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Aktuelle Themen Der Tag des Zorns in Libyen

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von EehemaligesMitglied58
Liebe leute, was hilft es dem Libyschen volk wenn sich einige hier wieder in der charakteristik, verurteilung und verspottung Gadaffis versuchen zu übertreffen?
Was hilft es dem Libyschen volk wenn hier einer darüber philosophiert, ob eingesetzte amerikaner oder andere westliche truppen sich eventuell "zieren" könnten Gadaffis westliches kriegsgerät zu zerstören oder die Amerikaner wiederum nur die schürfrechte im auge haben?.
Was nützt es dem Libyschen volk, wenn während dieser ganzen diskussion Gadaffis söldner und anhänger einen schon beginnenden totalen bürgerkrieg ausweiten und letztlich die oberhand gewinnen?
Und was nützt es dem Libyschen volk wenn die afrikanischen staaten ihm ihre hilfe verweigern?
Der westen sollte und darf, nach meinung einiger nicht eingreifen,auch weil dann sofort wieder islamistische staaten verrückt spielen. Die afrikanischen staaten tun nix, außer einigen, aber für gadaffi, als bleibt das volk allein, denn mit medikamenten und nahrungsmitteln allein sind truppen nicht zu besiegen.
Wenn das alles so bleibt, dann werden hunderttausend aufständische sterben und am ende bleibt ein noch blutigeres system Gadaffi, später von ihm man seine söhne vererbt übrig.
Mit irgendwelchen resolutionen und embargos ist derzeit nix zu gewinnen und später auch nicht, da von den Russen oder Chinesen mit sicherheit unterlaufen.
hema
hema
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von hema
als Antwort auf EehemaligesMitglied58 vom 04.03.2011, 09:54:08

Gott helfe ihnen!
ER alleine kann Frieden und Freiheit geben.


Die muss allerdings vorher in den Köpfen beginnen.


adam
adam
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von adam
Falls die UN ruft, plant die Bundesregierung den Einsatz der Bundeswehr in Libyen, um humanitäre Hilfe zu schützen. Zwar beteilige man sich nach wie vor nicht am Krieg, aber um die Folgen des Konfliks für die Bevölkerung zu lindern, wird sich die Bundesrepublik der Verantwortung nicht entziehen. Es soll ein robustes Mandat beim Bundestag beantragt werden

Diese Begründung für den Einsatz kommt mir sehr bekannt vor. Angela Merkel und Guido Westerwelle sind offensichtlich nicht lernfähig und der jämmerliche Rest auch nicht.

Wie die Bundesregierung nach Libyen stolpert

Und das sind die Anführer der Auständischen und ganz offensichtlich die Hintermänner, für die die Nato, inklusive Bundeswehr den Bürgerkrieg gewinnen soll:

Mussa Kussa: Der frühere Außenminister war ein enger Vertrauter Gaddafis und in alle Interna das Regimes eingeweiht. Vor seinem Amtsantritt als Außenminister war Kussa über ein Jahrzehnt Chef des Auslandsgeheimdienstes. Nach einer medizinischen Behandlung in Tunesien floh er am 30. März nach London. Die Opposition wirft ihm vor, in den Bombenanschlag von Lockerbie 1988 verwickelt zu sein.

Mustafa Abdul Dschalil: Der libysche Justizminister trat am 21. Februar zurück und erklärte, er wolle auf diese Weise gegen den exzessiven Einsatz von Gewalt gegen Zivilisten protestieren. Heute ist er Vorsitzender des oppositionellen Nationalrats. Dschalil stammt aus der in Ostlibyen gelegenen Stadt Baida, die unter der Kontrolle der Regimegegner steht.

Abdel Fattah Junis: Junis war Innenminister und Kommandeur einer einflussreichen Kommandoeinheit, als er sich von der Regierung lossagte und auf die Seite der Aufständischen stellte. Er trat zurück, nachdem er in die Stadt Bengasi geschickt worden war, um dort am 17. Februar den Aufstand der Regimegegner niederzuschlagen. Junis gehörte zu den Offizieren, die Gaddafis Putsch 1969 unterstützten. Seine Brigade gehört zu den wenigen ausgebildeten militärischen Einheiten, die auf der Seite der Rebellen kämpfen. Viele Vertreter der Opposition misstrauen ihm allerdings.

Ali Abdessalam Treki: Der frühere Außenminister und Präsident der UN-Vollversammlung wurde von Gaddafi zum UN-Botschafter des Landes ernannt. Zuvor war die gesamte libysche UN-Delegation zurückgetreten. Treki weigerte sich am 31. März, seinen neuen Posten anzutreten und kündigte Gaddafi die Gefolgschaft. Derzeit hält er sich in Kairo auf.

Mahmud Dschibril: Der in den USA ausgebildete Dschibril war einst Vorsitzender des Nationalen Planungsrats und des Ausschusses für Wirtschaftliche Entwicklung. Ihm soll auch das Amt eines Ministerpräsidenten angeboten worden sein. Dschibril trat nach Beginn des Aufstands zurück und gehört nun zum Führungskreis des oppositionellen Nationalrats.

Ahmed Gadhaf al-Dam: Gadhaf al-Dam ist ein Cousin Gaddafis und galt als enger Vertrauter Gaddafis. Er teilte am 24. Februar mit, er sei aus Protest gegen die Menschenrechtsverstöße des Regimes nach Ägypten geflohen. Gadhaf al-Dam gehörte zum inneren Führungszirkel des Landes und diente als Verbindungsmann in Kairo.

Auflistung aus welt-oline, siehe Link.

Gaddafi-Truppen überlisten Nato mit neuer Taktik

Welcher Plan, welche Taktik steckt dahinter?

--

adam


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schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von schorsch
als Antwort auf adam vom 08.04.2011, 21:46:53
Wetten, dass diese Verbrecher nach dem Krieg wieder Führerrollen übernehmen werden, wie es weiland in D gebräuchlich war?
JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von JuergenS
Ja, schorsch, weil das üblich ist, aber nicht nur in Deutschland, denn so starke Systemwechsel können ganz offensichtlich nie auf Leute verzichten, die im alten System waren. Nicht immer, aber oft sind es moderate Leute, die minderbelastet sind.
(In der Schweiz stand noch nie? ein Systemwechel an, daher hat man dort keine Erfahrung, gel.)


Einen vernünftigen Übergang jedenfalls wünsche ich den Libyern.
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ja zum Sonderweg
Druck machen für einen Waffenstillstand, Verhandlungen und eine faire Berichterstattung: Ein pazifistischer Blick auf Libyen
Von Andreas Buro


Beim militärischen Eingreifen der NATO in Libyen entstehen Zweifel über die wirklichen Motive. Warum greift der Westen nur in Libyen ein und nicht in Saudi-Arabien, Bahrain, Syrien, Israel, Simbabwe oder an der Elfenbeinküste? Warum wurden die Bemühungen um eine politische Lösung, die von der Afrikanischen Union, Lateinamerika und von der Türkei ausgingen, nicht unterstützt, sondern durch schnelle Bombenangriffe zunichte gemacht? Warum wird fast ausschließlich über die tatsächlichen und potentiellen Opfer der Truppen Muammar Al-Ghaddafis berichtet, aber nicht über die Massaker der Rebellengruppen?

[...]

Andreas Buro ist friedenspolitischer Sprecher des Komitees für Grundrechte und Demokratie -> http://www.grundrechtekomitee.de

aus... jW, 4. April 2011

--
Wolfgang

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JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von JuergenS
Es gibt zwar das biblische Vorbild David gegen Goliath.

Das geht aber nicht immer gut und was ist, wenn es zu viele Goliaths gibt, und der David sich kleiner machen muß, als er ist????????????????????
senhora
senhora
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von senhora
Nun habe ich mich überzeugen lassen, ich sehe ein, das Eingreifen des Westens war falsch und meine Einstellung auch.
Die Weltgemeinschaft hätte doch eher zusehen sollen, wie Gaddafi sein Land Haus für Haus „reinigt“, so wie er es immer getan hat. Sogar Benghazi wäre inzwischen wieder „clean“, in Gaddafis Sinne und er könnte die humanitäre Hilfe des Westens verteilen.

Die zahlreichen Opfer des Bürgerkrieges würden inzwischen wortreich vom Westen bedauert, Empörung eingeschlossen, und in aller Ruhe wartete ich auch auf die Wirkung des Embargos.
Stille herrschte längst wieder in Libyen, es könnte endlich zum Alltag übergegangen werden, wie bei allen vergangenen und künftigen Ereignissen dieser Art.

Prinzipien müssen sein, kein Eingreifen bei Bürgerkriegen, keine Maßnahmen gegen Verbrecher im Regierungsrang, ich sehe es ein, meine zeitweilige Übelkeit nehme ich dabei in Kauf.

Endlich kann ich meine Hände auch wieder in Unschuld waschen. Den kurzen Ausflug in das Lager der Kriegstreiber verzeihe ich mir dennoch nicht, auch wenn ich zurück und geläutert bin.

Senhora
Karl
Karl
Administrator

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von Karl
als Antwort auf senhora vom 09.04.2011, 10:55:13
@ Senhora,


vielleicht bleibt wirklich nur noch Zynismus zum Überleben? Aber auch Du wirst zugeben müssen, dass es schwierig ist, in solch einem Konflikt auf der "richtigen" Seite zu stehen? Ich glaube nicht daran, dass Krieg Leiden mildert.

Karl
hafel
hafel
Mitglied

Re: Der Tag des Zorns in Libyen
geschrieben von hafel
als Antwort auf senhora vom 09.04.2011, 10:55:13
@ senhora: "Endlich kann ich meine Hände auch wieder in Unschuld waschen. Den kurzen Ausflug in das Lager der Kriegstreiber verzeihe ich mir dennoch nicht, auch wenn ich zurück und geläutert bin."

Eine sehr gute Einsicht. Besser spät, als gar nicht.

Hafel

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