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ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: germanwings
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf Lilac vom 25.03.2015, 07:34:53
..ich möchte hier anknüpfen..

..es mag vielleicht im ersten Augenblick kaltherzig erscheinen, was Dutch geschrieben hat.

Doch bei mehrmaligem lesen kommt auch bei mir die Frage, ist ein Menschenleben weniger wert, als 150?

Jedes Menschenleben, was auf irgendein tragische Ereignis beendet wird, ist eins zu viel.

Und den Hinterbliebenen ist es im Moment egal, wer noch davon betroffen ist, sie sehen ihr ganz persönliches Leid.
Viel, viel später kommt dann erst die Erkenntnis, dass außer ihnen, es täglich, und hier im speziellen, vielen anderen auch so geht.

Ich finde es viel schlimmer für die Angehörigen, den Hinterbliebenen, die detaillierten Schilderungen lesen oder hören zu müssen.

Ist es wirklich notwendig zu erfahren, wie und was an Wrackteilen übrig geblieben ist?

Ist es wirklich notwendig zu erfahren, wie menschliche Überreste aussehen und ob sie je identifiziert werden können?

Wem nützt diese detaillierte Berichterstattung?

Das ist es, was es zu kritisieren gilt.

Es hilft nichts, wenn man die Hinterbliebenen von der Presse abschirmt und gleichzeitig detailliert vom Unglücksort berichtet und spekuliert wird.

Ich bin der Auffassung, dass derartige Berichterstattungen nicht in die Medien gehören.

Den Hinterbliebenen wird die Möglichkeit genommen, selbst zu entscheiden, was und zu welchem Zeitpunkt sie im Detail erfahren wollen.

Spätestens hier fängt bei mir die Respektlosig- und Kaltherzigkeit an.

Es geht nicht mehr um die Opfer, egal in welcher Anzahl, es geht wieder ums Geld, es geht um die beste Berichterstattung, das beste Foto, das erste Interview.

Keiner, der noch nie davon in irgendeiner Weise davon betroffen war, kann sich in die tatsächliche Situation hineinversetzen und jeder wünscht es sich, nie davon betroffen zu sein.

Anteilnahme ja, aber bitte ohne Spekulationen und Details.

ein_lächeln


Felide1
Felide1
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Re: germanwings
geschrieben von Felide1
als Antwort auf Lilac vom 25.03.2015, 07:34:53
Lilac ,

ich habe überlegt ob ich dazu was schreiben soll weil mir die gleichen Gedanken durch den Kopf gingen. Natürlich bin auch ich auch konsterniert, jeder Mensch der aus dem Leben gehen muss ist ein Verlust und es tut den Hinterbliebenen weh. Auch ich denke jeder Mensch der umkommt ist gleicht viel wert, dass um ihn getrauert wird.

Dabei soll man bedenken das Flugzeug ist noch immer das sicherste Verkehrsmittel. Bei einem Unfall mit dem Flugzeug ist es leider so, dass auf einen Schlag mehr Tote zu bedauern sind als bei einem sonstigen Unfall und sich die Medien darauf stürzen.

Manchmal frage ich mich, ob da nicht mehr die Sensationssucht bei einigen im Vordergrund steht. Bei jedem Unfall, so meine Beobachtungen, wird vermehrt gegafft und fotografiert, was ich persönlich als sehr ungezogen empfinde, anstatt zu helfen wenn Hilfe notwendig ist.

Jetzt soll mir keiner kommen und mir Herzlosigkeit vorwerfen, denn wir, in unserer Familie, wurden schon sehr oft mit Unfällen verschiedenster Art konfrontiert und mussten durch unsere freiwillige Zugehörigkeit bei Rettung, Feuerwehr und Bergrettung helfen.

Felide
Re: germanwings
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Felide1 vom 25.03.2015, 08:23:22
Dieser Meinung kann ich mich nur anschließen.

Als ich die Nachricht gestern gegen 13.00 Uhr im Radio hörte, war mir eigentlich schon klar, was in den Medien stattfinden wird.
Momentan habe ich auf CDs zur Musik um- und das Radio abgestellt, weil ich mich aus dieser detaillierten Berichterstattung herausnehmen will.

Dieses furchbare Unglück ist passiert. Von allem was danach kommt, wird kein Mensch mehr lebendig.
Allein die Tatsache, dass die Angehörigen "abgeschottet" werden müssen, zeigt wieder einmal die Respektlosigkeit der Medien vor dem Leid.

Es geht bei der Berichterstattung auch um Quoten (die wir als Zuhörer bzw. Zuschauer mit erstellen) und damit geht es auch um viel Geld.

Das Unglück und Leid wird vermarktet.

Selbstverständlich muss aufgeklärt werden, wie es zu dieser Katastrophe kommen konnte. Doch muss ich mir jetzt jeden Bergführer im Radio anhören?
Das macht meine Betroffenheit nicht größer - ich denke, es stumpft eher ab und wird zum Tagesgeschehen.

Meli

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Karl
Karl
Administrator

Re: germanwings
geschrieben von Karl
als Antwort auf Felide1 vom 25.03.2015, 08:23:22
Liebe Lilac und Felide,

ihr habt natürlich schon Recht, dass jeder Unfalltote, egal ob auf der Landstraße oder in einem Flugzeug in den Familien gleiche Traurigkeit auslöst. Es darf aber auch nicht übersehen werden, dass die Auslöschung einer ganzen Schulklasse vor Ort immer einen größeren Schock auslösen und weitere Kreise ziehen wird.

Betroffen macht auch das sich abzeichnende technische Versagen. Das Flugzeug hat Kurs gehalten (auf die Alpen) und gleichzeitig einen kontrollierten Sinkflug eingeleitet. Hätten die Piloten notlanden wollen, hätten sie den Kurs ändern müssen. Die Experten sind noch ratlos. Für die Familien ist zu hoffen, dass wenigstens bald herausgefunden wird, welche Ursachen für dieses schreckliche Unglück verantwortlich waren. Auch zukünftige Passagiere möchten wissen, wie so etwas geschehen konnte. Fehler in der Technik können nur ausgemerzt werden, nachdem sie verstanden wurden.

Karl
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: germanwings
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2015, 12:58:05
Nicht spekulieren. Wäre das Flugzeug explodiert, wäre dies in grosser Höhe passiert. Da die Trümmer aber auf relativ kleinem Gebiet verstreut sind, ist eher anzunehmen, dass es beim Aufprall in Brüche ging. Gebrannt hat es offenbar auch nicht.
Edita
Edita
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Re: germanwings
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 25.03.2015, 08:17:43
Gestern waren ja auf allen berichtenden Kanälen Seelsorger und Leute zu hören, die auch schon mal von solch einer Katastrophe getroffen wurden, und die sagten genau das Gegenteil, im ersten Moment wollen die Betroffenen Familienangehörigen, Freunde, und Kollegen haargenau alles wissen, wie es zu dem Unglück kommen konnte, und ob überhaupt und wenn ja, wie lange, die Opfer leiden mußten, es sei unabdingbar für 'das Begreifen", daß die Opfer nicht wiederkommen könnten, und auch, daß das Bedürfnis sehr groß sei, sich auch an Mitbetroffenen in der Hilflosigkeit zu orientieren, und dabei festzustellen, daß man nicht alleine sei! Auch, daß der Flughafen Düsseldorf sich entschlossen hat, die trauernden, ratlosen und verzweifelten Hinterbliebenen die ganze Nacht zu betreuen, spricht in der Hinsicht für sich, keiner von den Hinterbliebenen wollte allein für sich bleiben oder nach Hause gehen, es waren ungefähr 50 Personen, denen 150 Betreuer zur Seite gestellt wurden!
Kritik ist hier wahrlich nicht angebracht!

Edita

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schorsch
schorsch
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Re: germanwings
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2015, 15:56:54
Wäre der Absturz auf einen Terrorakt zurück zu führen, hätte sich bereits eine Terror-Organisation dazu bekannt. Aber vielleicht warten sie ja noch ab, ob da noch was kommen werde. Und erst wenn sich keine Organisation bekennt, reissen sie sich darum, es getan zu haben!
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: germanwings
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch ich habe mich in das von Danny Schöner in facebook.com/DannySchoener eröffnete Kondolenzbuch eingetragen.

Im Zusammenhang mit dem Unglück haben einige Piloten von Lufthansa und Germanwings beschlossen heute nicht zu starten. Wörtlich: "... in der Tat Germanwings-Crews, die heute ihren Dienst aus persönlichen Gründen nicht antreten konnten".

Quelle: spiegel.de - Airbus-Probleme: Einige Germanwings- und Lufthansa-Piloten weigern sich zu fliegen.

Zudem hat die Staatsanwaltschaft von Marseille ein Ermittlungsverfahren wegen "Fahrlässiger Tötung" eingeleitet. Einige Personen werden schon vernommen. Ich enthalte mich jeglicher Spekulation. Auch nicht der von Spülgel und anderen Bilderheften. Warten wir ab bis Flugschreiber und Stimmenrekorder durch die französische Bureau d'Enquêtes et d'Analyses (BEA) ausgewertet sind.

Quelle: manager-magazin.de - Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung
ingo
ingo
Mitglied

Re: germanwings
geschrieben von ingo
als Antwort auf Edita vom 25.03.2015, 08:16:30
-Die Crews haben sich nicht "krank", sondern, nennen wir es "fluguntauglich/flugunfähig" gemeldet. Das hat auch meine Tochter, die ebenfalls bei einer LH-Tochter arbeitet, nach dem Abschuss über der Ukraine auch getan. Die LH hatte es freigestellt, ob man Flüge mitmacht, die über ukrainisches Gebiet führten. Meine Tochter war nicht krank, hat der Firma aber gesagt, dass sie Angst hat (ich glaube, nach Minsk) zu fliegen. Und genau das wird Germanwings seinem Personal gerade anbieten. Das ist Lufthansa-Personalführungsstil
-Das Flugzeug war vorgestern nicht in "Reparatur", sondern, volkstümlich ausgedrückt, bei einer der regelmäßigen "kleinen Inspektionen".
-Zu den Billigfliegern: LH ist dem Druck der Billiglinien ausgesetzt. Das führt derzeit zu enormen Umstrukturierungen, Personal- und Maschinen-Umschichtungen/-verschiebungen. Alle Maschinen der LH-Familie werden allerdings in denselben "Werkstätten" und nach denselben hohen Sicherheits-Maßstäben gewartet. Genau bezüglich des Qualitätsstandards bestehen z.B. bei Ryanair und EasyJet berechtigte Zweifel; alleine schon wegen des höheren Zeitdrucks, dem dort alle ausgesetzt sind. Nebenbei: Der abgestürzte A 320 wurde seit Inbetriebnahme in Summe mehrfach "runderneuert". Außer dem Korpus gab es an der Maschine wohl kein Teil der ersten Stunde mehr.
Meine Sorge bei Flugzeugen ist eine ganz andere: Vor vielen Jahren habe ich mal einen Report-Bericht gesehen, in dem beschrieben wurde, dass kleine Flugzeug-Ersatzteile, wie Bolzen, oft aus asiatischen "Waschküchen" kommen und mit Originalteile-Nummern versehen werden. Darauf ist sogar die Luftwaffe reingefallen. Ob dieses Problem inzwischen gelöst ist, weiß ich nicht; aber diesbezüglich habe ich noch immer Ängste, weil solche Teile leichter kaputtgehen können, ohne dass das hinterher nachgewiesen werden kann.
nasti
nasti
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Re: germanwings
geschrieben von nasti
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.03.2015, 14:24:00
Aber wirklich!!!

Ich glaube jeder verfolgt diese Tragödie , jeder hat ein TV Apparat, jeder hat Tränen in Augen und jeder hatte gehört das ein Anschlag ist nicht ausgeschlossen , trotzdem ist die Karin angegriffen worden , Sie hatte nur eine Frage

"der terror jetzt näher - oder einfach nur andere gründe?"

welcher war auch in TV und Presse und überall. Ich gehöre zu keiner Gruppe in ST, mit Karin habe ich auch keine " besondere " Beziehung, aber was ist viel ist wirklich viel!!!!!

Man sieht sofort wie greiflustig sind die ältere Leute, wahrscheinlich haben Sie keine möglichkeit so live angegrifen werden, wie ich zumbeispiel.

Nasti

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