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Plaudereien weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe

dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Weil ich gutes Deutsch liebe!
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2010, 09:50:49
Also ich empfinde gut strukturierte lange Sätze nicht als ermüdent - IM GEGENTEIL! Dieses Kurzsatz-Geschreibsel á la BILD-Zeitung finde ich furchtbar. Ein schönes Satz-Konstrukt mit Genitiv und einigen Kommas empfinde ich, vor allem seit meiner siebenjährigen Zeit in Holland, als sehr wohltuhend und interessant. Die Holländer kennen keinen Genitiv und kein Futur - Kommas sind Mangelware und selbst in hochintelligenten Veröffentlichungen regiert der Bildzeitungs-Satz. Man behilft sich mit kurzen Beschreibungen im Präsens, was nach Kindergartensprache klingt - und DAS findet ihr toll?

Wahrscheinlich sind die Holländer wohl auch deshalb in die Kunstgeschichte als führende Literaturnation eingegangen, weil sie Eurem Rat nach kurzen Sätzen folgten.
Re: weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 22.08.2010, 10:10:39
Oh vielen Dank für das Kompliment, Medea. Das wusste ich ja noch gar nicht, dass du mich zu den "Hochbegabten" zählst. Küsschen!
Karl
Karl
Administrator

Re: weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe
geschrieben von Karl
als Antwort auf hugo vom 22.08.2010, 10:04:16
Im Grunde genommen sollten uns Fehler egal sein, würden sie nicht die Verständlichkeit eines Satzes erschweren.

Sinnvoll und jederzeit von allen anwendbar könnte es sein, wenigstens nach einem vollständigen Gedanken nicht nur einen Punkt, sondern auch einen Absatz zu machen.

Persönlich sehr hilfreich finde ich die automatische Rechtschreibkorrektur, über die ich hier mit Google Chrome verfüge, ohne sie bewusst eingestellt zu haben; die ist wohl in den Browser integriert. Alle Wörter, die nicht im Wörterbuch stehen, werden rot unterstrichen und von mir deshalb noch einmal angeschaut. Niemand sollte heutzutage mehr ohne diese Hilfe schreiben, die doch relativ einfach die Zahl der Fehler reduzieren hilft.

Schwieriger ist es von Menschen zu verlangen, die Art ihrer Formulierungen zu ändern. Das überfordert oft. Hier muss sich der Leser eben anstrengen, den Sinn zu verstehen, auch wenn es mühsam ist.

Da immer die Möglichkeit eines Missverständnisses besteht, bitte ich öfters, auch jetzt wieder, darum, bei einer Antwort zunächst die positivste Interpretation eines Beitrags zu verwenden.

Einen sonnigen Sonntag, Karl

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Re: Weil ich gutes Deutsch liebe!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 22.08.2010, 10:13:36
dutch, du hast mich nicht verstanden, es gibt in der Literatur wunderbare Schriftsteller mit herrlich langen Schachtelsätzen, ich denke nur an Marcel Proust. Aber man muss es können.
Und ein Komma genügt, man muss nicht drei, vier nebeneinander setzen, das ist zwar in gewisser Weise originell, aber leider falsch - "zeichensetzungstechnisch" gesehen.
hugo
hugo
Mitglied

Re: weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.08.2010, 10:16:26
hallo marina,,,nun werf mal mit Deinen wertvollen Küssen nicht so voreilig umher,,,ich dachte bisher stets, das Hochbegabung eine Krankheit sei,,zumindest eine Abweichung von der Norm und im Speziellen eine Abweichung von meinem Standard und der ist auf der nach unten angesiedelten Dingsdaskala seit geraumer Zeit im abrutschen begriffen *g*

hugo
Re: weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 22.08.2010, 10:24:42
q.e.d.

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adam
adam
Mitglied

Re: weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 22.08.2010, 08:38:15
Is` ja aber auch schwer hugo.

Zum Beispiel, daß das Das Das sein kann oder das, daß, das oder dass. Das blickt doch keiner mehr oder?

Und dann auch noch Kommas setzen, wo man doch nicht wissen tut wo oder wie oder als oder was? Nimmt man, nehm` ich, nehme, nahm, genommen eine Handvoll und werfe oder setze ich? Zufallsprinzip mit eingebauten Zufallstreffern und wahrscheinlichen (war es scheinlich oder schien, scheinte, war es wahr?) Missverständnissen (Miß, Mis, Mies oder Mus?).

Ist schon schwer und lange her, daß man gelernt hat, daß das Das daß sein soll oder nehm ich dies? Oder nehme ich es nicht so schwer oder genau? Meine Güte!!

--

adam



Re: weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 22.08.2010, 10:32:33
In meiner Grundschule habe ich so ungefähr im 2. Schuljahr gelernt: „Das“ schreibt man mit einem weichen s, wenn man auch „dieses“ oder „welches“ sagen kann. Alle anderen mit scharfem ß (heutzutage manchmal mit ss, aber auch nicht immer, nur nach kurzen Vokalen, also schon wieder eine Erschwerung).
Das und nicht daß oder dass habe ich mir ein für allemal gemerkt, zumal wir eine ganz besonders liebe, nette Lehrerin hatten, die ich sehr mochte, das war nämlich das Frl. Crome, später Frau Blankenhorn.
Vielleicht lebt sie ja noch und liest das hier, das würde mich riesig freuen.
eko
eko
Mitglied

Re: Weil ich gutes Deutsch liebe!
geschrieben von eko
Auch wenn ich "nur" Volksschulbildung habe, so habe ich wohl doch in deutsch insoweit aufgepasst, dass ich gelernt habe, zwischen das und dass zu unterscheiden. Ebenso habe ich gelernt, Sätze nicht einfach nach Belieben durch Komma zu trennen, sondern den Beistrich dort einzusetzen, wo er hingehört. Und noch heute höre ich meinen Klassenlehrer rufen:"Vor "zu" kommt grundsätzlich ein Komma.

Eigentlich bin ich bislang davon ausgegangen, dass dies nicht nur "Senilioren"(O-Ton hugo!) beherrschen, sondern dass dies zum Grundwissen eines jeden Menschen dazugehört.

Wenn man aber jetzt gestandenen Erwachsenen die sich auch noch rühmen, studiert zu haben!, beibringen soll, dass ein Komma z.B. einen Hauptsatz (der allein Sinn macht) von einem Nebensatz trennen soll (der nur sinnvoll in Verbindung mit einem Hauptsatz ist) oder einen zwischengeschobenen Satz vom übrigen Satz trennt, dann ist doch schon alles zu spät.

Ich staune immer wieder darüber, wie leichtfertig und schlampig mit der deutschen Sprache umgegangen wird, so, als ob sie keinerlei Stellenwert besäße.


Achtung Witz!!

Der Lehrer bittet die Kinder, Sätze mit Punkt zu bilden.

Fritz:"Meine Schwester ist schön Punkt

Gut Fritz! Kannst Du auch einen Satz mit Komma und Punkt bilden?

Fritz:"Meine Schwester weiß Komma dass sie schön ist Punkt

Sehr gut Fritz, und nun noch einen Satz mit Strich-Punkt.

Fritz:"Weil meine Schwester weiß Komma dass sie schön ist Komma geht sie auf den.......!!

(Kleiner Hinweis: Vor dass (also dem mit zwei ss) kommt grundsätzlich auch ein Komma.)
Re: weil ich einen so schlechten Deutsch schreibe
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 22.08.2010, 10:10:39
...jede/r der schreibt, möchte auch verstanden werden,
das ist ja wohl das Anliegen.



jede/r? Glaub ich nicht.

Rhetorikverliebte verschwurbelt-gedrechselte Sätze dienen in erster Linie der Selbstdarstellung.

Schreiber/innen, die solche Sätze unfallfrei in die Tasten klopfen können,
wären auch in der Lage allgemeinverständlich zu formulieren, wenn
sie wirklich verstanden werden wollten.


Sorella



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