Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Apotheker sind entsetzt...berechtigt?

Innenpolitik Apotheker sind entsetzt...berechtigt?

ehemaligesMitglied41
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf lupus vom 21.10.2016, 18:48:18
@ lupus
Dem Apotheker ist es wurscht, warum man ein Privatrezept hat.

Man zahlt den Preis des Medikamentes, was es regulär kostet.

Hier spielt die Zugehörigkeit zur Krankenkasse keine Rolle.

Privatversicherte reichen das bei ihrer Kasse ein und bekommen, je nach Vertragsart eine entsprechende Erstattung.

Viele Privatversicherte reichen nicht alles ein, aus Angst, dass ihnen der Beitrag erhöht wird.

Das Prinzip der Privaten besteht darin, dass für nicht in Anspruch genommene Leistungen ein Bonus gezahlt wird.

Das gipfelt mitunter auch darin, dass Vorsorgeuntersuchungen vernachlässigt werden.

Jeder entscheidet selbst, was ihm seine Gesundheit wert ist.

Für bestimmte Privatrezepte (z.B. Impfung Hepatitis) bekommt man auf Anfrage bei seiner gesetzlichen Kasse auch einen Zuschuss.

Leider gibt es eine Tendenz bei Ärzten, dass gerade bei älteren Menschen viele Privatrezepte ausgestellt werden, obwohl die Medikamente nicht rezeptpflichtig sind.
Der Unwissende erwirbt dann sehr oft ein bestimmtes Medikament und kann nicht frei wählen.
Bonuszahlungen der Apotheken an Ärzte sind dann keine Ausnahme.

Aber, es sind nicht alle Ärzte korrupt.

ein_lächeln_
ehemaligesMitglied41
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf olga64 vom 25.10.2016, 18:03:06
Die gesetzlichen Krankenkassen schließen mit den Herstellern Rabattverträge.

Schon allein dadurch werden den Patienten Generika durch den Arzt verordnet.

Ein Vermerk auf dem Rezept weist darauf hin.

Rabattverträge regeln nicht nur Generika, sondern auch die Vergütung für ein Medikament.

So kann es durchaus vorkommen, dass die Zuzahlung z.B. nicht 5 €, sondern 6,50 € beträgt.
Das bedeutet, dass das Medikament den Rabattvertrag um 1,50 € übersteigt.
Jeder Kassenpatient hat die Möglichkeit Generika abzulehnen, er trägt aber die erhöhten Kosten.

Patente für Arzneimittel

Man muss sich also nicht wundern, dass über Jahre Medikamente nur von einem Hersteller angeboten werden und der Patient dafür die höchste Zuzahlung leisten muss.

Wem eine chronische Krankheit attestiert wird, der fällt unter die 1% Regelung.

Alles, was darüber hinaus anfällt, bekommt der Patient von der Krankenkasse erstattet, wenn er die Belege einreicht.

Zur Erleichterung kann man die 1 % im Voraus der Krankenkasse überweisen und erspart sich das Sammeln der Belege.

ein_lächeln_

lupus
lupus
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 26.10.2016, 00:42:30
6,50 Euro würde bedeuten daß das Medikament einen Preis von 65 Euro hat. ( Mit den Kosten hat das nur indirekt zu tun)

Für Leute ohne chronische Krankheit gilt 2% mit gleicher Regelung.
Eigenartig ist, daß Ehepaare die 1% anwenden, wenn nur ein Partner chronisch krank ist.

Für mich ist die Tatsache, daß scheinbar die privatversicherten Leute etwas mit ihrer Krankenkasse aushandeln können höchst eigenartig.

Nach dem was du sagst, hätte also der Privatversicherte, sofern er nur eine Teilerstattung erhält, bei Wegfall der Preisbindung einen direkten Vorteil.

Für gesetzlich Versicherte ist kein direkter Vorteil gegeben.

Das gilt natürlich nicht für Medikamente die selbst bezahlt werden müssen

lupus

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von Edita
als Antwort auf lupus vom 26.10.2016, 12:40:19

Für mich ist die Tatsache, daß scheinbar die privatversicherten Leute etwas mit ihrer Krankenkasse aushandeln können höchst eigenartig.
Nach dem was du sagst, hätte also der Privatversicherte, sofern er nur eine Teilerstattung erhält, bei Wegfall der Preisbindung einen direkten Vorteil.
Für gesetzlich Versicherte ist kein direkter Vorteil gegeben.
lupus


Aus- oder verhandeln mit den Krankenkassen können Privatversicherte nur den Tarif der vertraglich abgeschlossen werden wird oder auch aus finanziellen Gründen "zurückgefahren" werden muß, was bei privat versicherten Leuten doch auch relativ häufig vorkommt, aber über Medikamentenpreise kann nichts verhandelt werden!
Wer und wieviel oder ob überhaupt im Falle des Wegfalls der Preisbindung profitiert, das kann man jetzt noch gar nicht absehen, das bleibt abzuwarten!

Medikamenten-Preisbindung gekippt - und jetzt?

Edita
Monja_moin
Monja_moin
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf lupus vom 26.10.2016, 12:40:19
6,50 Euro würde bedeuten daß das Medikament einen Preis von 65 Euro hat. ( Mit den Kosten hat das nur indirekt zu tun)

Für Leute ohne chronische Krankheit gilt 2% mit gleicher Regelung.
Eigenartig ist, daß Ehepaare die 1% anwenden, wenn nur ein Partner chronisch krank ist.

Für mich ist die Tatsache, daß scheinbar die privatversicherten Leute etwas mit ihrer Krankenkasse aushandeln können höchst eigenartig.

Nach dem was du sagst, hätte also der Privatversicherte, sofern er nur eine Teilerstattung erhält, bei Wegfall der Preisbindung einen direkten Vorteil.

Für gesetzlich Versicherte ist kein direkter Vorteil gegeben.

Das gilt natürlich nicht für Medikamente die selbst bezahlt werden müssen

lupus


Bei Ehepaaren, wenn der oder die Partner/in nicht selbst versichert ist, zählt das Gesamteinkommen und danach wird die Höhe der Zuzahlung berechnet.

Einzelne Positionen kann auch ein Privatversicherter nicht aushandeln.
Es zählt der jeweilige Vertrag der abgeschlossen wurde, das ist ja nachdem bei welcher Privatversicherung er ist ist unterschiedlich.

Mein Mann war Privat versichert und chronisch krank.
Da ich gesetzlich versichert war, profitierte ich nicht davon.

Er mußte auch immer, außer bei
Krankenhausaufenthalten, in Vorkasse gehen. Da kamen jeden Monat hohe Summen zusammen.
Das Geld mußten wir immer zurück legen, es dauerte oft länger es wieder zu bekommen.
Er bekam es wieder, war aber jeden Monat eine Menge Schreibkram die Anträge auszufüllen.

Es ist nicht immer positiv privat versichert zu sein.

Monja.
sittingbull
sittingbull
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Edita vom 26.10.2016, 13:13:42
auch die medikamenten versorgung , liesse sich vortrefflich planwirtschaftlich gestallten .

die wirkstoffe kosten in der regel nämlich praktisch nix und könnten jedem zugänglich werden ... "auf lau" , wohlgemerkt und auch in Afrika .

medizin und alles was damit zusammenhängt ... hat in privaten , kapitalen händen nichts zu suchen .

medizin ist eine grundversorgung und gehört in staatliche hand .

sitting bull

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olga64
olga64
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Monja_moin vom 26.10.2016, 13:47:20
xxxx Einzelne Positionen kann auch ein Privatversicherter nicht aushandeln.
Es zählt der jeweilige Vertrag der abgeschlossen wurde, das ist ja nachdem bei welcher Privatversicherung er ist ist unterschiedlich.

Mein Mann war Privat versichert und chronisch krank.
Da ich gesetzlich versichert war, profitierte ich nicht davon.

Er mußte auch immer, außer bei
Krankenhausaufenthalten, in Vorkasse gehen. Da kamen jeden Monat hohe Summen zusammen.
Das Geld mußten wir immer zurück legen, es dauerte oft länger es wieder zu bekommen.
Er bekam es wieder, war aber jeden Monat eine Menge Schreibkram die Anträge auszufüllen.

Es ist nicht immer positiv privat versichert zu sein.

Monja.
[/quote]

Man sollte es sich gut überlegen, ob man sich privatversichert oder nicht; nicht ohne Grund sind hier ja auch finanzielle Grenzen gesetzt, d.h., das Einkommen muss eine bestimmte Grenze überschreiten. Dann aber kann man auch nicht mehr austreten aus der PKV, nur noch in einen günstigeren Tarif wechseln. Aber auch das nur, wenn man Jahrzehnte vollversichert war und mindestens 65 Jahre alt ist. Bei mir war das so und Abstriche musse ich in qualitativer Hinsicht keine machen.
Trotzdem bezahlt ein PKV-Versicherter immer noch mehr als jemand bei der GKV, das sollte nie vergessen werden.
Bei meiner Versicherung muss ich bei Krankenhausaufenthalten nicht in Vorkasse treten. Ich kann in diesem Fall ein Formular vom Krankenhaus unterzeichnen, damit diese direkt mit der PKV abrechnen.
Bei Ärzten warte ich die Rechnung ab und reiche diese an die Versicherung ein; wenn das Geld da ist, überweise ich an den Arzt. In der Apotheke bezahle ich mit Kreditkarte; die Abrechnung derselben kann bis 4 Wochen dauern; bis dahin hat die PKV längst überwiesen.
Die Dauer von der Einreichung meiner Belege an die PKV und deren Überweisung dauert in der Regel 10 Tage, wenn alles klar ist.
Und ich habe wirklich einige Sonderbedingungen ausgehandelt, was wohl auch damit zusammenhängt, dass ich bei der gleichen Gesellschaft (mit gutem "Verlauf") mittlerweile mehr als 40 Jahre versichert bin. PRivatunternehmen sind flexibler als staatlich orientierte. Olga
lupus
lupus
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von lupus
als Antwort auf Monja_moin vom 26.10.2016, 13:47:20
Ja, nicht immer !
Und wenn es dann nicht mehr positiv ist, wird alles versucht um unter den Schirm der gesetzlichen Versicherung zu schlüpfen. Dies ist jedoch mit Recht sehr verbaut.
Wenn die chronische Krankheit des Privatversicherten Ehepartners zur 1%-Reglung beim gesetzlich Versicherten führen würde, wäre das unbegreiflich.

lupus

Edita's Meinung, daß man die Wirkungen des Wegfalls der Preisbindung noch nicht beurteilen kann, teile ich nicht.
Meine Verwunderung über das Aushandeln mit PKV basiert auf den Äußerungen von Frau Olga.
lupus
lupus
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von lupus
als Antwort auf sittingbull vom 26.10.2016, 14:02:09
Du meinst die gesamte Pharmaindustrie oder?
lupus
olga64
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Re: Apotheker sind entsetzt...berechtigt?
geschrieben von olga64
als Antwort auf lupus vom 26.10.2016, 16:58:48
Lupus, Sie können mit jeder VErsicherung, wo Sie lange mit gutem Verlauf versichert sind (also mit wenig gemeldetem Bedarf) Ihre Bedingungen aushandeln. Ein ganz gutes Feld ist hier übrigens die KfZ-Versicherung; bevor Sie planen, hier den Versicherer zu wechseln, sollten Sie mit der alten sprechen.
Ich mache dies grundsätzlich - verlieren kann ich dabei nichts, nur gewinnen. Ich erlebe aber auch immer Leute, die erklären, dies ginge alles nicht und es sich dann herausstellt, dass sie selbst es nie versucht haben.
Liegt bei mir wohl im kaufmännischen (Einkäufer)Blut, die so zu tun.

Sehr gute Chancen sehe ich übrigens bei der GKV, die ja gekündigt werden kann (was bei der PKV nicht empfehlenswert bis unmöglich ist). DA kann man sicher Zusatzleistungen vereinbaren, wenn man als langjährig Versicherter bleibt und der Versicherung nicht allzu viele Kosten aufbürdet. Olga

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