Internationale Politik Was wollte Obama in Israel erreichen - und was hat er erreicht?

Hallo eka,
Was du beschreibst, entspricht in etwa dem, was Daniel Barenboim über sein israelisch-palästinensische Orchester beschrieben hat - inkl. der Schwierigkeit, Reisegenehmigungen zu bekommen.

Dort eint dann vor allem das Arbeiten an einem Musikwerk.

LG mart

Das sieht für mich nach einem "Kuhhandel" hinter verschlossenen Türen aus, Karl , wenn man das "Gesamtpaket" der Vereinbarungen ansieht.

Die Summe von rund 100 Mio Dollar steht den Palästinenesern zu, denn sie resultiert aus monatlichen Steuer- und Zolleinnahmen, die Israel für die Pälestinenser eingenommen hat, aber dann sperrte, weil diese bei den Vereingten Nationen als Staat anerkannt werden wollten. Sollte Obama diese längst fällige Zahlung durchgesetzt haben, wäre das ein positives Zeichen.

Aber gleichzeitig wurde ausgehandelt, dass Israel von den USA in der Zeit von 2018- 2027 rund 40 Milliarden Dollar für Militärhilfe erhalten soll. Darüber wurde ein Vertrag abgeschlossen, der in Kraft tritt, wenn die Militärhilfe von 30 Milliarden für die laufenden 10 Jahre bis zum Jahr 2017 abgelaufen ist. Außerdem finanzieren die USA ein neues Programm zur Raketenabwehr, das Israel derzeit erarbeitet.

Von dieser Militärhilfe dürften die Palästinenser wieder bei nächster Gelegenheit in Form vom Bombardements oder Beschüssen "profitieren", falls sie es wagen sollten, sich gegen die Besiedlungspolitik zu wehren.

Dieser Irrsinn hat insofern Methode, als die USA ein finanzielles Druckmittel in der Hand hätten, um Israel zumindest in seiner Siedlungspolitik zu stoppen und einen ernsthaften Friedensprozess einzuleiten. Der Siedlungsstopp wiederum ist eine Voraussetzung für die Palästinenser, um sich an einen Verhandlungstisch zu setzen.

Luchs

wer solche einseitigen, überzogenen Forderungen stellt, kann wohl kaum annehmen, daß so einen Frieden herbeigeführt wird. Viele Menschen in den betroffenen Gebieten sind in viel größerem Maß bereit, aufeinander zuzugehen. Einseitige Schuldzuweisungen und Scharfmacherei fördern Krieg und keinen Frieden.

else

Luchs du hast natürlich völlig recht. Die Liste der Ungerechtigkeiten ist ellenlang und seit Rabins Tod ist fast jede Hoffnung auf ein friedfertigeres Zusammenleben verlorengegangen.

Trotzdem, Frieden ist etwas, was grundsätzlich von Menschen abhängt. Das, was für Dich Kuhhandel ist, ist für andere Diplomatie. Vergiss im Moment die Kohle, für die Bevölkerung und Ihre Kinder ist etwas ganz anderes wichtig. Sie wollen ihre Würde zurück. Viele haben verstanden, dass eine gut ausgebildete Bevölkerung bessere Chancen haben wird, ihre Interessen zu verhandeln und durchzusetzen. Das gilt für beide Seiten und kluge Leute im Land haben das längst begriffen und handeln danach!!

Eka

Sie wollen ihre Würde zurück.

ich glaube, dass dies ein Schlüsselsatz überhaupt ist. Gebt den Paläsinensern ihre Würde zurück. Das ist eine Voraussetzung zum Frieden.

Zum Frieden gibt es für vernünftige Leute keine Alternative. Ich hoffe, dass diese Einsicht auch in Israel wachsen wird.

Karl

Zum Frieden gibt es für vernünftige Leute keine Alternative. Ich hoffe, dass diese Einsicht auch in Israel wachsen wird.

Karl

Wie soll das gehen in diesem kleinen Land nach allem, was vor Jahrzehnten gegenseitig an Wunden geschlagen wird? Wie soll das gehen in einem Umfeld von muslimischen STaaten, die auch untereinander keine Einheit bilden und nur ein Feindbild kennen: Israel.
Auch die "Versöhnung mit der Türkei" dürfte andere Gründe haben: USA braucht türkische Stützpunkte beim Natopartner Türkei. Die in Zypern vermuteten GAsvorhaben müssen geborgen werden -dafür braucht es Geld (was die Türkei hat). Israel braucht dieses Erdgas - es muss über Pipelines, die teilweise in der Türkei liegen.
Mutete ein wenig an wie der schöne Film Casablanca als Obama den Telefonhörer an Netanjahu auf dem Flugfeld weiterreichte - fehlte nur noch der Satz: dies ist der Beginn einer wunderschönen Freundschaft. Olga