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Religionen-Weltanschauungen Welche Werte vermitteln Religionen?

dutchweepee
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Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Sirona vom 21.10.2016, 17:15:16
Die Gebote sind – wie ich es schon schrieb – im Grundgesetz verankert. Warum nicht die Bräuche der alten Germanen, die doch so zivilisiert waren?

Die katholische Kirche hatte 2000 Jahre Zeit die Slawischen, Keltischen und Germanischen Bräuche und Kulturen dem Erdboden gleich zu machen und sie sich einzuverleiben. Ich erinnere da nur an Ostern und Weihnachten, deren Termin auf alte vorchristliche Feiertage zurückgehen.

Das Grundgesetz haben wir Heute meiner Meinung nach trotz des Christentums. Die Renaissance, die Aufklärung und vor allem der Code Napoleon haben nach und nach die Allmacht der Kirchen weitesgehend gebrochen, so dass die bürgerlichen Freiheiten und Rechte, sowie eine Trennung von Staat und Kirche möglich wurden.
Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 21.10.2016, 17:15:16
Hier bin ich nochmal.
Das Zitat ist von Elmos, nicht von mir.

Das war's.
olga64
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Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Sirona vom 21.10.2016, 17:19:13
Ja, Sirona, manche sind sehr widerlich in ihrer Wortwahl (machte ich in einem anderen Themenkreis ja auch über viele Stunden und TAge mit). DA schütze ich mich dann einfach durch ABsenz; d.h., ich klinke mich raus und warte, bis die unqualifizierten Stänkerer wieder weg sind und sich alles beruhigte. Aber unterschiedliche Meinungen sind per se ja gewünscht und normal, weil sie die Basis für eine Diskussion sind. ABer das sehen Sie sicher genau so. Olga

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Sirona
Sirona
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Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von Sirona
als Antwort auf olga64 vom 21.10.2016, 18:11:53
Natürlich sehe ich das genau so. Nur allmählich ist es unerträglich, dass ständig die negativen Seiten angeführt werden. Jeder weiß um die schlimmen Zustände, die ausgerechnet durch die kirchlichen Oberen seit Gründung der Christenheit an verursacht worden sind. Karl hat es richtig formuliert, indem er folgendes schrieb:
Nun, bei aller Religionskritik. Niemand kann behaupten, dass solche Vorkommnisse gelehrt werden. Allerdings hat der Arbeitgeber eine Aufsichtspflicht und dieser ist er wohl nicht nachgekommen.

Niemand wird das Fehlverhalten der Geistlichkeit gutheißen können, selbst die Frömmsten unter den Christen nicht. Und ich glaube dass diese sich auch von solchen Geistlichen distanzieren.

Es ist unbestritten, dass das Christentum viele hervorragende Menschen hervorgebracht hat, die durch ihre Kunst, Musik und Literatur große Werke geschaffen haben, die das gesellschaftliche Leben bereichern. Warum wird nie von diesen geschrieben? Fällt es „Mensch“ leichter immer das Schlechte hervorzuheben und mit dem Finger auf andere zu zeigen um zu verdeutlichen wie schlecht diese doch sind?

Sirona
Sirona
Sirona
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Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von Sirona
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.10.2016, 17:44:13
Marina, tut mir wirklich sehr leid. Gut dass Du mein Versehen korrigiert hast. Ich bitte die Verwechslung zu entschuldigen und hoffe dass Du mir diese nicht nachträgst.

Sirona
Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Sirona vom 21.10.2016, 18:44:44
Alles klar, Sirona. Ich trage gar nichts nach, das kann passieren, schließlich habe ich dich in einem anderen Thread ganz schön attackiert.
Und deinen Beiträgen hier stimme ich voll und ganz zu. Auch ich bin der Meinung, dass das Christentum nicht nur Kriege und Negatives, sondern auch sehr viel Positives bewirkt hat. Alles hat seine zwei Seiten. Sogar die oft zu Recht kritisierte Mission hat einiges zum Guten bewirkt. Zum Beispiel, dass in manchen afrikanischen Ländern die Menschenfresserei aufgehört hat, nachdem das Christentum dort installiert wurde.

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Edita
Edita
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Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Sirona vom 21.10.2016, 18:30:04

Es ist unbestritten, dass das Christentum viele hervorragende Menschen hervorgebracht hat, die durch ihre Kunst, Musik und Literatur große Werke geschaffen haben, die das gesellschaftliche Leben bereichern. Warum wird nie von diesen geschrieben? Fällt es „Mensch“ leichter immer das Schlechte hervorzuheben und mit dem Finger auf andere zu zeigen um zu verdeutlichen wie schlecht diese doch sind?
Sirona


Ich bin überzeugt davon, daß die Mehrheit dieser hervorragenden Menschen mit ihren unauslöschlichen und wunderbaren Werken die Menschheit auch ohne das Christentum beglückt hat und/oder hätte, denn sie besaßen eben eine eindrucksvolle Gabe...ihr außerordentliches und einzigartiges Talent, aber das hatten und hätten sie auch mit einer anderen Religion, ob sie im Sinne der Bibel auch "hervorragende Christen" waren - ich weiß nicht ob sich das belegen läßt, daß viele "die Christenheit", aber andere Menschen auch, mit ihren Talenten sehr wohl beglückt und bereichert haben ist dagegen wohl unbestritten.

Edita
Sirona
Sirona
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Re: Welche Werte vermitteln Religionen?
geschrieben von Sirona
als Antwort auf Edita vom 21.10.2016, 18:59:43
Selbstverständlich, Edita, waren nicht alle Menschen, die Hervorragendes geleistet haben, Christen. Nur finde ich es einseitig wenn stets das Schlechte zur Sprache gebracht wird, weshalb ich die Errungenschaften christlicher Künstler angeführt habe.
Und es ist richtig was Marina geschrieben hat, dass Christen nicht nur das Schwert in andere Länder gebracht sondern auch viel Gutes bewirkt haben.
Da in unserer Kultur die christliche Religion vorherrschend ist, ist es nur zu natürlich dass über deren Werte vorrangig diskutiert wird. Natürlich wäre es auch interessant aufzuzeigen, welche Werte z.B. die östlichen, asiatischen und auch indianischen Religionen vermitteln.

Leider muss ich mich erst einmal von diesem Thema verabschieden, da ich für eine Weile unterwegs bin und verreise. Aber es darf gerne weiter diskutiert werden.

Sirona
Elmos
Elmos
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OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von Elmos
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.10.2016, 18:52:22
Hallo,

Zum Beispiel, dass in manchen afrikanischen Ländern die Menschenfresserei aufgehört hat, nachdem das Christentum dort installiert wurde.


Was hast du gegen Kanibalismus in anderen Ländern? Ich persönlich denke, das hat man den Menschen während der "Christianisierung" nicht abgewöhnt weil es als "böse" eingestuft wurde (Kanibalismus war in Europa bis ins 18. Jahrhundert aus ganz profanen Gründen sehr weit verbreitet - da hatten die Christen da noch kein sooo grosses Problem mit).

Aber der rituelle/mythische/religiöse Kanibalismus war ein sehr, sehr wichtiger Bestandteil vieler Kulturen. So wurden Ahnen geehrt, Kinder auch nach ihrem Tode beschützt und einiges mehr.

Hier ist eine sehr gute Zusammenfassung zu dem Thema. Dort findest du diese Gründe für Kanibalismus aufgeführt:

Unterschiedliche Kontexte und Motive für Kannibalismus

Christian Spiel unterscheidet in seinem Buch Menschen essen Menschen – Die Welt der Kannibalen verschiedene Arten des Kannibalismus nach den Motiven und Anlässen:

mythisch begründeter Kannibalismus – in Weltschöpfungsmythen geschilderte Weltschöpfung durch Kannibalismus
religiöser Kannibalismus – Körperteil als direkte Opfergabe an die Götter (beispielsweise das Herz bei den Azteken für den Sonnengott, damit die Sonne jeden Tag neu ihren Lauf über den Himmel ausführen kann; der rohe Leichenrest für die Menschen als Omophagie)
ritueller Kannibalismus als „Bestattung im Menschen“ – den Geopferten oder den Verstorbenen in sich aufnehmen und so seine Wiederkehr verhindern
Pietätskannibalismus – den Verwandten, sei es ein Vorfahre oder ein eigenes Kind, aus Respekt, Liebe oder Trauer würdevoll ehren, aber auch sicher verwahren
Angst-Kannibalismus – den getöteten Feind am sichersten denkbaren Ort, in sich selbst, verwahren und so seine Wiederkehr verhindern
magischer Kannibalismus – Vorstellung, dass Eigenschaften wie Kraft und Mut vom Opfer durch Verzehren auf den Esser übergehen
justizieller oder Gerichts-Kannibalismus – das Verspeisen von Verurteilten oder das Trinken ihres Blutes
Kannibalismus zu Ernährungszwecken in extremen Notlagen

Nicht in den Blick genommen hat er den in Europa weit verbreitet gewesenen medizinischen Kannibalismus.
geschrieben von Auszug Wikipedia-Artikel


Wenn man ein so zentrales Element einer Kultur/Religion "abschafft" dann zerstört man diese Kultur von der Wurzel her. DAS war in meinen Augen die Ursache, nicht der unglaubliche Menschenfresser-Frefel....
Ich unterstelle daher einfach mal den Missionaren, dass sie relativ bewusst mit "unserem" Ekel vor Anthopophagie ausnutzten um die Zerstörung anderer Kulturen zu rechtfertigen. Das würde ich persönlich daher keinesfalls als einen "Gewinn" verbuchen, oder gar etwas "Gutes".

Liebe Grüße
Andrea
Karl
Karl
Administrator

Re: OT: Verzehr von Menschenfleisch
geschrieben von Karl
als Antwort auf Elmos vom 21.10.2016, 19:31:58
Beim Lesen Deines Artikels habe ich verwundert den Kopf geschüttelt. Tatsächlich lese ich dann bei Wikipedia
Der Glaube an eine medizinische Wirksamkeit des Verzehrs von Leichenteilen war in Europa bis ins 18. Jahrhundert verbreitet. Quelle.
geschrieben von Wikipedia
und im Detail medizinischer Kannibalismus in Europa:
Im alten Rom wurde frisches Gladiatorenblut gegen Epilepsie gereicht.[28]
Neueren medizinhistorischen Forschungen der Kulturhistorikerin Anna Bergmann (2004) und des britischen Medizinhistorikers Richard Sugg (2006)[28] zufolge gab es in Europa bis ins 18. Jahrhundert hinein einen weit verbreiteten medizinischen Kannibalismus. Körperteile von Hingerichteten sowie deren Blut wurden vom Henker an das Volk und an Apotheker verkauft und dann für medizinische Zwecke genutzt. Das Fett („Armensünderfett“) und das Fleisch („Schelmenfleisch“) der „armen Sünder“ – auch das ungeborener und ungetauft gestorbener Kinder – wurden zu allerlei magischen Ingredienzien weiterverarbeitet, die man teilweise schluckte, teilweise sich als Salben ins Gesicht und auf den Körper schmierte. Man versprach sich Abhilfe etwa gegen Gicht und Arthrose und gegen Krankheiten, für deren Entstehung das verhängnisvolle Wirken von Dämonen als ursächlich angenommen wurde. Aus dem 17. Jahrhundert ist z. B. ein Rezept des deutschen Arztes Johann Schröder überliefert, das die Zubereitung von menschlichem Muskelfleisch beschreibt. Ähnlich beschreibt die amerikanische Anthropologin Beth A. Conklin[29] unter Berufung auf die 1896 erschienene Veröffentlichung von Mabel Peacock: „In Dänemark wurde von Epileptikern berichtet, die, mit einer Schale zur Hand, in Gruppen um das Schafott standen, bereit das rote Blut zu trinken, das aus den noch zitternden Körpern floss.“[30] Noch in den 1870er Jahren – z. B. 1879 in Berlin und somit nach Schaffung des Reichsstrafgesetzbuchs – kam es in Norddeutschland zu Grabschändungen, wobei Leichen Fleischstücke und Blut entnommen wurde, in der Absicht, damit Kranke zu „kräftigen“.
Der britische König Karl II. soll täglich ein Destillat aus menschlichen Hirnen („des Königs Tropfen“) zu sich genommen haben. Diese Form der magischen Medizin beruhte auf der Vorstellung von Einheit von Körper und Seele sowie dem Glauben, dass die Inkorporierung von Teilen eines geläuterten Sünders heilende Wirkung habe.[31][32]
Seit dem Mittelalter wurden auch pulverisierte ägyptische Mumien unter der Bezeichnung Mumia als Heilmittel betrachtet und in europäischen Apotheken verkauft. Dahinter stand die Annahme, dass der gute Erhaltungszustand der einbalsamierten Körper ein Zeichen für darin enthaltene besondere Heilkräfte sei. Seit dem 16. Jahrhundert galt die Mumia, die aus Körperteilen von Hingerichteten hergestellt wurde, als besonders wirkungsvoll. Es gab jahrhundertelang bis in die 1920er Jahre hinein einen ausgedehnten Handel mit echten und gefälschten Mumien. Aus dem Pulver wurden Tinkturen und Salben hergestellt, die innerlich oder äußerlich angewendet bei diversen Beschwerden und Krankheiten helfen sollten. Seit dem 19. Jahrhundert fand Mumia aber fast nur noch in der Tiermedizin Verwendung.[33]
geschrieben von Wikipedia

Das habe ich bisher nicht gewusst und es gruselt mich.

Karl

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