Aktuelle Themen Killerphrasen/Totschlagargumente

Ein Satz, der das Wort *WER ...* beinhaltet, endet in der Regel böse.

Es ist mir ziemlich schnell aufgefallen, dass es bei vielen Diskussionsthemen verbale Angriffe auf Personen gibt; und wie @ mane festgestellt hat, mit Whataboutism umsich geworfen wird. Eigentlich schade, denn viele Themen interessieren mich ja, aber ein persönlicher Angriff, oder abgewürgt zu werden, würde mich zu sehr frustrieren.

Naja, ganz kann sich wohl kaum einer davon ausnehmen von diesem Whathaboutism.
Aber sind wir noch lernfähig genug uns zu ändern?

Man könnte ja vielleicht mal ein Übungsthema nehmen und versuchen, wirklich nur sachlich zu argumentieren.

Zum Beispiel mit Sätzen ohne DU/SIE, wie:
• ich denke...
• ich habe den Eindruck...
• ich könnte mir vorstellen...
• ich habe gelesen...

Ich fände es interessant, was dabei herauskommt.
LG Naturella

geschrieben von Naturella

Hallo Naturella,

du bist erst gut zwei Monate im Seniorentreff und ich möchte dich bitten, dich nicht von „verbalen Angriffen“, die manchmal im Eifer des Gefechts vom Stapel gelassen werden, einschüchtern zu lassen. Mir ging es, als ich neu im Seniorentreff war, ähnlich, und bin mittlerweile gerne hier und komme mit den meisten Leuten gut aus.  Ändern werden sich Menschen in unserem Alter wohl nicht mehr, sich einen anderen Ton anzugewöhnen gelingt dem einen oder anderen aber gewiss.

Du schlägst ein Übungsthema vor, wo versucht werden könnte, nur sachlich zu argumentiere. Hast du Lust, dies in die Hand zu nehmen? Es finden sich bestimmt einige Leute, die sich gerne beteiligen würden,  ich zum Beispiel. Deine Idee, häufiger die Ich-Form in Diskussionen zu wählen und somit bei sich zu bleiben, die Verantwortung zu übernehmen, erscheint mir auch sinnvoller zu sein, als das Gegenüber mit  Vorwürfen, ala  „du hast“ oder „du bist“ zu überhäufen.
Mane
 

Ja, manches fällt schon immer wieder auf, wie

"habt Ihr keine wirklichen Probleme",
die altbewährte Nazikeule (womöglich noch gegen die Eltern des 'Gegners' geschwungen),
umgekehrt die 'linksgrünen Gutmenschen',
das Servieren von 'Fakten', die tatsächlich Meinungen oder Vermutungen sind, 
oder von 'Standardsündenböcken' wie Muslime, Kapitalisten, 'Linke', 'Rechte', Amerikaner, Russen etc.

Ein 'Übungsthread' wäre vielleicht durchaus sinnvoll, es ist nur die Frage
ob sich auch die daran beteiligen würden, die ihn am nötigsten hätten...

Dös hamma oiwäu scho so g'macht;
dös hamma no nia a so g'macht,
do kannt' jo a Jeda kemma...

() qilin

...oh wie schön, das Kind hat einen Namen.
Diese Verhaltensvorm hat sich hier in Deutschland gesellschaftlich aber schon heftig eingebürgert. Speziell in den Momenten wo man auf "Duch - oder Überblick verloren! trifft! Ist jedenfalls meine Beobachtung.

Es kommt auch vor, dass ich "wie aus heiterem Himmel" verdonnert werde, von Userinnen, denen ich seit Jahren kontinuierlich aus dem Wege gehe.

Vorgestern schreibt mich eine davon an, ich antworte, und sie schreibt zurück, dass sie das schon gewusst hätte, ich hätte das nicht zu sagen brauchen, Gleichzeitig kam der Vorwurf, dass meine Aussage nicht zum Thread passen würde.

Gehts noch konfuser?

Ich zieh mich wieder zurück, solche kränkliche Kriegstreiber brauch ich nicht.

Clematis
wünscht einen frohen Tag

 

Meist kommen solche Sätze von Leuten, die keine Ahnung vom Thema haben , keine Argumente mehr haben und deshalb so ihre Überlegenheit demonstrieren möchten. Ja, man gibt sich mit solchen Diskussionen natürlich nicht ab, man hat wichtigeres  im Kopf.geschrieben von Lissy52

Oder sie nervt, daß sie nicht mithalten können und ihnen somit der Weg in den MITTELPUNKT versperrt bleibt!
Mich verunsichern Totschlagargumente und Killerphrasen keinesfalls, im Gegenteil, sie machen eine Diskussion erst richtig " heiß " und spannend. Eine Diskussion ohne Reibung ist so aufregend wie eingeschlafene Füß, und die braucht auch niemand!
Aber .... "versuchte" Totschlagargumente und Killerphrasen treiben mich erst richtig an und ich hab auch großes Vergnügen daran! Überhaupt wenn mir " bescheinigt " wird, " das " sei für mich zu schwer zum Denken!

Edita

Ich habe noch einmal allgemein über Totschlagargumente/Killerphrasen und Whataboutismus auch aus der Sicht des Administrators nachgedacht. Es könnte nicht funktionieren, würde man beginnen wollen, solche rhetorischen Mittel aus einer Diskussion zu verbannen. Wahrscheinlich würde genau ein solcher Versuch die Diskussionen generell abwürgen ("killen"), denn unsere Gehirne funktionieren nun einmal auf der Basis von Assoziationen.

Wer andere angeklagt, muss damit rechnen, dass auch ihm auf die Finger geschaut wird. Wer Putin verurteilt, kann doch zu den Missetaten der USA nicht zum Schweigen verdonnert werden. Wir müssen uns dagegen wenden, gegenseitige Schuld aufzurechnen und können versuchen, thematisch das separat zu diskutieren, aber unter Strafe kann man das nicht stellen, wenn es vermischt wird.

Unabhängig davon würde ich Qilin Recht geben, man darf keine leichtfertigen Nazivergleiche ziehen, weil dies die Gräuel der Nazis meist verharmlosen würde. Man darf und muss aber vor Entwicklungen warnen, die in die gleiche Richtung gehen, denn an den Anfängen ist noch immer mehr zu bewirken als inmitten einer Diktatur. Man sollte auch die Beschimpfung anderer als "Gutmenschen" etc. sein lassen und sich auf Inhalte konzentrieren. Überhaupt bitte ich immer wieder darum, persönliche Bezüge außen vor zu lassen und sich auf die Sache zu konzentrieren. Für viele scheint dies eine extrem schwierige Übung zu sein.

Dem Gedanken eines Übungsthreads stehe ich positiv gegenüber. Vielleicht wäre ja auch dieser Thread hier selbst dazu geeignet.

Diskutieren wir doch sachlich darüber, ob Diskussionen und Alltagsgespräche ohne Assoziationen und Whataboutismus überhaupt unverkrampft möglich wären.

Karl

 

Mich verunsichern Totschlagargumente und Killerphrasen keinesfalls, im Gegenteil, sie machen eine Diskussion erst richtig " heiß " und spannend. Eine Diskussion ohne Reibung ist so aufregend wie eingeschlafene Füß, und die braucht auch niemand!

geschrieben von Edita

Da möchte ich dir vehement widersprechen. Eine Diskussion sollte einen Erkenntniswert bringen. Sie hat erst mal nicht das Ziel zu streiten. Diskussionen im realen Leben dienen zur Lösung eines Problems bzw. einer Aufgabe.

In Streit geraten Diskussionen wenn man kein gemeinsames Ziel erreichen will, sondern ausschließlich die eigene Meinung akzeptiert. Auch das ist in Ordnung, zumindest so lange man nicht beleidigt.

Ciao
Hobbyradler
 

Hier kann ich Dir nur zustimmen.

Eine Diskussion ist für mich der Austausch verschiedener Sichtweisen und Wissensinhalte auf Basis gegenseitigen Respekts. Sobald es persönlich wird und zu Reibereien kommt ist es für mich keine Diskussion mehr, sondern ein Streitgespräch und die gehen selten friedlich zu Ende. 

Drachenmutter