Internationale Politik Und diese Türkei will in die EU?

Nicht mit mir! Das ist ja nur ein Teil des Ganzen; aber derzeit würde ich die Türkei schon deshalb nicht reinlassen. Derartige Gewalt ist Merkmal eines Polizeistaates und undemokratisch.

Das ist ja nur ein Teil dessen, was da zu überlegen ist, wenn es um Argumente gegen eine EU-Vollmitgliedschaft der Türkei geht.
So eine einzelne Massnahme, die in ähnlicher Form auch hier passieren könnte, oder ist, S21 etwa kann kaum herangezogen werden.
Im Gegenteil, Natürschützer hätten sicher in der EU einen besseren Rückhalt.
Ich sehe ganz andere Probleme, wie, dass die EU eine weitere bevölkerungs-starke Nation hätte, die in in vielen Dingen ganz anders tickt, als Deutschland.
Als kleines Beispiel die Religionsfreiheit, die der Islam zwar hier geniesst, aber islam-fremde Religionen in der Türkei nicht geniessen.
Ich denke, es sollten überhaupt nur Staaten in die EU aufgenommen werden, die von den Idealen der EU nicht mehr abweichen als etwa Deutschland und Frankreich, das ist schon genug Harmonisierungs-Arbeit.

Über was regst du dich auf? Die Istambuler Polizei tut nur das, was auch ihr großes Vorbild gemacht hat. Alles schon vergessen?

nzz.ch: Verletzte bei Protest gegen Erdogan

ich glaube nicht, dass die türkei noch mitglied von EURO-land werden will. das ist eine gespensterdiskussion. das thema hat sich erledigt. wer will schon auf ein sinkendes schiff...
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w.

@ ingo*,

was ist an diesen Bildern fremd? Da habe ich aus Berlin, Stuttgart, Heiligendamm oder Genua schon brutaleres Vorgehen gesehen.

Aber wie Wolfgang schon sagte, das Interesse der Türkei an Europa schwindet. Die Türkei hat seit Jahren ein deutlich höheres Wirtschaftswachstum als wir, warum sollten die das aufs Spiel setzen?

Karl

Schön, wenn diese Türkei endlich einzusehen
beginnt, daß sie als Vollmitglied in der EU nichts
zu suchen hat.

M.

Dein 1. Absatz: Richtig, die Bilder von S 21 habe ich noch sehr gut in Erinnerung.

Dein 2. Absatz: Auch du verwechselst da einiges. Die EU ist nicht der Euro. Und außerdem: Die EU war, bevor der übergestülpte Euro und demzufolge die wirtschaftliche und soziale Heterogenität zwischen den ersten etwa 12-15 und den danach aufgenommenen Mitgliedern zu einem wirtschaftlichen Desaster für alle wurde, ein auch wirtschaftlich durchaus gut situierter Verein.

Allerdings musste man auch kulturell (historisch, soziokulturell, nenn es wie du willst) dazu passen. Und das war die dritte Säule der EU, als sie mal gegründet wurde, die im Falle der Türkei gewaltig wackelt. Fazit: Diese Türkei ist in erster Linie kein europäisches, sondern ein orientalisches Land. Dazu brauche ich noch nicht einmal eine Diskussion über die Religion.

stimmt, EU und EURO-land waren einmal getrennt. das ist jetzt anders. ich zitiere aus dem passenden wikipedia-artikel: "Nach den im Vertrag von Maastricht erstmals festgehaltenen Bestimmungen zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion sind alle EU-Mitgliedstaaten zur Einführung des Euro verpflichtet, sobald sie die EU-Konvergenzkriterien erfüllen, zu denen unter anderem die zweijährige Zugehörigkeit zum Wechselkursmechanismus II (WKM II) zählt. Nur Dänemark und das Vereinigte Königreich sind durch Ausnahmeprotokolle von der Verpflichtung, den Euro einzuführen, befreit. Allerdings duldet die Europäische Kommission bislang, dass Schweden durch den Nichtbeitritt zum Wechselkursmechanismus II absichtlich eines der Konvergenzkriterien verfehlt, um so den Eurobeitritt zu vermeiden." -> http://de.wikipedia.org/wiki/Euro#Eurozone

würde die türkei der EU beitreten, müsste sie den EURO einführen. das ist der grund, warum unter türken die begeisterung für die EU mittlerweile gegen null geht; sie fürchten zurecht die unsanfte landung in EURO-land.

wie gesagt, das thema ist eine gespensterdiskussion. europa + türkei WAR eine chance. die türkei ist jetzt für europa verloren, sucht sich gerade einen platz außerhalb. hierzulande feiern ganz bekloppte die verdaddelte chance als "erfolg". solch eine chance wird lange nicht mehr kommen.

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w.

Das sehe ich anders, Karl. So, wie in Istanbul gegen absolut friedliche Demonstranten vorgegangen wurde, wurde in Stuttgart nicht vorgegangen. Auch anderen Demos bei uns ist vor härteren Polizeieinsätzen stets Gewalt von einigen Krawallmachern (aus der Menge heraus) vorangegangen. Diese Vergleiche sind für mich nicht legitim. Gegenüber Tag 1 ist die Lage in Istanbul inzwischen allerdings eskaliert, und man kriegt nicht mehr auseinander, wer was gemacht hat. Das ist im Zusammenhang mit meinem Beitrag aber irrelevant, weil ich nur über den Tag 1 gesprochen habe.
Und die Vermutung, daß die Türkei nicht mehr in die EU möchte, unterschreibe ich auch nicht. Und wenn sie nicht mehr wollte, dann wäre das für mich kein Verlust. Denn meine Kernaussage ist, daß die Türkei ein undemokratischer Staat ist, der in der EU (wie auch Ungarn u.a.) nichts verloren hat.
Wer anders denkt, möge die Hand heben.

So, wie in Istanbul gegen absolut friedliche Demonstranten vorgegangen wurde, wurde in Stuttgart nicht vorgegangen.

Jetzt wirst Du aber sicher sehr viele Stuttgarter gegen Dich haben. Du scheinst schnell zu vergessen.

Ich hebe übrigens die Hand. Ich sehe wie Wolfgang nur eine verpasste Chance, die Türkei im Westen fester zu verankern. Was haben wir gewonnen, wenn die Türkei abdriftet?

Karl