Forum Finanzen & Wirtschaft Wirtschaftsthemen Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?

Wirtschaftsthemen Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?

lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von lalelu
als Antwort auf adam vom 10.02.2016, 13:34:05
Und man muß kein Kommunist sein, um zu kritisieren und zu verhindern, daß ein großes Stück Verfügbarkeit über das Gesellschaftvermögen den Arbeitern/Privathaushalten weggenommen und dem Kapital übereignet werden soll.
geschrieben von Adam


@ Adam: Ich bin völlig deiner Meinung. Die Verfügungsgewalt über Privatvermögen muss in privater Hand bleiben. Es kann nicht sein, dass man gezwungen wird, Geld, welches man braucht, um im Alltag flüssig zu sein, auf der Bank zu deponieren. Das wäre Entmündigung.

Übrigens: Der Wert des im Umlauf befindlichen Bargeldes in Deutschland betrug 2015 eine Billion Euro (nach einer Schätzung vom Dezember 2014). Kein Wunder, dass diese Summe Begehrlichkeiten weckt und die Wirtschaft, die Banken und die Politiker gerne diese schlafende Reserve in ihrem Sinn nutzen würden.

Quelle: Check 24, Bargeld im Umlauf

Einige Volkswirte vertreten die Auffassung, dass die Bekämpfung einer vermeintlich konjunkturschädlichen Deflation, also einem anhaltenden Preisverfall auf breiter Front, ohne Bargeld besser möglich sei. So könnten sich Verbraucher und Unternehmen negativen Zinsen zur Konsum- und Investitionsstimulierung nicht mehr dadurch entziehen, dass sie Kontoeinlagen in Bargeld umschichteten


@ pschroed: Aha! Die Menschen hätten nach dem Willen dieser Volkswirte also die Wahl, ihr Geld auszugeben, ob sie etwas brauchen oder nicht, oder Negativzinsen dafür zu zahlen. Der Verbraucher als unfreiwilliges Instrument der Marktregulierung. Eine Frechheit von diesen Volkswirten!

Na ja, wenn ich manchmal vor Ort sehe, wie da manche rumgeistern (hantieren), und das hin und wieder bei Minibeträgen.
In der Zeit habe ich bald 2 mal in bar bezahlt.


Ich als Bargeldzahler habe nichts gegen die Kartenzahler, solange die keinen Stau an der Kasse erzeugen
geschrieben von freddy2015


Nun ja – sowohl Kartenzahler als auch Zahler mit Bargeld strapazieren gelegentlich die Geduld der Kassierer und der Menschen in der Warteschlange.

1). Kartenzahler: Karte wird eingeschoben, Nummer eingetippt … Zahlung verweigert. „Oh, Entschuldigung, ich hab' mich wohl vertippt“. Das Ganze noch einmal. Nummer eingetippt … Zahlung verweigert. „Na so was! Ich glaub' ich hab' die PIN vergessen. Ich zahle doch lieber bar“.

2). Barzahler: „Moment, ich hab' es passend!“ … Kramen im Portemonnaie … 7,62 € … 7,63 € … 7,64 € … „Oh, Entschuldigung, ich dachte, das Kleingeld würde langen.“ Das Kleingeld wird wieder ins Portemonnaie geräumt, ein 10-Euro-Schein herausgeholt, das restliche Kleingeld sorgfältig nachgezählt und im Portemonnaie verstaut. Das geht auch nicht schneller.

Beide Varianten habe ich so oder so ähnlich schon mehr als einmal erlebt. Da hilft nur tief durchatmen und warten.

Lalelu
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pschroed vom 10.02.2016, 12:15:51
Man sah, wie die Scheine in die Luft hoch gewirbelt wurden und verbrannt auf die Erde zurückfielen.

Da sah man also Bargeld im freien Fall.

Mein Konto wird in diesem Jahr wahrscheinlich um ca 14.000 Euro erleichtert werden, ganz einfach durch Erschließungsbescheid.
Dafür haben wir dann nach einer Wartezeit von nun mehr 44 Jahren endlich ´nen Gehweg vorm Haus und eine kaputt gefahrene Straße voller Schaglöcher. (dies aufgrund der Erschließung eines Neubaugebietes.)
Auch darüber könnte ich ein Buch schreiben ...

Mareike
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Mareike vom 10.02.2016, 18:22:00
Liebe Mareike

Meine deutsche Oma sagte schon immer, auf dieser Kugel gibt es nicht´s umsonst.

Phil.

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pschroed
pschroed
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Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf freddy-2015 vom 10.02.2016, 17:57:56
Jeder wie er möchte, ist auch mein Ding.
Ich als Bargeldzahler habe nichts gegen die Kartenzahler, solange die keinen Stau an der Kasse erzeugen.
Wenn nach der zweiten gesperrten Karte nichts mehr geht dann kann man merken, wie die Menschenmenge leicht nervös/unruhig wird.


Wieviele Karten gibt es heute ?

Mastercard, VISA, Goldene Mastercard, American Express ich glaube es gibt sogar eine Gold sowie Platin - Kreditkarte usw. und alle können sich unter Umständen weit in den Minus hinein manovrieren lassen

Was natürlich die Bänker sehr lieben, kommen dann noch minus Gebühren hinzu.
Ein Tolles Geschäft.

Phil.
olga64
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Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 10.02.2016, 10:39:41
D[quote=Luchs35]zitas ist immerhin unser eigener freier Wille. Noch! Wenn aber „von oben“ einfach über den Kopf des Bürgers hinweg beschlossen wird, das Bargeld einzuschränken oder abzuschaffen, wird uns dieser Beschluss einfach übergestülpt.

Sind Sie sicher, dass das in Deutschland schon GEsetz ist (wie in Frankreich, Italien, wo es diese Obergrenzen bereits ab 1.000 Euro gibt und die Menschen dort es anscheinend überlebten)? Oder ist es ein Herantasten an ein Thema, das für die heute Alten sowieso keine grosse Tragweite mehr haben wird, da es sich in die Zukunft richtet, wovon wir Alten ja nicht mehr so viel haben? Wäre es nicht interessanter, die Meinung von jungen Leute dazu zu hören, die auch damit lässiger umgehen als alte Leute, die nichts so fürchten, wie jegliche Veränderungen (egal auf welchem Gebiet). Olga
luchs35
luchs35
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Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 11.02.2016, 14:15:29
Haben Sie das Wörtchen „wenn“ übersehen, Olga? Und vor allem: Trauen Sie sich als alter Frau nicht zu, auch die negative Seite eines solchen Beschlusses, auf den Sie ja wie wir alle keinen Einfluss haben, zu sehen?

Junge Menschen machen sich darüber sicher weniger oder einfachere Gedanken als wir Alten, die immerhin doch schon etwas Lebenserfahrung mit gewissen Machenschaften haben. Ich selbst gehöre zu den bequemen Kartenzahlern, was mich aber nicht hindert, auch zu hinterfragen, welche Absichten hinter diesen „bargeldlosen Absichten“ per Beschluss verbergen könnten.

Und nebenbei: Sie greifen sehr gerne die Meinungen der "Alten" an. Ich frage mich, was Sie dann bei uns Alten hier suchen?

Luchs

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olga64
olga64
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Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 11.02.2016, 14:53:05
Fragen über Fragen....
Ich als alte Frau greife niemanden in unserer Altersgruppe wegen seines Alters an, habe aber Probleme mit der mangelnden Flexibilität, den unsere Altersgruppe pflegt und mit der oft seltsamen Weisheit, die viele von uns glauben, zu haben.
Ein nicht-deutscher Freund von uns charakterisiert uns Deutsche sehr gut, wenn er sagt: habt schon mal Angst - Details werden später geliefert. Dies auch als humorige Einschätzung für den international verwendeten Begriff "German Angst", die ja weltweit seit langem belächelt wird.
Ich verwende selbst seit mehr als 40 Jahre Plastikkarten, um an mein Geld zu kommen und finde das bequem und eigentlich gar kein Thema, um darüber zu sprechen, so normal ist das für mich.
Aber einem Autohändler in bar eine grössere Summe auszuhändigen, käme mir sicher nie in den Sinn. Alle Autos, die ich bisher kaufte, gingen nur mit Rechnung und Überweisung meiner Bank über die Theke. Hätte einer von mir Cash verlangt, hätte ich sofort den Verdacht gehabt, dass er seinen Verpflichtungen dem Finanzamt gegenüber nicht nachkommen mag.
Aber eine Frage: wann haben Sie wirklich zuletzt finanzielle Bar-Transaktionen gemacht, die über 5.000.-- Euro lagen und wofür? Würde mich sehr interessieren.... Olga
luchs35
luchs35
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Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 11.02.2016, 15:50:14
Aber, Olga, denken Sie wirklich, dass all jene, die sich gegen den bargeldlosen Zahlungsverkehr per Diktat wehren, würden mit großen Scheinen in der Tasche herumlaufen? Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass es Creditkarten gibt, die anstelle von Bargeld eingesetzt werden können.

Um Ihre wichtige Frage nach meiner letzten baren Zahlung von 5000 Euro oder Fränkli zu beantworten: Noch nie!

Das ist doch hier gar nicht die Frage und schon gar kein Problem. Beim dem Vorreiter gegen Bargeld, Schweden, regt sich nun nach längeren Erfahrungswerten bereits immer mehr Widerstand. Aber ein Rad völlig zurückzudrehen ist immer schwieriger als nur auf einen Knopf zu drücken. Vor allem ist dort u.a. die Cyberkriminalität derart in die Höhe geschnellt, dass die Alarmglocken schrillen müssten. Aber auch das ist nur ein Argument, das nicht das Wesentliche trifft.

Da hat es Adam besser getroffen:

Und man muß kein Kommunist sein, um zu kritisieren und zu verhindern, daß ein großes Stück Verfügbarkeit über das Gesellschaftvermögen den Arbeitern/Privathaushalten weggenommen und dem Kapital übereignet werden soll.
geschrieben von Adam:


Luchs
olga64
olga64
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Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 11.02.2016, 16:49:36
WEnn Sie es schon mal wieder nicht akzeptieren wollen und können ,dass andere eine andere Meinung haben und das Recht, diese zu artikulieren, seien Sie davon überzeugt, dass Sie es nicht aufhalten können.
Ich bin für alle 'Wege, die Geldwäsche, Steuerbetrug und Schwarzarbeit eindämmen helfen - und die Galerien z.B. in München oder Zürich, die davon leben, wenn einer kommt und sein schwarzes Bargeld verwendet, um ein Bild zu kaufen, werden andere Möglichkeiten finden, um reich zu bleiben. Olga
freddy-2015
freddy-2015
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Re: Ist das Bargeld ein Auslaufmodell?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf olga64 vom 12.02.2016, 17:53:09

Ich bin für alle 'Wege, die Geldwäsche, Steuerbetrug und Schwarzarbeit eindämmen helfen - und die Galerien z.B. in München oder Zürich, die davon leben, wenn einer kommt und sein schwarzes Bargeld verwendet, um ein Bild zu kaufen, werden andere Möglichkeiten finden, um reich zu bleiben. Olga


Ein Wiederspruch in sich, einerseits werden Kriminelle (Schwarzgeld)
weiterhin Möglichkeiten finden Bargeld in grossen Summen auszugeben andereits sollen dem kleinen Mann/Frau (und natürlich allen Firmen etc. auch) nach und nach immer mehr Fesseln angelegt werden, wenn es denn weitergehen sollte mit den Beschränkungen.
Ich habe Autos immer cash bezahlt und lebe noch.
Zitat : Luchs : Cyberkriminalität derart in die Höhe geschnellt.

Das ist für mich persöhnlich ein Grund keine Karte/Homebanking/Überweisungen vom PC etc. zu benutzen.
Die Banken machten es sich zu bequem und sind nicht in der Lage vernünftige Geldautomaten zu installieren, die 100 % sicher sind.
Da kann jeder zuschauen wenn jemand hantiert.

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