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Aktuelle Themen Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder

Karl
Karl
Administrator

Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von Karl

Spiegel-Online:
Tausendfacher Missbrauch in Kinderheim
»Die Nonnen waren Zuhälterinnen«

Ein ehemaliges Heimkind aus Speyer berichtet von Missbrauch durch Geistliche, Nonnen und pädophile Politiker. Ein Gericht nennt die Vorwürfe glaubwürdig, das Bistum gibt sogar den Namen des mutmaßlichen Haupttäters preis.

Unfassbar, Karl

margit
margit
Administrator

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von margit
als Antwort auf Karl vom 16.12.2020, 10:52:49

Mich hat die Nachricht über den Kindesmissbrauch in dem von Nonnen geführten Kinderheim in Speyer tief erschüttert, aber eigenartiger Weise nicht gewundert. 

Der von Karl verlinkte Spiegelartikel ist leider nicht kostenlos lesbar.

Wer sich von katholischer Seite aus informieren will, findet in katholisch.de vom 11.12. den Artikel von Michael Jacquemain:

"Nonnen sollen Missbrauch durch Priester ermöglicht haben

Unfassbare Vorwürfe: Ordensfrauen sollen Priestern und Politikern in Speyer sexuellen Missbrauch von Jungen und Mädchen ermöglicht haben. Ein Gericht hat keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Zeugen. Vielleicht geht es sogar um Mord zur Vertuschung des Skandals."

 

Warnung: Die Vorgänge, die in dem Artikel geschildert sind, erzeugen Übelkeit.

​​​​​​​Margit
 
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von pschroed
als Antwort auf margit vom 16.12.2020, 11:37:23

Liebe Margit.
Ich habe es nicht geschafft den ganzen Artikel zu lesen, zu sehr wühlt das mich auf.
Man findet keine Worte mehr. Phil.


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Karl
Karl
Administrator

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 16.12.2020, 11:42:54

Ja @pschroed,

es passt nicht zu Weihnachten und Advent, aber leider - so muss man wohl inzwischen sagen - zur katholischen Kirche.

Karl

Mitglied_3fbaf89
Mitglied_3fbaf89
Mitglied

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 16.12.2020, 10:52:49

es ist unfassbar und unbegreiflich, dass die sexuellen Perversionen und die Misshandlungen in der katholischen Kirche doch seit Jahrhunderten bekannt und dokumentiert sind und es bis heute nicht gelungen ist, diese fortwährenden und weltweit verbreiteten Verbrechen, ihre Täter und ihre Erfüllungsgehilfen endlich auszumerzen! Ganz offensichtlich werden diese Verbrechen doch von den obersten Kirchenleuten im Vatikan gedeckt und vertuscht und ich frage mich, wie lange es denn noch dauern soll, bis man diese Täter und die Hintermänner und Frauen endlich vor "weltliche" Gerichte stellt und hart bestraft! Und immer, immer wieder sind es nicht die Missbrauchsopfer, die ab und zu die Bischöfe oder den Papst zum handeln zwingen - ein, es sind die Schlagzeilen und die öffentlichen Skandale! Erst dann reagieren diese verantwortungslosen Menschen und nehmen ansonsten billigend in kauf, dass diese furchtbaren Verbrechen offenbar zum "Alltag" in dieser Organisation gehören. 

Wird bekannt, dass ein Schauspieler wie im Fall von Bill Cosby Frauen vergewaltig hat, wird sofort gehandelt und dieser Mann ist zu recht nicht nur vom Gericht verurteilt worden. Bei ihm haben auch die Medien viel dazu beigetragen, dass er wirklich verachtet und geächtet wird - warum bitte sehr schaffen es die sonst so mächtigen Medien nicht bei den Verbrechern in der kath. Kirche? 

Ganz ehrlich werde ich nie verstehen, warum nicht noch viel mehr Menschen aus der katholischen Kirche austreten. Wer von diesen Verbrechen weiß, macht sich doch mitschuldig! 

Die Missbrauchsorganisationen sind zu Recht tief enttäuscht, besonders vom Papst Franziskus
 

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Karl vom 16.12.2020, 12:25:43
Ja @pschroed,

es passt nicht zu Weihnachten und Advent, aber leider - so muss man wohl inzwischen sagen - zur katholischen Kirche.

Karl
geschrieben von karl

Angesichts dessen ist die Weigerung des Kölner Kardinals, das Gutachten frei zu geben, ekelerregend. Kriminell.

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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.12.2020, 12:33:38
warum bitte sehr schaffen es die sonst so mächtigen Medien nicht bei den Verbrechern in der kath. Kirche?

geschrieben von Corgy

Weil sie dann bis nach "ganz oben" gehen müssten, und davor scheuen sie noch zurück. Aber es gibt auch innerhalb der Kirche Menschen, die die Nase langsam voll haben. Kardinal Marx, München, will sogar den früheren Erzbischof von München, den späteren Papst Benedikt, nicht schonen, was ich richtig finde.

Quelle
luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.12.2020, 12:51:07

Für mich ist es schwer nachvollziehbar, dass es noch Menschen gibt, die diese Kirche und ihre "Fürsten" überhaupt noch mit ihren Steuern unterstützen. Diese Verbrechen gegen Kinder und Jugendliche sind doch nicht neu. Darüber haben wir als Kinder schon geflüstert. Laut sagen durfte man das ja nicht, aber ich weiß, dass selbst einer unserer Dorfpfarrer sich an seine "Ministranten" ungebührlich ranmachte. Und diese Kinder wagten es nicht, zuhause ihren Eltern was zu erzählen, denn sie fürchteten die Drohungen.  

Mir wurde echt übel, als ich diesen Bericht las. Welch unvorstellbares Leid haben diese Kinder und Jugendlichen durch diese Dreckskerle durchgemacht - das können wir uns kaum real vorstellen ohne dass es einem schlecht wird. Wie kann man eine Kirche noch durch seine Steuergelder unterstützen, wenn solche Verbrechen selbst noch von den jeweiligen Päpsten vertuscht werden? Das sind Verbrechen, die nicht mit Geld auszulöschen sind angesichts der seelischen Katastrophe der missbrauchten Kinder. 
Mich schüttelt es allein bei dem Gedanken daran, was diese gequälten Opfer für den Rest ihren Lebens begleitet. Die Worte, die ich denke, werde ich hier nicht äußern, die wären zu heftig. 
Luchs35 

 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.12.2020, 12:51:07

ABer genau dieser Kardinal Marx wird nun von vielen angegriffen, weil er fast sein gesamtes Privatvermögen von ca 500.000 Euro für diese Missbrauchsfälle spenden möchte und nun wird gegen ihn gehetzt, woher der so viel Geld hat.
Er erklärt es selbst, dass er von seinem Monatssalär von ca 13.000.-- Euro nicht viel verbraucht, weil er es gewohnt ist, bescheiden zu leben.

Was diese Niederbronner Schwestern anbelangt, kann man nur noch das Grauen empfinden. Das Problem ist nur, dass das alles mehr als 50 Jahre her ist. Diese verbrecherischen Kleriker leben meist nicht mehr und die missbrauchten damaligen Kinder haben keine Beweise. Auch von den Nonnen sind nicht mehr viele am Leben und vermutlich würden die Überlebenden dies auch nie bestätigen, was da alles an Schmutz vorgefallen ist.
Mich beschäftigen solche Fälle auch persönlich immer sehr, da ich einige Jahre in einem klösterlichen Internat zur Schule ging. Die Nonnen waren zwar grausam bis brutal (damals gab es ja noch die Prügelstrafe), aber da wir ein reines Mädcheninternat mit grösseren Mädchen waren, wehrten wir uns auch entsprechend. Ich wurde dann auch irgendwann rausgeworfen, weil ich mit einer Mitschülerin nachts durch Fenster abgehauen war, um Kneipen zu besuchen.
Olga

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Nonnen verkauften die ihnen anvertrauten Kinder
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 16.12.2020, 18:44:32

Ja, @Luchs35 , es kann einem dabei nur schlecht werden... Ich habe einen direkten Bezug zu all dem. Ich war in den späten 1990er Jahren zwei Jahre lang in einer Beratungsstelle für missbrauchte Jungen und Männer (damals kam das Thema gerade auf, allerdings (noch) nicht in den Kirchen, sondern schwerpunktmäßig in Familien). Was ich dort hören, lesen, erfahren musste, war dermaßen grauenhaft, dass ich meine Arbeit dort gekündigt habe. Ich hätte nie gedacht, dass es eine Berufstätigkeit geben könnte, die ich nicht ausüben KANN. Ich dachte, ich wäre auf alles vorbereitet. Aber DARAUF war ich nicht vorbereitet, das bringt einem auch während Studium/Ausbildung niemand bei. Und manchmal träume ich heute noch davon.

@Olga64 , es ist schon ein übler Witz, dass sich jemand, von dem doch bekannt sein müsste, dass er einiges verdient, nun dafür rechtfertigen muss, dass er sein Geld lieber einer Stiftung zugunsten der missbrauchten Kinder zukommen lässt als es auszugeben.

Was geht da eigentlich schief in der Gesellschaft, dass solch eine Geste nicht gewürdigt, sondern voller Neid niedergemacht wird?

Aber unabhängig davon: Die Kirchen (und damit meine ich alle Religionsgemeinschaften) tun einfach nicht genug, um all diese Verbrechen aufzuarbeiten. Man sieht es am Kölner Kardinal, der immer noch nichts begriffen hat, oder wissend vertuscht, was noch viel schlimmer wäre...
 


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