Plaudereien Wie habt Ihr Euer Leben finanziert und seid das geworden, was Ihr heute seid?

Ich werde mich hier als eine notorische Querdenkerin äußern:

Also:

Mein Stiefvater und meine Mutter waren sehr erfolgreiche Musikanten. In Kommunistische Regierung haben sich eine Name gemacht mit Konzerte, Bands, etc. Ich dagegen hatte gar kein Gehör, obwohl ich liebe die Musik, war ich als Musikantin ohne Nutzen.

Obwohl ich immer seit Baby zeit gezeichnet habe, meine Eltern vernichteten alle meine Papiere mit Zeichnungen und gar kein Verständnis gezeigt für die Bildende Künste . Es ging so weit das der Bürgermeister und Museumdirektor von Stadt wo ich geboren bin haben gedroht für meine Eltern welcher sehr gut verdient hatten, das die Stadt Lucenec wird mein Studium finanzieren, und das wird eine Schande für gut verdienende Eltern.
So waren mein 10 Semester in Philosophische Fakultät mit Bildende Künste finanziert von der Eltern. Inzwischen nach Abitur 4 Jahre lang habe mich selber finanziert als eine Sekretärin mit 8 Stunden Arbeit täglich.
Nachdem ich beendet habe mein 10 Semester mit PRÜFUNGEN Ohne Diplom
seitdem habe mich immer und ewig selber finanziert.Auch meine 2 Kinder. Mein erste Ehemann habe ich ernährt, der zweite - in Deutschland half am Anfang für mich --danach habe mehr verdient als seine Rente war.

Warum ohne Diplom? Unglaubliche Dinge sind inzwischen passiert. Meine Diplomarbeit in russische Sprache---"Dostojewskij und Vajanskij" hatte damals mein ukrainische Dozent geklaut, verarbeitet und veröffentlicht als seine eigene Arbeit. Meine Diplom Arbeit kriegte ich nie zurück, und ich war so beschäftigt mit das Job und Leben, Liebeleien , Diskotheken in Bratislava das ich das ganze "mißt" mit ukrainischen Karrierist verlassen hatte. Außerdem schnappte mich die slowakische Polizei Nacht wie wir Antikommunistische Plakate durch die Stadt Presov verteilligt hatten . In diesem Moment müssten wir 4 Studenten die Fakultät verlassen, wir waren schon mit 10 Semester fertig und bekamen in eine blitzschnelligkeit von einem Dozent /natürlich antikommunistisch/ ein ABGANGSZEUGNIS welcher diente nicht als Diplom aber ersetze es einigermaßen. Ich als GrafikerIn brauchte kein Diplom, hatte mir aber meine 5 Jährige Studium geholfen .Ich ernährte mich und meine Familie mit 2 Söhne sehr gut.
Der ukrainische Dozent starb vor 2 Jahren und ich hatte vor Ihm anzuklagen. : Natürlich war schon alles verjährt, fast 50 Jahre sind seitdem vergangen.
Meine Idee--die vergleiche der russischen Schriftsteller mit slowakische hatte weiter entwickelt, in Jahre 2010 bekam er von Präsident Putin eine Auszeichnung für seine publizistische Arbeit.
Das ganze habe ich durch Google und Wikipedia erfahren und ich kochte vor Wut. Eigentlich war ich auf mich wütend, warum-deshalb widmete mich immer auf das pralle Leben mit Cafes, Tanz, Reisen , Liebe, Umzüge und hallali hallalo statt KARRIERE!!!!!Ich hatte HERVORRAGENDE Ideen gehabt, welcher ich danach liegen lies wegen andere-schönere Dinge des Lebens.
Kann man nichts machen, werde ich 2-tes mal geboren werde ich das ganze wieder so machen wie bis jetzt.

Nasti

marina und nasti,

vielen dank für eure offenheit! es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich die wege teilweise sind,
und wie , jeder für sich, damit umgeht.
am wichtigsten ist die selbstbestimmung, meine ich jedenfalls. fremd bestimmtes leben wäre für mich nicht machbar. egal, ob man fehler macht und federn lassen muß, hauptsache, man hat es selbst entschieden.
ich denke aber, viele menschen werden in ein korsett gezwungen, aus dem es kaum ein entkommen gibt. das fängt schon in der kinderzeit an, setzt sich fort in der berufswahl, bestimmt auch den umgang mit anderen menschen einschließlich ehepartner und endet im alter, wo die meisten nicht mehr selbst bestimmen können, wie sie leben und ableben möchten.
so gesehen ist das leben doch ein einziges schauspiel. sind wir schauspieler? spielen wir ein leben lang uns selbst und anderen etwas vor?

fremd bestimmt ist es doch eigentlich IMMER.
wie sonst sollte es gehen?

baby, kleinkind, schulkind, teenie - alle personen, die bei diesem
zeitabschnitt dabei sind, bestimmen dein leben "fremd".

auch in der weiteren zeit kann "man" nicht immer machen und tun,
was man spontan gerade will.

in einer partnerschaft macht man zwangsweise auch zugeständnisse,
wie sollte es anders gehen?

nur ein einsiedler kann sein leben selbst bestimmen.
aber ist das erstebenswert?

fremd bestimmt ist es doch eigentlich IMMER.
wie sonst sollte es gehen?

baby, kleinkind, schulkind, teenie - alle personen, die bei diesem
zeitabschnitt dabei sind, bestimmen dein leben "fremd".

Baby ja, es kann noch nicht selbst bestimmen. Aber ein Kleinkind, Schulkind und auch Teenie kann durchaus sein Leben innerhalb der Familie, in der Schule und in der Lehre selbst bestimmen. Das ist in meinen Augen eine Erziehungsfrage.

auch in der weiteren zeit kann "man" nicht immer machen und tun,
was man spontan gerade will.

Spontan nicht immer, aber auch möglich. Es ist eine Frage des Durchsetzungsvermögens.

in einer partnerschaft macht man zwangsweise auch zugeständnisse,
wie sollte es anders gehen?

Sehe ich nicht so. Man muß nur den Menschen so nehmen wie er ist und nicht zu " Erziehungsmaßnahmen " greifen. Dann hat jeder seinen Freiraum. Das setzt aber voraus, dass die Partner sich vorher ihre Wünsche und Vorstellungen mitteilen.

nur ein einsiedler kann sein leben selbst bestimmen.
aber ist das erstebenswert?

Dem möchte ich widersprechen

deinen ausführungen widerspreche ich auch.
das klingt in meinen ohren wie alice schwarzer

- nicht jeder möchte so sein. -

Da kann ich auch nur widersprechen. Das liest sich wirklichkeitsfremd.
Hätte ich mich als Kind frei entfalten können (selbst bestimmen) wäre ich nicht zur Schule gegangen, hätte nicht alle die mir aufgetragenen Hausarbeiten erledigt und vieles mehr.
Das ist nur ein Beispiel, sie ziehen sich durch das gesamte Leben hindurch.
LG
Holger

Holger und auch Nostalgie, Ihr widersprecht Euch selbst. Schaut doch mal genau hin was Karin, zumindest bezogen auf die frühkindliche Zeit, geschrieben hat.

Heide

Wie ich mein Leben gemeistert habe und das bin was ich heute bin? Keine Ahnung! Irgendwie ging es immer weiter.

Wer behauptet, er hätte sein Leben allein und ohne Hilfe gemeistert, der weiß sein Leben nicht einzuschätzen. Es beginnt mit der Erziehung als Kind, mit der Weiterentwicklung als Jugendlicher, mit der Festigung als Erwachsener, mit dem Abbau im Alter. In jeder Altersstufe begegnen uns Menschen, die in irgendeiner Form helfen oder Denkanstöße geben.

Das Leben ist wie eine Bergbesteigung. Mit dem ersten Schritt geht es bergauf, laufen muss man allein. Man begegnet vielen Menschen, erhält Hilfe hier, gibt Hilfe dort, macht zwischendurch Rast auf grünen Wiesen, manchmal ist der Pfad steinig und steil, mal scheint die Sonne, mal stürmt es, doch es geht immer weiter bergauf bis zum Gipfel. Es ist geschafft. Alles, was uns bei diesem Aufstieg begegnet ist, hat uns zu dem gemacht, was wir sind. Nun beginnt der Abstieg und wie jeder weiß ist das das Beschwerlichste und keiner weiß, was uns mit unserem letzten Schritt ins Tal erwartet. Aber auch bei diesem Abstieg wird es sicher Menschen geben, die Einfluss nehmen auf die Art des Abstiegs und auf das was wir dann im Tal der letzten Schritte sind.

@hl
Aber auch bei diesem Abstieg wird es sicher Menschen geben, die Einfluss nehmen auf die Art des Abstiegs und auf das was wir dann im Tal der letzten Schritte sind.

---

Ja, Ärzte die uns den Weg ins Himmelreich weisen...

(gelesen in der WAZ)

Heide

Liebe hl, schön, dich hin und wieder (wieder?) zu lesen!