Forum Kunst und Literatur Literatur DDR-Deutsch - noch in Erinnerung

Literatur DDR-Deutsch - noch in Erinnerung

mulde22
mulde22
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Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von mulde22
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 08:33:56
Funker
einige erst nach der Wende erfunden,----- da ist was wahres dran!
aber für unbeleckte klingt das sooooo schöön schaurig-lustig/dümmlich
und das ist letztlich der Sinn des ganzen.

--
mulde22
dunkelgraf
dunkelgraf
Mitglied

Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 08:33:56
Für mich sind Witze eine ernsthafte Angelegenheit. Ich mag auch gute Witze mit geistreicher Pointe. Was ich nicht mag, sind Witze, die geschichtliche Errungenschaften in den Dreck ziehen.
Ich würde mich auch nie als "Zonie", nicht einmal als "Ossi" bezeichnen. Ich bin bis heute stolz, Bürger der DDR gewesen zu sein. Diese Zeit möchte ich nicht missen, auch wenn sie im ersten Anlauf zum Mißerfolg führte.
Wie sagte doch Zig Ziglar?
"Scheitern ist ein Umweg, keine Sackgasse."

--
dunkelgraf
dutchweepee
dutchweepee
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Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 08:33:56
Na jetzt falle ich ja aus allen Wolken! Ich hatte noch nie Probleme damit mich voller stolz ZONIE zu nennen - weder in der DDR, noch in Holland, noch hier im Westen. Ich arbeite gut und so kann ich den Begriff positiv besetzen.

Und die Witze, Begriffe und Transparente wurden nicht erst nach der Wende erfunden. Entweder man hat zu Zonen-Zeiten im Glashaus gelebt, oder sie jeden Tag gehört - auf dem Schulhof, auf der Baustelle, in der Kneipe oder beim Spaziergang im Park.

In den Kneipen hat man sie natürlich etwas leiser erzählt, weil ja eine "Sicherheitsnadel" am Nebentisch sitzen könnte. Und ein Freund von mir (Offiziersschüler wie ich) wurde beinahe in den Millitärknast nach Schwedt geschickt, weil er nen Witz im Zug erzählt hat und tatsächlich angezeigt wurde, bevor der Zug in Zittau ankam:

Honecker hat sich den Arm gebrochen. Er hat versucht sich auf die FDJ zu stützen.

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Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 09.11.2009, 10:14:49
...

ist ja ok wen du diesen Begriff für Dich positiv besetzen kannst.
Aber lass mich und andere raus und schreibe künftig auch nur auf dich bezogen "Ich Zonie" und nicht "Wir Zonies" das meine ich.
Ein Begriff aus tiefsten kalten Krieg
Und Offiziersschüler warst du, (musste man da nicht in der "Partei" sein?) nun wundert mich garnichts mehr?
Oder sollte ich nun erst recht verwundert sein? tztztz Sachen gibt's.


funker
dunkelgraf
dunkelgraf
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Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von dunkelgraf
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 11:42:13

Und Offiziersschüler warst du, (musste man da nicht in der "Partei" sein?) nun wundert mich garnichts mehr?


Das gehört zu den immer wieder wiederholten Legenden und Irrtümern. Man mußte nicht in der Partei sein, um Offizierschüler oder Offizier zu sein. Und weiterhin, man konnte auch kirchlich sei, um studieren zu dürfen, man konnte auch in der Kirche sein und gleichzeitig Parteimitglied sein.
Mich erstaunt immer wieder, wie sich Vorurteile und Falsches hält.
--
dunkelgraf
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.11.2009, 11:42:13
@funker

Dunkelgraf hat Recht. Es war zwar gewünscht aber nicht notwendig in der SED zu sein, um als OaZ (Offizier auf Zeit) in der NVA zu dienen. Es gab zwar keine Zeugen Jehovas, aber die Masse der Unterleutnants waren keine Parteimitglieder.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von olga64
als Antwort auf dunkelgraf vom 09.11.2009, 10:00:00
Da ich immer schon viel in (West)-Berlin war, reiste ich natürlich auch oft in den Ostteil. Dort ging ich gerne in das Brecht-Theater, kaufte Schallplatten und wir füllten unsere Bäuche mit dem etwas zu fetten DDR-Essen.
Allmählich lernte ich bei Berlinern sprachlich zu unterscheiden: "die aus dem Osten" berlinerten mehr als die aus dem Westen. Das fällt mir heute noch bei älteren Menschen auf.
Gestern Abend sah ich auf Phoenix einen interessanten Bericht über Honeckers Leben und Werdegang. Was mir sehr neu war, ist, dass Biermann nach seinem Auftritt mit "freien Liedern" einen Tag vor seiner Ausweisung wohl deshalb nicht in den Knast kam, da er zum einen mit Margot Honecker aufgewachsen war und mit dieser auch bis zu diesem Tag ein Verhältnis hatte. Frau Margot H. scheint aus Täuschungsgründen die Besuche bei Biermann mit Perücke vorgenommen zu haben - hat ihn dann aber auch vor dem Knast gerettet?
Da ich 1976 bei einem der ersten West-Konzerte von Biermann war, enttäuscht mich dies heute noch sehr, zu hören, wie korrumpierbar also auch dieser Barde war, den wir immer so mutig eingeschätzt haben.
--
olga64
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf olga64 vom 09.11.2009, 16:46:06
Mann, was für eine mär, Biermann und Margot, wenns so gewesen wäre, hätte man die dame doch sofort ausbürgern müssen.
Die gute Margot soll ja nicht ohne gewesen sein, aber ausgerechnet Biermann.
Es gab schon lustigere märchen aus der DDR.
Übrigens war Krug gut mit B bekannt und wenn da was gewesen wäre, in seinem buch ABGEHAUEN, was ich sehr empfehlen kann, hätte er sicher was angedeutet.
Na und B erst, das wär ne reklame für den im westen gewesen.
Olga nimms nicht so ernst, aber SEX mitm klassenfeind kam für die rote M sicher nicht in frage.
gram
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: DDR-Deutsch - noch in Erinnerung?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 09.11.2009, 18:04:49
@gram

Da hast du unbedingt Recht. Wenn die ganze "Affaire" Biermann irgend etwas nicht gebrauchen kann, so ist es eine Aufarbeitung á la Regenbogenpresse. Damals sind die wichtigsten und besten Künstler der DDR "abgehaun" und haben einen Prozess in Gang gebracht, der letztendlich zum NEUEN FORUM, der UMWELTBIBLIOTHEK und anderen Bürgerrechtsgruppen führte.

Sex mit Margot ist einfach nur albern.

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