Internationale Politik Russland in der Zwickmühle?

rolf †
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf luchs35 vom 26.08.2008, 12:58:44
Das ganze Problem hätte beim Ende des Kalten Krieges und der SU gelöst werden können:
So wie der Warschauer Pakt aufgelöst wurde, hätte auch der Gegenpakt, die NATO, aufgelöst werden müssen.
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rolf
rolf †
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf luchs35 vom 26.08.2008, 08:27:41
Wie ich gerade in den Nachrichten hörte:
Er hat unterzeichnet.
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rolf
hafel
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von hafel
als Antwort auf rolf † vom 26.08.2008, 13:11:39
@ rolf: So wie der Warschauer Pakt aufgelöst wurde, hätte auch der Gegenpakt, die NATO, aufgelöst werden müssen.

Okay, das mag Deine Meinung sein, die ich jedoch für grundlegend falsch halte.
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hafel

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hafel
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von hafel
als Antwort auf luchs35 vom 26.08.2008, 12:58:44
Das russische Parlament hat nun Südossetien und Abchasien als unabhängige Staaten anerkannt, was sie völkerrechtlich nicht sind. Dieses ist m. E. ein weiterer Affront gegen Georgien und den Westen. Kurzfristig erscheint der Sieg der russischen Armee dadurch in noch strahlenderem Licht. Jedoch Langfristig könnte aus dem Sieg eine strategische Niederlage werden.

Denn Moskaus Ansehen in der Welt verschlechtert sich dramatisch. Wer will diesen Bären schon zum Partner haben?? Richtig ist, dass wir im Westen nicht all zu wählerisch sein dürfen, weil wir Russlands Öl und Gas brauchen. Richtig ist aber auch, dass Moskau wegen seiner riesigen ökonomischen und demografischen Probleme dringend Devisen benötigt, um die heimische Wirtschaft vor dem Kollaps zu bewahren.

Wie soll es aber weiter mit Russland gehen ?
Erstens müsste verhindert werden, dass sich die Russen der letzten Pipelines bemächtigen, durch die Öl und Gas aus Zentralasien über Georgien nach Europa gepumpt wird. Schon deshalb sollten die EU und die USA Georgien beim Wiederaufbau helfen. Ebenso wie der Ukraine, die auch um ihre staatliche Unabhängigkeit bangt. Und weiterhin müsste den osteuropäischen NATO-Mitgliedern versichert werden, dass uns ihr Schutzbedürfnis wichtiger ist als die Beschwichtigung Moskaus. Auf die Drohung des Präsidenten Medwedew, die Zusammenarbeit mit der NATO vollkommen abzubrechen, sollte der Westen gelassen reagieren. Moskau schadet sich damit nur selbst. Hoffentlich merkt es dort auch jemand.

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hafel
dunkelgraf
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf rolf † vom 26.08.2008, 13:17:34
Rußland tut doch damit nichts weiter, was der Westen mit dem Kosowo gemacht hat. Auch der Kosowo gehört völkerrechtlich zu Serbien, aber die NATO-Länder haben einseitig das nichtlebensfähige Gebilde als unabhängig anerkannt.
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dunkelgraf
rolf †
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von rolf †
als Antwort auf dunkelgraf vom 26.08.2008, 14:32:58
Das waren aber die Guten!
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rolf

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hugo
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von hugo
als Antwort auf rolf † vom 26.08.2008, 14:39:47
ich denke das die Nato -so wie es bisher üblich war- sich das Georgienproblem als stets leicht am Köcheln haltenden Zankapfel mit Erweiterungsmöglichkeiten erhalten und ausbauen wird.
Eine dauerhafte friedliche Lösung erwarte ich dort nicht, dafür sind mir die Aussagen und kaum erfüllbaren Forderungen an Moskau viel zu eindeutig.

übrigens finde ich es etwas lächerlich wenn mal die Merkel oder mal der Steinmeier Moskau drohen und Forderungen stellen,,nur weil von dort aus mal eine kleine militärische Gegen-Aktion gestartet wurde,,,wenn ich bedenke was sich da Washington anhören hätte müssen in den letzten 20 Jahren,,,,,

Wenn ich Südossieter wäre, dem die Georgier gerade Haus und Hof zusammengeschossen haben, dann würde ich auf Merkels Wünsche einen lassen und heute Freudenfeste auf allen Strassen organisieren zur Feier des Tages,,

Gefährlich ist und bleibt es in diese Gegend allemal,
die Nato mit der USA an der Spitze hat Georgien militärisch beraten und ausgebildet und aufgemotzt und leider nicht von diesen Überfällen der letzten Wochen abgehalten.

Und nun kommts wie zu erwarten war, die Amis werden dafür sorgen das nun verstärkt die EU den Wiederaufbau organisiert und finanziert und die Nato militärisch noch mehr einsteigt,,

ob nun alle westeuropäischen Regierungen schnell auf den Bushkurs eingeschworen werden können ?
immerhin las ich gerade eine Bemerkung des italienischen Aussenministers Fratini die etwas versöhnlicher klingt:

Der Westen habe jedoch den Fehler begangen, Russland zehn Jahre lang - von 1991 bis 2000 - zu erniedrigen: «Moskau wurde darum gebeten, Energie zu liefern und unseren Unternehmen Investitionsmöglichkeiten zu bieten, ohne Russland dabei aber eine politische Rolle zu-zuerkennen.» Frattini erklärte: «In Russland schwelte eine Frustration, die jetzt leider explodiert.»



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hugo
luchs35
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf hafel vom 26.08.2008, 14:12:20


Hafel, möglich ,dass Russlands Ansehen in der Welt sich verschlechtert. Aber schlechter als das Ansehen der USA seit dem Irakkrieg kann es kaum werden.

Der Westen hat den russischen Bären lange gereizt, und er hat zurückgeschlagen, weil die Zeit der Demütigungen für ihn vorbei ist. Und Deutschland tut gut daran, nicht noch zusätzlich Öl ins Feuer zu giessen mit Drohungen, die ja doch kein Resultat bringen. Zu verflochten ist die Wirtschaft bereits zwischen Russland und dem Westen. Nur noch Diplomatie und Gespräche können die Eiszeit vielleicht noch durchbrechen.

Vernünftige Politiker warnen seit Jahren vor einer solchen Entwicklung, und Russland spielt jetzt auch noch die Karte des "Genozids", den die Georgier an Südosseten und Abchasiern begangen haben (sollen). Ebenso wie der Genozid der Serben an den Kosovaren dem Westen dazu diente, das Kosovo abzutrennen und als eigenständig anzuerkennen.

Viel wird sich im Kaukasus jetzt wohl nicht ändern, da die westlichen Länder samt USA die Anerkennung der beiden Regionen als unabhängige Staaten mit Sicherheit verweigern werden.

Die Schraube der Eskalation wird sich also verschärft weiter drehen.




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luchsi35
heinzdieter
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf luchs35 vom 26.08.2008, 16:32:01
Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wenn die anderen GUS-Staaten Russland folgen und die beiden "Staaten" anerkennen werden.
Genau so war es doch auch bei Kroatien: die USA machten den 1. Schritt und die NATO-Partner folgten kurz darauf.
Auch die von der BRD angedrohten Repressalien ganzgleich welcher Art werden doch im Sand verlaufen.
Die diplomatischen Beziehungen werden sich auf Wunsch der USA abkühlen.
Nächstes Jahr oder bereits Mitte November 2008 nach den USA - Wahlen werden sich die Wogen glätten.
Ich gehe davon aus, das Frankreich wie auch bereits Italien einen versöhnenlichen Ton anschlagen wird.

--
heinzdieter
schorsch
schorsch
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Re: Russland in der Zwickmühle?
geschrieben von schorsch
als Antwort auf heinzdieter vom 26.08.2008, 16:56:41
......
Die diplomatischen Beziehungen werden sich auf Wunsch der USA abkühlen.
Nächstes Jahr oder bereits Mitte November 2008 nach den USA - Wahlen werden sich die Wogen glätten......

--
heinzdieter


Kommt darauf an, wer die Präsidenten-Wahlen in den USA gewinnt!

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schorsch

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