Internationale Politik Mein Besuch in Israel

Karl
Karl
Administrator

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von Karl
als Antwort auf JuergenS vom 15.10.2015, 10:17:54
Ja, die Mischung der Konflikte ist brisant dort. Extreme Unterschiede in der sozialen Lebensrealität und religiöser Fanatismus auf beiden Seiten ist die gefährliche Mischung, die die Region immer weiter ins Unglück stürzt. Der unorganisierte derzeitige Aufstand jugendlicher Palästinenser ist Ausdruck der absoluten Perspektivlosigkeit dieser Menschen. Kluge israelische Politik müsste daran etwas ändern, anstatt immer nur alles noch schlimmer zu machen. Anstatt immer mehr Siedlungen zu bauen, anstatt die Lebensgrundlage der Palästinenser in den besetzen Gebieten des Westjordanlandes immer weiter einzuschränken, anstatt Gaza mit Blockade und Krieg zu überziehen, anstatt sich gegen eine Zweistaatenlösung zu stellen, müsste Israel glaubhaftes Interesse auch an der Entwicklung der Lebensumstände der Palästinenser zeigen. Israel ist für diese Menschen mit verantwortlich. Das Problem ist, dass sich Israel als religiöser Staat definiert und seine Politiker offensichtlich nicht über diesen Schatten springen können.

Ich wünsche allen Menschen im Nahen Osten Frieden. Die Menschenrechte gelten für alle gleichermaßen.

karl
justus39
justus39
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von justus39
als Antwort auf Karl vom 15.10.2015, 10:07:12
Für mich fängt das Problem schon damit an, dass ein Land "heilig" genannt wird.

Karl
geschrieben von karl

Nicht nur das Land nennt sich heilig, auch das Volk betrachtet sich als "von Gott auserwählt."

Der Widerspruch besteht für mich aber auch darin, dass sich ein auserwähltes Volk auch besonders verständnis- und liebevoll aller anderen Geschöpfe anzunehmen hätte, die nicht den Vorzug genießen, als die besonderen Günstlinge Gottes auserwählt zu sein.

Moses hat sie wohl kaum in das gelobte Land geführt, dass sie andere Völker unterdrücken und beherrschen sollen.
justus
adam
adam
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von adam
als Antwort auf justus39 vom 15.10.2015, 11:18:58
Deine Schuldzuweisung an die Juden ist mißlungen, Justus39.

Es war nicht vom "gelobten Land" die Rede.

Wie ich Karl verstehe, sprach er davon, daß die Region als religiös "heilig" betrachtet wird und das dies immer wieder zu Gewalt zwischen Religionen führt. Jeder moderne, sekular denkende Mensch fasst sich da an den Kopf.

Als "heilig" betrachten das Land aber nicht nur Juden (nicht zu verwechseln mit Israelis), sondern auch Muslim und Christen.

Aktuell geht es um die Messer-, Schraubenzieher- und ähnliche Attacken von Palästinensern gegen Israelis, die für den angreifenden Palästinenser tödlich enden, wenn israelisches Militär vor Ort ist. Böse Israelis?? Jedenfalls ist diese Schlußfolgerung erst herbei zu zerren, wenn man die Diskussion wieder bei Abraham ansetzt.

Im Heute drängt sich die Schlussfolgerung auf, daß die Palästinenser wieder einmal dafür mißbraucht werden, um von arabischen Sünden abzulenken. Siehe das Geschehen im Jemen, Syrien und Irak.

Und zum wiederholten Mal der Hinweis: Der Konnflikt zwischen Palästinensern und Israelis ist nicht bilateral, sondern wenigstens regional, denn die arabischen Staaten heizen ihn je nach Bedarf über die Palästinenser an, und überdies international.

Moses hat sie wohl kaum in das gelobte Land geführt, dass sie andere Völker unterdrücken und beherrschen sollen.
justus


Lies mal das Alte Testament zu Moses, Gott usw. Mit Christentum hat das nichts zu tun. Zu Moses Zeiten war das eine militärische Eroberung und es war Usus, eroberte Völker zu unterwerfen und zu unterdrücken. Selbstverständlich auch im Namen des jeweiligen Gottes. Jawe war gegenüber Feinden nicht zimperlich.

--

adam

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Medea
Medea
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von Medea
als Antwort auf Karl vom 15.10.2015, 10:07:12
Karl

- Zitat -
" Überall dort, wo Religion die Politik bestimmt, ist es fürchterlich. Wenn jemand sich als von "Gott auserwählt" sieht, dann muss er ja notgedrungen andere als minderwertig ansehen. Wenn solche Gedanken die Politik bestimmen, kann das Ergebnis kein gutes sein.

Karl"

Dem stimme ich zu, aber auch die "andere Seite" wird durch
den Koran gestärkt und ist überzeugt, nach des Propheten Gebot zu
handeln.

Medea.
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von JuergenS
sag ich doch, Media, zwischen den Kontrahenten dreh ich die Hand nicht um, die wollen nicht miteinander.
Auch wenn es natürlich regionale große Einflüsse gibt, irrationale, die beiden Schlüssel für das Wertfach Frieden liegen bei den Israelis und den Palästinensern selbst.
rehse
rehse
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von rehse
als Antwort auf adam vom 15.10.2015, 11:59:39
Nicht zurück bis Abraham. Der Zeitpunkt Juni 1967 würde genügen!

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adam
adam
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von adam
als Antwort auf rehse vom 15.10.2015, 13:08:19
Mag auch schon reichen rehse. Du weißt, was ich ausdrücken wollte. Säkular schreibe ich übrigens sonst richtig.

--

adam
Religionen sind Machtgebilde
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf justus39 vom 15.10.2015, 11:18:58
Ein lesenswerter Bericht zum Thema:

Die religiösen Spannungen und Konflikte haben in den letzten Jahren einen neuen Höhepunkt erreicht. In vielen arabischen und muslimischen Ländern hat die Christenverfolgung stark zugenommen, und die Scharfmacher des IS wollen mit bisher unbekannter Brutalität Gottesstaaten oder ein Kalifat erzwingen. In manchen Ländern Afrikas und des Nahen und Mittleren Ostens werden religiöse Minderheiten verfolgt. Ganz zu schweigen vom unlösbaren Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern.....
Christen – vor allem Katholiken und Freikirchen – missionieren selbst in radikalen islamischen Staaten und in China. Auf der anderen Seite expandiert der Islam im Westen. Respekt vor anderen Religionen sieht anders aus.

Religionen sind keine Friedensstifter
olga64
olga64
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 15.10.2015, 10:33:17
Ich denke, dass die derzeitigen, täglichen Angriffe von Palästinensern auf "ganz normale Leute" (z.B. an Bushaltestellen, in den Bussen, auf der Strasse) in grausamster Form der palästinensischen BEwegung und deren Forderungen nichts helfen werden.
Auch der Staat Israel und Herr Netanjahu haben die Pflicht, die eigene Bevölkerung vor Schaden zu bewahren und die Angriffe der Palästinenser nicht ungestraft hinzunehmen. Meist werden die Messerstecher ja während des Kampfes niedergeschossen - es geht wohl auch in Einzelfällen nicht anders, wenn man nicht das Leben unbeteiligter Israelis, die ja viel gewöhnt sind, nicht unnötig gefährden will. Olga
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Mein Besuch in Israel
geschrieben von Sirona
Zu den religiösen Spannungen zwischen Israel und Palästina gehört auch der Streit um die Tempelregion. Diesbezüglich habe ich einen interessanten Bericht gehört, den ich einmal weitergebe.

Streit um den Tempelberg

Aufgrund dieser Verordnungen müssen sich die gläubigen Juden doch sehr gedemütigt fühlen, dass ihnen nur ein Mauerrest des ursprünglichen Tempels zur Anbetung dienen darf. Wie lange geht das noch gut? Immerhin hat deren Heiligtum Jahrtausende dort gestanden.

Krass finde ich dass von muslimischer Seite geleugnet wird, dass dort jemals ein Tempel der Juden gestanden hat und dies obgleich archäologische und auch geschichtliche Beweise vorliegen.

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