Im März

Im März

Bevor im März die Bäume ausschlagen,
eh’ frischgrünes Blattwerk die Kronen schmückt,
erblühen am Boden junge Pflanzen,

lenzmildes Sonnenlicht hat sie geweckt.
Mit weißen und roten Farbenspielen
entbieten sie stolz dem Frühling Respekt,

sie locken Falter, Hummeln und Bienen
in ihre üppigen Blütenstände,
um mit wohlfeilem Nektar zu dienen.

Die flinken Summseln kriechen behände
tief ein in die reiche Speisekammer,
naschen genüsslich die süße Spende –

Hohler Lerchensporn* gewährt die Feier.


© Syrdal 2018
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Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
 
In Laubwäldern mit nährstoffreichen, Böden beherrschen die weißen oder hellroten Blüten des Lerchensporns zwischen März und Anfang April oft das Bild. Der Nektar des Frühlingsblühers ist für langrüsselige Bienen (Pelzbienen) und etliche Hummelarten eine wertvolle Nahrungsquelle. – Die botanische Bezeichnung leitet sich ab aus dem griechischen Wort für Haubenlerche (korýdalis), da die Blütenform den gespornten Zehen dieses Vogels ähnelt. Der Wortteil cava stammt vom lateinischen Wort cavus für hohl und bezieht sich auf die hohle Knolle.. Der deutsche Arz und Apotheker Jacobus T. Tabernaemontanus (* 1522; †1590) beschreibt verschiedene Lerchenspornarten unter dem Namen "Hohlwurz" und empfiehlt sie vorwiegend als Wundheilmittel, als schweißtreibende und leberstärkende Arznei und außerdem "wider alles Gifft".  In der Volksheilkunde nutze man die Pflanze früher gegen Wurmbefall. Auszüge der Pflanze wirken sedierend auf das zentrale Nervensystem. Die traditionelle chinesische Medizin setzt die Wurzel des Hohlen Lerchensporn als Schmerzmittel insbesondere bei Menstruationsbeschwerden und bei Magen- aber auch bei Kopfschmerzen ein. Aktuellen Forschungen zufolge liegt die schmerzlindernde Wirkung in den Pflanzen-inhaltsstoffen Corydalin, Bulbocapnin, Corypalmin und Tetrahydropalmatin.

 


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Kommentare (10)

Tulpenbluete13

Liebe Syrdal,

ja der hohle Lerchensporn blüht jetzt wieder überall. Es gibt ihn noch in weiß und gerade im Buchenwald bildet er ganze Teppiche....einfach wunderbar im Frühling.

Wenn man sich auskennte bräuchte man eigentlich keine Apotheke mehr wenn man liest wozu oder wogegen diese Planze ist.

Kein Wunder wenn man im Mittelalter die Kräuterfrauen häufig als Hexen bezeichnet hat....
sie kannten sich halt mit den Wirkungen der Pflanze aus und hatten oft auch Erfolge und das schürte die Neider...

Schön und lehrreich hast Du uns diese schöne Pflanze nähergebracht.
Dankeschön dafür.

Einen schönen Sonntag wünscht Dir
Angelika

 

Syrdal

@Tulpenbluete13

Liebe Angelika,
das umfängliche Naturwissen der „Kräuterweiblein“, die man vielerorts der Hexerei bezichtigte und nicht selten grausam umgebracht hat, ist leider weitgehend verloren gegangen. Heute bemühen sich etliche Naturwissenschaftler, die früheren Kenntnisse und Rezepturen wieder „auszugraben“ und in die moderne Medizin und Arzneimittelherstellung zu integrieren. Teilweise ist das schon gut gelungen, z.B. mit dem Aspirin, das in der Weidenrinde enthalten ist und in früheren Zeiten schon zur Schmerzlinderung angewendet wurde. Nur gut, dass man diese Bemühungen heute nicht mit Verfolgung und anderem ahndet…

...freut sich und schickt Sonntagsgrüße
Syrdal 

protes

und wenn nicht, wieder ein frost kommt
lieber Syrdal
dann wird ein teil der sumsen aus deinem schönen " Im März"
rechtzeitig dafür sorgen, dass es genügend honig gibt
in diesem jahr
herzlichen gruß hade

Syrdal

@protes

Lieber hade,
ich denke, dass die Summseln recht genau spüren und wissen, wann sie ausfliegen und wann sie besser noch abwarten, bis es die Temperaturen erlauben. Gut aber, dass die Frühlingsblüher rechtzeitig erwachen, um dann mit ihrem Nektar bereit zu stehen. Dem ganzen Schauspiel dürfen wir staunend zusehen…

Herzlich grüßt
Syrdal 

Christine62laechel


Was für ein Genuss es für die Bienen und Hummeln sein muss, lieber Syrdal, nach dem langen Winter - selbst wenn in den letzten Jahren nicht mehr sooo streng - den ersten Tropfen vom süßen Nektar bekommen zu können. Zwar sehen die ersten Blümchen ziemlich bescheiden aus, und kein Vergleich mit den schönsten Sommerpflanzen, doch auch für die Menschen bedeuten sie einen Neubeginn, und machen sie stärker, obwohl die den Geschmack vom Hohlen Lerchensporn-Nektar nicht kennen. Einen schönen Namen trägt auch das Blümchen.

Mit Grüßen
Christine

Syrdal

@Christine62laechel

Liebe Christine,
Bienen und Hummeln genießen den für sie lebenswichtigen Nektar der zeitig blühenden Frühlingsblumen am Waldboden – wir aber, wir Menschen, genießen ebenso das Aufblühen der üppig erwachenden Natur. Und immer wieder ist es ein herzerhebendes Erlebnis der Freude, das wir in dieser aufbrechenden Osterzeit erfahren dürfen. Dir danke ich für deine freundliche Betrachtung...

...mit lieben Grüßne zum Sonntagabend
Syrdal  

Roxanna

Was auch immer in der Welt geschieht, gut und böse, die Natur geht ihren Gang. Ganz besonders in der Corona-Zeit, lieber Syrdal wurde mir das bewusst, als nichts mehr ging und man meinte die Welt bliebe fast stehen. Die Natur hat ihren Rhythmus und erfreut uns immer wieder mit ihrer Schönheit. Man muss nur genau hinschauen. Du hast es mit deinem Gedicht getan.

Mit lieben Grüßen wünsche ich dir einen schönen Palmsonntag

Brigitte


 

Syrdal

@Roxanna

Und so wird sich diese Welt weiter und weiter drehen, immer wieder neu erstehen und erblühen. Nur gut, dass wir es noch in Dankbarkeit miterleben dürfen.

Dir, liebe Brigitte, beste Frühlingswünsche von
Syrdal  

Lisan

Lieber Syrdal,
man könnte sagen, wie langweilig. Jedes Jahr das Gleiche.
Doch ist die Natur so faszinierend, dass man sie auch mehr als 100 Jahre lang erleben könnte, ohne dass es zu viel wird. Man kann nie genug davon haben, immer die Erneuerung, die Frische, die Lust zu leben.
Ein Gedicht widerspiegelt das, was wir immer als Wunder erleben. Danke dafür. Einen schönen Sonntag und liebe Grüße von Lisa

Syrdal

@Lisan

Aber ja, liebe Lisan, es ist in jedem Jahr das Gleiche… und doch immer wieder so neu und faszinierend, dass man in jedem Frühling in großes Staunen gelang so also auch in diesem schönen März…

...bestätigt mit staunender Freude
Syrdal  


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