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Internationale Politik Die französische Präsidentschaftswahl

Logan
Logan
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von Logan
als Antwort auf Songeur vom 22.04.2017, 15:46:57
Auch in den französischen Überseegebieten wird gewählt. In Saint- Pierre und Miquelou vor der kanadischen Ostküste haben die französischen Präsidentschatfswahlen bereits begonnen.

Erstmals aber findet diese Wahl bei einem verhängten Ausnahmezustand statt.

Logan
pschroed
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von pschroed
Fahrplan der französichen Populistin für Europa im Falle eines Sieges.
Dann können wir uns warm anziehen, Investoren würden die EU massenhaft verlassen. Zurück in die 60ziger Auch für DE wäre es dramatisch. EU ade
Phil.

ZITAT DIE WELT

Noch ist das Fiktion. Glaubt man den Umfragen, erscheint ein Sieg Le Pens bei der Stichwahl in zwei Wochen zwar sehr unwahrscheinlich, selbst wenn sie es in die zweite Runde schafft. Doch unmöglich ist der Sprung in den Élysée-Palast nicht für die Frau, die für Frankreich radikale Pläne hat.

Käme es dazu, es wäre ein Machtwechsel, wie es ihn nie zuvor gab in der französischen Nachkriegsgeschichte. Die neue Präsidentin will das Land in eine völlig andere Richtung zerren: Heraus aus der Europäischen Union, neue Verfassung, neue Beziehungen zu Russland. Frankreich und die Welt können nur zusehen und sich fragen: Wie viel von ihrer Agenda wird Le Pen tatsächlich umsetzen?
Songeur
Songeur
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von Songeur
Das stammt aus dem Thread der, da ohne Panikmache um der Unterhaltung willen, von den meisten hier im ST gemieden wurde :

Die leisten dann eher passive Wahlhilfe für die Dame indem sie zu Hause bleiben und gar nicht wählen.
geschrieben von val


Das ist zu befürchten, sehe ich auch so!

Heute abend* - auf BFMTV und Cnews - wieder Debatte mit insgesamt 11 (!!!) Kandidaten .. die ganze Wahlgeschichte ist ein ridiküles Spektakel geworden.
LG Val
* um 20 h 40

Der Fettdruck und Farbwechsel ist von mir.

Und wer wissen will, wer, und was, Val ist, kann das im Fremdsprachenthread Français nachlesen - so er denn dieser Sprache mächtig ist.

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JuergenS
JuergenS
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Songeur vom 23.04.2017, 08:55:43
[quote=Songeur]Das stammt aus dem Thread der, ......, von den meisten hier im ST gemieden wurde :

[quote=val][quote=songeur]

du bist ein Hellseher.
Logan
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von Logan
als Antwort auf pschroed vom 23.04.2017, 08:33:44
Rund 50.000 Polizeikräfte sollen für die erste der drei Wahlen in 2017 in Frankreich für Sicherheit sorgen, wenn es diese überhaupt in diesen Zeiten noch gibt. Einzig die beiden „Sieger“ dieses Sonntags werden dann Anfang Mai in einer Stichwahl um die Entscheidung ringen, wer künftig den Präsidenten stellt.
Alsdann folgen die Wahlen der Briten und die der Deutschen, die den Abschluss für dieses Jahr markieren.

Ich betrachte dieses Jahr 2017 als Schicksalsjahr für Europa.

Logan
JuergenS
JuergenS
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Logan vom 23.04.2017, 11:51:30
was willst du uns damit sagen, denn die Fakten kennen wir ja, die du schreibst?

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Tina1
Tina1
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von Tina1
Warum gibt es heute die Wahlsituation in Frankreich, vor der alle, vorallem die EU Angst hat? Warum hat es Marine Le Pen geschafft so weit zu kommen? Dafür gibt es Ursachen.
Wo waren die Volksparteien die ganzen Jahre, was haben sie gegen diese Entwicklungg getan? Was haben die Parteien, die Politik getan um die Wähler für sich zu gewinnen? Warum gab es keine politischen Angebote um die Wähler zurückzugewinnen?
Man hat immer nur über die Partei gesprochen, was ihre Ziele sind. Man hat aber nie über die Ursachen gesprochen u. sie bekämpft? Die Ursachen wie die soziale Ungerechtigkeit, das Abhängen einer großen Gruppe von Menschen, es wurde nichts gegen die Jugendarbeitslosigkeit getan, nichts gegen Zukunftsängste der Menschen uvm. Das alles hat dazu geführt, dass Marine Le Pen gewählt wurde, das der FN stärker wurde. Für viele war u. ist es wahrscheinlich eine Protestwahl. Deshalb teile ich die Meinung des Artikels, es ist ein Versagen der politischen Klasse.
Tina

Linktipp: "Sämtliche Favoriten sind Produkte des Versagens"
Die Frankreich-Expertin Ronja Kempin von der Stiftung Wissenschaft und Politik über die Kandidaten bei der Präsidentschaftswahl.



Frau Kempin, steckt Frankreich in einer Krise?

Ja, und zwar gleich in einer mehrfachen Krise. Seit mehr als zehn Jahren kommt das Land aus seiner wirtschaftlichen Schieflage nicht heraus. Die Wirtschaft kommt nicht klar mit den Regeln der Globalisierung. Dazu kommt eine Identitätskrise: Frankreichs Verhältnis zum Islam wurde vor allem während der Terroranschläge im Jahr 2015 zum Thema. Und dann haben wir es nicht zuletzt mit einer politischen Krise zu tun.

Wie äußert sich diese politische Krise?

Unabhängig vom Ergebnis der Präsidentschaftswahl zeigt sich, dass das von Charles de Gaulle im Jahr 1958 geschaffene System an seine Grenzen gestoßen ist. Den beiden großen Volksparteien auf der Linken und der Rechten, den Sozialisten und Republikanern, gelingt es nicht mehr, aus ihren Reihen Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen zu präsentieren, an deren Mehrheitsfähigkeit es keine Zweifel gibt. Wenn man einmal vom konservativen Kandidaten François Fillon absieht, so haben sämtliche Favoriten bei dieser Wahl – Emmanuel Macron, Marine Le Pen, Jean-Luc Mélenchon – keine etablierte Volkspartei hinter sich. Sie sind allesamt Produkte des Versagens der politischen Klasse.

Vor allem der Front National (FN) von Marine Le Pen ist in den vergangenen Jahren immer stärker geworden. Ist irgendwann ein Ende des Aufstiegs des FN absehbar?

Unter Marine Le Pen hat der FN eine atemberaubende Entwicklung hingelegt: Seit sie 2011 den Vorsitz der Partei übernahm, hat der FN seinen Stimmenanteil mehr als verdoppelt. Le Pen hat auch ganz gezielt neue Wählergruppen für den FN erschlossen: Neben Arbeitslosen und einfachen Arbeitern sind auch Angestellte im öffentlichen Dienst zu FN-Wählern geworden. Auch Katholiken geben heutzutage erstaunlich häufig dem Front National ihre Stimme. Zudem hat es Marine Le Pen geschafft, die sogenannten vorurbanen Zonen zu erschließen. In diesen Wohnorten jenseits der Banlieues, die 30 bis 50 Kilometer von den großen Städten entfernt liegen, leben viele Menschen, die entweder Abstiegsängste haben oder tatsächlich vom sozialen Abstieg betroffen sind. Diese Vororte wachsen in Frankreich enorm.

Ein wichtiger Punkt für den Front National ist auch die Forderung, aus dem Euro und der EU auszusteigen. In letzter Zeit hat man von Le Pen diese Forderung nicht mehr allzu häufig gehört. Wie bewerten Sie das?

Unter allen Forderungen Le Pens ist der Plan, aus der EU auszusteigen, für den FN am heikelsten. Die französische Gesellschaft steht zwar insgesamt Europa kritischer gegenüber als die deutsche. Aber laut Meinungsumfragen würde es bei einem Anti-EU-Referendum keine Mehrheit geben.

Als möglicher Gewinner der Präsidentschaftswahl wird der Sozialliberale Emmanuel Macron gehandelt. Wäre er ein geeigneter Präsident, um Marine Le Pen langfristig den Weg in den Elysée-Palast zu verbauen?

Da habe ich meine Zweifel. Er ist sicherlich ein Kandidat, dem zuzutrauen ist, dass er wirtschaftliche Reformen vorantreibt. Aber ist er auch der Kandidat, der die Spaltung des Landes überwindet und den Menschen wieder mehr Gehör verschafft? Macron geht unkonventionelle Wege, weil er sich nicht auf eine Partei stützt. Aber möglicherweise könnte er als Staatschef das politische System Frankreichs zu einem technokratischen Präsidentialsystem umbauen – mit einer geringeren Rolle des Parlaments. Damit würde er der Gesellschaft den Resonanzboden für politische Auseinandersetzungen entziehen. Es lässt sich noch nicht absehen, ob dies der richtige Wege wäre, um die extremen Ränder zu schwächen. Denn deren politische Vertreter treten mit dem Versprechen an, der Bevölkerung wieder ihre Stimme, ihr Gesicht und ihren Stolz zurückzugeben.
geschrieben von Albrecht Meier
JuergenS
JuergenS
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von JuergenS
Bravo Frankreich:

eine 1*) für die genügend geringe %-Zahl für den FN

eine 3 für den wahrscheinlich erfolgreichen Kandidaten Macron

*)1 optimal, 6 miserabel
val
val
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von val
als Antwort auf JuergenS vom 24.04.2017, 09:53:19
Erstmal erleichert, dass es Emmanuel Macron ist und nicht Marine - und es in 2 W hoffentlich auch bleibt - der einzige 100% Europa, u.a.

Obwohl zu befürchten ist, dass die trad. Fillon-Anhänger le Pen wählen könnten (obwohl Fillon gestern explizit seinen enttäuschten Wählern geraten hat, in 2 W für Macron zu stimmen).

Danach stellt sich die Frage, wie sich die Abgeordneten der trad. Parteien bei den Parlamentswahlen im Juni zu dem Newcomer Emmanuel Macron stellen werden, der da ja part. (noch) nicht vertreten ist.
LG Val
luchs35
luchs35
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Re: Die französische Präsidentschaftswahl
geschrieben von luchs35
als Antwort auf val vom 24.04.2017, 10:54:29

Danach stellt sich die Frage, wie sich die Abgeordneten der trad. Parteien bei den Parlamentswahlen im Juni zu dem Newcomer Emmanuel Macron stellen werden, der da ja part. (noch) nicht vertreten ist.
LG Val
geschrieben von val


Liebe Val, wenn Macron tatschächlich bei der Stichwahl als Sieger hervorgeht, kann er sich die Partei aussuchen, die ihn am besten unterstützen kann und weiterbringt. So ganz parteilos wird es kaum gehen!

LG Luchs35

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