Internationale Politik Sklaverei heute

arno
arno
Mitglied

RE: Sklaverei heute
geschrieben von arno
als Antwort auf olga64 vom 13.05.2020, 17:34:31

Moin, olga64,

in unserem System ist die Ausbeutung festgeschrieben.
Nichts ist so ungerecht wie die Entlohnung!
All die, die von der Ausbeutung profitieren, sind gegen jede
Systemänderung. Für die Profiteure des Systems wären
ehrenamtliche Tätigkeiten noch vorteilhafter!


Gruß arno

wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Sklaverei heute
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 13.05.2020, 17:34:31
Man sollte sich bei "Sklaverei heute" nicht nur auf die unmenschlich ausgebeuteten, osteuropäischen Niedriglöhner in Schlachthöfen focussieren, die helfen, unsere Gier nach täglichem Billigfleisch auf den deutschen Tellern zu erfüllen.
 
"Unsere Gier nach täglichem Billigfleisch", wie Du es oben schriebst, ist nicht die Triebkraft und die Motivation der Schlachthofinhaber, den Herstellungspreis zu drücken. Es ist eine verquere Annahme, nicht das erstemal bei Dir zu diesem Thema, dass der Kunde über sein Kaufverhalten bestimmt, wo es am Ende lang geht. Genau das aber wird dem Kunde eingeredet, um ihm zu guter letzt den Schwarzen Peter für die Missstände zuzuschieben, nach dem Motto: Wir können ja gar nicht anders, wir müssen Ukrainer und Rumänen für'n paar Euro die Stunde schuften lassen, wir müssen Massentierhaltung betreiben - der Kunde will es ja so. Und viele, so wie Du, glauben diesen Schmarrn.
Es gibt beim Kunde auch eine "Gier" nach preiswertem Wohnraum bspw., richtet sich die Bauindustrie darauf ein, und stellt ihn zur Verfügung? Eine "Gier" nach Arbeit, von der man leben kann, soll es geben, ist sie deshalb massenhaft vorhanden? Wir werden mit Fleisch und Wurst zugeknallt, weil es auch in den Billgausführungen noch satte Profite abwirft. Das ist der einzige Grund.  Sklaven zerlegen die Tiere zum Billigtarif, in mehrfach verarbeitetem Fleisch befinden sich u.a. Schlachtabfälle, Separatorenfleisch, Aas.
Die hässliche Fratze des Kapitalismus, nichts anderes.
 
RE: Sklaverei heute
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 14.05.2020, 16:24:40

Das sehe ich allerdings ganz genauso. Es ist ein biliger Trick der Industrie und auch mancher Politiker, den Leuten einzureden, die Kunden wollten es so. Auf diese Weise können sie den Schwarzen Peter wunderbar auf andere abwälzen. Ich fall schon lange nicht mehr auf diese Behauptung rein, die durch Wiederholung nicht besser wird.
Wenn das Fleisch teurer würde, würde es genauso gekauft, weil die Kunden dann keine andere Wahl hätten. Die fast unbezahlbaren Wohnungen werden ja auch schnell vermietet, weil es keinen billigeren Wohnraum gibt und die Leute irgendwo wohnen müssen, wenn sie nicht obdachlos werden wollen. Das heißt, der Kunde nimmt das ab, was ihm geboten wird, eine andere Wahl hat er ja gar nicht.


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Edita
Edita
Mitglied

RE: Sklaverei heute
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2020, 16:32:34

Und ..... Olga hat recht - erst kommt das Fressen und dann die Moral!
Erst kürzlich war zu lesen, daß in Supermärkten zu 95% Billigfleisch gekauft wird, die Kühltheken sind zu 95% mit Fleisch des Haltungsform-Siegels 2 bestückt, 1 ist die schlechteste Form, die Haltungsform 3 wird höchstens mit 5% angeboten, die Haltungsform 4 überhaupt nicht, also ich habe sie noch nicht entdeckt!

Edita

RE: Sklaverei heute
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 14.05.2020, 16:42:49

Dieser Spruch ist richtig, widerlegt aber nicht die Behauptung von Wandersmann und mir.
Wenn die Billigware nicht da wäre, würden die Leute die teureren Sachen kaufen, so einfach ist das. Die Industrie verführt die Leute zum Kaufen der Billigwaren, weil sie sie anbietet.

Edita
Edita
Mitglied

RE: Sklaverei heute
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.05.2020, 16:46:03

Bei anderen Artikeln ist das aber auch nicht zu beobachten, da bleiben die teuren Artikel liegen, auch wenn die Billigartikel ausverkauft sind .......

Edita


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novella
novella
Mitglied

RE: Sklaverei heute
geschrieben von novella
als Antwort auf wandersmann vom 14.05.2020, 16:24:40

Da stimme ich dir ausnahmsweise mal zu, wandersmann1.

Gleichzeitig muss ich gestehen, dass ich bis vor ein paar Tagen von den Haltungsnummerierungen für Rinder (auch für Schweine?) bisher nichts wusste. Da werde ich mich mal schleunigst schlaumachen.

olga64
olga64
Mitglied

RE: Sklaverei heute
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 14.05.2020, 16:24:40

Also, ich betrachte mich als mündige Bürgerin und mündige Konsumentin. Das setzt natürlich voraus, dass ich mich umfassend seriös informiere. Auch gebe ich zeitlebens immer gerne Geld dafür aus, wofür ich einen Gegenwert erhalte. Der ist bei Fleisch aus Massentierhaltung für mich nicht gegeben, da mich die Hintergründe für diese Produktion und den Fehlhandlungen an Mensch und Tier so stören,dass ich davon Abstand nehme. DAmit zeige ich dann auch meine Macht als KOnsumentin und weiss, wenn viele das machen, dann reagieren die Hersteller (einfaches Prinzip der Marktwirtschaft).
Ich kaufe Fleisch bei einem Metzger, wo ich einigermassen sicher sein kann, dass seine Quellen seriös sind und seine MitarbeiterInnen gut behandelt werden. DAs ist teurer - dann gibt es halt nicht so oft Fleisch und wenn ,dann wird es mit Genuss gekocht und gegessen.
Ebenso halte ich es mit dem täglichen Brot - das kaufe ich beim Bäcker und freue mich darüber, dass wir in Deutschland eine so grosse Auswahl haben und das Brot auch danach schmeckt, was es sein soll: nach Brot.
Auf die anderen Beispiele wie Wohnraum und "Gier nach ARbeit" (die ich nicht bei allen deutschen Menschen erkennen kann, die oft unermüdlich dagegen kämpfen, dass sie ihre staatlichen Transferleistungen gegen den Verdienst aus eigener Arbeit eintauschen sollten) und Wohnraum kann ich schwer eingehen.
Denn hier gelten so Parameter wie z.B. Vorbildung (bei Arbeit und Beruf) oder GEld (bei Erwerb oder Anmietung von Wohnungen, bzw. Lage derselben). Es dürfte die "Gier nach billigem Wohnraum" sicher sehr erleichtern, wenn man bereit ist in dünn besiedelte ostdeutsche Landschaften zu ziehen und nicht nach Berlin, Köln, Hamburg oder München.
Was Sie aber vergessen haben - des Deutschen liebstes goldenes Kalb - das Auto, immer noch für viele ein Statussymbol, wenngleich ich mich auch frage, welchen gesellschaftlichen Status sie hier repräsentiert sehen wollen?  Frei nach Marx: "das SEin bestimmt das Bewusstsein" - oder frei nach Adorno: gibt es doch ein richtiges Leben im falschen? Olga
 


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