Innenpolitik Cognitive Dissonanz - belügt ihr euch auch selber?
(Wer seinen Hund vegan ernährt, weil er überzeugter Veganer ist, müsste bestraft werden!)
Klara
Kinder macht euch keinen Kopp um's Lügen oder Selbstbetrügen, in der Verhaltensforschung gilt - wer sich belügt - hat mehr vom Leben, Quatsch - ist erfolgreicher!
Selbstbetrug entwickelt sich aus dem Wunsch heraus, seine Mitmenschen - noch - noch besser hinter's Licht führen zu können, besser täuschen zu können.
Das geht auf zweierlei Weise - ich lüge " nach oben ", sprich ich mach mich besser, schlauer, wissender, oder ich lüge "nach unten", sprich ich mach mich dumm, dümmer, am dümmsten, bei beiden Arten wird Lüge dazu benutzt sich einen Vorteil in seiner menschlichen Entwicklung zu verschaffen, sozusagen der dröge vor sich hin schlendernden Evolution ein Schnippchen zu schlagen, wer andere betrügt, hat mehr Erfolg, mehr Achtung, mehr an Hab und Gut und letztlich auch mehr Nachkommen, also ...... sagt die Verhaltensforschung!
Edita
Klara
Wer in Bitterfeld aufgewachsen ist, kann wohl alles vertragen...da müßte ja die gesunde Luft nun den Alteingessenen auf den Magen schlagen... oder...
Kristine
Es braucht viel "Pschyo-Arbeit" um sich selber besser oder sogar gut kennenzulernen, sich und seine Verhaltensmuster. Fängt man aber einmal an diesen Weg zu gehen, klappt es immer weniger sich selbst zu belügen. Das ist mühsam und nicht jeder ist dazu bereit. Man entdeckt vielleicht auch Seiten an sich, die einem nicht so gut gefallen .
Roxanna
Liebe Roxanna,
du hast Recht, manchmal hilft es, das eigene Verhalten zu hinterfragen, dann kommt man sich oft ganz schnell auf die Schliche. Doch nicht immer gelingt das, Vielen fällt das sogar sehr schwer.
Ich hatte mal einen Heilpraktiker, der sogar beim Setzen von Akupunkturnadeln, die Zigarette im Mund behielt. Im Wartezimmer wurden die Patienten von seiner Frau mit gesundem Tee versorgt und es durfte geraucht werden. Sie selber rauchte ebenfalls und erklärte den Wartenden, dass die Filter der Zigaretten das Problem seien (beide rauchten filterlose Marlboro) und nicht die Inhaltsstoffe Nikotin, Teer usw.
Überzeugte Raucher, die nicht von der Zigarette loskommen, reden sich ihre Situation oft schön. Sie wissen meistens, dass Rauchen sehr gesundheitsschädlich ist, lesen dies ja bereits auf jeder Packung Zigaretten, die zusätzlich noch mit abschreckenden Bildern versehen sind. Auch den morgendlichen Raucherhusten ignorieren sie. Da gibt es Relativierungen wie „Auch Nichtraucher bekommen Lungenkrebs“ oder „Mein Großvater hat immer geraucht und ist 90 geworden“ u.a…
Gruß Mane
Danke Werderanerin, ich weiß nicht, wie es den Alteingesessenen heute geht mit der frischen Luft. Ich denke mal, sie genießen sie!
Klara
Also- ich belüge mich nie nicht, und morgen gehe ich einen neuen Spiegel kaufen- der alte hat Falten ..
Hallo Edita,
erst mal Sorry, irgendwie ist mir total entgangen, dass es hier Antworten gab... ich dachte, das Thema sei vollends verödet.
Ich finde, deine Beispiele die sind doch keine Beispiele für "Selbstbetrug" sondern eher für Betrug. Ich meine, passend zu dem was du schreibst, las ich neulich einen Bericht darüber dass Ärzte dauernd belogen werden
Selbstbetrug entwickelt sich aus dem Wunsch heraus, seine Mitmenschen - noch - noch besser hinter's Licht führen zu können, besser täuschen zu können.
Das geht auf zweierlei Weise - ich lüge " nach oben ", sprich ich mach mich besser, schlauer, wissender, oder ich lüge "nach unten", sprich ich mach mich dumm, dümmer, am dümmsten, bei beiden Arten wird Lüge dazu benutzt sich einen Vorteil in seiner menschlichen Entwicklung zu verschaffen, sozusagen der dröge vor sich hin schlendernden Evolution ein Schnippchen zu schlagen, wer andere betrügt, hat mehr Erfolg, mehr Achtung, mehr an Hab und Gut und letztlich auch mehr Nachkommen, also ...... sagt die Verhaltensforschung!
Edita
Und dabei ist mir aufgefallen... stimmt, mach ich auch. Wenn mich jemand fragt was ich wiege, dann sag ich zum Beispiel 70, obwohl ich morgens auf der Waage ein 72 sah, und ich kann dir nicht mal sagen warum ich das tue, es ist mir nämlich eigentlich relativ egal ob ich zwei Kilo mehr oder weniger wiege (so lange es nicht mehr als 73 werden *g*).
Aber hier geht es doch eher um andere Dinge. Ein relativ einfaches Beispiel bei dem meiner Meinung nach viel Selbstbetrug betrieben wird ist: Fühle ich mich glücklich? Ja? Oder nein? Oder??? Wenn ich mir in einer bestimmten Situation beispielsweise nicht eingestehen möchte, dass ich nicht glücklich bin, dann verursacht das auch keinen "Rattenschwanz" an Unannehmlichkeiten, ich werde nicht "gezwungen" mein Leben irgendwie zu ändern, mich zu ändern, Entscheidungen zu treffen...
So hab ich mich vor einigen Jahren von meinem Lebensgefährten getrennt. Ich hab mich "eigentlich" schon lange vorher nicht sehr glücklich gefühlt in der Beziehung. Aber, es war nun auch nicht so dass er ein Bösewicht war, oder wir uns dauernd gezankt hätten oder sowas. Nur... welche Konsequenzen dieses Eingeständnis hatte? Ich musste plötzlich selber meine Kinder versorgen und selber meine Katzen füttern. Ich musste selber kochen und selber putzen... das muss mir in den ganzen Jahren vor diesem Eingeständnis eigentlich schon alles klar gewesen sein... von daher hats mit dem selbst belügen lange Zeit gut geklappt und hatte auch quasi seinen Sinn. Oder?
Und... was wäre nun gewesen, wenn ich nach der Trennung bemerkt hätte, dass ich immer noch nicht glücklich gewesen wäre? Dass ich quasi ein viertel Jahrhundert Beziehung für eine Wahnidee geopfert hätte? Hätte ich mich dann nicht neu selbst belügen müssen um nicht verrückt zu werden weil ich alles falsch gemacht hatte?
Ich persönlich denke daher, dass solche "Selbstbelügungen" eigentlich auch eine Art "Selbstschutz" darstellen.
Oder nicht?
Und mein Spiegel ist ganz OK, ein wenig neblig. Aber sonst sehr gut. Ich schau eh nicht oft hinein.
liebe Grüße
Andrea
Als ich das mit dem Spiegel las, fiel mir ein, dass wir im letzten Jahr mal ein paar Tage in einem Mittelklassehotel verbrachten um in der Gegend zu wandern.
Alles war recht nett eingerichtet und es gab sogar einen Ganzkörperspiegel. Und was soll ich euch sagen? Dieser Spiegel machte mich tatsächlich jeden Tag aufs Neue glücklich, denn ich sah darin superschlank, ja geradezu zierlich aus. (Ob das Absicht der Hotelinhaber war, weiß ich nicht).
Jedenfalls war dies ein besonders toller Wanderurlaub, in dem ich überhaupt nicht aufhören konnte zu lächeln.
Mir war zwar immer bewusst, dass ich mich selbst betrog, aber meinen positiven Gefühlen tat dies keinerlei Abbruch.
Pippa
Ich könnte mich nicht selbst belügen, wenn es mir schlecht, dann geht es mir schlecht, suche die Ursache nehme eine Entscheidung auch wenn es mir persönlich weh tut.
Mit 65 sehe ich nicht mehr aus wie mit 40zig, dann ist eben so, manchmal wenn ich mich im Spiegel sehe, denke ich oft was hast du dich verändert, auch egal, diese Körper hat mich nun schon mit all meinen Eskapaden 65 Lenze ertragen, ich darf sogar meine grauen Haare behalten, danke,ich bin stolz auf dich, man sieht viele Menschen welche krank, bzw. sonst körperliche Probleme haben, es bestätigt mir immer wieder meine Dankbarkeit gegenüber mir selbst und es tut mir oft unendlich Leid wenn man besonders junge Menschen im Rollstuhl sieht, gestern sah ich noch eine Familie welche ihre gehbehinderte Tochter an mir vorbeischob, ich schäme mich dann schon faßt daß es solche Ungerechtigkeiten gibt.
Phil.