Wenn Seemannsträume ausgeträumt sind.....


......Seemannsrückblick.

Sieh dort hinten am fernen Horizont
die schnellaufkommende Gewitterfront.
Möchtest du alter Seemann gerne,
nochmals segeln in die unendliche Ferne.
Zu den Galapagos und auch in die Südsee,
führt dich das schmerzliche Fernweh.
Packt es dich immer wieder, immer noch,
dazu auch das Herz noch freudig pocht.
Die große Sehnsucht kommt und quält,
der Gedanke keinen Ausweg wählt.
Wenn im Wasser die Sonne scheint
und am Meer durch das Nebelloch
ein Schiff mit weißen Segeln erscheint.
Und siehst jetzt all die Fahrensmänner
an Bord der Schiffe gehen für länger.
Fuhrst noch auf geteerten Planken über das Meer,
nun bist zu alt dafür, dich nimmt niemand mehr.
Du verlässt den Hafen willst zu den Wellen der Meere,
fast lautlos, fahr mit Seemanns Geist und Seele
gleite dahin in die kalte, trostlose Leere.


© by paddel.

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Kommentare (15)

ehemaliges Mitglied dieses Lied, das ich bisher nicht kannte. Ich dachte immer, dass Rolf Zuckowski es erfunden hätte. Nun habe ich es gehört und gelesen von Volker Lechtenbrink.

Träume loslassen - ist das vielleicht ein spezielles Männerproblem? Ich erlebe es immer wieder, da ist jemand unglücklich, weil er nicht promovieren konnte, nicht Professor geworden ist, nicht den Führerschein gemacht hat, niemals in New York gewesen ist, nie die richtige Frau gefunden hat, keinen Sohn groß gezogen, kein Haus gebaut hat. Jemand ist häufig ein Mann, jedenfalls in meiner Erfahrung.

Ich habe Träume gehabt und habe sie immer noch, und ich bin manchmal erstaunt, ganz alte Träume wieder zu entdecken, nur in anderer Form. Meine alten Lebensträume äußern sich immer wieder, und sie werden Wirklichkeit, nur merke ich es manchmal erst nachher. Deswegen bleibt die Sehnsucht, bleiben die Träume - ich bleibe lebendig, lebe ein erfülltes Leben.

Wenn man die Bilanz des bisherigen Lebens zieht, sollte das Gefühl der Erfüllung und Dankbarkeit vorherrschen für das, was man in seinem Leben angefangen hat gegenüber dem Gefühl der Trauer über das, was man nicht erreicht hat. Wenn man sich die Verluste eingesteht und betrauert, seine Grenzen erkennt und akzeptiert, dann kann man loslassen, und dann ist ein wirklich positives Lebensgefühl möglich.

So kann ich heute am Strand von Fehmarn stehen, auf die Ostsee hinaus blicken und glücklich sein, auch wenn die Sehnsucht nach Reisen in ferne Länder und Meere sich nicht erfüllt hat. Ich kann an meinem MacBook sitzen und ein neues Buch schreiben, auch wenn mein Traum, Professorin zu werden und jungen Menschen die Lust am Musikunterrichten zu vermitteln, sich nicht mehr erfüllen wird. Eine neue Aufgabe ist an die Stelle getreten, und die ist auch sehr schön und erfüllend.

In den Hafen einlaufen und sich erinnern an all die großen Dinge des Lebens, die man erleben durfte, das kann sehr glücklich machen. Und wenn man im Hafen dann etwas findet, womit man sich und andere glücklich machen kann - das ist doch ein schönes Ziel.

Man sollte seine Träume niemals aufgeben, aber immer achtsam schauen, was aus ihnen geworden ist.

Liebe Grüße
Beate

paddel ......Lied von Volker Lechtenbrink ein: "Ich Mag".
Dort wird auch beschrieben, was Freiheit bedeutet.
Freue dich das du dir gewisse Träume erfüllen kannst.
Du konntest dir dein kleines Refugium aussuchen, was
viele nicht können. Irgendwo sind Grenzen gesetzt,
sei es durch eingeschränkte Mobilität oder Geldmangel.
Gerade die Träume sind es die uns das Leben lebenswert machen.

LG Herbert.
ehemaliges Mitglied ... das ist vielleicht falsch ausgedrückt. Ich meine, dass man bestimmte Träume loslassen muss, weil sie unerfüllbar sind. Mir fällt gerade ein Lied von Udo Jürgens ein: "DIE UNERFÜLLTEN TRÄUME" (siehe Link zum Text)

Aber man lebt weiter mit den unerfüllten Träumen, hat immer noch Hoffnung, und das gibt Lebenskraft. Ich kann auch an der Ostsee träumen, bei 20 Grad Wassertemperatur, ich mag den Wind und die Wellen - das macht mir Spaß. Regen, na ja, das muss nicht sein. Aber wenn dann die Ostsee wieder in der Sonne glitzert ...

Wir sind gerade über die Strandpromenade heimgekommen - mit Gegenwind. Ich schob den Rollstuhl meines Mannes, und ich träumte davon, mal wieder Arm in Arm mit ihm hier zu gehen. Aber ich bin auch glücklich, so wie es eben ist.

Liebe Grüße
Beate

paddel ......ist seelenlos, nur noch eine
willenlose Körperhülle.---
Seereisen sind ein wichtiger Bestandteil
meiner Träume die ich noch realisieren kann.
Es muss nicht immer die große Weltumseglung sein,
nein... heute genügt mir auch eine Flusskreuzfahrt
durch unser schönes Deutschland.---
Natürlich verweile ich auch gerne am Strand, wobei
es mir die Strände im Süden besonders angetan haben.
Der angenehmen Wärme wegen und das Meer hat im Herbst
immer noch weit über 20 grad Wassertemperatur.
Letztes Jahr an der Ostsee, ein Graus. Das Wasser hatte
nicht mehr als 20 grad. Nein, das macht keinen Spaß.

Liebgruß von Herbert.
ehemaliges Mitglied Lieber Herbert,
die Zeilen des irischen Segensspruches fielen mir sofort ein, als ich den Titel Deines Blogs las.

Müssen wir nicht alle irgendwann unsere Träume - Lebensträume - begraben? Aber wir sollten sie niemals vergessen und immer die Hoffnung haben, dass sie sich erfüllen. Auch wenn es nur in Gedanken ist, wie Opti so schön schrieb.

Ich sitze auch oft am Meer und denke an schöne Seereisen, aber ich brauche sie nicht wirklich. Das Meer alleine reicht, auch wenn es am Südstrand von Fehmarn ist.

Liebe Grüße, Beate

Vergiss die Träume nicht,
wenn die Nacht wieder
über dich hereinbricht
und die Dunkelheit dich
wieder gefangen zu nehmen droht.
Noch ist nichts verloren.
Deine Träume und Sehnsüchte
tragen Bilder der Hoffnung in sich.
Deine Seele weiß,
dass in der Tiefe Heilung schlummert
und bald in dir ein neuer Tag erwacht.
Ich wünsche dir, dass all deine Traurigkeiten
nicht vergeblich sind,
sondern dass du aus der Berührung
mit deinen Tiefen
auch Freude wieder neu erleben kannst.
(aus irischem Segensspruch
paddel ......An Bord eines Großseglers vereinigen
sich viele Geräusch, heutzutage immer noch.
Wenn die Masten und Wanten knarren, das Segel schlägt.
Kein Motorgeräusch ist zu hören, absolute Stille.
Man spürt die Macht der Wellen und des Windes.
Ein prickelndes Gefühl der Natur ausgesetzt zu sein.

Liebgruß
von Herbert.
kleiber wenn ich diese Zeilen lese dann überkommt mich ein Gefühl daß ich nicht einmal beschreiben kann.Habe selbst lange Jahre gesegelt.Viele schöne und auch stürmische Fahrten gemacht.Heute ist nur noch das Logbuch da.Ich lese oft darin und träume dann in Erinnerungen an Zeiten wo wir noch jünger waren und dies alles konnten.Es war sehr schön.Aber irgendwann muß halt jeder Mensch im Leben Abstriche machen.Ich danke Dir ganz herzlich für Deinen Eintrag alles Liebe Margit..
paddel ......mit meinem ältesten Sohn, der einen Katamaran
an der Ostsee zu liegen hat, bin ich mitgesegelt.
Auf einem Schiff zu fahren ist das größte für mich.
Es stimmt tatsächlich mit der grünlichen Färbung im Gesicht
bei Seekrankheit. Bei einer Schiffsausflug auf der Ostsee
stellte ich es bei meinem jüngsten Sohn fest... Muss heute
noch darüber lachen und er wird jetzt noch immer damit "gehänselt".
Mir selbst macht der hohe Seegang nichts aus, selbst wenn die
Wellen über das Oberdeck schlagen. dann hole ich mein Lunchpaket
hervor und fange an zu "knabbern". Macht Spaß die Leute zu beobachten
wie sie versuchen auf dem schnellsten Weg das Oberdeck zu erreichen...
...Gemein was?... Grins.

Liebgruß
Herbert.
seelchen ich bin noch nicht oft mit dem schiff gefahren.....ausser vor vielleicht 20 jahren......da waren wir am deutschen eck in koblenz....
es war schlechtes wetter und stürmisch....das schiff schaukelte hin und her....
da musste ich schon mal öfter zur toillette verschwinden....und als ich dort drin das wasser schaukeln sah....ohjeohjeeeee....dann hättest du das seelchen auch mal mit grünem gesicht gesehen...lache........

voriges jahr haben wir in der türkey eine ganz-tages-bootfahrt gemacht,da war das wetter in ordnung und es hat mir auf dem schiff richtig gut gefallen.....

aber im hinterkopf hatte ich anfangs immer noch das frühere erlebnis
ich weiss nicht,ob ich fürs segeln geeignet wäre.....

das gedicht hast du in der sicht eines seemannes wunderschön geschrieben......
ein schönes gedicht mit einem traurigen ende.....

ich wünsche dir noch viele schöne fahrten ,als 'hamburger jung' auf einem schiff.....du sitzt ja sozusagen an der quelle......
oder hast du auch schon selbst gesegelt?.....

liebe grüsse...seelchen..
paddel ......Ein Mal Urlaub am oder auf dem Wasser
gehört zum Standard. An der Elbe in Hamburg
groß geworden ist meine Verbindung mit dem
Wasser und dem Meer eine natürliche. Auch
dieses jahr ist eine Flussschiffahrt auf den
Main und Rhein gebucht.--- Da ich ich die Elbe
und die Alster vor der Nase habe, bin ich oft
am Hafen, frühstücke dort und verbringe den
ganzen Tag dort. Fahre mit der Elbfähre, lerne
nette Menschen kennen. Es ist wie Urlaub dort
spazieren zu gehen und die Luft der großen weiten
Welt zu "schnuppern", in der schönsten Stadt der Welt...

Gruß Herbert.
opti
Hallo Paddel,
deine "Seemannsträume" haben mich so angesprochen, dass ich dir einfach antworten muss.
Obwohl eine Landratte, liebe ich das Meer, die Wellen, den Wind und den Sturm, die Luft und die Stille, in der alle Hektik von mir abfällt. Lange konnte ich das nicht verstehen, doch schon als junges Mädchen träumte ich davon, mit einem Frachtschiff über die Meere zu schippern, abends mit den Matrosen Seemannslieder zu singen, die Weite, das Wasser, Romantik pur eben. Es waren Träume, aber die Sehnsucht überdauerte Jahrzehnte.

Erst im Rentenalter konnte ich einige dieser Träume verwirklichen: Mittelmeer, Ostsee, Island, Spitzbergen und ich war glücklich, einfach glücklich.

Nun sind diese Reisen auch Vergangenheit, doch die Erinnerung daran kann mir niemand nehmen.Und wenn ich auf einer Nordsee-Insel urlaube und die Brandung sehe, höre und rieche, schließe ich die Augen und bin wieder unterwegs zu meinen Lebensträumen.

opti
paddel ......Wer das ein Mal erlebt hat,
diese sehnsuchtsvolle Blicke der alten "Seebären"
am Fluss. Da standen sie am Ponton an der Kaffeeklappe
mit einem Pott in der Hand, braun gegerbtes Gesicht
und unterhielten sich über vergangene Fahrenszeiten.
Ihnen war es garnicht Recht und es war ein Schock für sie
gewesen, nicht mehr die Weltmeere befahren zu dürfen.
Also nicht jeder Film hat ein "happy end" und nicht jeder
Seemann stirbt auf See oder in einem fremden Land. Vielen
trifft die Arbeitslosigkeit. Mein Artikel sollte vor der grausamen
Wirklichkeit nicht die Augen schliessen. Die letzte Zeile ist gewollt
und soll alle zum nachdenken anregen.---
Dir empfehle ich, mach eine Reise mit dem Schiff. Vielleicht mit einer Fährpassage anfangen. Dann wirst du mich der schon oft, auch bei Sturm,... mit dem Dampfer
gefahren ist, gut verstehen können. Vielleicht auch die letzte Zeile... versuch es!!!
Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert.

Liebgruß,
Herbert.
ehemaliges Mitglied Deine Zeilen haben mich richtig gepackt und bewegt...Nie fuhr ich zwar auf einem Schiff, mit oder ohne Segeln, aber das Verlangen nach einer Reise zu Zielen, wie Du sie in Deinem Gedicht angeführt hast, war stets groß und ist es immer noch.

Doch hätteste mal nicht gar so trist und hoffnungslos geendet! Das gab mir beim Lesen einen richtigen Knacks, war fast wie eine Schocktherapie... Es bleibt doch die Erinnerung. Abschiednehmen von verschiedenem lieb Gewordenen zieht sich ja durch unser ganzes Leben. Die Kunst besteht dabei, dass man versteht entstandene Leerräume mit anderem auszufüllen (wenn man es kann). Und wenn man dann gar noch Bilder hat, dann kann Erinnern die "Kälte" mildern und die "trostlose Leere" auszufüllen helfen.
Aber ich weiß, es lässt sich gut daherschreiben!

Mir hat Dein Gedicht inhaltlich wirklich bis zur 18. Zeile gut gefallen! LG *Ramires*

(P.S. Nun sehe ich gerade, Du hast zwischenzeitlich auf Tillis Kommentar geantwortet.)








paddel ......Was wäre das Leben ohne Erinnerungen.
Leider ist im Alter nicht mehr alles möglich.
Vieles lässt sich nicht mehr erfüllen, sei es durch Krankheit
oder Geldmangel. Dann helfen das Gedächtnis und Fotos ganz enorm weiter.

Liebgruß,
Herbert.
tilli Schön deine Worte für die Liebe und Sehnsucht nach
dem was vergangen ist.
Aber die Erinnerung ist da. Das wird immer so sein.
Viele Grüße Tilli.

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