Forum Kunst und Literatur Literatur Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen

Literatur Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen

eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von eleonore
als Antwort auf angelottchen vom 01.06.2007, 16:22:45
ich werde mein sohn bitten, es mir zu mailen.:o), dann bekommst du es gerne.

aber toll, was für eine vielfalt an bücher sich einstellt.
einige hab ich mit freuden wiedererkannt.

mir ist heute unterwegs noch eingefallen,

bohumil hrabal-ich habe den englischen könig bedient
theodor dreiser-eine amerikanische tragödie und schwester carrie
don quichotte ebenfalls
christa wolf-kassandra
christine brückner-wenn du geredet hättest, desdemona. ungehaltene reden ungehaltener frauen
auch rezzori und tolkien würden platz finden in mein kiste, wie auch ein paar andere briten, wie galsworthy und thomas hardy.
den bibel würde ich hierlassen.
--
eleonore
pilli
pilli
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von pilli
als Antwort auf eleonore vom 01.06.2007, 06:54:52
auf die einsame insel?

mindestens ein buch, böze triebe zu fördern oder bei anderen zu erkennen muss mit:

- Robert Greene "Power-Die 48 Gesetze der Macht"

frau möchte schon sicher sein, auf der insel überleben zu können...

...

- Harriet Rubin "Soloing"

...

und nicht ohne meinen Henry:

- "Opus Pistorum" von Henry Miller, das einige jahre indiziert war als jugendgefährdend und von dem ich noch das buch in der deutschen originalausgabe besitze. bissel verstaubt mittlerweile; aber sicherlich immer noch anreged für besondere momente auf einer einsamen insel.

...

- Phyllis Chesler "Über Männer"; ein breit gefächertes sammelsurium eigener überlegungen der verfasserin, männer verstehen zu können, das sie anreichert mit auszügen zahlreicher der von ihr geführten interviews.
ihre bildinterpretationen der im buch dargestellten kunstwerke mit themenbezug überraschen!

so schreibt sie auf seite 157ff im abschnitt "Spiegelungen aus dem Garten Eden" zu einer zeichnung mit dem titel "Zum Lynchen" von Paul Cadmus (1935/Museum of American Art):

"Schwarze Männer sind durch Gefangenschaft, Verkauf und Verrat von seiten anderer Schwarzer in die Hände von Weißen geraten. Sie haben ihre afrikanischen Gefangenen als Sklaven in das katholische Europa, in das von Europäern besiedelte katholische Lateinamerika, in das islamische Asien und in die protestantischen Vereinigten Staaten verkauft. Unser Bild zeigt den Wahnsinn der Sklaverei, die Lynchjustiz, Folter und Kastration; es zeigt; wie Schwarze von weißen Männern als *fremdartige Früchte* an den Bäumen der Südstaaten aufgehängt wurden.

Der Wirbel der Leidenschaft auf den Bildern von Cadmus beweist, wie schwer es Männern fällt, zärtlich, liebevoll und in dem sicheren Gefühl zu handeln, daß andere Lebewesen
*Brüder* und keine *Fremden* sind.

Wer möchte schon ein Held oder ein Krieger sein? Wie viele Männer wagen es, die zahllosen käuflichen Mörder zu denunzieren - die vielen eitlen und ängstlichen Männer, die vielen Bankiers und überraschend kurz gewachsenen Obristen, die durch Folter und Betrug herrschen? Wer wagt es, all die Politiker anzuklagen, die nur Anweisungen folgen, die ja Familien haben, für die sie sorgen müssen?...

Wie wenige von den Herrschenden unseres Planeten verstehen den Sinn oder die Konsequenz ihres Handelns! Aber wir sollten sie nicht unterschätzen; denn sie tragen die Hypothek unseres Lebens."

...

platz finden sollte schon auch noch in der reisetasche die "Begegnung mit Dichterwitwen - Musen leben länger" von Dietmar Griesinger "zu Besuch bei vierundzwanzig Dichterwitwen" von dem die FAZ schreibt:

"Grieser weiß einen ganzen Strauss journalistischer Tugenden anmutig zu binden: Er ist auf intelligente Weise neugierig, vefügt über detektivischen Scharfsinn, ist gründlich belesen und erzählt mit Charme und Munterkeit..."

...

gewählt habe ich diese bücher für die insel, weil jedes von ihnen...seite für seite...anregt, laaange zu überlegen, das grübeln nicht ausschließt und anlass bietet, neue gedankengänge zu entwickeln...

wo sonst, als auf einer insel bliebe zeit dazu?

--
pilli
joan
joan
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von joan
als Antwort auf pilli vom 01.06.2007, 23:48:20

Ich bin überwältigt,wie viele Bücher Ihr kennt,bei mir sind es kaum die Hälfte.Aber so hab ich Gelegenheit,die hier genannten aufzuschreiben und mir näher anzusehn.
Ich würde mir auf die Insel (ausser Faust und Rilkes Cornet)Bücher minehmen,die ich geschenkt bekam und noch nicht gelesen hab-und wahrscheinlich auch nicht dazu komme,sie jemals zu lesen:1.Finnegans Wake von J. Joyce 2. Satanische Verse von S. Rushdie.3.Oblomow von Iwan Gontscharow und die Sphären von P. Sloterdijk,von dem ich sonst alles kenne,weil ich ihn selber kenne.Vielleicht aber wird man ja von wilden Tieren gestört oder muss fürs Überleben sorgen-die Machtfrage hat Plli ja schon bedacht.Doch wies auch kommt- ich bedanke mich für gute Anregungen bei jedem von Euch. Joan

Anzeige

libelle
libelle
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von libelle
als Antwort auf simba vom 01.06.2007, 14:30:32
nun, wenn ich auf diese Insel schwirren dürfte (!), würde ich Bücher mitnehmen, über die ich bis jetzt nur Rezensionen gelesen habe... (aber ich werde sie über kurz oder lang, auf Insel oder Festland, eh' lesen.)


da wären:

Jochim Fest - Hitler

Tolkien - Das Silmarillion

Stefan Klein - Zeit. Der Stoff, aus dem das Leben ist.

Paul Kirchhof - Das Gesetz der Hydra

R. Hochhuth - Hitlers Dr. Faust


und natürlich (.... das muß ich mir einfach morgen kaufen!)

Luciano De Crescenzo - Und sie bewegt sich doch
-----------------------------------

danach, wenn die alle gelesen sind, würde ich die Insel ganz gerne wieder verlassen!

libelle

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf libelle vom 03.06.2007, 16:51:14
Ich benenne diese Bücher, die der Padägoge Hartmut von Hentig benannte als typisch für den Neuanfang in Deutschland, als er 1945 als Student anfangen konnte, ungehindert zu studieren.

Hartmut von Hentig, Pädagoge und Weltenbüger, legt den ersten Teil seiner Erinnerungen vor. Er beginnt mit Kindheit und Jugend in einer hochgebildeten, kosmopolitischen Diplomatenfamilie zwischen San Francisco, Berlin und Bogota. Nach Krieg und Gefangenschaft folgen die entscheidenden Studienjahre in Göttingen, wo er als Altsprachler, anfängt; dann in Chicago. Dort lernt er völlig neue Ideen von Demokratie und Bildung kennen, die seine ganze Arbeit prägen werden.

Als Programm eines Lesestoffes, den ich - egal, ob auf eine Insel entfliehend oder sie in die Sommerferien mitnehmend, es sind die meisten Titel dieser Nachkriegsliste.

Hartmut von Hentig: Aus dem Kapitel "1945: Das Jahr der Befreiung" seiner Lebensbeschreibung:

"Wir haben Bücher gelesen, die uns die höllische Vergangenheit, nein, nicht erklärten, sondern genau zu sehen erlaubten: Eugen Kogons »Der SS-Staat«; erste Berichte über die »Weiße Rose«, die uns zeigten, was auch wir hätten tun können und nicht getan haben; Werke, durch die wir verstehen konnten, wer unsere Besiegen: waren und was sie bewog: Margaret Boveris »Amerikafibel«.
Einige von uns lasen zum ersten Mal das »Kommunistische Manifest« von Marx und Engels, das aus dem Groll der Entrechteten eine scharfe Waffe gegen die Heuchelei und Macht der Besitzendem schmiedete - und ums wachsam machte gegenüber denen, die den einmal festgestellten Klassenkampf für alle Zeit fortsetzen wollten. Diese trügerische Absicht ging in Arthur Koestlers »Sonnenfinsternis« unter, die mir Richard von Weizsäcker in einer französischen Ausgabe aus; der Schweiz mitbrachte.

Ignazio Silones »Brot und Wein« offenbarte uns die Gemeinsamkeit von wahrem Christentum und wahrem Kommunismus und Albert Camus' »Der Fremde« die furchtbare Zufälligkeit von Schuld. Der Verleger und Jude Victor Gollancz kam aus London nach Deutschland, sprach versöhnlich zu uns und veröffentlichte Robert Neumanns abgründiges Buch »Die Kinder von Wien« - geschrieben »in the winter of their misery« I945/1946 -

Vor allem fanden wir unerwartete Bundesgenossen für unsere erwachende Menschlichkeit in den Feldausgaben, die die GIs überall liegen ließen - Henry David Thoreaus »Walden«, John Steinbecks »Von Mäusen und Menschen«, Thomas Wolfes »Schau heimwärts, Engel«, Ernest Hemingways »Wem die Stunde schlägt« ...

Nie ist eine Generation so fest in die Arme der Menschheit genommen worden wie die meine nach 1945. Aus der »Nachkriegszeit« konnte mit Fug und Recht die »Vorfriedenszeit« werden.
(Einiges habe ich ab 1958 auch schon gelesen....)

--
elfenbein
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf libelle vom 03.06.2007, 16:51:14
Warum so viel Hitler. aber kein Buch darüber, wie man Fische fängt, Giftpflanzen unterscheiden kann oder ein Baumhaus/eine Hütte bauen kann?
--
angelottchen

Anzeige

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf angelottchen vom 06.06.2007, 07:50:31
Von Hentig hat die Bücher benannt, die ihm und seiner Generation, teilweise meiner - d e i n e r nicht...? - den Einstieg in die Demokratie als Geschenk des Lebens und der Diskussion in der BRD aufgeführt.
Das kann man zur Kenntnis nehmen, ohne von Hitlereien zu schwanen!

Und, zähl mal nach, du Oberzankerin (auch wenn du ein paar Beiträge ohne Besserwisserei mal geboten hast!):
Wie viele Bücher handeln von Hitler?
Da siehst du doch braun!

Und deinen Hundchen brauchst du sie nicht vorzulesen!
Sabber also nicht so rum!

Auch die zwei Textileins über Kritik an Übersetzungen von denglischen Vorgaben hast du nicht verständlich rüberbringen können... (Die hat hier keiner vorgestellt oder verteidigt! - So schwadroniert und onaniert man.)

Es geht - meistens - nicht um dein Besserwissen und deine privaten Fisimatentchen, bei historischen oder literarischen Themen.
Verständnislose Eitelkeiten, mit denen du dich immer mal wieder präsentierst...! Und wenn du wieder so weiter psychodynamisch seiberst - ... so elegisch-egomanisch... - kriegst du na/tier/lich keine Antwort von mir.
Ich muss mich nicht so manisch aus-leben.
--
elfenbein
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von eleonore
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.06.2007, 08:19:49
@elfenbein,

angelottchen fragte libelle, nicht dich :o)))
so fangen die meiste animositäten an, richtig lesen wäre manchmal von vorteil.

--
eleonore
angelottchen
angelottchen
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.06.2007, 08:19:49
Guten Morgen Anton .... trink erst mal nen Tee und nimm Dein Kreislaufmittel...
angelottchen
jolli
jolli
Mitglied

Re: Bücher, die auf eine einsame insel mitmüßen
geschrieben von jolli
als Antwort auf eleonore vom 01.06.2007, 06:54:52
Zu meinen Mitnahme-Favoriten würden Bücher von B. Schlink zählen wie
- Der Vorleser
- Die Heimkehr.
Des weiteren Henri Charrière's
- Papillon
- Banco,
die ich alle paar Jahre wieder lese und immer neu fasziniert bin.
Ferner Fontanes
- Wanderungen durch die Mark Brandenburg
und, damit ich etwas zu schmunzeln und zu lachen habe,
je ein Buch von Kishon und Heinz Erhard.
Und dazu einen dicken Wälzer mit Denksportaufgaben (Gehirnjogging), damit die grauen Zellen nicht einrosten.

--
jolli

Anzeige