Internationale Politik Es ist Krieg in Europa

Karl
Karl
Administrator

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Karl
als Antwort auf aixois vom 11.11.2022, 00:21:21
....Manche vertreten hier die Ansicht, dass ausschließlich über Gespräche ein Frieden möglich sein wird. Dazu gehöre ich auch ...
Lieber DW,

diese Ansicht wird auch zunehmend in den USA geäußert. Wie üblich politik-vorbereitend über Presseartikel, Stellungnahmen Ehemaliger, Meinungsäußerungen von think tanks usw. 
Auch der jüngste Besuch von Sullivan gehörte dazu. Die USA wollen den Gesprächsfaden (der nie ganz gerissen war) verstärkt aufnehmen.

So habe ich erst kürzlich gelesen, dass Prof. Kupchan, Obamas Europa-Berater, angesichts der zunehmenden Gefahren für den Westen durch das fortgesetzte Kriegsgeschehen, von der Notwendigkeit spricht, dass die USA zusammen mit den NATO Partnern, mehr in das Managment des Kriegs 'involviert' werden sollten (sprich, dies nicht weiter in erster Linie Selenskyi überlassen sollen) und dass sie ein Ablaufschema erstellen sollten für eine geordnete Schlußphase (endgame) des Kriegs.

Es sei an der Zeit, dass der Westen die Ukraine und Russland vom Schlachtfeld an den Verhandlungstisch bringt und durch geschicktes diplomatisches Maklern, den Krieg beendet und zu einer "territorialen Vereinbarung" kommt.

Mir scheint, da kommt langsam was in Bewegung, ausgehend von den USA (Demokraten) , die die von Selensky im Fühjahr aufgebrachten  Punkte für Verhandlungen wieder aufnehmen wollen (keine NATO, aber EU, Rückzug der Russen, aber territoriale Abtretungen wie die Krim, Sicherheitsgarantien ).

Und da die Ukraine nicht umhin kann als auf die USA zu hören, bleibt es spannend, wie es nach den  Wahlen weitergeht. Selbst aus den Kreisen der Republikaner gibt es Unterstützung für so ein Engagement bzw. für eine Einschränkung der bisherigen  relativen 'Bedingungslosigkeit' der Hilfe. Ein gemeinsames Vorgehen ist auch wichtig im Hinblick auf abschließende Budgetzustimmungen und kommende Wiederaufbauhilfen.
 
@Aixois,

dass Gespräche wichtig sind und eine Strategie zur Beendigung des Krieges Not tut, habe ich auch bereits geschrieben. Nur darf m. E. ein solches Ende es Putin nicht ermöglichen, sich als Sieger hinzustellen. 

Es ist notwendig, dass dieser Krieg und sein Verlauf unterstreichen, dass gewaltsame Grenzveränderungen in Europa nicht zugelassen werden und nicht zum Erfolg führen.

Wir alle wollen in gesicherten Grenzen leben und dass die Zeiten beendet werden, in denen Diktatoren Grenzen verschieben, weil sie glauben, es zu können.

Karl
 
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bruny_K vom 11.11.2022, 12:32:34
OFF-TOPIC

Bruny,

wer Dir das vorgeworfen hat, weiß ich nicht, ich lese hier nicht mehr alles. Und mittlerweile mag ich so etwas auch gar nicht mehr lesen. Dieses allgemeine Gezänk hängt mir nur noch zum Hals raus.

Aber Du bist in der Tat eine von denen, denen oft Putinnähe vorgeworfen wird, direkt oder indirekt. Mich würde das auch verletzen. Aber auch andere werden immer wieder in Schubladen gesteckt. Vielleicht sollte man einfach mal das unterlassen, das man selbst nicht gern an sich und für sich erfährt. Ich meine jetzt ALLE, nicht speziell Dich.

LG

DW

 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 11.11.2022, 12:35:25

@ Karl,

unerträglich, wie versucht wird, Russlands Schuld auf andere Schultern abzuladen

 

man mag die Ansichten Kupchans nicht teilen.
Wichtig ist doch nur, ob sie von den Leuten aufgenommen, geteilt werden, die in dem Krieg was zu sagen haben.
Und das sind nun mal die USA und damit im Einklang, die NATO Partner.


Aber ich kann nicht sehen, dass Kupchans Beitrag einen Versuch darstellt,  Russlands Schuld zu relativieren oder auf 'andere' (welche eigentlich ?) zu schieben.

Er, und nicht nur er und nicht nur in den USA, sehen die materiellen und immateriellen Schäden, die durch den Krieg global bereits entstanden sind, die weiter zunehmen, innerhalb der Gesellschaften, aber auch zwischen den , nicht nur untereinander befeindeten, Staaten.

Was die NATO angeht, ist das ein Henne-Ei Problem.
Sich einen Frieden vorzustellen, von dem wir ja alle wollen, dass er möglichst bald kommt, ohne die NATO Problematik, halte ich für nicht machbar. 
Ich sehe aber auch nicht, was jetzt falsch daran sein sollte, diese Positionen, die Selenskyi selbst, erneut  noch im April 22 vertreten hatte (wie NATO Verzicht/Neutralität/territoriale)
im Hinblick auf eine Verhandlungsliste auf den Tisch zu bringen.
Sollte, was im April für Friedensbemühungen angeboten war, jetzt nicht mehr gelten ?


Das würde doch bedeuten, dass durch mehr Krieg, immer weniger Frieden möglich ist.

 

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Mitglied_cde6d1e
Mitglied_cde6d1e
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bruny_K vom 11.11.2022, 12:32:34
Ich kann nicht glauben, was du hier schreibst. Ich bin das Opfer, wenn Olga von mir frank und frei schreibt, dass Putin mein Idol ist. Ich wollte, dass du zur Kenntnis nimmst, dass ich dies nicht dulden werde.
Es war doch nun wirklich nicht schwer zu verstehen, allerdings setzt das natürlich voraus, dass man seine Vorurteile gegenüber ein paar Usern ablegt.
OT
@Bruny_K
Die persönlichen Angriffe und Unterstellungen / Verortungen gegen Dich aus einer bestimmten Ecke sind offensichtlich und nachzulesen und das bei fast jedem politischem Thema. Die Angriffe entbehren in der Regel jeglichem Wahrheitsgehalt und weichen stets vom Thema ab und müssen, nach meiner Meinung, auch in den jeweiligen Fäden auch von Dir richtig gestellt werden.
Ich sehe nicht, dass von Dir die Abweichungen von gestellten Themen erfolgten, sondern Du Dich lediglich gegen ungerechtfertigte Angriffe wehrst.
Man kann das Ganze durchaus als Bruny-Bashing bezeichnen.

Morvan
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 11.11.2022, 12:18:46

OT
Es wäre klüger gewesen, Bruny hätte " zur Kenntnisnahme @Admin" geschrieben.
Gruss
Mareike

Edita
Edita
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 11.11.2022, 14:52:03

Solch eine aggressive Geschäftsvermerks-Floskel hat hier nichts verloren, wenn schon - dann wenigstens mit der "Bitte um Kenntnisnahme", aber bei Karl bimmelt das Glöckchen auch ohne jeglichen Zusatz, denn Bruny hat ihm dierekt geantwortet!


Edita


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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Edita vom 11.11.2022, 15:09:21

Dazu können wir uns im internen Bereich austauschen; Thema Diskussionskultur.
Das Thema braucht nl konkrete Beispiele.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von olga64
als Antwort auf pschroed vom 11.11.2022, 12:48:36
 

Russland hat legitime Sicherheitsbedenken, dass die NATO auf der anderen Seite seiner mehr als 1000 Meilen langen Grenze zur Ukraine „Niederlassungen“  aufmacht.
 Die NATO mag ein Verteidigungsbündnis sein, aber sie bringt jene geballte Macht seines Militärapparats zur Geltung, den  Moskau verständlicherweise nicht in der Nähe seines Territoriums geparkt sehen.

 
Oder der Vorwurf (Nato zu nahe)  ist ein Teil der Propaganda um den Überfall auf die Ukraine zu rechtfertigen, wo Putin schon jahrelang sich vorbereitet darauf hat, eine Propaganda wo besonders von den Linken gerne getragen wurde.
Mal sehen was von seinem destruktiven menschenverachtenden Plan noch übrig bleibt. Phil.
Und durch diesen Überfall auf ein souveränes Nachbarland,dessen Bewohner die Russen mal als Brüder bezeichneten, geschah sogar noch eine Weiterung der Nato, in dem bisher neutralen Staaten Finnland und Schweden Aufnahme in die Nato beantragten. Dadurch verlängert sich die Grenze der Natostaaten zu Russland beträchtlich.
Hat Putin wohl alles nicht bedacht - und verhindern kann er es sicherlich nicht mehr nur die Schuld der anderen Staaten, die "seinem Land" zu nahe rücken und Böses wollen immer weiter verbal ausbreiten, obwohl ihm vermutlich nur noch sehr wenige zustimmen können.

Erst Ende Spetember hatte Putin die Stadt Cherson inkl. der gleichnamigen Region völkerrechtswidrig annektiert. Putin präsentierte sich aufgrund "dieses Erfolges" im Kreml mit viel Pomp und Gardesoldaten als der grosse Eroberer mit weiteren Regionen, die in Russland "für immer" integriert wurden.

Und nun zieht sich eine "ruhmreiche" russische Armee zurück an das Ostufer des grossen 'Flusses.
Vermutlich ist das nicht das Ende des Krieges sonden ein militärisch taktisches Manöver, in welchem die russischen Truppen sich evtl. neu sortieren und die Landbrücke zur Krim und die besetzten Gebiete am Schwarzen und Asowschen Meer sichern wollen.

Die gesamte Region um Cherson dürfte mit Minen und Sprengfallen gespickt sein und es kann auch sein, dass sich noch viele russische Soldaten dort aufhalten z.B. als Zivilisiten getarnt.
Für die Ukraine bedeutet das mehr als vorsichtig zu sein,da keiner weiss, was der verwundete "Kriegsfürst Putin" als Nächstes plant. Olga
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 11.11.2022, 16:25:54

Ich sehe es auch so liebe Olga, würde Putin die Krim verlieren dann wäre es definitiv mit ihm vorüber, so wie man liest ist die RU Armee schon dabei Schützengräben auf der Krim auszuheben. Phil.

schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Es ist Krieg in Europa
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 11.11.2022, 16:25:54
 
................
Die gesamte Region um Cherson dürfte mit Minen und Sprengfallen gespickt sein und es kann auch sein, dass sich noch viele russische Soldaten dort aufhalten z.B. als Zivilisiten getarnt.
............... Olga
Das ist auch, was ich befürchte. Die russischen "Sprengspezialisten" hatten ja lange Zeit, z.B. ferngezündete Bomben oder Minen zu verlegen.

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