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Aktuelle Themen Bewußt dafür entschieden....................

ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf erafina vom 22.11.2013, 23:49:42
Hallo Erafina,

ich habe deinen Beitrag mehrmals gelesen.

Vielen Betroffenen wird es wie dir gehen, aber viele haben auch Angst vor solch einem Leben.

Damit meine ich die enorm hohe Zuwendungen, die Einschränkungen und die vielen Aufwendungen, um ein einigermaßen normales Leben zu führen.

Alle die, die damit konfrontiert sind, stellen ihr eigenes Leben zurück, zum Wohle des kranken- oder behinderten Menschen.
Du erwähnst aber auch, dass ein enormer Aufwand erforderlich ist, um alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

Leider, wird es den „Pflegern“ oder Begleitpersonen nicht einfacher gemacht.

Antrag für Antrag muss gestellt werden, überall. Obwohl offensichtlich unbefristet 100 % schwerbehindert usw.
Unsere Bürokratie ist nicht in der Lage, in solchen Fällen nur eine Anlaufstelle festzulegen, die alles Weitere unternimmt.

Erafina, ich verstehe deine Empfindungen, ich weiß, wie hilflos ein Kind oder ein pflegebedürftiger Mensch ist.
Am Ende freuen wir uns über ein Lächeln, auch wenn es noch so klein ist.

Aber, ich bin auch der Meinung, dass man den medizinischen Fortschritt hier nicht ausklammern darf.

Warum darf oder soll ich nicht wählen dürfen, wenn es der medizinische Fortschritt erlaubt?

Was wissen wir von der Tierzucht?

Wir gehen immer von Mutter Natur aus, wie sieht diese in den Zoos aus?

Warum machen wir es uns so schwer, es soll und darf doch jeder für sich entscheiden.

Das Gesetz erlaubt es, die medizinischen Möglichkeiten erlauben es, nur die Kirche versucht es mit aller Macht zu verhindern.

Letztendlich geht es doch um 2 Leben, das der Mutter und das des Kindes und im Extremfall sind 2 Menschen unglücklich.

..ein_lächeln_...

Adoma
Adoma
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von Adoma
als Antwort auf erafina vom 22.11.2013, 23:49:42
Danke, Erafina, für deine so persönliche Geschichte.
Sie hat mich sehr berührt.
Adoma
heide †
heide †
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von heide †
als Antwort auf erafina vom 22.11.2013, 23:49:42
Erafina, Dir ist bekannt, dass das Internet nichts vergisst - und ich auch nicht.

Heide

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von Edita
als Antwort auf erafina vom 22.11.2013, 23:49:42
Mir und meinem Mann haben die Ärzte vor nun 35 Jahren auch " empfohlen " unser Kind doch besser in ein Heim zu geben, denn die Gefahr, daß die " Belastung " mit ihr unser restliches Familienleben zerstören würde, sei sehr groß! Ich bin 1000 %ig davon überzeugt, wenn wir das damals so gemacht hätten, wäre sie heute schon tot, oder sie wäre in einem Zustand den Außenstehende gerne als " dahinvegetieren " bezeichnen würden! Gottseidank waren mein Mann und ich stark genug, sie in unserer Mitte zu belassen, denn sie gilt heute, im Vergleich zu damals, oder überhaupt ihren ersten 10 Lebensjahren, als " großes Wunder "!
Was heißt eigentlich " nicht lebensfähiges Leben " ? Entweder ein Leben " lebt " oder ein Leben ist " tot ", wenn etwas nicht lebensfähig ist, ist es schon tot, oder stirbt in kürzester Zeit! Ich habe so meine Bedenken, ob wirklich dieser Begriff gemeint war, überhaupt weil er auch in direktem Zusammenhang mit der Tierwelt gebraucht wurde!
Wir dürfen uns " Menschen " schimpfen, weil wir ein großes Gehirn haben, aufrecht gehen können, und die Fähigkeit besitzen, dem Leben außer saufen, fressen und gefressen werden, noch andere Werte abgewinnen können!
Meine weiteren Gedanken zu diesem Zitat möchte ich besser für mich behalten!

Zitat von nostalgie

Es gibt keine Tierart, die nicht lebensfähiges Leben aufzieht.
Was treibt uns Menschen, oder die Frauen, dazu, es dennoch zu tun?

Edita
Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.11.2013, 23:50:23
Warum soll man eine Frau dafür verachten, wenn sie sich gegen das Kind entscheidet?
geschrieben von Catrinchen


Du solltest vielleicht ein wenig genauer lesen!

Ich habe nirgendwo geschrieben, dass man eine Frau verachten soll, die sich gegen das Kind entscheidet.

Ich habe geschrieben, dass ich der TE das Recht abspreche, zu verurteilen.
Verurteilen ist eine Aufgabe von Richtern.

Und überhaupt von "lebensunwertem Leben" zu sprechen ist ungeheuerlich.

Keine Frau ist Rechenschaft irgendjemandem schuldig außer sich selbst, wenn sie sich gegen oder für ein behindertes Kind entscheidet.

In solche Prozesse, die das Leben einer Familie, insbesondere aber der Mütter bestimmen werden, hat sich niemand einzumischen.

Im übrigen danke ich Margit für ihre diesbezüglich klaren Worte.

Meli
anncathrin
anncathrin
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von anncathrin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.11.2013, 08:54:38
Was ist hier nur los???

Wir haben hier den Titel : BEWUSST DAFÜR ENTSCHIEDEN....! Eine Frau hat sich für etwas, das sie für ihr restliches Leben verantworten kann - ENTSCHIEDEN und zwar in Gemeinsamkeit mit ihren anderen Kindern.... da meine ich jetzt die Geschwister von *Martin*!

Ich finde das eine tolle Entscheidung!
Warum wollen, oder müssen wir unbedingt immer in die natürlichen Begebenheiten eingreifen?
Warum meinen wir immer mit der heutigen Medizin alles richtig zu machen?
Warum haben wir nicht mehr den Mut, etwas der Natur zu überlassen?

Wir haben keine Macht über Leben und Tod!

Es kommt ja auch immer auf die Behinderung an..... das gilt abzuwägen und niemand, der diese Entscheidung nicht selber treffen muss, kann absehen wie schwer - unsäglich schwer das alles ist!

Mut oder Feigheit? auch das dürfen wir nicht beurteilen!

Mit lieben Gedanken anncathrin (die selber Aerztin ist und viele solche Entscheidungen erlebt hat - persönlich und bei Patienten)

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tina50
tina50
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von tina50
als Antwort auf Monja_moin vom 22.11.2013, 15:14:52
...ich möchte mich der Meinung von Monja voll und ganz anschließen.

JEDER behinderte Mensch hat ein Recht auf Leben!!
Sollte es aus welchen Gründen auch immer innerhalb der Familie
nicht möglich sein, gibt es in Deutschland gute Einrichtungen mit
liebem Fachpersonal, die sich oftmals voller Hingabe dieser
schwierigen Aufgabe widmen. Ich habe großen Respekt vor dieser
Lebensleistung!!

Ein schönes Wochenende mit möglichst noch ein paar Sonnenstrahlen
möchte ich allen ST-Mitgliedern wünschen.
Liebe Grüße von
TINA
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von Mareike
als Antwort auf dutchweepee vom 22.11.2013, 18:04:59
Entschuldigt bitte, wenn ich bestimmt viele gute und ernstgemeinte Meinungen überspringe, weil ich direkt auf nostalgies Beitrag antworte. Ich unterstütze ihre Ablehnung.
................................................


Eine Frage hätte ich Dutch:

Nehmen wir mal an, Du hättest das Pech durch Krankheit oder Unfall behindert zu sein.

Wovon müsste Dein Umfeld "getrieben" sein Dir ein Weiterleben zu ermöglichen?

Oder wäre da der Begriff "befähigt" hilfreicher?

Mareike
Karl
Karl
Administrator

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von Karl
als Antwort auf Edita vom 23.11.2013, 08:47:57
Es gibt keine Tierart, die nicht lebensfähiges Leben aufzieht.
Was treibt uns Menschen, oder die Frauen, dazu, es dennoch zu tun?
Zu diesem verqueren, in sich logisch bereits völlig unsinnigem Satz ließe sich sehr viel schreiben. Ich möchte es einfach so zusammenfassen:

Ich bin froh, dass viele nicht auf der Stufe von Tieren verharren mögen.

Karl
bukamary
bukamary
Mitglied

Re: Bewußt dafür entschieden....................
geschrieben von bukamary
Mit wenigen Ausnahmen kann ich den meisten Beiträgen beipflichten.

....die Medizin macht Fortschritte. Und kommt doch nicht immer mit der Vergangenheit. Da heißt es, es war einmal, und daran kann auch nichts mehr geändert werden.


Eigentlich sollte man den Tag verfluchen an dem dies möglich wurde. Diese Möglichkeit führt zu solch unerträglichen Aussagen:

Aber ich verurteile sie für ihre damalige Entscheidung, hatte schon damals ab geraten.


Wer definiert was lebenswert ist? Wer definiert was eine Behinderung ist? Edita brachte das Beispiel mit Trisomie 21. Gehört die Mukoviszidose vielleicht auch schon dazu und viele andere vor allem Erberkrankungen. Wer will das entscheiden.

Das eine Behinderung, ob von Geburt an oder später erworben ist auch immer eine Belastung. Unsere Welt wäre ohne die vielen liebenswerten Menschen mit ihren Behinderungen um einiges ärmer. Kein Mensch weiß von vorneherein wie sein Leben verlaufen wird. Und mancher von uns hat vielleicht auch schon mal den Gedanken gehabt, wäre ich bloss nicht geboren worden.

Ring frei zum nieder machen!

Und diese Äußerung zeugt nicht gerade davon das Thema ernsthaft diskutieren zu wollen oder vielleicht doch gemerkt, dass hier übers Ziel hinaus geschossen wurde.

@ alle
Wie egoistisch, rücksichtslos und selbstherrlich muss ein Mensch eigentlich sein, um sich anmassen zu können eine Frau zu verurteilen, die zu einem behinderten Kind einfach JA sagt?

Achtung Zynismus: Nö, mit der Haltung brauchen wir zukünftig keine Inklusion mehr. Man schafft einfach alle behinderten Menschen ab, die nicht selbstständig lebensfähig sind. Sie sind ja nur für alle eine Belastung.

bukamary

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