Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Versöhnung zwischen Cuba und den USA

Internationale Politik Versöhnung zwischen Cuba und den USA

adam
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Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 23.04.2015, 22:22:30
Wenn ich umgekehrt Sympathien habe für einen Altkommunisten wie Castro und sein Regime, bin ich gewiss nicht rechtslastig, odrrr?


Naja, der Trick mit dem Kommunismus war gut, damals. Aber dann hat Fidel zum Diktator umgeschult und eine Art Karibik-DDR aus Kuba gemacht. Diktaturen sind nationalistisch und was sind dann deren Sympathisanten?

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adam
silhouette
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Mitglied

Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 23.04.2015, 22:49:57
Eeh, das eine widerspricht nicht dem anderen. Jedenfalls hören es die Castro-Jubler nicht gerne, wieviele aus seinem Sozialismus unter Lebensgefahr geflüchtet sind. Das sind dann imperialistische Lügen. Kommt uns das nicht bekannt vor? Bloß konnte man da nicht ersaufen.
adam
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Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 23.04.2015, 22:56:07
Natürlich hören das Diktatorenjubler nicht gern. Sie werden sich aber die Frage gefallen lassen müssen, wo sie Grenzen ziehen. Sind Diktatoren, die sich mit dem Prädikat "Kommunist" versehen, besonders wertvoll und deshalb erhaltenswert?

Habe ich schon erwähnt, daß es mir herzlich wurscht ist, was Diktatorenjubler nicht gerne hören?

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adam

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Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 23.04.2015, 23:23:50
BRAVO.....BRAVO, genau so isses Adam!! )
silhouette
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Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von silhouette
als Antwort auf adam vom 23.04.2015, 23:23:50
Tja Adam, ich meinte eigentlich in allen diesem Beiträgen die Castro-Jubler in diesem Forum, jene, die in seinem Staat einen wahren Sozialismus sahen und sich nicht davon überzeugen ließen, dass es ein Unrechtsstaat war (aus dem dann folgerichtig Tausende abgehauen sind - der Beitrag von sysiphus) Schade, dass du es nicht begriffen hast und man hier nur noch verstanden wird, wenn man verbale Keulen schwingt.
Genug, meine Anspielungen gingen in die Hose. Nur auf Keulen, die garantiert verstanden werden, kannst du von meiner Seite nicht (mehr) hoffen.
adam
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Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von adam
als Antwort auf silhouette vom 24.04.2015, 08:52:22
Die Castro-Jubler in diesem Forum meinte ich auch, silhouette. Du mußt nicht gleich grätig werden. Wir sind uns ja einig.

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adam

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wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf adam vom 24.04.2015, 09:38:16
Ein passables Indiz dafür, ob ein Volk seinen Staatsführer als verachtenswerten Despoten sieht oder eben auch nicht, war schon immer in der Geschichte der spätere Umgang mit dieser Person nach deren Rücktritt/Entmachtung. Daran konnte man stets ganz gut die Meinung der Leute ablesen. Die Kubaner hätten Castro auch lynchen und pfählen können, wie die Libyer ihren Gadhaffi, oder erschießen/aufhängen, wie Hussein, Duce oder Ceaucescu. Ich glaube, die Kubaner können durchaus wichten zwischen dem, was Castro mal an positiven Veränderungen für die Menschen in seinem Land wollte, aber auch, was alles schief ging, und wer all diejenigen waren, die das so wollten.
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf wandersmann vom 24.04.2015, 13:32:54
Jetzt kommen wir der Sache schon näher.
Viele Menschen sehen nur das Negative an einem System und vergessen dabei das Negative in der ganzen Welt.
Daran merkt der interessierte Leser was wirklich abgeht.
Etwas schlecht machen ist oder könnte Propaganda sein um vom eigenen Elend abzulenken.
Sind wir (der Rest der Welt) denn besser als Castro und Co, die wenigsten den Menschen das Mindeste zur Verfügung stellen.
Gesundheitsvorsorge und Essen.
Wenn wir die Armen in den Jubelländer fragen würden was sie wirklich benötigen, was käme dabei raus?
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Cuba
geschrieben von Tina1
Internationale Gesellschaft für Menschenrechte

Juan Adolfo Fernandez Sainz
geb. 30.11.1948, unabhängiger Journalist aus Havanna, verhaftet während des sogenannten "Schwarzen Frühlings" im März 2003, verurteilt zu 15 Jahren Haft.
Nach 7,5 Jahren in kubanischen Gefängnissen vorzeitig freigelassen und am 20.08.2010 mit Familie nach Spanien ausgewiesen.

berichte-ehemaliger-gefangener/kuba-hat-die-schlimmsten-bestandteile-zweier-systeme-vereint/

"Zwanzig Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer steht das kubanische Volk vor einem Übergang in eine Staatsform, die lediglich aus den negativsten Teilen nicht aber vorteilhaften Seiten zweier Systeme besteht, die während des Kalten Krieges um die Vorherrschaft wetteiferten - des Kommunismus und des kapitalismus.

Um mehr Effizienz durch Rationalisierung zu erreichen, entlässt die kubanische Regierung bis April 2011 eine halbe Million Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes und bis zu 1.3 Mio - d.h. ein Viertel der Arbeitskräfte des Landes - innerhalb der nächsten drei Jahre. Und das entweder völlig ohne Entschädigung oder mit einer äußerst minimalen: Mitarbeiter, die bis zu 10 Jahren im öffentlichen Dienst tätig waren, erhalten als Abfindung ein Monatsgehalt, wer bis zu 20 Jahren im Staatsdienst war - zwei Monatsgehälter. Und das war's.

Es sind in der Tat sehr eingeschränkte und seichte Reformen, weit zurückhaltender als die chinesische Öffnung oder die vietnamesische Doi Moi. Obwohl keiner von ihnen ein leuchtendes Beispiel für den Übergang zu demokratischen Regeln war, waren beide wenigstens wirtschaftlich erfolgreich. Beide waren gute Modelle, denen Kuba hätte folgen können, doch die Entscheidungsträger beharrten auf einer zentralisierten Wirtschaft. Warum haben sie nicht schon vor zwanzig Jahren mit diesen Neuerungen begonnen, als der Westen - und vor allem Spanien - Berater, hohe Investitionen und materielle Unterstützung angeboten hatte?

Die Kubaner werden die meisten Vorteile des alten Systems (so kärglich sie auch waren) verlieren. Das Rationierungssystem, das fünfzig Jahre lang herrschte, wird verschwinden.Wenn aber die "Rationskarten" verschwinden, wird das für die ärmsten Familien und für die Alten zu einem echten Problem.

In einem seiner letzten öffentlichen Auftritte sagte der kubanische Führer Fidel Castro zu Uni-Studenten in Havanna, dass der einzige große Fehler, den alle gemacht hatten, war glauben zu wissen, wie Sozialismus aufgebaut wird. Das in einem Land, in dem über vier Jahrzehnte lang die meist benutzte Parole skandiert und auf Plakaten steht "Die Zukunft gehört nur dem Sozialismus". Castros Bemerkung war keineswegs eine Entschuldigung: Schauen Sie, wir haben einen schrecklichen Fehler gemacht, wir haben mit eurem Leben gespielt, wir haben die Wirtschaft des Landes ruiniert, wir haben nicht gewusst wohin wir gehen. Nein, gemeint war, seinem jüngeren Bruder Raul jede Unterstützung zu leisten, egal welche Änderungen dieser in das Leben der Kubaner einführen werde.

Politisch werden diese Neuerungen alle Unterdrückungsmechanismen des orthodoxen kommunistischen Systems beibehalten, mit allen Massenmedien in Händen der Kommunistischen Partei (bzw. Organisationen, die sie geschaffen hat), Menschenrechtsaktivisten und unabhängige Journalisten werden weiter ins Gefängnis gehen und jeder Versuch, die Regierung zu kritisieren oder anders zu denken, als Bedrohung für den Staat und Gefahr für die Revolution gedeutet. Der Zugang zum Internet wird auch weiterhin extrem eingeschränkt bleiben."
olga64
olga64
Mitglied

Re: Versöhnung zwischen Cuba und den USA
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 24.04.2015, 13:32:54
In der Südd. Zeitung wird heute von einem cubanischen Lehrer berichtet, der als NEbenjob noch Rikscha fährt und auf Touristen damit Ausschau hält. Der Grund ist, dass sein Lehrergehalt monatlich ca 25.-- Euro beträgt - auch in Cuba kann man damit nicht überleben. Durch den Nebenjob verdoppelt er sein Gehalt. Auch er hofft, dass durch die Öffnung mehr Amerikaner Cuba bereisen werden und entsprechend Geld auf der Insel lassen.
Er überlegt nun, es als Fulltime-Job zu nehmen, weil er bedeutend mehr verdienen kann und erklärt, viele Lehrer hätten deshalb ihren Lehrer-Job an den Nagel gehängt und dies seit längerem. Man kann nur vermuten, dass das in Cuba seit Jahren gepriesene Bildungssystem nicht ganz so positiv ist,wie es immer intransparent dargestellt wird. Olga

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