Plaudereien Manchmal denke ich daran.....
Hallo @Caya, nein es war kein Feuer aber die Naturgewalt Wasser. Leider konnte kein einziges Dokument oder Foto gerettet werden. Persönliche Dokumente wie Geburtsurkunde usw. konnten natürlich wieder beschafft werden. Aber Zeugnisse, Familienfotos, Fotos meiner Reisen und Aufenthalte in fernen Ländern und vieles mehr wurden unwiederbringlich zerstört 😢.
Bruny (die dir einen angenehmen Tag wünscht)
Von Bildern und Briefen kann ich mich nicht trennen.
(Obwohl ich es immer mal wieder versuche..😉 )
Bei anderen Dingen ist sind es die Geste, die Handlung, die Entscheidung, die mir schwerfallen - denn sind die Dinge einmal nicht mehr da, dann hab' ich sie auch im Handumdrehen vergessen.
Trennen kann ich mich nicht von dem alten grauen Nachkriegskoffer aus Pappmaché, der nicht mehr schliesst, mit dem Weihnachtsschmuck meiner Mutter, von dem ich nur die Kerzenhalter verwende - alles ziemlich ramponiert...
Liebe Grüsse Val🎄 (büschen früh noch)
Als wir den Haushalt unserer Mutter auflösten vor ca 20 Jahren, bevor sie in das Altenheim mit abgespecktem Gepäck ging, sortierten mein Bruder und ich; er als der grosse Familienmensch nahm vieles mit - der Rest wurde professionell übernommen.
Ich persönlich lebe nicht sehr in der Vergangenheit. Alte Fotoalben, die mich an alte und abgeschlossene Phasen meines Lebens erinnern, sind im Keller. Bis auf einige Möbel, die antiquarischen Charakter haben und mir sehr ans Herz gewachsen sind, habe ich nicht viel.
Aber ich lebe nach der Devise: was ich ca 2 Jahre nicht gebraucht habe, kommt weg. Im Zwischenstadium wandert es in den Keller, wo ich dann immer eine nette Frau anrufe, die Flohmärkte bestückt und das alles abholt, was in diese Frist gefallen ist.
Das mache ich auch deshalb, weil ich demjenigen, der mal meinen Haushalt auflösen muss, nicht zu viel Arbeit machen möchte - es sammelt sich ja wirklich viel an in einem langen Leben und wenn man ehrlich ist, auch viel Kram.
Ich habe gelernt, mich zu trennen und loszulassen - war nicht immer leicht, aber das Gefühl, Ballast abzuwerfen, hat schon auch was für sich. Olga
@Bruny 😲
allein diese Vorstellung ist der reine Horror.
Es ist so, als sei deine Vergangenheit ausgelöscht worden, schrecklich!
Ja, das ist schlimm!
Hast du denn das Nötigste alles wieder beieinander?
Diese Dinge sind ja immateriell aber sie gehören zum Leben eines Menschen dazu.
Manchmal sind da auch so kleine Strohhalme dabei, an denen man sich festhalten kann, wenn es mal ganz dicke kommt. Alles futsch....😨
Tut mir sehr leid für dich!
Caya
Liebe@val
"Trennen kann ich mich nicht von dem alten grauen Nachkriegskoffer aus Pappmaché, der nicht mehr schliesst, mit dem Weihnachtsschmuck meiner Mutter, von dem ich nur die Kerzenhalter verwende - alles ziemlich ramponiert... " 😰😥😨
Das kann ich verstehen liebe Val,
immer wenn ich meine Weihnachtssachen auspacke, fallen sie auch mir in die Hände, die kleinen, bescheidenen Weihnachtskugeln und das 'Rachermännle aus dem Erzgebirge, die Weihnachtssachen meiner Mutti....... 😢
Sowas KANN man einfach nicht entsorgen.
Grüße
Caya
Auch viele Kartons mit Fotos und Briefschaften der Familienmitglieder, niemand hat es vernichtet, sogar nach Ausbombung gerettet, wie könnte ich es jetzt entsorgen. Solange man sich an sie erinnert, sind sie nicht wirklich gestorben, sie leben in der Erinnerung.
Gruss
Michiko
@Caya, das Nötigste ja. Aber all die visuellen Erinnerungen an mein Leben in vielen fremden Ländern, die persönlichen Briefe, Danksagungen, Urkunden und vor allen Dingen die Familienfotos futsch - einfach so 😢.
Besonders schmerzlich wird es mir bewusst, wenn ich Familienfotos anderer ST User sehe.
Komischerweise kann ich mich an jedes Foto genau erinnern, also im Gedächtnis sind sie noch vorhanden.
Danke für deine Anteilnahme 💐
Bruny
Ehe ich hier reinschaute, hatte ich gerade - am Todestag meiner Mutter - den letzten Brief gelesen, den mein Vater ihr 1941 an diesem Datum geschrieben hatte, 4 Tage vor seinem eigenen Tod. Diese Erinnerungen sind mir wichtig und wertvoll.
Und dann mußte ich vor mehreren Jahren das großelterliche Haus mütterlicherseits ausräumen, in dem die Familie 150 Jahre lang gelebt hatte und in dem meine Mutter nach der Flucht wieder ein zu Hause fand. Als sie dann eigene Möbel kaufte, tat sie es unter dem Motto: "ich will nie wieder etwas besitzen, das ich nicht wieder verlieren kann". Ich hab das Gegenteil getan. Ich habe ihre damaligen Möbel bis heute aufgehoben.
Such is life, Lerge
von 1918
Nein. Auf gar keinen Fall ! 💗 Val