Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Unsere ST-Türkisch-stämmigen

Internationale Politik Unsere ST-Türkisch-stämmigen

Logan
Logan
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von Logan
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2017, 09:30:08
Ich will einmal versuchen, den Strang hier weiterzuführen. der das lautet:
Unsere ST- Türkisch-stämmigen
...die, wenn wahlberechtigt, ab heute wählen dürfen.

Ab dem heutigen Tag dürfen türkisch- stämmige Mitbürger in D in 14 Konsulaten – darunter 9 Generalkonsulate – über das Referendum in der Türkei abstimmen. Aufgerufen sind 14 Mio wahlberechtigte Türken, bevor dann am 16. April diesen Jahres die Wahl in der Türkei selbst anläuft.

Die Opposition hat man weitestgehend niedergestreckt, wie ich aus den Medien erfuhr, 80% der Presse steht unter Kontrolle.
Was geschieht eigentlich mit den restlichen 20 %?

Der Wahlausgang insgesamt dürfte spannend werden, da niemand weiß, mitt welchem Ergebnis er endet. Prognosen kann niemand abliefern, auch weil Prognosen selten eintreffen.

Wie ich bereits schrieb: Erdogan wird sie gewinnen. Was das aber für das Land bedeutet, kann ich nicht sagen, möglicherweise andere hier im ST. Ich selbst fürchte bestenfalls Stagnation, schlimmsten falls den wirtschaftlichen Niedergang des Landes.

Logan
olga64
olga64
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lissy52 vom 25.03.2017, 14:18:22
Lissy und Kunivivanto danke für Eure Beiträge. Ich weiss wirklich nicht, weshalb sich einige darüber so echauffieren, weil ich versuchte, die Angelegenheit des Doppelpass-Inhabers Yücel mal mit Fakten darzulegen.
Ja, es ist bedauerlich, dass er, nachdem er in die Türkei reiste und sich selbst der Polizei stellte, zusammen mit ca 150 Journalisten eingesperrt wurde und auf seinen Prozess warten muss.
ABer warum geniesst gerade Herr Yücel diese Aufmerksamkeit bei deutschen Menschen und nicht auch die anderen inhaftierten Journalisten?
Und Fragen, weshalb er dorthin reiste und weshalb er nach wie vor den türkischen Pass behielt, obwohl er doch mit seinem Wurzelland anscheinend scharf abrechnete, sollte doch unter demokratischen Diskutanten auch in diesem Forum möglich sein?
Bei allem Hass, den viele Erdogan entgegenbringen - denkt irgendjemand auch mal an das türkische Volk, das dort lebt und Millionen auch bei uns?
Demokratisch trainiert, wie wir Deutsche doch sein sollten, wäre etwas mehr Sachlichkeit und Ruhe angebracht, zumal keiner von uns Senioren irgendwas in und für die Türkei ändern kann. Olga
olga64
olga64
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Logan vom 27.03.2017, 10:04:07
xxxx Ab dem heutigen Tag dürfen türkisch- stämmige Mitbürger in D in 14 Konsulaten – darunter 9 Generalkonsulate – über das Referendum in der Türkei abstimmen. Aufgerufen sind 14 Mio wahlberechtigte Türken, bevor dann am 16. April diesen Jahres die Wahl in der Türkei selbst anläuft.

Wie ich bereits schrieb: Erdogan wird sie gewinnen. Was das aber für das Land bedeutet, kann ich nicht sagen, möglicherweise andere hier im ST. Ich selbst fürchte bestenfalls Stagnation, schlimmsten falls den wirtschaftlichen Niedergang des Landes.

Logan
[/quote]

In Bayern können Türken auch in zwei Wahlbüros (in München und Fürth) abstimmen; es wird einen Busverkehr zwischen den grösseren Städten geben ,damit die Menschen abstimmen können,wenn sie denn möchten.
Die Stimmabgabe in den Konsulaten könnte gefährlich werden. Seitdem bekannt ist, dass während der SIKO in München dem BND Listen von Türken übergeben wurden, die Namen zeigen, welche in der Türkei als Terroristen oder Terrorismus-nahe Personen mit Zugehörigkeit zur Gülen-Bewegung zeigen, warnen unsere Verantwortlichen diese Menschen vor Reisen in die Türkei und auch vor der Stimmabgabe in den Konsulaten. Passiert dort etwas, haben deutsche Verantwortliche keine Zugriffsmöglichkeiten, weil Konsulate "exterritoriales" Gelände sind und sich auch im Eigentum des betreffenden Staates befinden.
Diese Liste wurde von uns Deutschen also anders bearbeitet, als es die türkischen Verantwortlichen planten.

Nach dem Referendum und für den Fall, dass es zugunsten des Herrn Erdogan entschieden werden sollte, dürfte etwas mehr Ruhe einkehren (bis zum nächsten Referendum, wo es um weitere Bemühungen der Türkei für eine Aufnahme in der EU gehen soll).
ES kann möglich sein, dass es kurzfristig zu einer ökonomischen Stagnation kommt, aber m.E. nicht allzu lange, da auch deutsche und andere europäische Unternehmen, die dort operieren, daran kein Interesse haben dürften.
Auch wenn der Tourismus wohl noch weiter einsinkt, darf man nie vergessen, dass dieser nur ca 13% der türkischen Wirtschaftsleistung ausmacht und vermutlich auch durch vermehrte Anreisen von Russen teilweise kompensiert werden könnte. Olga

Anzeige

Logan
Logan
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von Logan
als Antwort auf olga64 vom 28.03.2017, 18:08:27
Es klingt unglaublich, was sich die türkische Regierung auf fremden Staatsgebiet erlaubt. Eigene Leute auszuspionieren hat etwas von Staasimethoden aus vergangenen DDR- Zeiten.

Was erlauben Erdogan.

Logan
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf olga64 vom 28.03.2017, 18:08:27

.......
.........
.............
Auch wenn der Tourismus wohl noch weiter einsinkt, darf man nie vergessen, dass dieser nur ca 13% der türkischen Wirtschaftsleistung ausmacht und vermutlich auch durch vermehrte Anreisen von Russen teilweise kompensiert werden könnte. Olga


Könnte ....

Ähnlich dachte man in Ägypten auch.
Gerade am Roten Meer sollen viele Russen Urlaub gemacht haben.
Den Markt hat man für Asiaten geöffnet und es gibt für diese attraktive Angebote und günstige Füge.
Ich sah Asiaten auch in größerer Anzahl im letzten November in Luxor mit ihren Bussen auf Rundreise.

Trotzdem mußten sehr viele große Hotels schließen, weil keine oder zu wenige Touristen da sind.

Es wird in der Türkei nicht anders sein.

Treffen wird es wie immer die normale Bevölkerung.
Hatten diese zwar für wenig Geld arbeiten müssen, jetzt kommt aber nichts mehr.

Mit Sorge beobachte ich wie es in der Türkei weiter geht.

Monja.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 29.03.2017, 10:36:50
xxxx Treffen wird es wie immer die normale Bevölkerung.
Hatten diese zwar für wenig Geld arbeiten müssen, jetzt kommt aber nichts mehr.

Mit Sorge beobachte ich wie es in der Türkei weiter geht.

Monja.
[/quote]

Das sehe ich genau so. Deshalb fand ich es auch so deplaziert, als Frau Kipping (Parteiobere der Partei, die für die Armen und Entrechteten eintreten möchte) dazu aufrief, die Türkei als Urlaubsland zu boykottieren (was ja längst mehrheitlich von Europäern so gemacht wird).
Dort waren auch viel Türken als Selbstständige mit kleinen Lokalen, Souvenirgeschäften usw.tätig, die jetzt nichts mehr verdienen. Vorher mussten sie oft schon darunter leiden, weil die meisten Hotels all-inclusve verkaufen und die Gäste dann nicht mehr rausgehen, sondern ihr Guthaben im Hotel verbrauchten.
Es geht gerade in Diktaturen und solchen, die es demnächst sein werden, immer darum, dass die Abschlussrechnung die Menschen bezahlen müssen, die dort leben und die Diktatoren sich, wenn es brenzlig wird, vom Acker machen und auf ihr VErmögen, das auf "sicheren Banken" ihrer wartet, zurückgreifen. Olga

Anzeige

Logan
Logan
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von Logan
als Antwort auf olga64 vom 28.03.2017, 18:08:27
Die Wahlbeteiligung in D bezüglich des Referendums in der Türkei ist nicht so hoch, wie sich das die türkische Administration versprochen hat.
Grund: Viele türkisch- Stämmige befürchten eine Festnahme in den türkischen Konsulaten – Verschleppung in die Türkei oder die Abnahme ihres Personalausweises. Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht von Nazimethoden reden.

Logan
olga64
olga64
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Logan vom 03.04.2017, 07:48:22
Logan, die türkischen Wähler können noch fast eine Woche abstimmen. Man wird dann - hoffentlich - erfahren, wie hoch die Wahlbeteiligung de facto war.

Ja, es stimmt, man sollte Politiker anderer Staaten nicht mit Nazi oder deren Methoden vergleichen; aber auch Herr Trittin bezeichnete Herrn Erdogan schon mal als "Hitler". Diese Bezeichnung wird vermutlich immer dann gerne genommen, wenn man keine klugen Argumente mehr hat.

Übrigens darf das deutsche KOnsulat in der Türkei jetzt den Deutsch-Türken Yüzel konsularisch betreuen. Endlich ist es Herrn GAbriel gelungen, hier einen Erfolg zu verbuchen. Olga
Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mittlerweile befinden sich in der Türkei mehr Journalistinnen und Journalisten im Gefängnis, als in irgendeinem anderen Land. Ein Drittel der inhaftierten Journalistinnen und Journalisten weltweit wird in türkischen Gefängnissen festgehalten. Die große Mehrheit wartet noch auf ihr Gerichtsverfahren.

Medienschaffende unterschiedlicher oppositioneller Medien sind seit dem gewaltsamen Putschversuch im Juli 2016 zur Zielscheibe bislang beispielloser Repressalien geworden.

Zusammen mit der Schließung von mehr als 160 Medien ist die Botschaft deutlich und äußerst beunruhigend: Der Raum für Meinungsfreiheit schrumpft immer mehr und wer Kritik äußert, zahlt einen hohen Preis.

Werden Sie aktiv für die Pressefreiheit in der Türkei! Beteiligen Sie sich an der Appell-Aktion und fordern Sie den türkischen Justizminister auf, die inhaftierten Journalistinnen und Journalisten freizulassen und die Repression gegen die Medien zu beenden!

Journalistinnen und Journalisten sowie andere Medienschaffende müssen aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Freie Medien sind ein wesentlicher Bestandteil jeder funktionierenden pluralistischen Gesellschaft.

Journalistinnen und Journalisten müssen ohne Angst vor Repressalien ihrer Arbeit nachgehen dürfen, denn Journalismus ist kein Verbrechen.
geschrieben von Amnesty International

Es gibt einen Appell mit einem Brief zum Unterschreiben im Link.
Ich hoffe, dass zumindest einige hier sich auch an diesem Appell beteiligen.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Unsere ST-Türkisch-stämmigen
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.04.2017, 18:02:13
Das ist in der Tat ungeheuerlich und es macht mir wirklich Angst, dass millionen Menschen unter uns leben, die diese Entwicklung mit einem "EVET" unterstützen. Der schlimmste Satz, den ich kürzlich aus dem Mund eines Türken gehört habe war, dass Freiheit von der Presse auch eine Form der Pressefreiheit sei. Das ist Faschismus!

Ich habe an der AI-Petition teilgenommen.

Anzeige