Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten

Internationale Politik Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten

Karl
Karl
Administrator

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 11.08.2010, 20:08:02
OK, ich kann mir diese Vokabel sparen und Du hälst Dich fit mit Rennen

Karl
hafel
hafel
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 11.08.2010, 20:08:02
@ Adam: "Das wäre für mich ein erster Schritt zur Vernunft und würde viel Brisanz aus dem Krisengebiet nehmen. Rußland gehört ja nicht zu Nahost."

Okay, da stimme ich Dir zu. Nur gehören dann, wie Wolfgang aufzählt, die EU, Frankreich und England auch nicht dazu!!

Darauf hatte ich geantwortet, weil mal wieder gleich "der gesamte Westen" mit verprügelt wird.

Hafel
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von sysiphus
Direkt nach seiner Wahl zum iranischen
Präsidenten im Jahre 2005 begann Mahmoud
Ahmadinedschad damit, den Westen
mit einer messianisch-apokalyptischen
Rhetorik zu provozieren. Ihm ist
es innerhalb kürzester Zeit gelungen, Osama
bin Laden den ersten Platz auf der
Bühne möglicher Bedrohungsszenarien
streitig zu machen. Ahmadinedschad stellt
den Holocaust an den Juden in Frage, ruft
zur Vernichtung Israels auf, stachelte den
Libanon-Krieg an, lässt sich nicht in sein
Atomprogramm schauen, proklamiert das
Ende der Aufklärung, fordert einen islamischen
Weltstaat

„Schandfleck Israel“
Ein atomarer Iran ist es auch, was Israel
am meisten fürchtet, denn Mahmoud Ahmadinejad
fordert, dass das Land aus der
Region verschwinden muss. 2005 sagte
er: „Eines Tages wird die Mitte der islamischen
Welt von dem Schandfleck Israel
gesäubert sein.“ Bedroht sind ebenfalls
Israels Verbündete: „Auch wer unter
dem Druck der Hegemonialmächte oder
aufgrund eines falschen Verständnisses der
Sachlage das zionistische Regime anerkennt,
wird im Feuer der unversöhnlichen
Wut der Umma verbrennen.“


APOKALYPTIK


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sarahkatja
sarahkatja
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von sarahkatja
als Antwort auf sysiphus vom 11.08.2010, 21:32:00
Es ist, meiner Ansicht nach, bei der jetzigen Situation, völlig abwegig zu verlangen, dass Israel seine Atomwaffen abschafft.

Das wird und kann es nicht, denn damit wäre seine ganze Existenz mehr als gefährdet.

Wie immer man auch sein Verhalten der Siedlungspolitik, der eigennützigen Wasserverteilung, des alleinigen Anspruches des Ostteiles von Jerusalem usw. gegenüber den Palästinensern be - und verurteilen mag.

Ich kann und will hier nicht mitdiskutieren, denn dazu benötigte ich ein umfassendes Wissen, welches ich nicht besitze, aber die Diskussionsthemen sollten im Mittelpunk stehen und nicht dazu verführen, den Gesprächspartner zum Gesprächsgegner zu machen.

Diese Diskussionen sind zu ernst, als dass man sie dazu benutzen darf, sich persönlich anzugreifen, und, was noch schlimmer ist, durch das Lächerlichmachen des anderen sich selbst hervorzuheben.

Sarahkatja



carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich - russische Experten
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 10.08.2010, 21:35:20
„wegen der verschärften Sanktionen droht Iran, den Handel in Dollar und Euro zu verbieten. Iran ist der zweitgrößte Ölexporteur in der Organisation Erdöl exportierender Länder ( OPEC).
Der Dollar hat seinen Wert vermutlich nur noch, weil alle, die Öl kaufen möchten in Dollar umtauschen müssen und daher eine Nachfrage besteht.
Der Iran könnte das wacklige Dollargebäude mit seinem Vorhaben zum Einsturz bringen.
Im vergangenen Jahr hatte Iran Produkte aus EU-Ländern im Wert von 11,4 Milliarden Euro importiert, das entspricht 27 Prozent der gesamten iranischen Einfuhren.
Das Nahost-Problem wird nicht politisch, sondern militärisch gelöst werden.“ arno



Zunächst einmal passt das, was hier vorgetragen wird nicht zu den Aussagen in der sehr kurzen Mitteilung der RiaNovosti (dahinter verbirgt sich möglicherweise die Nachfolgerin der Nachrichtenagentur Nowosti aus der Zeit vor 1990 – ich habe nicht nachgesehen).


Wer das Datenblatt des Auswärtigen Amtes über wichtige Wirtschaftsdaten des Iran zur Information heranzieht, wird erkennen, dass die Daten des Iran alles anders als gut sind. Ein niedriges BIP in Relation zur Bevölkerungszahl (337 Mrd USD), sehr hohe Inflationszahlen, eine gewaltige Staatsverschuldung, nur relativ hohe Devisenreserven (durch Rohölververkauf) stehen dem gegenüber etc. Wofür wird das Geld aber ausgegeben bei einem derart geringen Pro-Kopf-Anteil der Bevölkerung (ca 75 Mio Einwohner) am BIP? Hohe deutsche Exporte (über 3 Mrd USD, aber damit nur Rang 38 in der deutschen Exportwerteskala) lassen erkennen, dass für Dtld. der Export in den Iran zwar wichtig, aber keinesfalls überlebenswichtig ist. Für den Iran dagegen scheint eine Ablenkung von innenpolitischen, auch sozialen Spannungen, nach außen zwingend geboten. Dafür eignet sich eine starke Meinung in dem keinesfalls für den Iran schicksalhaften Palästinakonflikt durchaus. Der Kurdenkonflikt im eigenen Haus deckt die hohle Phraseologie der Politik im Nahen und Mittleren Osten schonungslos auf.


Der USD wird bis auf weiteres seine wichtige Stellung behalten. Sie beruht auf der überragenden Leistung der US-Wirtschaft gemessen am BIP. Die Zahlen können von jedem ergoogelt werden. Selbst China ist auf absehbare Zeit nicht in der Lage einzuspringen. Das bedeutet jedoch nicht, dass nicht Zentralbanken auch andere Währungen als Reserve halten werden und dies auch tun sollten. Russland mit seinen ca. 750 MRD USD BIP ist weit von dem Ziel entfernt eine wichtige Aufgabe im globalen Finanzsystem zu übernehmen. Die Waldbrände werfen das Land wieder zurück. Die Sanktionen gegen der Iran sind übrigens weitgehend wirkungslos, da der Iran einen schwunghaften Handel mit den Industrieprodukten aus der EU und den USA über die arabischen Emirate betreibt (Abrechnung in USD oder EURO, je nachdem es Produkte aus den USA oder der EU stammen).


Bei bevorstehenden oder unmittelbar drohenden Kriegen ist immer festzustellen, dass die Rüstungsanstrengungen und Militärausgaben gewaltig zulegen. Das ist eine allgemein gültige Aussage. Der amerikanische Verteidigungsminister Gates stellte jedoch erst an diesem Montag fest, dass sich das Militär auf eine Ära einstellen müsse, in der nicht mehr nahezu unbegrenzt die Mittel fließen. Die „Kultur des endlosen Geldes“ müsse durch eine „Kultur der Einsparungen und Zurückhaltung“ ersetzt werden. Die Militärausgaben sollen nicht mehr so stark wachsen. Folge der massiven Defizite und gewaltigen Schuldenlast. Es klingt logisch und ist einsichtig, dass in der amerikanischen Öffentlichkeit in bestimmten Kreisen nicht der Eindruck erweckt werden darf, dass die nationale Sicherheit nicht gefährdet werden darf. Deshalb darf der General Mullen seine ominösen Andeutungen machen, es gebe Pläne für militärische Optionen gegen den Iran. Diese gibt es seit vielen Jahren. Wozu beschäftigt man Generäle und Stäbe?? Seit der Niederlage Saddams ist Iran im Gespräch als Objekt einer militärischen Option. Das Land ist aber dafür zu groß, die Straße von Hormuz viel zu wichtig für die Energieversorgung der Welt, um große militärische Abenteuer der USA zuzulassen. Im übrigen steht fest: Öl kann man nicht trinken. Auch Iraner können das nicht. Man muss es fördern und verkaufen, sonst leidet das eigene Volk. Das BIP lag 2009 bei 337MRD Euro.


Auch für die USA spielen wirtschaftliche Erwägungen eine immer größere Rolle. Ein Konflikt zwischen Israel und Syrien und der vom Iran unterhaltenen Hsbollah im Libanon ist jederzeit denkbar und damit auch möglich. Für diese Aussage benötigt niemand russische Experten. Interessant wäre die Haltung Russlands im Nahost-Quartett. Ein Link bei RiaNovosti deutet eine Verschiebung in der Haltung der Hamas an. Genau hier hätte man einhaken müssen.

c
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sarahkatja vom 12.08.2010, 01:51:45
USA, EU + Israel verlangen von Iran den Verzicht auf all das, was Israel erlaubt ist bzw. was Israel wie selbstverständlich für sich reklamiert. Das ist Doppelmoral. Diese "Moral" wird dem Westen im Halse steckenbleiben. Sollten die Kriegsherren in Washington, Brüssel + Jerusalem nicht nur wie bisher mit Krieg drohen (was rechtswidrig ist) sondern den Krieg beschließen und Iran angreifen (was erst recht rechtswidrig wäre), wird Schicht im Schacht sein.

--
Wolfgang

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.08.2010, 11:11:13
Die wenigsten Kriege dürften "rechtskonform" beginnen. Wäre ja auch richtig pervers, wenn die "Staatsherren" sich zuerst an einen round-table sässen und dann ruhig besprechen würden, dass sie einander in 4 Wochen angreifen werden.
Die Sache mit einem israelischen Angriffskrieg in Sachen Iran habe ich aber anders interpretiert: anscheinend ist der Iran in 2 - 3 Jahren in der Lage, eine funktionierende Atombombe zu besitzen. Und da Israel dann eines der ersten Testopfer für dieses Monster sein könnte - u.a. auch aufgrund der geografischen Lage - versucht man, hier die erste Attacke abzugeben.
Warum sollten die USA dagegen sein? Sie ersparen sich zumindest im 1st step die Drecksarbeit und setzen nicht wieder ihren schlechten Ruf als Weltpolizist aufs Spiel.
Olga
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.08.2010, 11:11:13
[...] wird Schicht im Schacht sein.
--
Wolfgang




DerTag wird kommen und dann hilft kein Niederknüppeln, kein Erschiessen mehr, dann ist für die islamistischen Despoten SCHICHT im SCHACHT. Der Menschenverächter Ahmadinejad endet möglicherweise wie seinerzeit ein gewisser Ceausescu.





Nedas Tot und der der anderen Erschossenen, Erschlagenen zu Tode gefolterten, Hingerichteten, war hoffentlich nicht umsonst.

sysiphus...
olga64
olga64
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von olga64
als Antwort auf sysiphus vom 12.08.2010, 17:13:46
Und Sie glauben wirklich, dass nach einem etwaigen, gelungenen Attentat gegen Ahmadinejad sofort eine perfekte Demokratie in diesem geschundenen Land Einzug hält? Ist diese Sichtweise nicht sehr naiv? Sie sollten es nicht verwechseln mit der Situation von Deutschland nach 1945 - der westliche Teil war "embedded" in die US-Strukturen - der östliche in die russischen (ohne Demokratie).
Es wird auch für Herrn A. viele (religiöse) Nachfolgekandidaten geben - und einen Vergleich mit ehemals Rumänien, das ja auch im Zuge des Sturzes des gesamten Warschauer Paktes, kaputtging und mit ihm der ungeliebte Führer, sollten Sie es gar nicht vergleichen. Iran hat z.B. einen sehr grossen Befürworter = China (Staat mit Vetorecht) Olga
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Neuer Nahost-Krieg bereits im Herbst möglich
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf olga64 vom 12.08.2010, 17:19:18
Mit glauben hab ich es nicht so. Habe auch nicht die geringste Andeutung gemacht was ich glaubte, wenn ich glauben würde. Ausserdem habe ich mit keinem Wort, nicht mal mit einer Silbe etwas von Demokratie geschrieben. Wo haben DU verehrte Frau Olga derartiges gelesen?

Vielleicht sinds ja die Augen. Früher hieß es: sinds die Augen geh zu Ruhnke, heute geht man dann zu Fielmann.

sysiphus...

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