weiterhin diese unbewiesene Behauptung als das ansehen, was sie ist: eine unbewiesene Behauptung!

Wollen sie diskutieren oder wollen Sie lediglich Ihre Meinung verkünden, die von unkritischen Claqueuren ohne Hinterfragen beklatscht werden soll?

Lalelu
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.04.2011, 17:14:52
Liebe Leute, so geht das nicht.


@marina: Wie kann es aber gehen? Hast du einen Vorschlag? Das Problem wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen, und daher wird in Zukunft kein Weg daran vorbei führen, sich auf eine gesamteuropäische Einwanderungspolitik für Menschen aus Drittländern zu verständigen. Aber man braucht sich überhaupt nichts vorzumachen: Es wird keine Lösung geben, die alle zufrieden stellt.

Weder kann man für jeden in seinem eigenen Heimatland einen Arbeitsplatz schaffen, noch können die Europäer in ihren Ländern ohne jede Beschränkung alle aufnehmen, die kommen möchten. Wer etwas anders behauptet, verschließt die Augen vor der Realität. Wen aber sollen wir aufnehmen und wen abweisen?

Wir können auch nicht allen Arbeitsuchenden Arbeitsplätze zur Verfügung stellen, denn die lassen sich leider nicht beliebig vermehren. Menschen mit guter Ausbildung, die flexibel und bereit sind, dorthin zu gehen, wo es Arbeit gibt, haben sicher bessere Chancen. Was aber ist mit den anderen, die keine Ausbildung und keine Sprachkenntnisse haben? Es wäre wunderbar, wenn wir allen helfen könnten, aber realistisch gesehen, müssen wir uns eingestehen, dass dies unmöglich ist.

Derjenige, der dieses Problem lösen kann, hätte den Friedensnobelpreis verdient!

Lalelu

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Carla21
Carla21
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von Carla21
Wie viele Flüchtlinge zusätzlich zu den sonstigen Migranten können wir überhaupt verkraften,
200000, 2 Millionen, 20 oder 200 Millionen?

Hilfe im Ausland selbst statt Flüchtlingsaufnahme? Ausreichend Geld irgendwo hinzuschieben zeigt meistens nur einen kurzfristigen Erfolg. Nur weil es damals in Deutschland mit dem längerfristig angelegten Marshallplan gut klappte, verspricht auch langfristige Hilfe keinerlei Garantie für Länder mit ganz anderen gesellschaftlichen Grundstrukturen – teilweise noch mit autoritären Clanverbänden und völlig undemokratischen Traditionen.

Und weshalb denn nur Nordafrika? Was ein richtiger Altruist ist, der muss einen Marshallplan für alle rückständigen Länder dieser Welt wollen.

Die immer willkürlicher werdenden Auslegungen der Verträge der EU (z. B. jetzt seitens Italien) muss dazu führen, dass das Einstehen für Rückständigkeit und Armut in der ganzen Welt jetzt von allen Europäern geschultert werden soll, die selbst hoch verschuldet sind und nicht einmal für gleiche Bildungschancen der eigenen Bevölkerung und für einen Mindestlohn sorgen können. Die deutsche Bevölkerung muss schon jetzt 2 Jahre länger arbeiten, nur um den Lebensstandard leistungsschwächerer EU-Mitglieder zu gewährleisten. Ich denke, die Befürworter von großzügigeren Aufnahmebedingungen von Flüchtlingen müssen dann auch dafür plädieren, dass sich fortan (mit der Realisierung Ihrer Forderung) die Lebensarbeitzeit auf mindestens 71 Lebensjahre erstreckt. Als jemand, der bereits ohne diese Erschwernis verrentet wurde, und als alter Mensch, der mit seinem nicht mehr allzu fernen Ende rechnen muss, ist solch eine Belastung von anderen leicht zu fordern.

Das weitere Eindringen unzähliger sprach-, kultur- und bildungsferner Flüchtlinge nach Europa kann auf Dauer nicht gewaltlos verhindert werden, ansonsten wird hier ein 2. Afrika bzw. ein Drittweltland entstehen mit entsprechendem Lebensstandard und anderer Kultur. Hier werden die sozialen Probleme zusätzlich verschärft werden auch aufgrund der massenhaften Einwanderung in die hiesigen Sozialsysteme solange bis hier der Lebens- und Kulturstandard von Afrika oder im günstigsten Falle von Bulgarien oder Rumänien erreicht ist.

Gleichzeitig werden die Probleme in Afrika weiter bestehen bleiben, weil dort das Elend und die Menschenzahlen aufgrund der hohen Geburtenrate sehr schnell nachwachsen – wie viel Hilfe auch immer kommen mag. Ein Fass ohne Boden mit dem einzigen Ergebnis, dass die Lebensbedingungen sich hier rasant verschlechtern, aber sich die in Afrika nicht verbessern werden.
Wofür plädiert man als Aufnahmebefürworter eigentlich? Dass das zu großen Teilen verarmte Europa oder gar Deutschland als Retter für das Elend in der ganzen Welt herhalten muss? Eine gerechtere Weltordnung beginnt am besten zu Hause, aber dort werden die Verhältnisse eher schlechter als besser. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die von dieser Verschlechterung Betroffenen sich ihre Konkurrenz in Form von Lohndrückern ins eigene Land holen wollen.

Die Verschlechterung der Lebensbedingungen bei vermehrter Aufnahme von Flüchtlingen wird man vermutlich sofort verbal verneinen. Eigentlich müssten die Aufnahmebefürworter eine zentrale Weltmacht fordern, die militärisch sofort rigoros dort eingreift, wo politische oder ökonomische Grundsätze unsere Wertvorstellungen verletzen – nur so ließe sich die beschriebene düstere Entwicklung verhindern.

Also dann doch lieber Armut und Missstände woanders ertragen, sich raushalten und nicht für Rückständige einstehen – zumal – das ist gar nicht genug zu betonen - Flüchtlingsaufnahme,selbst in großer Anzahl, zu keinerlei Erfolg in den Armutsländern und Diktaturen führen wird?

schorsch
schorsch
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Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Carla21 vom 14.04.2011, 01:44:59
Vielleicht einmal überlegenswert: "Ein vereintes Europa" ist/war so lange begehrlich, als die Hoffnung da war, man könne nur davon profitieren. Jetzt aber kommen langsam alle zur Einsicht: man kann nicht nur Rosinen picken, sondern muss ab und zu auch in den sauren Apfel beissen!
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf Carla21 vom 14.04.2011, 01:44:59

Wofür plädiert man als Aufnahmebefürworter eigentlich? Dass das zu großen Teilen verarmte Europa oder gar Deutschland als Retter für das Elend in der ganzen Welt herhalten muss? Eine gerechtere Weltordnung beginnt am besten zu Hause, aber dort werden die Verhältnisse eher schlechter als besser. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die von dieser Verschlechterung Betroffenen sich ihre Konkurrenz in Form von Lohndrückern ins eigene Land holen wollen.

Die Verschlechterung der Lebensbedingungen bei vermehrter Aufnahme von Flüchtlingen wird man vermutlich sofort verbal verneinen. Eigentlich müssten die Aufnahmebefürworter eine zentrale Weltmacht fordern, die militärisch sofort rigoros dort eingreift, wo politische oder ökonomische Grundsätze unsere Wertvorstellungen verletzen – nur so ließe sich die beschriebene düstere Entwicklung verhindern.



Gerade wollte ich mich hier einmischen und ein paar zeilen zu den "utopisch lieben"
vorstellungen über die ungehemmte flüchtlingsaufnahme und deren folgen hier wie dort verlieren.
Aber Carla21 hat meine befürchtungen vorausgenommen und prima formuliert hier wiedergegeben.
Dem schließe ich mich voll an.
Eigentlich hätte ich den ganzen beitrag zitieren müssen, habe nur zwei stimmige folgerungen nochmal hervorgehoben.
yuna
yuna
Mitglied

Re: Bringt das Drama von Lampedusa endlich ein Umdenken auch in Deutschland?
geschrieben von yuna
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 14.04.2011, 09:44:11
[...]Dem schließe ich mich voll an.
Eigentlich hätte ich den ganzen beitrag zitieren müssen[...]
geschrieben von gram


Same here.
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