Plaudereien Mal so richtig faul sein
Liebe Caya, seit ich nicht mehr berufstätig bin, habe ich bewusst und durch einen Gestesblitz, während eienes Seminars über Lösungsorientierte Kommunikation,: Die Worte ' ich sollte' , 'ich müsste' aus meinem inneren Monolog gestrichen. Es gibt nur noch 'heute möchte ich', ich 'habe Lust zu' oder ' Heute ist nix wichtig'. Und ausserdem habe ich als Nachteule mir für alle Zukunft erlaubt, keinen Termin mehr am Vormittag zu verabreden, nicht mal beim Arzt. Es sei denn ich wollte einen Ausflug machen und dafür stehe ich dann gern auch mal um 5 auf und bin vorher ganz fleissig am Blumengiessen, wenn es so heiss ist, wie jetzt. Schade, dass die Begriffe 'faul', ja sogar der schöne Müssiggang ( aller Laster Anfang, laut meinem Grossvater) so negativ geprägt sind. Tine1948
"An einem schönen Nachmittag mit einem Hund auf einem Hugel zu sitzen (oder in einem Strandkorb) bedeutet das Paradies."
Ja, das gefällt miir auch!!! süßes Nichtstun!
Meine Arzttermine werden auch erst so ab 11h angesetzt, das ist der früheste Zeitpunkt, sonst muß ich mich ja hetzen, besser wär so wie du
lieben Gruß
Caya
Leider, seufz, kann ich da nur sagen.Bekanntlich läuft die Arbeit nicht weg
von Caya
Bei uns findet derzeit ein Wettkampf statt, wer die Arbeit NICHT macht.
Hoffentlich verbraucht wenigstens dieser Kampf Kalorien, denn dem Grundsatz: „Wer nicht arbeitet soll auch nicht essen“, können wir beide noch immer nicht so richtig folgen.
Da ist dann immer noch der Spruch: „ Der Geist ist willig - doch das Fleisch ist schwach“ (steht schon in der Bibel), leider sehr aktuell.
Matte Grüße
Pippa
Auch im Berufsleben sind Faule immer in Gefahr, glücklicherweise werden sie in manchen Firmen noch rechtzeitig gewarnt
WARNUNG AN ALLE MITARBEITER
In unserem Unternehmen konnten bereits einige Terroristen identifiziert und gefasst werden.
Es handelt sich dabei um die harmlosen Mitläufer Bin Da, Bin Spät, Bin Müde, Bin Kaffeetrinken, Bin Rauchen und Bin Essen.
Die Mitarbeiter Bin Pinkeln und Bin im Lager konnten ebenfalls ermittelt werden. Sie werden als harmlos eingestuft und sind unter Quarantäne gestellt worden.
Auch die äußerst gefährlichen Terroristin Bin Schwanger konnte dingfest gemacht werden.
Nur der Topterrorist Bin Arbeiten konnte bis jetzt trotz intensiver Suche in unserer Firma nicht gefunden werden.
ACHTUNG: Bin Arbeiten verbreitet äußerst gefahrbringendes Gedankengut! Er versucht sogar die Terroristengruppe Bin Faul zu unterwandern und zur Umkehr von ihrem Fundamentalglauben zu bewegen. Gehen Sie ihm aus dem Weg und meiden Sie jeden Kontakt !!!
Nach Rücksprache mit unserer Geschäftsleitung besteht aber kein Grund zur Panik. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich Bin Arbeiten ausgerechnet in unserer Abteilung aufhält. Es gibt in unserem Verein absolut niemanden, auf den diese Beschreibung auch nur im Entferntesten zutrifft.
Ebenfalls konnte der als Bin im Meeting bekannte Topterrorist bis heute nicht ausgemacht werden. Es wird vermutet, dass er sich auch als Bin Wichtig, Bin Boss oder Bin Chef ausgibt. Bin beim Kunden gilt auch als nicht fassbar.
Niemand hat ihn bis jetzt gesehen - ALSO VORSICHT!
In unserer Abteilung wird auch intensiv nach Bin nicht Zuständig gefahndet. Es wurden schon mehrere Verdächtige vernommen, aber niemand wurde bisher
verhaftet.
Ihr Sicherheitsbeauftragter
Bin Wachsam
In einer solchen Situation ist es angebracht, sich eine verschwiegene Ecke zu suchen, wo man nicht so schnell zu finden ist.. Tür zu und Handy aus! Val
Müßiggang ist ausruhen, sortieren, entscheiden, Fragen stellen, Antworten suchen, also innere AKtivität und oft Neufindung, Krafttanken für neue Aufgaben.
Es ist das Wort GANG drin, das ist gehen, Bewegung, Ziel suchen.
Faulheit ist köstliches Nichtstun.
Hermann Hesse meint in seinem Essay "Die Kunst des Müßiggangs" auch, dass "Mßiggang ist aller Laster Anfang" nur ein Teutone behaupten konnte.
Er erzählt vom Märchen aus Tausendundeiner Nacht, die Gelassenheit des Ostens, das Zeithaben.
Ich weiss natürlich, dass dies heutzutags anders ist, doch es besteht immer noch ein Grundton in den Völkern, wir müssen nur mal wieder mit Müiggang lauschen.
Eine frohe Woche
Clematis
Ich finde im Zusammenhang mit der Faulheit den Artikel über Arbeitsethik bei Wikipedia interessant, besonders die Gegenüberstellung von protestantischer und katholischer Arbeitsethik. Vor etlichen Jahren habe ich schon einmal von einer Untersuchung gelesen, die das Verständnis von Arbeit und Pflicht in vorzugsweise katholischen und protestantischen Bundesländern verglich und die zu dem Ergebnis kam, daß in protestantischen Gegenden der Gedanke von Arbeit als Pflicht deutlich stärker ausgeprägt ist. Ich glaube, daß wir von diesem Verständnis mehr aufgenommen haben als uns bewußt ist, ganz unabhängig davon, ob wir nun religiöse Menschen sind oder nicht.
det, ungläubig und faul ;-)
Hallo det,
ich finde es gut, dass du das Thema noch etwas vertiefst und zusätzlich neue Gesichtspunkte aufzeigst.
Der Wikipedia Artikel über Arbeitsethik mit u.a. den Unterschieden, was „Arbeit als Pflicht“ aus protestantischer und katholischer Sicht betrifft, sind interessant und waren mir so nicht bekannt. Diese Pflicht durfte auf protestantischer Seite nicht in Frage gestellt werden und fand im Calvinismus noch eine Zuspitzung. Wer in dieser Hinsicht seine Pflicht erfüllte, und „in der Notwendigkeit das ganze Dasein unter einen strenge innerweltliche Askese stellt“, dem wurde, lt. Max Weber, „Seligkeit“ versprochen. Diese „innerweltliche Askese“ schloss „jegliche Vergnügungen oder auch nur den leisesten Hauch von Genuss“ aus.
Was geht es uns doch gut!
„Arbeiten um zu vergessen“, in der Nachkriegszeit (und auch während in der Heimat noch Krieg herrscht(e), war und ist ein wichtiges Motiv gegen Müßiggang, welche viel Zeit zum Nachdenken zulässt. Sie haben so viel Schlimmes gesehen, erlebt oder zu verantworten, was sie erst einmal vergessen woll(t)en und da war/ist Arbeit wie eine Therapie.
Was das „sich selbst auszuhalten“ betrifft, was ja zur Muße dazu gehört, wenn damit gemeint ist, sich u.a. seinen Ängsten und Sehnsüchten zu stellen, um die Muße genießen zu können, kann die Meditation Unterstützung bieten.
Es geht darum, still zu werden und einmal nichts zu wollen, nur uns selbst aushalten, egal welche Gedanken oder Ängste in uns auftauchen und nicht davonlaufen.
Gruß Mane
Moin mane,
so schrecklich sich die protestantische Arbeitsethik auch anhört, meines Wissens nach hat sie zum Aufstieg des Bürgertums beigetragen. Es zählte nicht mehr die Abstammung von einer adeligen Familie, sondern die Leistung für den "Wert" eines Menschen. Es lassen sich sogar darin noch positive Aspekte finden.
Beim "sich selbst aushalten" würde ich nicht einmal bis zur Meditation gehen. Ich sitze zur Zeit jeden Abend auf dem Balkon und schaue einfach nur dem Sonnenuntergang zu, wie es langsam dunkler wird, bis die ersten Sterne erscheinen. Ohne Ablenkung durch Buch oder Musik ist das schon eine gute Übung, um sich zu sammeln, oder, wie es in esoterischen Kreisen so schön heißt, um seine Mitte zu finden.
det
LG
Sam