Aborigines auf Fraser Island


K’gari
Paradies – Insel der Aborigines

Kapitaen Fraser war 1836 mit seinem Schiff von Sydney nach Singapur gestartet.
Am Great Barrier Reef wurde der Rumpf des Schiffes beschaedigt und das Schiff sank.

Die ueberlebenden Schiffbruechigen, darunter Kap.Fraser und seine Frau Eliza, ruderten mit den Rettungsbooten in Richtung Brisbane. Sie landeten nach etwa einem Monat an der uns vorgelagerten Sandinsel. Dort lebten die Aborigenes-Staemme Butchulla und Badtjalla. Sie nannten ihre Insel K’gari. Was soviel wie Paradies bedeutet.

Darueber ist man sich einig. Aber nun gehen die Erzaehlungen in die verschiedensten Richtungen. Hier ist die, welche mir am besten gefallen hat.

Der Stamm Butchulla nahm die Schiffbruechigen auf. Etliche der Seeleute, darunter auch Fraser, mussten medizinisch versorgt werden. Einige starben.
Ein Teil der Maenner hat vesucht mit den Booten weiter in Richtung Brisbane zu segeln. Doch Fraser und seine Frau blieben auf der Insel. Als die Aborigines von den Weissen vom Festland angegriffen wurden, half Fraser den Aborigines. Dabei wurde er schwer verletzt und starb an seinen Verwundungen.

Als fuer die Butchullas die Zeit der “Songline”, die Wanderung zu ihrem spirituellen Zentrum in den Teewah-Coloured-Sand-Duenen kam, haben sie Frau Fraser mitgenommen. Denn auf ihrem Weg und fast am Ende ihrer Wanderung lag der grosse Lake Cootharaba. Dort befand sich abseits ihres Wanderpfades ein Stuetzpunkt der Kolonisten. Die Eingeborenen zeigten der Kapitaensfrau den genauen Weg dorthin, denn fuer sie war es zu riskant sich dort sehen zu lassen, und marschierten weiter zu ihrem spirituellen Zentrum.

Man hatte Frau Fraser schon lange fuer tot gehalten und war entsprechend ueberrascht, sie bei guter Gesundheit zu sehen. Ihre Geschichte ueber die Zeit mit den Aborigines passte ganz und garnicht in das Bild der Weissen, weder hier in Australien, noch spaeter in England. Fuer sie mussten aus Propagandagruenden die Urvoelker Australiens primitive, blutruenstige und gewalttaetige Menschen mit weit unterentwickeltem Verstand sein. Entsprechend wurden sie auch behandelt.

koala

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Kommentare (13)

koala Ein heisses Thema, die gestohlenen Kinder.
Ich hatte mich sehr gewundert, dass der Film "Die gestohlenen Kinder" gedreht werden durfte. Ich weiss nicht, ob Du ihn kennst. Es ist der Tatsachenfilm von drei Geschwister, die heute noch leben.
Der tasmanische Teufel auf Deinem Bild sieht auch in natura so boese aus.
LG Anita/Queensland
koala Es ist interessant, dass mein Artikel Dich zum Nachdenken gebracht hat.
Ich glaube, dass wohl die wenigsten Menschen auf Dauer, auch wenn sie noch so naturverbunden sind, wie die Urvoelker leben koennten. Vielleicht fuer kurze Zeit mitten unter ihnen, in ihrer Gemeinschaft. Sie haben ein ganz anderes Abwehrsystem wie der verweichlichte Weisse. Da ist es doch besser, mit dem Fahrrad und dem Zelt unterwegs zu sein, wenn von ferne die 'Zivilisation' winkt.
Und nie den Kochtopf vergessen!
LG Anita
koala Ja, Du hast Recht, die Erde selbst steht im steten Wandel.
Interessiert man sich fuer Geschichte, so sieht man, dass auch in Europa ganze Voelkerstaemme ausgestorben sind. Wohl meist durch die Gewalt 'des Staerkeren'.
Ich denke dann immer - was werden das fuer Menschen gewesen sein ?
Ein lieber Gruss an Dich
Anita
EHEMALIGESMITGLIED63 ja ich glaube auch das Australien süchtig machen kann

nicht nur wenn man das Land liebt ,besonders die Menschen...
aber auch den Hintergrund verstehen , als ich zum
ersten Mal hörte vom Tag
Der Tag....der gestohlenen Kinder

war ich tief getroffen.....

Danke für den guten Text LG BegineVerschiedenes(Begine)


tranquilla ...hat mich sehr nachdenklich gemacht - und auch deine bemerkung, das australien süchtig macht / machen kann.

ich weiß jetzt auch nicht, ob ich mir vorstellen kann, heute wie die urvölker zu leben - ich weiß es deshalb nicht, weil ich es immer wieder schön finde nur mit dem rad, dem zelt und einem kochtopf durch die lande zu reisen. aber es ist ja noch immer die gewohnte zivilisation in der nähe, in die ich nach hause gehen kann, wenn ich will.

aber das nachdenken darüber, dass es auch ein anderes, einfacheres leben geben könnte, sollte man nicht vergessen.

danke für die anregung und die schön erzählte geschichte deiner neuen heimat

liebe grüße
tranquilla
koala Als ich Deinen Satz las - und haben wieder einen Schritt aus der Natur herausgetan -
musste ich an die Kraeuterfrauen im Mittelalter denken. Sie wurden als Hexen verbrannt. Anstelle der Naturmedizin kam dann der "Aderlass" in Mode, der gerne fast bei allen Gebrechen angewandt wurde.
Da ging noch der letzte Tropfen Blut 'floeten'.
Lg Anita
indeed darüber nachdenken, was die zivilisierte Welt den Urvölkern angetan haben. Dies nicht nur bezogen auf die Aborigins sondern auf alle Urvölker.
Alles auf der Erde und auch die Erde selber steht im steten Wandel. Leider ist nicht jeder Wandel positiv.
Die menschlichen Eingriffe der zivilisierten Völker verschonen weder Mutter Erde noch die Urvölker bis dato nicht.

Danke für deine Geschichte Anita, die ich gerne gelesen habe.
Ingrid


Traute Ja, so meine ich es.Dadurch mussten die dicht besiedelten Städte, zu
Maßnahmen greifen und haben wieder einen Schritt aus der Natur heraus getan.
Mit den Eskimos und den Südseeinseln verlief es ähnlich.
Entschuldige die Nicknamenverwechselung, aber es bleibt ja in der Familie
Mit freundlichen Grüßen,
Traute
koala Es ist so wie Du schreibst.
Ich war 100%tige Deutsche.
Was lasen wir in unserem Reisefuehrer "Vorsicht - Australien macht suechtig".
Und so war es.
Ich koennte mir heute vorstellen, mehr wie nur einen Moment in die Natur zu fluechten. Ein bisschen haben wir das schon mit unserem Umzug fertiggebracht.
Es gruesst Dich ganz lieb
Anita
koala Die Aborigines kannten keine Seuchen.
Ich nehme an, die Seuchen, die Du ansprichst, waren schon eine "Zivilisationskrankheit" der damaligen Zeit. Denn immer wieder sind sie durch Armut, Schmutz und Unkenntnis entstanden.
Wenn man es auch gerne anders hinstellt, aber die Urvoelker, wenn sie noch in ihrer gewohnten Umgebung "IHR" Leben fuehren duerfen, kennen diesen krankheitserregenden Schmutz nicht. Fuer ihre Krankheiten hat die Natur ihre Kraeuter und Puelverchen. Doch gegen die eingetragenen Zivilisationskrankheiten sind sie oft machtlos.
Ich lasse mich wieder 'verfuehren' denn ich koennte endlos darueber schreiben.
Deshalb schnell einen Gruss an Dich
Anita
samti vielleicht dauert es gar nicht mehr lange und wir wünschten uns das Wissen und Handeln der Naturvölker. Diese Überheblichkeit, dazu die Geldgier führen wirklich nicht zu einem Wohlstand auf der ganzen Erde. Wobei ich Wohlstand nicht mit Geld meine. Wir flüchten in die Natur um abzuschalten, für einen Moment. Der größere Teil unseres Lebens ist nicht so naturverbunden. Habe wieder gerne deine Erzählung gelesen. Lieben Gruß an dich. Helga
Traute Ich habe in meinem Leben tausende Bücher gelesen. Über fremde
Kulturen und fernen Kontinenten.
Die Aborigines haben in den Klimazonen die sie besiedelten,
gezeigt, wie man sein Leben umweltgerecht anpasst.
In Europa war mit Hilfe der Technik das Leben zu erleichtern.
Und es hat den Menschen genug Nahrung und Wärme und das beherrschen
der Seuchen gebracht.Allerdings auf Kosten der Umwelt.
Das haben die Aborigines auf ihre Weise gelöst und es ist von den
Zugezogenen kurzsichtig alles was anders ist in eine Wertigkeitsskala
unter zu bringen.
Danke für die Überlebensgeschichte und das Aufzeigen, das zurück zur
Natur nicht immer in Dummheit und Primitivität endet.
Mit freundlichen Grüßen,
Taute

guana Am liebsten moechte ich garnicht darueber nachdenken was
man auch diesen wunderbaren Menschen alles angetan hat.
Lieber Gruss
Guntram

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