Plaudereien Deutsche Verwaltungen - ein Albtraum?
Verwaltungseinrichtungen in Deutschland sind oftmals ungerechtfertigten Anfeindungen ausgesetzt.
Dort seien Beamte tätig, heißt es zum Beispiel, obwohl dieses ein unbewiesenes Gerücht ist.
Es gibt in Wahrheit schon Beamte, aber sie sind oftmals höchstens anwesend und weniger tätig.
Deshalb können sie auch kaum Schaden anrichten, worüber wir Steuerzahler uns eigentlich freuen müßten.
Doch, was machen wir?
Wir regen uns auf.
Ahnungslosigkeit, wohin man sieht und nicht mal die Regierung scheint zu wissen, wie viele Dienststellen es bei uns wirklich gibt.
Es gibt Ämter und dienstgeheimnisumwitterte Behörden, die man nur vom Behördensagen kennt.
Damit es nicht so trocken ist, möchte ich hier gleich mit etwas Feucht-Fröhlichem anfangen.
Der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein!
Bis dato war auch mir unbekannt, daß es so etwas noch gibt.
Ich habe aber mal recherchiert und mich eingelesen.
Dieser fidele Verein sitzt in Offenbach und hatte einst die verantwortungsvolle Aufgabe, das Saufen in staatskonforme Bahnen zu lenken.
Dazu beaufsichtigt er bis heute rund 700 landwirtschaftliche Fuselfirmen sowie noch über 20 000 restliche Erzeuger von Restalkohol.
Außer Schnaps sickerte dort durch, daß die hochprozentige Verwaltung für ihre Tätigkeit zahlreiche Lagerhallen, Reinigungsfirmen, Labore und Nebenstellen unterhält.
Irgendwo müssen die 460 Staatsmonopolbewahrer ja auch unterkommen.
Als Vorsteher gibt es jedenfalls einen waschechten Bundesbranntweinpräsidenten.
Nicht zu verwechseln mit dem Bundestagspräsidenten.
Der jährliche Verbrauch an Kopfschmerztabletten ist dagegen unbekannt.
Immerhin weiß man, wie die Behörde funktioniert, nämlich gar nicht!
Für jeden Liter Stoff, den sie in die Pulle bringt, verbraucht sie etwa einen Euro Staatshilfe, denn sie kauft den Rohalkohol für 1.60, um ihn dann für trinkfreudige 60 Cent weiter zu verscherbeln.
Da lacht sogar der Essigvertreter und auch uns sollte Omas Morgenschnaps von der Klosterfrau diesen kleinen Zuschuß wert sein.
Das Schönste an der sozialistischen Branntverwaltung ist aber ihr Beispielcharakter, zeigt es sich hier doch, daß eine Behörde selbst dann noch weiterleben kann, wenn ihr Zweck längst verdampft ist wie die Fuselstoffe.
Seit 1999 gibt es nämlich kein Bundesmonopol mehr, weder für Brand noch für Wein, schon gar nicht für Branntwein.
Trotzdem wird das Nichtvorhandene - wie so Vieles - weiterverwaltet und sogar gut bezahlt.
Zwar wird die Einstellung des staatlichen Monopolyspiels seit Jahren gefordert aber nach einem kräftigen Schluck aus der subventionierten Branntweinpulle verliert die Politik dieses Ziel ständig wieder aus dem leicht getrübten Blick.
Kein Wunder, daß die Angehörigen der Offenbacher Feuerwasserleitung keinen Grund sehen, ihren Hahn zuzudrehen.
Schon zu Kaisers Zeiten habe man versucht, diese Behörde abzuschaffen, heißt es lapidar. Aber erfolglos.
Das Einzige was dann damals abgeschafft wurde, war der Kaiser.
Ob das unseren heutigen Staatslenkern zu denken gibt, darf bezweifelt werden.
Und zwar 100-volumprozentig!
Einen schönen Tag
wünscht Gerry
Es scheint Ihnen unbekannt zu sein, dass Branntwein auch in der chemischen Industrie in grossen Mengen verarbeitet wird. Weshalb also keine Kontrolle ? Ist ja auch eine fiskalische Frage. Olga
Das Thema Beamte/Bürokratie können wir nun also abhaken, das hat Gerry durch.
Es darf gespannt darauf gewartet werden, wann die Raucher dran sind.
Dann gibts noch das ewige Thema Hundekot, wird auch immer wieder gerne genommen.
Nicht zu vergessen die randalierenden, arbeitsscheuen Jugendlichen, die der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.
Wie wäre es, Gerry, sind die Themen in Deinem Sinne?
woelfin (mit einem Gefühl des Erbrechenmüssens in der Halsgegend)
Es darf gespannt darauf gewartet werden, wann die Raucher dran sind.
Dann gibts noch das ewige Thema Hundekot, wird auch immer wieder gerne genommen.
Nicht zu vergessen die randalierenden, arbeitsscheuen Jugendlichen, die der Allgemeinheit auf der Tasche liegen.
Wie wäre es, Gerry, sind die Themen in Deinem Sinne?
woelfin (mit einem Gefühl des Erbrechenmüssens in der Halsgegend)
woelfin (mit einem Gefühl des Erbrechenmüssens in der Halsgegend)
Finger innen Hals da kommts schneller............
Herrlich, Gerry
Du hast mich den Tag gleich mit einem hellen Lachen anfangen lassen da ich wohl
nicht sonderlich ironie-fest gebaut bin - vergleichsweise....
Gruss von Texas
Julchen
Du hast mich den Tag gleich mit einem hellen Lachen anfangen lassen da ich wohl
nicht sonderlich ironie-fest gebaut bin - vergleichsweise....
Gruss von Texas
Julchen
Trotz der satirischen Ummantelung Deines Beitrags ein grundsätzliches Wort:
Zur Exekutive in der Gewaltenteilung gehören die Regierung und die öffentliche Verwaltung. Die öffentliche Verwaltung ist an Recht und Gesetz gebunden. Der Spielraum den die Beamten beim Verwaltungshandeln haben ist äußerst gering.
Das Verwaltungshandeln unterliegt der Kontrolle der Verwaltungsgerichtsbarkeit.
Der Legislative obliegt die Gesetzgebung.
In der ehemaligen DDR wurden keine Verwaltungsgerichte eingerichtet, das sollte ich erwähnen.
Trux
Zur Exekutive in der Gewaltenteilung gehören die Regierung und die öffentliche Verwaltung. Die öffentliche Verwaltung ist an Recht und Gesetz gebunden. Der Spielraum den die Beamten beim Verwaltungshandeln haben ist äußerst gering.
Das Verwaltungshandeln unterliegt der Kontrolle der Verwaltungsgerichtsbarkeit.
Der Legislative obliegt die Gesetzgebung.
In der ehemaligen DDR wurden keine Verwaltungsgerichte eingerichtet, das sollte ich erwähnen.
Trux
Nein Nein Nein!!!!!!!
florian
ebenfalls Verwaltungsangestellter (studierender)
florian
ebenfalls Verwaltungsangestellter (studierender)
Gut gemacht. Totgesagte leben bekanntlich immer länger, wieder ein Beweis.
Und nach der Devise von Karl Kraus „Die Fülle meines Werkes ist ungemein, mir fällt zu jedem Dummkopf etwas ein.“, werde ich sicher noch häufiger über Deine Texte lachen können.
Senhora
Und nach der Devise von Karl Kraus „Die Fülle meines Werkes ist ungemein, mir fällt zu jedem Dummkopf etwas ein.“, werde ich sicher noch häufiger über Deine Texte lachen können.
Senhora