Diskussion historischer Ereignisse 75. Todestag der Geschwister Scholl
alles o.k. was hier gepostet wird.
Aber ich schlage vor, die Aufarbeitung der Verbrechen der Deutschen an allen Schichten, die dafür infrage kommen, von dem thread über das Gedenken an die Geschwister Scholl zu trennen, also einen eigenen Thread zu gründen, vorzugsweise durch Mitglieder der letzten paar Beiträge.
@ wastlDas ist unrichtig. Sogar mein Vater, der als nationalsozialistischer Feind verurteilt wurde - weil er Juden versteckt hielt und von einem vermeintlichen Freund verraten wurde - 1944 in ein KZ kam, wurde von den Amis befreit.
Die meisten KZ-Häflinge wurden aus Angst vor den herannahenden Aliierten von der SS auf die bekannten Todesmärsche geschickt, bei denen ein großer Teil so kurz vor Kriegsende noch umkam. Die KZ waren beim Eintreffen der Roten Armee resp. der US-Truppen im wesentlichen "geräumt". Deswegen ist die Bezeichnung "Befreiung" in diesem Kontext vielleicht nicht in jedem Fall richtig. Aber egal wie, die Hauptsache war ja, dass der Schrecken ein Ende hatte.
Dass der "Befreier" und der Opfer gedacht wurde, so wie das heute dankenswerterweise der Fall ist, war das ja nicht immer.
Einerseits versuchten die Naziaufseher, soweit es zeitlich noch ging, die KZ-Insanssen aus ihren Baracken rauszuprügeln und ihnen gleichzeitig wahllos beim herausrennen einen Quasi-Todesstich mit einer Spritze - irgenwohin in den Körper - , zu stechen, doch viele entkamen auch - viele starben....
Die Gespritzen versuchten sich dann oft gegenseitig das Gift aus der Spritzstelle im Fleisch rauszubeissen ....bei manchen gelang es nicht und sie schleppten sich nur ein paar hundert Meter weiter, bis sie tot umfielen.
Ich habe viele Fotos von befreiten KZ-Häftlingen (von staatlichen Institutionen bekommen), weil ich fast ein Jahrzehnt zu diesem Thema recherchierte.
teri
PS.; Doch mehr darüber möchte ich im Moment nicht schreiben, weil es immer noch verdammt weh tut, wenn ich mich an das erinnere, was mir mein - damals auch schwer verletzter Vater - Jahre später erzälte.
Der Fanatismus der Nazis bis zur letzten Stunde (des Krieges) und sogar darüber hinaus ist schlichtweg unvorstellbar.
was mich schaudert, ist nicht nur das Verhalten der Nazis, sondern ihrer Millionen grausamen Helfershelfer, insofern kann man ohne weiteres von Deutschen reden, nicht nur von "Nazis".
Ich interessiere mich bis heute für das sehr kurze Leben dieser mutigen, jungen Leute und besuche auch immer wieder deren Grab im Münchner Perlacher Forst-Friedhof.
Da ich zudem ca 10Jahre in Ulm verbrachte, war ich damals auch bei Vorträgen, die eine der Schwestern von Sophie Scholl, Elisabeth Hartnagel, abhielt, die vor einiger Zeit mit 100 Jahren verstorben ist.
Es war immer sehr interessant, von ihr zu erfahren, welch tapfere, junge Frauen sie damals alle waren.
Deshalb schockierte es mich auch so,dass während der Corona-Pandemie sog. Querdenker auftraten und eine junge Frau sich mit diesem unwürdigen Kampf gegen eine Seuche in einer ähnlichen Situation sah wie die hingerichtete Sophie Scholl. Olga