Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Paradise Paper > das nächste Skandal !

Internationale Politik Paradise Paper > das nächste Skandal !

Edita
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 08.11.2017, 16:49:52
Zitat Olga:
Besonders lachhaft fand ich das Verhalten des neuen, niederländischen Finanzministers. Als dieser von Journalisten befragt wurde, was er zu den Vorgängen von Nike in den Niederlanden zu sagen hätte, meinte er: darüber wüsste er nicht; er müsse sich erst informieren.
Ja - das war echt lachhaft!
Zitat Olga:
Jetzt kommt auch in einem interessanten Artikel der PP`s ans Tageslicht, wie ein Jugendfreund von Putin in undurchschaubaren Trusts und Offshore-Firmen sein Vermögen (und evtl. auch dieses von Freunden) nebelhaft anlegt und verschleiert. Dieser Herr Rotenberg ist mit EU-Sanktionen belegt; ein Teil seiner Latifundien wurde bereits konfisziert, ebenso Bankguthaben. Aber das dürfte diesen Putin-Intimus nicht weiter stören, er hat ja noch einiges zu bieten auf exotischen Inseln.
Aber ein aktueller Intimus Putins steht auch mit drauf, unser aller Sozi-Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder soll Appleby – in seiner Funktion als Aufsichtsrat des russisch-britischen Energieunternehmens TNK-BP – auch  um Rat gebeten haben, die Kanzlei lehnte die Beratung jedoch aufgrund eines Konflikts mit einem anderen Mandaten ab und kurz drauf sei Schröder von dem Posten zurückgetreten.

 
Edita
olga64
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 08.11.2017, 17:23:17

Ja, liebe Edita, das habe ich auch gelesen. VErblüfft hat mich auch, dass dies beim Genossen Schröder schon 2009 war, er also vermutlich wirklich kurz nach Beendigung der Kanzlerschaft schaute, wo er ab sofort die Flocken in wirklich grossem Stil bekommen kann.
Den "kapitalistischen Parteien" sagt man es ja seit Jahren nach oder vermutet es, dass sie diesen Stil bevorzugen. Aber die Genossen Schröder und auch Steinbrück zeigen es uns so richtig, wie das geht.
Jetzt hoffe ich nur noch (ganz ehrlich gemeint), dass niiiieee ans Tageslicht kommt, wo Lafontaine-Wagenknecht ihre Vermögen so gebunkert haben. Bei Frau W. hoffentlich nicht längerfristig Irland, wo sie ja mal in "erspriesslicher Ehe" lebte. Olga

olga64
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von olga64

Edita, jetzt habe ich gerade gehört, dass die Niederlande "prüfen", da es seit 2012 - 2016 4.000 Vereinbarungen mit internationalen Konzernen in 'Sachen Steueroptimierung gibt. Das wird dauern ..... Olga


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Edita
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 08.11.2017, 18:20:13
Edita, jetzt habe ich gerade gehört, dass die Niederlande "prüfen", da es seit 2012 - 2016 4.000 Vereinbarungen mit internationalen Konzernen in 'Sachen Steueroptimierung gibt. Das wird dauern ..... Olga
Liebe Olga - klar "prüfen" sie, die Schwätzer, sie haben sich ja auch
mit der EU-Kommission darauf geeinigt, das Steuerschlupfloch zu schließen, allerdings erst im Jahr 2020, demnach können die Amis dann noch mehr als zwei Jahre lang den Fiskus ganz legal veralbern!

ich kaufe keinen GOUDA mehr! Ich protestiere!    emoji_laughing

Edita
RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.11.2017, 18:11:28

Du hast völlig Recht, liebe Olga: auch wenn die Entrüstung über die da Oben sehr berechtigt ist, bin ich immer wieder zutiefst erschrocken, wie sich aus der Verantwortung gestohlen wird. Du sprichst es an, genau das meine ich damit, sich einerseits über das abscheuliche Finanzgebaren der Großen zu mokieren, aber andererseits der Putzfrau nen 10er pro Stunde in die Hand drücken, natürlich völlig ohne Unrechtsbewußtsein, wenn sie für ihren Urlaub oder Krankheit  nicht bezahlt wird, weil sie dann ja tatsächlich nicht arbeitet. Die da oben können das ja nur machen, weil wir hier unten sie machen lassen. Warum nehmen z.B. denn nur so wenige Verbraucher ihre Macht, die sie ja nun mal (eigentlich) haben, nicht wahr? Wenn ich doch weiss, dass eine Firma nicht korrekt arbeitet (aus welchen Gründen auch immer) , dann kaufe ich ihre Produkte nicht. Ist einfach, macht aber kaum jemand. Auch das ist Verantwortung, die  - wie so  vieles andere - nicht angenommen wird. Wie ich meine mit fatalen Folgen für eine Gemeinschaft.

olga64
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 08.11.2017, 18:30:38

Anifin und Edita - danke für Eure Beiträge.

Was mich in dieser Sache am meisten deprimiert, ist die allgemeine Sicht der EU-Staaten: da werden Zäune und Mauern hochgezogen, um "Flüchtlinge" aus Kriegsgebieten oder weil sie in ihren Heimatländern von Tod und Armut bedroht sind, an der Einreise in die EU zu hindern.
Umgekehrt werden "Steuerflüchtlinge" mit offenen Armen aufgenommen (wenn sie höhere Vermögen aufzuweisen haben). Auf Malta und Zypern können Leute gegen Zahlung von 650.000 Euro in ländische (EU)-Pässe kaufen mit allen Vorteilen eines EU-Bürgers.
Wir als EU-Bürger sollten unsere Fingerzeige in aussereuropäische Länder auch stoppen, um deren Steuerminderungsprogramme anzuprangern. Es geschieht mitten unter uns und die "eingesparten" Summen kommen ausschliesslich den Ultra-Reichen zugute und schaffen weitere Löcher, die für Unterstützungsprogramme notleidender EU-Staaten nötig wären.
Ganz besonders enttäuscht bin ich von Bono von U2. Dieser Typ reist seit Jahrzehnten durch die Welt und erklärt uns allen, er möchte die Welt ein wenig besser machen. Auch dadurch wurde er und seine Band reich, sehr reich. Als in Irland die Privilegien für Künstler gestrichen wurde, zog er flugs nach Malta und in die Niederlande um. Als er befragt wurde, warum er das macht, meinte er: Geschäft ist Geschäft.
Jetzt erfahren wir, dass er sich an einem Einkaufzentrum in Litauen beteiligte, dessen Finanzierung so verschachtelt ist, dass keine Steuern mehr anfallen; ebenso macht er es in Duisburg an einem Einkaufszentrum.
Ob er bisher Auftritte in Litauen oder Duisburg hatte? Mir nichts bekannt.
Alles legal, aber bei einem selbsterklärten Weltverbesserer? Passt irgendwie nicht zusammen.
Wieder ein Baustein grandioser Heuchelei. Olga


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Karl
Karl
Administrator

RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 09.11.2017, 15:00:40

@olga64

Der "Gipfel" der unreflektierten Sprache hörte ich neulich von einem der Verhandler für die Jamaika-Koalition (leider kann ich mich an den Namen des Parteivertreters, er war nicht von den Grünen, nicht mehr erinnern). Sinngemäß "man müsse noch mehr Flüchtlinge verhindern". Er meinte damit, man müsse sie daran hindern nach Deutschland zu kommen. Wie zynisch diese Sprache ist, merken manche Menschen gar nicht mehr.

Karl

 

olga64
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 09.11.2017, 15:56:37

Lieber Karl. Ich habe das nicht gehört und möchte jetzt auch nicht spekulieren, ob es jemand von der CSU oder der FDP war. In jedem Fall dürfte ein solcher Spruch wieder ein Anbiedern an AfD-Wähler sein. Solange solche Redner ihre Herzen und Arme offen haben für Steuerflüchtlinge, ist ja alles gut, oder? Olga

dutchweepee
dutchweepee
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RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von dutchweepee

Das Wort "Sozialschmarotzer" sollte endlich in der Umgangssprache selbstverständliches Synonym für reiche Steuerflüchtlinge werden.

Achill
Achill
Mitglied

RE: Paradise Paper > das nächste Skandal !
geschrieben von Achill
als Antwort auf dutchweepee vom 12.11.2017, 18:31:17

Für unsere kapitalistische Wirtschaftsordnung ist  das private Eigentum an den Produktionsmitteln , das Prinzip der Gewinnmaximierung und die Steuerung der Wirtschaft über den Markt typisch und so ist eben das von Euch so beklagte Verhalten der persönlichen Profitmaximierung systemimmanent. Hört endlich auf, Euch über eine Gesellschaftsordnung zu beklagen, in der ihr Euch selbst  eingerichtet habt. Diese Diskussion wird nirgends in dieser Form so geführt wie bei uns.  Wir jammern auf einem sehr hohen Niveau, und die afrikanischen Potentaten habens von uns gelernt, sie haben fast alle in Europa studiert.  
 


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