Plaudereien Sind " Gutmenschen " gute Menschen ?

" Gutmenschen " werden meist etwas abschätzig so genannt.Aber warum ?

Jeder weiß ja , was man damit meint . Also Menschen , die immer sehr " mitmenschlich " agieren , sich für alles " Humane " einsetzen , sich als Schützer von Verfolgten , Bedürftigen und Außenseiter fühlen , ohne zu hinterfragen...

Ist sowas naiv ? zu unkritisch ? geht da mit Ihnen das " gute Herz " durch ?
Oder ist das nur Show , um sich aufzuspielen und als Vorbild zu wirken ?

"Gutmensch" ist ein politischer Kampfbegriff geworden. Sein Ziel ist es, soziales Mitgefühl und Empathie in der Politik zu diffamieren. Diejenigen, die diesen Begriff geprägt haben und abschätzig benutzen, entwerfen die Richtlinien zum Abfangen der Flüchtlinge im Mittelmeer und finden nichts dabei, Arbeitsplätze bei uns durch den Verkauf von Rüstungsgütern in Krisengebiete zu "erhalten".

Die Diffamierung von Empathie in der Politik hat System und mit sozialer Härte wird sich gebrüstet.

Soll ich deshalb diesen Menschen gegenüber den Gegenbegriff "Bösmensch" kreieren? Ich tue es nicht. Im Gebrauch des Begriffs "Gutmensch" für politische Gegner spiegelt sich bereits unterschwellig Selbsterkenntnis und Schuldbewusstsein.

Karl

Deine Worte könnte ich mit keinem einzigen ergänzen!

Mir ist eigentlich entgangen, dass dieser Begriff Verwendung findet, bisher, muß mal darauf achten.
Zu diesem Begriff ist mir spontan der Begriff "Lebenskünstler" eingefallen, der mir inhaltlich ähnlich zu sein scheint.
Ich kenne nämlich einige wenige Menschen, die durch ihr empathisches Verhalten, bei gleichzeitig spürbarer Gelassenheit unter dem Strich gut wirken, in ihrem Umfeld.

Solche Leute beneide ich, weil sie in der Regel auch aus Agressionen anderer Kraft entwickeln, gelassen reagieren, ja vorbildhaft wirken, fast als Hilfsangebot für andere.

Servus

Das Wort "Gutmensch" bekam 2011 den 2. Platz als Unwort des Jahres in Deutschland.

In der Begründung gab die Jury an, mit dem Wort werde "insbesondere in Internetforen das ethische Ideal des "guten Menschen" in hämischer Weise aufgegriffen, um Andersdenkende pauschal und ohne Ansehung ihrer Argumente zu diffamieren und als naiv abzuqualifizieren" und kritisiere die aus ihrer Sicht 2011 einflussreich gewordene Funktion des Wortes als "Kampfbericht gegen Andersdenkende."

Wer das Wort "Gutmensch" gebraucht, ist garantiert kein guter Mensch.

Ich habe gerade woanders auf eine ähnliche Frage folgende Antwort gelesen.

Da schreibt jemand: Gutmenschen sind Pharisäer, denn wer wirklich Gutes tut redet nicht darüber.
Irgendwie ist da was dran, oder?

Ich habe mich gefragt was sind eigentlich "Gutmenschen"?
So habe ich ein wenig gegoogelt....
Folgendes habe ich gefunden:
=rart_ou]Gutmensch

=rart_ou]"Als Gutmensch gilt jemand, der versucht, sich durch falsch verstandene Moral ein gutes Gewissen mit dem schlechten Gewissen anderer zu verschaffen"; "Ein Gutmensch ist ein realitätsfremder Mensch, der nichts von dem, was er anstrebt, realisieren kann"; "Gutmenschen sind Leute, die ganz bestimmte Vorstellungen von politischer Moral haben, sich dabei aber ganz außerordentlichen Illusionen hingeben und die Realitäten umdeuten"; "Mit GUTMENSCHEN werden solche Menschen bezeichnet, die sich aktiv für das Gute einsetzen, allerdings mehr im Sinn von AKTIONISMUS und im Endeffekt gar nichts erreichen oder gar noch Schaden anrichten"; "Seit einiger Zeit ist ein sonderbares Schimpfwort in Mode: Gutmensch. Damit sind unter anderem jene Menschen gemeint, die sich für die Integration von Flüchtlingen und Ausländern einsetzen"; "Gutmensch ist eine abwertende Etikettierung, die jene verwenden, die kein Vertrauen in die Anständigkeit ihrer eigenen Ideologie haben"; "

Der Begriff bedeutet so nicht automatisch, daß dieser Gutmensch auch ein guter Mensch sein muß, kommt wohl immer darauf an in welchem Zusammenhang er benutzt wird und wie das eigene Weltbild ausschaut.
Meiner Ansicht nach gibt es nicht nur gute und nicht nur schlechte Menschen. Dazwischen gibt es viele Varianten.

Monja.

Wer das Wort "Gutmensch" gebraucht, ist garantiert kein guter Mensch.

Ich habe mal 2 Jahre lang eine alte Frau mitte 80 in ihrer Wohnung versorgt,die letzten Monate täglich.Eines Morgens fand ich sie im Nachthemd liegend neben dem Bett vor.Es hat eine Weile gedauert,bis zum Moment wo das "alte Mädel" ist zärtlich gemeint ! gemütlich an ihrem Frühstückstisch sass,gewaschen, gekämmt, schick angezogen. Ich begab mich ans Aufräumen inzwischen und hegte Gedanken dabei, wenn mittags wie üblich der Sohn vorbei kommt erzähl ich ihm freudig das mir so gut Gelungene. Auf einmal fiel mir eine Karte auf den Boden,ich heb auf und lese: tu das Gute wirf es ins Meer-sieht es der Fisch nicht-sieht es der HERR.
Für mich war dieser Moment ein guter Impuls,sich selber nicht so wichtig zu nehmen,bzw das was man gutes getan hat in dieser Situation.
Sinngemäß ist für mich ein Gutmensch einer der sich selber anlügtt und damit auch seine gesamte Umwelt.