Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?

Internationale Politik Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?

olga64
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Mitglied

RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf rose42 vom 28.02.2020, 19:30:41

Ich mache das genau so. Kürzlich geschah dies an der Kasse bei Edeka als so ein kleines Ferkel seine Papierchen einfach auf den Boden warf. Ich sprach ihn mit strengem GEsicht an und forderte ihn auf, seine Hinterlassenschaft aufzuheben, was er auch tat. Er wurde rot von oben bis unten und musste natürlich sein Smartphone dafür weglegen.
Beim Rausgehen kamen wir allerdings ins Gespräch und meinte "er sei eigentlich gut erzogen und mache so etwas niiiiiieeee" - wir lachten dann noc hein wenig zusammen und wünschten uns einen guten Weg. Vergessen wird er das hoffentlich beim nächsten Mal nicht. Olga

RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 28.02.2020, 18:34:30
 
Jahrhunderte lang hats gereicht, bis Merkel kam....

😄



Clematis
 
Ist das nun Ihr persönlicher Versuch einer Satire oder einfach nur Schmarrn? Einfacher gefragt: muss darüber gelacht werden oder kann es weg? Olga
Fängst Du jetzt wieder diese Masche an:
eine Post von mir die Hälfte löschen und die andere Hälfte anspucken?

Dann - nur zu.
Du erreichst mich nicht mehr mit Deinen Attacken.
Weisst Du, ich glaub Dir gar nichts mehr. Was Du in Deiner Zeitung liest und zitierst, nehm ich an.

Alles andere ist für mich pffffft.
Schlag weiter Deine merkwürdigen Purzelbäume, wenns Dir gut tut.

Clematis




 
diego48
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Mitglied

RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von diego48
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2020, 23:48:30

Hmmmm.
Es ist oft nicht leicht zu unterscheiden: ist es Belehrung oder ein Diskussionsbeitrag? It es Nörgelei (wie schon immer) oder faire, bewusste Kritik? Oder Besserwisserei etc....
Und dann: Wie wir reden, schreiben, interpretieren, ist zwar Kommunikationsverhalten, simultan aber auch das generelle Verhalten.  Es ist nichts anderes als das Abbild unserer Konditionierung, von jedem. der hier schreibt. 
Entschuldige bitte, ich muss das sagen, weil es manchmal schmerzt, was ich lese.
diego48


#WurzelFluegel,   @diego48

Was wäre deiner Meinung nach eine bessere Welt für unsere Nachkommen?

Zuerst grundsätzlich: Wenn jeder Mensch als Eigenantrieb sich gegenüber allen anderen (und der Natur) so verhält, wie er selbst behandelt werden will. Das geht nicht immer, weil Lebewesen von anderen Lebewesen leben.

Dann die Aufzählung: Naturzerstörung, Klima, Wasser, Böden, balancierte Systeme zur natürlichen Regeneration. Zerstörung, Ausbeutung, Kriege, Terror, Raub, Betrug (im INTERNET, in der Wirtschaft, gegenüber schwachen, ...) Gewinngier, Habgier, Rücksichtslosigkeit, Gleichgültigkeit, Eroberungsgier, Macht- und Dominanzstreben, und, und, und....
Mir reicht es nicht, dass wir in Deutschland in der Regel (!) ein gutes Einkommen und gute Infrastrukturen haben. Für mich ist unsere weitere Entwicklung wichtig, nicht nur die nächste Legislatur.

Und wie ist das mit der Ethik?
Richtig. Mit dem Begriff Ethik charakterisiere ich etwas, das ich in diesem Forum noch nicht mit Inhalten gefüllt habe. Die Inhalte sind ganz logisch als dem unbewussten Grundantrieben ermittelbar. (Die Grundantriebe sind mit meinem Beitrag vom 25.2. höchsten knapp eingebracht, aber in der Bedeutung nicht erläutert).
..... wer kann schon behaupten zu wissen, was besser ist und das im Hinblick auf die nächsten Generationen ......
Behaupten will ich gar nichts. Ich möchte gerne über Sichtweisen reden.

.... das können die Jungen selber wissen und sie werden einiges anders machen als die älteren Generationen, wenn wir sie nur endlich lassen ....

Mit Respekt und gut begründbar:
Da irrst du dich gewaltig. Junge sollen von den Alten nicht auf Dauer belehrt werden. Auch Erziehung ist etwas, besonders wenn wir von Ethik reden, was Alte an Junge weiter geben MÜSSEN. Nicht jeder macht sich darüber Gedanken, dass bei Geburt nur unbewusstes, moralfreies tierisches Verhalten im Hirn liegt.
Würde das so bleiben, so bleibt auch das Verhalten lebenslang auf dem Niveau von Tieren. Ergebnisse: siehe oben.

... gehen wir doch endlich ein konstruktives Zusammenwirken ein, echte Wertschätzung der jungen Menschen, ihrer Fähigkeiten ..... 

Ich muss das so verstehen, als ob du damit auch mich meinst. Mein Anliegen mit diesem Thema scheint bei dir so anzukommen, als ob es alles andere als konstruktiv sein will. 

diego48


 
 

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diego48
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RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von diego48
als Antwort auf aixois vom 28.02.2020, 07:51:09

#auxois:

Warum ich das Oberthema eröffnet habe ist nicht der Grund, die Dinge, wie sie heute sind zu beschreiben. Das könnte in manchen Ohren eh so klingen, als ob es einem genügt zu nörgeln, zu meckern, zu belehren, zu behaupten, ......

Das Ziel ist nur, zu hinterfagen, ob und wie eine andere, bessere Gesellschaft gebaut werden könnte.
Eine bessere Antwort, als das, was bislang in der Vergangenheit geantwortet wurde, kann man aus meiner Sicht nur bekommen, wenn besser analysiert wurde, wo die wahren, tiefsten Ursachen liegen.
Nicht auf der Symptomebene, sondern wirklich bei den tiefsten Wurzeln.
(Deshalb habe ich meinen Beitrag vom 25.2. auch so begonnen. Es ist höchstens die halbe Darstellung bislang).

Ein Argument wie dieses: "Es war schon immer so, also kann man daran nichts ändern" oder "... deshalb muss es wohl auch so bleiben" ist für mich keines. Im Gegenteil.

Ich gebe zu, dass "Verhaltenänderung" das vielleicht Schwierigste ist, was man sich in der menschlichen Gesellschaft vorstellen kann. Auch weil es bald 8 Mrd. Individuen sind, denen die eigene Erfahrung das Wichtigste ist.
diego48

diego48
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RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von diego48
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.02.2020, 08:19:45
woschi schrieb:
Schade, dass Dir nur das aufgefallen ist in meiner Antwort an Dich. Denn ich glaube tatsächlich, dass wir unseren Kindeskindern lieber ganz praktische Dinge hinterlassen sollten wie zB das Wissen, wie man ein  Gemüsebeet anlegt, eine Suppe aus frischen Zutaten kocht  oder einen Tisch einfach zimmern kann als hoch philosophisches ...da kommen sie ganz alleine drauf
Ich sehe das umgekehrt. Die von dir erwähnten Dinge bekommen die Jungen recht gut mit, wenn ich mein eigenes Umfeld so breit wie möglich betrachte, .
Das "Schauen hinter die Kulissen", die Analytik, woran es liegt, die Analytik generell, bekommt niemand mit, wenn in seinem Umfeld niemand daran Interesse hat. Eine Frage der Konditionierung.

"Hoch philosophisch" klingt fast so, als ob es praktisch eh unbrauchbar ist. Ich würde gerne lieber von "tiefem Verständnis von Zusammenhängen" reden. Auf solcher Grundlage ist es in der Regel "einfacher", wirkliche Verbesserungen anzugehen.
diego48
 
diego48
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RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von diego48
als Antwort auf rose42 vom 28.02.2020, 19:30:41
Hallo, Ann-Barbara!
Ist ja echt lobenswert was Du damachst! Aber als Freizeitbeschäftigung ist das doch eher frustrierend, nicht wahr?
An meiner Haustüre gehen täglich ganze Scharen Gymnasiasten vorbei, die regelmäßig ihre Süßigkeiten-Papierchen fallen lassen. Ich bin dann schon so frei, sie anzusprechen mit der Aufforderung, ihre Abfälle mitzunehmen. Sie nehmen's meistens an und es wird besser...
Umweltbewußtsein beginnt vor der eigenen "Haustüre"
Das meine ich, rose42.
Du hast dazu beigetragen, dass "es besser wird ...". Danke.
Jetzt müssen wir nur noch dazu beitragen, dass Abfälle nicht ins Meer gelangen, Problemstoffe von der Industrie freiwillig, ohne Belastung,  in die Wiederverwendung gelangen, solche Mobilität geschaffen wird, die bei höchster Bequemlichkeit absolut minimierte Umweltbelastung mitbringen etc. etc. etc. Danke.
diego48

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RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf diego48 vom 29.02.2020, 10:14:55

Du meinst wirlkich, dass das die jungen Leute einfach so mitkriegen? Offen gestanden kann ich das nicht glauben. Viele junge Leute wissen die elementarsten Dinge nicht und können nicht einmal Grünkohl von Wirsing unterscheiden oder ein Bäumchen richtig einpflanzen. Wenn sie siese ganz elementaren Dinge nicht wissen - stellen wir uns the worst case vor und es gäbe wirklich eine enorme Lebensmittelknappheit nach einer Naturkatastrophe oder Krieg - wo bleibt dann Ethik und Moral, wenn nichts zum Essen da ist?
Bertholt Brecht in der Dreigroschenoper beschreibt das sehr deutlich ...
Ethik und Moral haben ganz unterschiedliche Formen. Ich habe mich viel mit Indigenen Völkern Südamerikas beschäftigt und tue es noch -  einige der wichtigsten Bücher sind da für mich die Werke des Ethnologen Claude Lévi-Strauss , zB "Wildes Denken" und "Traurige Tropen" -  und er beschreibt darin uner anderem sehr viel, was "die Zivilisierten" von "den Wilden" lernen könnte bzw hätte lernen können, wenn man ihre Kultur nicht niedergemacht hätte.
Deshalb bin ich davon überzeugt, dass Menschengruppen ihre eigene Ethik entwickeln und man ihnen nicht alles das überstülpen sollte, was wir selbst übernommen haben -  ein paar Wegweiser und Denkanstösse, ja ..aber wir sollten unseren Nachkommen vor allem die Chance geben, ihren eigenen Weg zu gehen -  sie verändern die Welt doch schon, da können wir Alten nicht mehr viel tun. Die Welt wird nicht besser, wenn Oma Luise auf ihren jährlichen Urlaub auf Teneriffa verzichtet, weil sie meint, dafür etwas für die Umwelt zu tun oder weil Opa Erwin sein Auto abschafft, aus dem selben Grunde ...da sind ganz andere Kaliber gefragt.
Wir müssen den Nachkommen den Mut und den Enthusiasmus hinterlassen, verkrustete Strukturen aufzubrechen und - etwas zu ändern ...
Und um auf das Elementare zurückzukommen, von dem Du glaubst, das man es doch ganz nebenbei lernt ... es gibt da eine unterhaltsame und gleichermassen erschreckende "Koch-Sendung", in der jeweils 2  junge Leute den Namen eines Gerichts genannt bekommen und dann eine Auswahl von Produkten, aius denen sie es herstellen sollen ..aber schau selbst ...

die Sendung heisst: Jugend kann nicht kochen ...
 



 
Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
 
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,
aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen.
 
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts
noch verweilt es im Gestern.
 
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und er spannt euch mit seiner Macht,
damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt eure Bogen von er Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.
 
Khalil Gibran
(* 06.01.1883, † 10.04.1931)
diego48
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RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von diego48
als Antwort auf diego48 vom 29.02.2020, 10:22:14

Hmmmmm.

Auf meine beiden Beiträge vom 25.2. , besonders dem von 20 Uhr, sind -aus meiner Sicht. zu den wirklich wichtigen statements, so gut wie keine Stellungnahmen gekommen.
Diskussionen zur Definition beispielsweise von Altruismus oder die Art und Weise, wie ich diesen Begriff verwende, meine ich dabei nicht.

Auch fragte niemand, ob das Titelthema damit beschrieben ist oder ob noch was kommen kann. (Es ist eigentlich nur die Vorrede gewesen).

Daraus sollte ich vielleicht entnehmen, dass es vielleicht doch nicht für dieses Forum geeignet ist?

Lasst mich das erklären:

  • Ich halte es für wichtig, dass akzeptiert ist, dass wir bei Geburt (fünf) archaische, unbewusste, moralfreie Grundantriebe  vererbt bekamen, die auch jedes Tier so besitzt. Exakt das ist der Grund für "Erziehung durch Eltern", die zumeist aber intuitiv, auf Basis der eigenen Erziehung z.B. und eher zufällig oder gar nicht geschieht. Diese Grundantriebe sind das Fundament.
  • Ich halte es für wichtig, dass verstanden wurde, dass (ohne ethische Erziehungsanteile) der Mensch auf dem Niveau von unbewussten Tieren bleibt, als Erwachsener. Kommen solche Leute in Führungsrollen, entstehen Leute wie Stalin, Hitler, Erdogan, Putin, Trump, Finanzhaie, Heuschrecken, gewinngierige XYZ......  (Die Namen sind nur beispielhaft, auf der unteren Ebene der Gesellschaften trifft man sie auch. Als Wähler wählen sie nationalistisch, egozentrisch, "völkisch", extremistisch, etc.
  • Ich halte es für wichtig, dass angesichts solcher "Erkenntnisse" auch diese Erkenntnis entsteht, dass es eine Aufklärungskampagne geben sollte, die eine systematische ethische Persönlichkeitsentwicklung zum Ziel hat, die zugeschnitten ist auf die negativen Auswirkungen der Grundantriebe, die uns bei Geburt vererbt wurden. Aufklärung darüber ist weit wichtiger als Gebote oder Verbote, auch als Belehrungen oder Besserwisserei.
  • Ich halte das Verständnis für wichtig, wie man die Inhalte eines ethischen Wertesystems aus Aspekten der Verhaltensentwicklung der unbewussten Evolution ableitet, einschließlich des Grundansatzes der UN, dass alle Menschen gleich sind. (Vgl. auch bekannte Philosophen wie Kant etc.). Keine ideologische Grundlage! 
  • Ich sehe es als wichtig an, dass die Menschen mit solchen Persönlichkeitsentwicklungen in der Lage sind, populistische Redner in ihrer Geisteshaltung bereits sehr früh zu erkennen und daher NICHT zu wählen, das gleiche gilt für industrielle Führer. Solche Persönlichkeitsentwicklungen liefern Urteils- und Kritikfähigkeit, weil sie hinreichend verstehen, wie die geerbte, biologische Verhaltenssteuerung demgegenüber arbeitet.
  • Ich halte die Frage für essentiell, mit welchen Kommunikationskampagnen, natürlich mit Hilfe der Medien und mit Hilfe von Meinungsbildnern und Multiplikatoren, solche Gedanken zur Realisierung einer besseren Welt verbreitet werden können und wie man das zu einem "mainstream" bringen kann. 
  • Es könnte auch wichtig sein, dass "falsche Führer" in ihren "tierischen" Eigenschaften so beschrieben werden können, dass sie sich selbst als Frettchen, Marder, Hering oder Qualle  erkennen können und wissen, dass Andere sie auch so sehen. (Pranger).
  • Es wäre wünschenswert, wenn jeder sein eigenes Kommunikationsverhalten erkennen kann und er eher an seiner positiven als einer negativen Geisteshaltung erkannt wird.
Speziell zum letzten Punkt ist der Vergleich von Eigensicht und Fremdsicht in der Regel eine unverzichtbare Möglichkeit, die Eigenkritikfähigkeit zu verbessern. Das muss für denjenigen, der so etwas sagt, als erstes gelten.

diego48
aixois
aixois
Mitglied

RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von aixois
als Antwort auf diego48 vom 29.02.2020, 10:01:34

@diego48

Da bin ich ja völlig bei dir, wenn du nicht nur hinnehmen willst, wie es ist, sondern aufbauend auf einem Verständnis der "wahren, tiefsten " Gründe, die Dinge ändern, d.h. anders, besser machen willst.

Mein Problem ist, dass - so meine Antwort auf dieses (auch von mir bis heute, wenn man so will, als 'humanen' Imperativ  verstanden) Anliegen - ausgehend vom dem , was ich als den 'tiefsten' Grund ansehe, absoluten Naturprinzip, dem allen Materieteilchen eingepflanzten Befehl zu LEBEN, ZU ÜBERRLEBEN; WEITERZULEBEN - sich sofort Anpassungsmechanismen in Gang setzen.
Leben ist nach meinem Verständnis daher immer eine Interaktion (meist Reaktion) auf meist naturgesetzlich bestimmte Umgebungseinflüsse (die 'wahr' sind) , welche  zwanghaft auf das 'Lebewesen' einwirken, d.h. Verhalten provozieren.

Gerade geborene Tiere haben ein genetisch vorgeprägtes intuitives Verhalten in Gefahrenlagen. Das kann sich durch Erziehung (Dressur) nicht verändern, nur durch die "Evolution", d.h. als Anpassung an eine neue  Gefahrenlage  (Fell des Polarfuchses ohne Schneewinter ?).

Beim Menschen kommt nur der Faktor "Verstand -- Einsicht in das für das Überleben Notwendige" hinzu, der sich aufgrund des zwingend nötigen Lebens in der Gruppe ('Gesellschaft') in 'Kultur' oder 'Religion' (für mich nur eine Form von Kultur) niederschlägt. Da fängt dann der 'Glaube' an, der nicht mehr "wahr" sein muss, aber kann.

Manche Religionen glauben (durch empirische Beobachtung entstanden)  , auch heute noch,  dass der Verzehr von Schweinefleisch nicht gut ist - . Die Ursache war aber eine reale (naturwissenschafltich wahre) Gefahr, die tödliche verlaufende Trichinose, die durch Einhufer (hauptsächlich Schweine, auch Pferde, Esel) übertragen wird, nicht aber durch Paarhufer (wie Rinder, Schafe, Ziegen).

Um da (ich meine jetzt nicht unbedingt das Schweinefleisch, das mir ziemlich 'wurst' ist)  Veränderungen durchzubringen, braucht es a) eine neue kollektive Einsicht und b) Durchsetzungsmacht (autoritär oder mehrheitsbestimmt), wobei autoritäre Macht die auch Einsicht hat, es leichter hat solche neuen Einsichten durch Zwang zu schaffen (Problem : Demokratie in heutigem Verständnis).

Du kennst sicher das international angelegte Weltethos Projekt von Küng (es gibt auch etliche andere Ansätze), das m.E. eigentlich das Ziel einer "anderen, besseren Gesellschaft" sehr gut widerspiegelt
 Weltethos org .  Da ist alles dabei was es braucht , nur,  viele Anhänger gibt es nicht, also hat sich auch nicht viel geändert, obwohl ich keinen kenne, der sich dagegen ausgesprochen hätte:

" -   Dialog der Religionen und Kulturen, besonders das Wissen um Gemeinsamkeiten im Ethos.
-   Kulturübergreifende Werteerziehung. Schon Kinder müssen lernen, dass friedliches Zusammenleben auf allen Ebenen vom Einhalten elementarer Regeln abhängt. Keine Gesellschaft kann ohne ein verbindendes Wertefundament funktionieren.
-   Ethische und interkulturelle Kompetenz in Wirtschaftsunternehmen. Akteure im internationalen Wettbewerb sind mehr denn je auf kulturübergreifende Normen angewiesen. 
-   In Recht und Ethos verankerte internationale Politik:  Kooperation und Integration statt militärischer Konfrontation."


Mein Fazit: Die einzig effektive Kraft, die Veränderungen (Anpassungen) bewirkt = erzwingt , ist die Natur mit ihren (von wem auch immer 'erfundenen' ) Gesetzlichkeiten (da wären wir wieder an der "tiefsten Wurzel"),  nach dem Motto "Vogel friss oder stirb" , "swim or sink".



 

teri
teri
Mitglied

RE: Welche Chance haben wir Alten, unseren Nachkommen eine bessere Welt zu hinterlassen?
geschrieben von teri
als Antwort auf diego48 vom 29.02.2020, 10:01:34
Das Ziel ist nur, zu hinterfagen, ob und wie eine andere, bessere Gesellschaft gebaut werden könnte.
Eine bessere Antwort, als das, was bislang in der Vergangenheit geantwortet wurde, kann man aus meiner Sicht nur bekommen, wenn besser analysiert wurde, wo die wahren, tiefsten Ursachen liegen.
Nicht auf der Symptomebene, sondern wirklich bei den tiefsten Wurzeln.
(Deshalb habe ich meinen Beitrag vom 25.2. auch so begonnen. Es ist höchstens die halbe Darstellung bislang).

diego48

Für mich stellt sich die Frage, wann deine Recherche in der Vergangenheit beginnt - und wo du die tiefsten Ursachen für deine o.E. Kenntnisse ortest.

Ich habe mich - und mache das noch immer - aus den verwurzelten Funden  der Archäologie, deren Untersuchungen und Interpretationen seitens der Wissenschaft sowie dem Studium der Mythen moderner Erkenntnissen intensiv beschäftigt.

Wenn du von der Evolution des Menschen sprichst, dann ist es für mich wichtig, ab wann du die menschliche Evolution für dein Thema beabsichtigst.

Aus den Erkenntnissen vor:

Vor ein paar hundert Jahren?
Vor 2000 Jahren?
Vor 7-8000 Jahren?
Vor 10.000 Jahren?
Vor 20-30.000 Jahren?
Oder noch früher?

Die menschliche Evolution läuft also schon sehr lange.

Wenn ich nur Teilabschnitte daraus entnehme, ohne die Wurzeln zu kennen, dann erhalte ich m.M.n. keine echten Erkenntnisse über unser heutiges menschlichen Verhalten.

lg
teri

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