Fernsehen und Film Er ist wieder da
Re: Er ist wieder da
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hätte heute ein "Verführer", der ebenso "fähig" und skrupellos wäre, wie Hitler es gewesen ist, die Möglichkeit, an die Macht zu kommen?
Gruß Mane
liebe Mane,
diese Frage traue ich mich nicht zu beantworten.
Ich sag Dir was:
Eine Nichte von mir hat vor Jahrzehnten nach Braunau geheiratet, ich hab sie mal mit meiner Schwester besucht. Das ist noch nicht aufregend...
Ich hatte das Städtle angeschaut, weil ich noch nie dort war, was finde ich?
Eine Menschenmenge vor dem Geburtshaus Hitlers.
Während mich das Grausen packte, schaute ich die Leute an.
Deutsche, die selig lächelnd dieses Geburtshaus fotografierten.
Beantworte Deine Frage selber, so Du es kannst.
Ich finde auch, dass "Der große Diktator" mit Chaplin was ganz anderes ist. Zur guten Zeit veröffentlicht, künstlerisch wertvoll und - vor allem - von keinem Deutschen konzipiert!
Gruss
Clematis
Gruß Mane
liebe Mane,
diese Frage traue ich mich nicht zu beantworten.
Ich sag Dir was:
Eine Nichte von mir hat vor Jahrzehnten nach Braunau geheiratet, ich hab sie mal mit meiner Schwester besucht. Das ist noch nicht aufregend...
Ich hatte das Städtle angeschaut, weil ich noch nie dort war, was finde ich?
Eine Menschenmenge vor dem Geburtshaus Hitlers.
Während mich das Grausen packte, schaute ich die Leute an.
Deutsche, die selig lächelnd dieses Geburtshaus fotografierten.
Beantworte Deine Frage selber, so Du es kannst.
Ich finde auch, dass "Der große Diktator" mit Chaplin was ganz anderes ist. Zur guten Zeit veröffentlicht, künstlerisch wertvoll und - vor allem - von keinem Deutschen konzipiert!
Gruss
Clematis
Vor Jahren noch war ich häufig in Braunau, hab auch dieses Haus und den Gedenkstein dort mit etwas Schauern fotografiert.
Nie hab ich dort Menschenansammlungen gesehen, hat sich scheinbar geändert.
Mir gruselt vor jeder Hitler-Satire, noch mehr als vor den Hitler-Dokumentationen, z.B. seiner Reden.
Nie hab ich dort Menschenansammlungen gesehen, hat sich scheinbar geändert.
Mir gruselt vor jeder Hitler-Satire, noch mehr als vor den Hitler-Dokumentationen, z.B. seiner Reden.
Ich empfinde es genau wie Clematis.
Wem soll ein Spiegel vorgehalten werden?
Den normalen Leuten, die weil sie ja schließlich genau wissen , dass der " Hitler " nicht echt ist und dann vor der Kamera entsprechend " witzig " reagieren?
Wer mit diesem Grauen der Nazizeit Kohle machen will, ist in meinen Augen zynisch und menschenverachtend.
Ich kann darüber nicht lachen.
Hannes
Hallo Hannes,
da der Film erst heute in die Kinos kommt, kann ich nur über seine Inhalte das schreiben, was ich gelesen und gehört habe.
Katja Riemann spielt in darin eine Chefredakteurin, die für die Quote jeden ins Programm hievt. In einem Interview sagte sie dazu sinngemäß, dass der Film die Mechanik der Verführung darstelle, weil heute die Möglichkeiten der Propaganda astronomisch geworden seien - dank des Privatfernsehens, des Internets und der vielen sozialen Plattformen. Sie sehe sich in dem Film als "modernen Goebbels".
Der Film hat vor allem die Medien im Visier, u.a. die Gag-Schreiber, die zu rassistischen Witzen angestachelt werden. Er hält der heutigen "Spaßgesellschaft" den Spiegel vor.
Ich halte es für möglich, die Opfer zu respektiern und sich trotzdem über die Täter lustig zu machen. Natürlich ist es eine Gratwanderung, denn leicht passiert es, dass man nicht über "Hitler" lacht, sondern mit ihm.
Auch besteht die Gefahr, dass Menschen Aussagen von solchen Filmen 1:1 verstehen und die Satire nicht erkennen.
Kunstgattung (Literatur, Karikatur, Film), die durch Übertreibung, Ironie und [beißenden] Spott an Personen, Ereignissen Kritik übt, sie der Lächerlichkeit preisgibt, Zustände anprangert, mit scharfem Witz geißelt Duden
Wer das Buch gelesen hat, wird erkannt haben, dass nicht über Hitler und seine Taten gelacht wurde, sondern gezeigt wird, wie viele Menschen heute auf so einen Menschen reagieren würden. Ich sehe den erhobenen "Zeigefinger", darauf zu achten, dass so etwas nicht wieder passiert.
Gruß Mane
Ich warte, bis dieser Film in das TV kommt - extra ins Kino gehe ich dafür nicht. Thematisch interessiert mich hier mehr der Film über Fritz Bauer,der unermüdlich dafür sorgte,dass Auschwitz auch juristiscsh aufgearbeitet wurde.
Eine Satire zu Hitler soll es m.E. genau so geben wie eine Satire zum Islam. Warum nicht? Ich hege sogar die Hoffnung, wenn dieser Massenmörder lächerlich gemacht wird, dass damit im Gefolge auch die aktuellen Nazi-Deppen und Sympathisanten dieses Schicksal ereilt (insbesondere bei jungen Leuten).
Es gab ja schon mehr satirische Hitler-Filme - der beste und älteste ist sicher "der grosse Diktator" von Chaplin. Olga
Eine Satire zu Hitler soll es m.E. genau so geben wie eine Satire zum Islam. Warum nicht? Ich hege sogar die Hoffnung, wenn dieser Massenmörder lächerlich gemacht wird, dass damit im Gefolge auch die aktuellen Nazi-Deppen und Sympathisanten dieses Schicksal ereilt (insbesondere bei jungen Leuten).
Es gab ja schon mehr satirische Hitler-Filme - der beste und älteste ist sicher "der grosse Diktator" von Chaplin. Olga
Die einzige Satire zu H, die ich jemals angemessen fand, weil sie auch rechtzeitig getimet war, war der Film " Der große Diktator" von Chaplin.
Bei allen anderen Verdienstmöglichkeiten mit Hitler-bezogenen "Kunstwerken, Satiren" habe ich Bauchweh, das fühlt sich ja so an, dass H und seine Zeit so viel Stoff hinterlassen hat, dass manche bequem davon leben können, Hitler-Satiren zu produzieren.
Auch die Ägthschn-Variante von Gerhard-Polt, den ich eigentlich schätze fand ich nicht lustig, sondern daneben.
grübel, grübel
Hallo Heigl,
"Der große Diktator" ist ein großartiger Film. Dass aber alle anderen "Kunstwerke, Satiren" um Hitler, daneben sind, finde ich nicht.
Ich denke da an "Der Untergang", ein beeindruckender Film mit Bruno Ganz, in dem es um die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs ging, vor allem um die Geschehnisse im Führerbunker.
Dann die scharfzüngige Satire "Schtonk" von Helmut Dietl über den Skandal um die vermeindlichen Hitler-Tagebücher und andere mehr.
Überflüssig finde ich die zahlreichen Dokumentationen z.B. von Guido Knopp, mit zusammengeschnittenen Szenen, die oft wenig Sinn ergeben und dramatisch aufbereitet werden.
Charlie Chaplin parodierte Hitler 1940, als die USA noch nicht in den Krieg eingetreten waren und konservative Kreise noch mit Hitlers Politik sympathisierten. Er distanzierte sich später teilweise von seinem Film, in dem auch die deutschen Konzentrationslager parodiert wurden. Hätte er um das Ausmaß der Schrecken gewusst, hätte er sich nicht darüber lustig machen können.
Mane
aber die Dokus von Knoop sind wichtig, lassen mir jedoch Schauer über den Rücken fliessen.
Zurecht misst man an diesen Dokus alles Satirische über die H-Zeit.
Dann kommt zu dem Schauer noch die Beschämung dazu, über so was macht man sich nicht lustig.
Ausnahem wie gesagt Chaplins Kunstwerk, es war der Lächerlichen Wirkung der Nazizeit auf andere Völker geschuldet.
Zurecht misst man an diesen Dokus alles Satirische über die H-Zeit.
Dann kommt zu dem Schauer noch die Beschämung dazu, über so was macht man sich nicht lustig.
Ausnahem wie gesagt Chaplins Kunstwerk, es war der Lächerlichen Wirkung der Nazizeit auf andere Völker geschuldet.
Eine Satire zu Hitler soll es m.E. genau so geben wie eine Satire zum Islam. Warum nicht? Ich hege sogar die Hoffnung, wenn dieser Massenmörder lächerlich gemacht wird, dass damit im Gefolge auch die aktuellen Nazi-Deppen und Sympathisanten dieses Schicksal ereilt (insbesondere bei jungen Leuten).
Olga
Etwa so?
Ist Humor als Waffe ein guter Weg in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremisten?
"Mit Aggressivität können sie super umgehen, da legen sie ne Schippe drauf - aber wenn man sie mit Humor versucht, zu stellen, da sind sie nahezu hilflos."
Interessante Meinung, mit der ich nichts anfangen kann, wie weiter unten erläutert.
Servus
Servus
Mal ehrlich: Wenn er tatsächlich heute wieder auftauchen würde, wie viele würden ihm wieder zujubeln!
Deine Aussenansicht schorsch ist interessant, aber du kannst beruhigt sein, in Deutschland ist die Demokratie so verankert, dass das nie mehr ausufern kann, selbst wenn wegen der falschen Flüchtlingspolitik dies so zu sein scheint. Andere Staaten, wie zum Beispiel Frankreich, aber auch anderen Staaten droht die Gefahr des Faschismus eher, weil viele im Ausland unsere Geschichte nicht kennen oder ignorieren.