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Religionen-Weltanschauungen Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland

Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von Sirona
als Antwort auf olga64 vom 17.10.2016, 17:41:44
Aber, aber Frau Olga. Natürlich stammt der Ausdruck „senil“ von mir und ist als Schlussfolgerung des Gelesenen aufzufassen in dem so viel von der Jugend geschwärmt wurde und die ältere Generation als vorschnell negativ denkend beschrieben wurde.

Sirona
Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich hatte mir wirklich vorgenommen in diesem Bereich hier nichts mehr zu schreiben, weil es sowieso nichts bringt. Aber dem, was hier an Stimmungsmache gegen Flüchtlinge betrieben wird, muss ich jetzt etwas entgegensetzen, das alles kann nicht so stehen bleiben.

Kurze Erklärung: Ich arbeite neuerdings an einem Projekt der Diakonie mit, bei dem man Flüchtlinge vorbereitet auf die Anhörungen beim Bundesamt für Flüchtlinge (BAMF) und sie bei der Anhörung auch begleitet, dafür habe ich eine Schulung gemacht und die möglichen Fragen des BAMF erhalten, um sie vorher mit den Flüchtlingen durchsprechen zu können.

Und gerade eben habe ich folgendes erlebt: Es ging um eine iranische Familie, die genau deshalb geflohen war, weil sie zum Christentum übertreten wollten, dies dort aber offiziell nicht tun konnten, weil dies den Tod für sie bedeutet hätte.
D. h. eigentlich war es die Frau der Familie, die vor allem betroffen war, sie wurde bedroht von Bekannten, weil man feststellte, dass sie damit sympathisierte. Sie wurde verpfiffen, dann wurde ihr Betrieb durchsucht und ihre Bibel gefunden, in der sie heimlich las, und und sie musste mit der gesamten Familie (mit drei Kindern) fliehen, denn im Iran steht darauf die Todesstrafe.

In Deutschland sind sie nach einer Unterweisung dann alle getauft worden und offiziell einer evangelischen Kirchengemeinde (nicht einer Freikirche oder Sekte) beigetreten. Die Pfarrerin hat noch für das BAMF eine Bescheinigung ausgestellt, in der sie versichert, dass sie fest überzeugt ist von ihrem bewussten Übertritt zum Christentum, den sie glaubhaft dargelegt haben.

Und wenn du glaubst, das reiche, um eine Anerkennung vom BAMF zu bekommen, irrst du dich, Sirona. Ich habe erlebt, wie genau da auf Herz und Nieren geprüft wird. Es reicht nicht, die Taufbescheinigung vorzulegen, die Leute werden genau ausgequetscht, warum sie übergetreten sind, was sie dazu veranlasst hat, Christen zu werden, ob es ein Schlüsselerlebnis gab, was sie dazu bewogen hat und welche Personen oder Bücher sie beeinflusst haben. Oder auch, welche christlichen Feiertage es gibt und was sie bedeuten etc. Das sind Fragen, die oft nicht einmal unsere deutschen Papierchristen beantworten könnten, die nicht einmal mehr wissen, was Weihnachten gefeiert wird außer Geschenke verteilen, geschweige denn Ostern oder gar Pfingsten.
Das heißt, sie mussten glaubhaft darlegen, dass sie nicht nur auf dem Papier Christen waren, sondern inhaltlich und glaubensmäßig dahinterstanden. Und da sie jeder einzeln befragt werden in den Anhörungen (in diesem Fall Vater, Mutter, ein volljähriger Sohn), und zwar jeder ca. 2 Stunden lang, kannst du dir vielleicht vorstellen, dass es nicht so einfach ist, hier mit Lügenschichten zu arbeiten, sie würden sich schnell widersprechen.

Sie wurden z. B. auch gefragt nach einer biblischen Geschichte, die ihnen Eindruck gemacht hat. Und die Frau erzählte die Geschichte von der Steinigung einer Ehebrecherin, bei der Jesus gesagt hat: Wer unter euch ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein. Ich war sehr beeindruckt gerade von diesem Beispiel, da es im Iran diese Steinigungen tatsächlich gibt und es mir sehr einleuchtend erschien, dass solche biblischen Geschichten jemanden in diesem Staat religiös zum Umdenken bringen können.

Diese Familie hat mich gerade letzten Samstag zum Essen in ihr Flüchtlingsheim eingeladen, um mir ihre Dankbarkeit zu zeigen, und das, obwohl sie nicht einmal eine eigene Küche haben, sondern in einer Gemeinschaftsküche kochen müssen. Ein Bad gibt es auch nur für mehrere Flüchtlinge, einmal in der Woche dürfen sie baden oder duschen. Und einmal in der Woche dürfen sie die Waschmaschine im Keller benutzen, und das mit einer fünfköpfigen Familie. Sie leben dort mit drei Kindern in einem einzigen kleinen Zimmer mit Stockbetten. Ein Sohn ist 18, die anderen beiden 7 und 11. Man kann sich vorstellen, was das allein für das sexuelle Leben des Ehepaars bedeutet, es gibt null Intimität für sie. Sie haben mir erzählt, dass sie im Iran drei Häuser und einen Garten und genug Geld hatten, denn sie hatten einen eigenen Betrieb, der gut lief. Sie sind tatsächlich nur deshalb geflohen, weil sie Christen sein wollten und deshalb mit der Hinrichtung bedroht waren. Deutschland ist für sie nicht das Eldorado, sie wären lieber im Iran geblieben, wo es ihnen finanziell viel besser ging. Jetzt haben sie nichts mehr.
Und ihr glaubt wirklich noch, die Flüchtlinge würden bei uns besonders gut behandelt und sich darum reißen, in solchen Verhältnissen zu leben?

Das war jetzt zu lang, aber das musste sein, weil ich es angesichts dessen, was ich da gerade erlebt habe, nicht mehr ertragen konnte, diese tendenziöse Stimmungsmache gegen Flüchtlinge hier zu lesen, der kaum jemand widerspricht außer vor allem mal wieder Olga, die oft genug dafür angegriffen wird. Es wird einfach ins Blaue hinein vermutet und mit Verdächtigungen herumspekuliert, das ist traurig und eigentlich auch inhuman.

Schade, Sirona! Ich hatte dich als sensiblen Menschen, der Musik und Lyrik mag und sich selber als Christin sieht, eigentlich anders eingeschätzt, und ich bin enttäuscht. Nach dem, was ich gerade erlebt habe, wäre ich dir wirklich dankbar, wenn du mit dieser Stimmungsmache aufhören würdest. Geh besser mal in ein Flüchtlingsheim und erkundige dich bei den Menschen, wie es ihnen geht. Da gibt es viel zu tun.
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.10.2016, 06:24:22
Schade, Sirona! Ich hatte dich als sensiblen Menschen, der Musik und Lyrik mag und sich selber als Christin sieht, eigentlich anders eingeschätzt, und ich bin enttäuscht. Nach dem, was ich gerade erlebt habe, wäre ich dir wirklich dankbar, wenn du mit dieser Stimmungsmache aufhören würdest. Geh besser mal in ein Flüchtlingsheim und erkundige dich bei den Menschen, wie es ihnen geht. Da gibt es viel zu tun.

Marina, auch ich bin enttäuscht, dass meine Bedenken gegen eine so schnelle Taufe als Stimmungsmache oder sogar als Hetze gegen Flüchtlinge interpretiert wird. Du hast Recht, ich bin ein sehr sensibler Mensch und gerade deshalb berührt mich eine derart schnelle Taufe, wie sie in dem von mir eingestellten Video demonstriert wird, schon recht eigenartig, da gerade die Taufe ein sehr denkwürdiger Schritt ist, den man nicht mal so eben vornehmen kann. Und diese Bedenken teile ich mit vielen Gläubigen hier in der Gemeinde. Meine Schwiegertochter ist sehr aktiv in der Kath. Kirche und im Vorstand, ich habe mich ausgiebig mit ihr über diese Problematik unterhalten. Auch sie und auch der Pfarrer sind der Meinung dass eine Taufe innerhalb einiger Wochen niemals in der Kath. Kirche stattfinden würde, zumindest würde erst einmal ein 1-jähriger Unterricht anberaumt. Es ist nicht unbedingt ausschlaggebend Geschichten aus der Bibel zu kennen, wichtig ist ob sich die Täuflinge dann später auch ins Gemeindeleben aktiv einbringen wollen.
Außerdem hat es hier noch keine Taufen gegeben, obwohl in der Nähe zwei Flüchtlingsheime eingerichtet worden sind.

Ich bitte also meine Stellungnahme zur Flüchtlingstaufe nicht als Stimmungsmache auszulegen, denn das wäre im Umkehrfall Stimmungsmache gegen mich. Und dass nur Olga und auch Du gegen meine Meinung schreiben zeigt doch dass die Mehrheit meine Gedanken teilen kann. Ein tiefgläubiger Christ wird garantiert aufhorchen wenn plötzlich solche Massentaufen von Flüchtlingen bekannt werden. Und darf er seine Bedenken nicht offen äußern ohne dafür angeprangert zu werden?

Sirona

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Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 18.10.2016, 09:15:40
Sirona, wie das bei den Sekten oder bei den Katholen gehandhabt wird, weiß ich nicht. Bei der ev. Kirche ist sicher kein einjähriger Unterricht erforderlich, ich habe die Bescheininigungen der Pfarrerin selber gesehen.
Der Taufe geht dagegen in fast allen Kirchen eine umfangreiche Vorbereitungszeit voraus, die zwischen einem halben und zwei Jahren dauern kann.
geschrieben von Zeit Online

Die Flüchtlinge, von denen ich berichtet habe, sind seit 8/9 Monaten hier.
Viele Flüchtlinge sehen sich natürlich dem Verdacht ausgesetzt, ihr Interesse am christlichen Glauben beruhe allein auf der Hoffnung, ihre Anerkennungschancen als Asylbewerber zu verbessern. Tatsächlich kann der Übertritt zum Christentum vor der Abschiebung in Länder schützen, in denen konvertierte Muslime verfolgt werden. Das gilt besonders für den Irak, den Iran und Afghanistan. Sicher ist das aber keineswegs. Denn die Gründe für den Glaubenswechsel werden von den Mitarbeitern des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge sowie von Richtern überprüft. Der Flüchtling muss beweisen, dass er die neue Religion kennt, und glaubhaft machen, dass es ihm damit wirklich ernst ist.
geschrieben von Zeit Online

Genau so das habe ich das im Amt erlebt.

Und, Sirona, woher willst du eigentlich wissen, warum Muslime übertreten und ob sie es ernst meinen oder nicht?

Du schreibst, dass du keine Stimmung gegen Flüchtlinge machen willst, aber de facto wirkt sich da genau so aus. Die Pegida- und AFD-Anhänger freuen sich über solche Steilvorlagen, wie du sie hier (ohne es zu wollen) lieferst, da kannst du sicher sein.

Es gibt weiß Gott schon genug Flüchtlingsfeindlichkeit in unserem Land, die sollte man nicht auch noch befeuern mit solchen grundlosen Verdächtigungen.

Zum Schluss noch eine Bemerkung: Es ist mir ja schon früher mal als reine Wichtiguerei und "Gutmenschentum" ausgelegt worden, wenn ich erwähnt habe, dass ich mich an dieser Stelle einbringe. Denkt darüber, was ihr wollt! Ich hätte das nie erwähnt, wenn es jetzt nicht darum gegangen wäre, etwas zu erläutern.
Es geht hier nicht um mich.
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von Sirona
Ich habe nicht von Wissen geschrieben, lediglich meine Bedenken gegen eine schnelle Taufe dargelegt.

Natürlich gehen die Meinungen auseinander wie auch in diesem Video zu sehen ist.

Massentaufen

Die Theologin und Pfarrerin Annette Kurschus gibt durch ihre Einstellung, die ich teile, auch eine Steilvorlage für Pegida?

Was mich hat aufhorchen lassen war der Beweggrund eines Getauften aus dem Iran - er wolle in Freiheit leben, die er in seinem Heimatland nicht haben wird. Freiheit durch Taufe?

Als Christ berührt es mich eben unangenehm, wenn ein solches Sakrament evtl. als Schutz vor Abschiebung dienen soll. Natürlich kann man die Beweggründe eines Menschen nicht genau eruieren, auch nicht mit Fragen nach bestimmten Geboten oder Liturgie, doch darf man auch seine Zweifel äußern an dieser Massentaufe, die insbesondere durch das Missionieren einer Freikirche (Pfingstler) möglich wird. Wird hier evtl. die Not der Flüchtlinge ausgenutzt um Mitglieder anzuwerben? (Ist keine Unterstellung, lediglich eine Frage).

Sirona
Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 18.10.2016, 12:54:15
Der Artikel ist interessant und widerspricht in keiner Weise dem, was ich geschrieben habe, vielen Dank.
Und was Taufen anbetrifft, die unter Umständen tatsächlich aus anderen Gründen erfolgen als aus wirklicher Überzeugung, so kann ich dir versichern, dass diese Schein-Konvertiten abgeschoben werden. Das BAMF prüft genau, auch das steht in beiden Artikeln, in dem von mir und in dem von dir eingestellten.

Aber selbst wenn mal jemand übertreten sollte, nur weil er hier leben möchte und nicht mehr in einem Land, wo es Todesstrafen und Folter gibt - wäre das eigentlich so verwerflich?

Die Frau aus der iranischen Familie, mit der ich gesprochen habe, hat mir auch erklärt, dass sie u. a. Christin geworden ist, weil die Frauen im Islam keine Rechte haben. Das hat sie auch der Anhörerin im Amt erklärt, und als sie nach Beispielen gefragt wurde, hat sie gesagt: "Dort kann ein Mann seine Frau schlagen, wenn sie nicht tut, was er will. Im Christentum hat eine Frau volle Rechte, und hier ist es die Liebe, die wichtig ist", das hat sie erklärt.

Ich gebe zu, dass mir das zu denken gegeben hat in meinen bisherigen Verteidigungen von Muslimen.

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sirona vom 17.10.2016, 19:18:34
xxxx Aber, aber Frau Olga. Natürlich stammt der Ausdruck „senil“ von mir und ist als Schlussfolgerung des Gelesenen aufzufassen in dem so viel von der Jugend geschwärmt wurde und die ältere Generation als vorschnell negativ denkend beschrieben wurde.

Sirona


ABer Sirona - genau solche Jammereien sind es ja, die das Image von uns alten Menschen (nicht mehr flexibel, in der Vergangenheit lebend, keine Neuerungen wünschend usw.) verstärken. Es ist nun mal so, dass aus dem Kreise der Flüchtlinge die Mehrheit jung bis sehr jung ist und es ist auch gut, dass unsere jungen Menschen aufgrund persönlicher Erfahrungen das grosse, Generationen übergreifende Flüchtlingsproblem anders sehen und anders damit umgehen als viele alte Menschen.
Das ist von mir nicht Schwärmerei für junge Menschen, sondern schlicht die Anerkennung der Realität, u.a. weil junge Menschen die Zukunft auch unseres Landes sind und nicht wir. Olga
Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von Elmos
als Antwort auf Sirona vom 18.10.2016, 09:15:40
Hallo,

Und dass nur Olga und auch Du gegen meine Meinung schreiben zeigt doch dass die Mehrheit meine Gedanken teilen kann.


ich möchte ganz hoch"offiziell" hier darauf hinweisen, dass keienswegs Olga und Marina die einzigen sind die gegen deine Meinung geschrieben haben (zum Glück ist das so).

Eigentlich haben mehr Menschen gegen deine Meinung geschrieben als solche, die diese teilten. Und damit finde ich es (ebenfalls zum Glück) sehr weit an den Haaren herbeigezogen daraus zu schliessen dass die "Mehrheit" deine Gedanken teilen kann.

Ich bin von einer Teilung eine halbe Million Gedankenmeilen entfernt, beispielsweise.

Davon abgesehen, ich bin erst kürzlich auf einer Taufe gewesen (und nein, entgegen meiner Erwartungen hat die Silberfolie in meinen Schuhen vollends ausgereicht um mich davor zu retten in der geweihten Kirche sofort zu Asche zu zerbröseln). Die "Motivation" des Täuflings war mit extrem grosser Sicherheit deutlich niedriger als die eines jeden "Scheinkonvertiten" (wie du sie nennen würdest). Die Motivation des Kindsvaters mit Sicherheit geringer als die von etwa 98% aller "Scheinkonvertiten" (wie du sie nennen würdest). Die Mutter zumindest wünschte sich für ihr Kind keine Ausgrenzung in der Dorfschule - und schöne Geschenke. Das ist doch mal ein guter Grund. Damit grenzt sie sich sicher von all den schlechten Neuchristen die du so befürchtest ab....

Liebe Grüße
Andrea
Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Elmos vom 19.10.2016, 19:29:05
Und damit finde ich es (ebenfalls zum Glück) sehr weit an den Haaren herbeigezogen daraus zu schliessen dass die "Mehrheit" deine Gedanken teilen kann.
Andrea

Ich auch. Schweigen bedeutet nicht immer Zustimmung.
Und ich bedanke mich bei allen anderen (z. B. auch Barbarakary, die ebenfalls eine andere Meinung dazu geäußert haben).

Das Christentum ist keine Exklusivreligion für "Eingeborene". Es steht allen offen. Und da wir schon einmal am "frömmeln" sind: Es gibt tatsächlich sehr weise Aussprüche von Jesus, unter anderem diesen: Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet!

Es wäre schön, wenn die, die sich so vollmundig als Christen outen, solche Lehren mehr berücksichtigen würden, stratt pharisäerhaft auf die herabzublicken, die ihnen nicht als die wahren Frommen erscheinen.
benito
benito
Mitglied

Re: Pastoralreferent zur steigenden Tauf-Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland
geschrieben von benito
als Antwort auf barbarakary vom 26.09.2016, 22:34:04
Ob sie schon Christen waren, weiß ich nicht - abgesehen davon, dürfte eine doppelte Taufe auch keinen Schaden anrichten - oder??? Man sollte die Riten nicht überbewerten - Hauptsache, die Menschen sind zufrieden und fühlen sich gut...

LG barbarakary

Es gibt in der rkK die bedingte Taufe, die nur dann gespendet wird, wenn berechtigte Zweifen bestehen, ob die erste Taufe so gespendet worden war, dass sie von der Kirche anerkannt werden kann.

Die Erwachsenentaufe durch Untertauchen wird in jenen christlichen Glaubensgemeinschaften so gespendet, in denen nur jene getauft werden, deren Glaubenswissen groß genug ist, um sich zu diesem Glauben auch bekennen zu können, und zwar wissend, welche Glaubensinhalte dieser Glaube umfasst.

Die früheren Großkirchen sind der Auffassung, dass die Taufe so wichtig für den Menschen ist, dass man nicht riskieren will, dass jemand durch einen frühen Tod ohne vorangehende Taufe stirbt.
Die Berechtigung dazu beziehen diese Bekenntnisse (rkK und Evangelische) aus dem Neuen Testament, in dem von der Taufe von "ganzen Häusern" berichtet wird, d. h., dass alle Bewohner dieses Hauses, also die gesamte Familie, also Eltern und die Kinder und auch die Sklaven getauft wurden.
LG Benito

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