Innenpolitik Das gelbe Pokerspiel

Carla21
Carla21
Mitglied

Re: Das gelbe Pokerspiel
geschrieben von Carla21
FDP ist notwendig zu vielen Vieles versprechenden Sprechblasen verdammt.

Das ist seitens der FDP keine Politik nach Kassenlage, sondern eine bewusste Sprechblasenpolitik, die demnächst zunehmend von "Bürger- und Leistungspolitik" handeln wird, aber immer nur die Interessen der sehr gut Verdienenden und vermögenden Eigentümer meint und praktisch vertritt und stets nur deren Freiheit im Sinn hat.

Wer diese Sprechblasen produziert, ob Westerwelle oder Rösler, ist gleichgültig. Je sympythischer und (deshalb) glaubwürdiger der Sprechblasenproduzent beim breiten Publikum ankommt, desto mehr Wählerstimmen sind zu erwarten. Die FDP setzt also auf den sympathischer wirkenden Neuling Rösler, dem vielleicht mehr glauben als dem verbrauchten, weil durchschauten, Westerwelle. Der Wechsel an der FDP-Spitze wird deshalb nichts an der FDP-Politik ändern. Letztlich verspricht jeder FDP-Vorsitzende der breiten Masse etwas, was die FDP nie zu halten beabsichtigt und auch nicht halten kann.

Das Problem der FDP besteht darin, dass sie trotz ihrer Klientelpolitik für eine schmale Schicht über die 5%-Hürde kommen muss. Sie kann das Ziel der Wiederwahl nur erreichen, wenn sei verbrämt vielen Vieles verspricht, so dass insbes. unbedarfte Durchschnitts- oder sogar Gutverdiener, die sich soziologisch zu hoch einordnen, denken sollen, sie seien (z. B. mit den Steuersenkungen) von der FDP gemeint.

eko
eko
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Re: Zurück zum Thema
geschrieben von eko
als Antwort auf Karl vom 06.04.2011, 21:21:08
Persönlich finde ich den Herrn Rössler ja ganz lieb, nur wird er sich wirklich durchsetzen können? Ich tippe mal, er wird sich - anders als Westerwelle - keine 10 Jahre im Chefsessel halten können, möglicherweise nicht einmal 3 Jahre.

Karl
geschrieben von karl


Als Rösler seinerzeit das Gesundheitsministerium übernahm, konnten sich viele, Politiker und Nichtpolitiker, des schenkelklopfenden Lachens nicht erwehren. Auch damals schon sagte man ihm ein baldiges Ende voraus. Er hat es bis heute geschafft und wird es wohl auch weiterhin schaffen.

Genauso gut wird er auch den Vorsitz der FDP schaffen und ich verstehe absolut nicht, warum man jetzt schon wieder Häme über ihn ausschüttet.

Aber so ist es hier in diesem ach so wunderbar ausgeglichenen ST-Forum: Politikern von FDP und CDU werden tonnenweise Dreckbatzen nachgeworfen, Nobodys der Grünen wie etwa Kretschmann bekommen Artenschutz.

Habe ich da nicht vor wenigen Tagen etwas von einer 100Tage-Frist gelesen, die man für die neue Grün/Rote BW-Regierung einfordert?

Würde Gleiches nicht auch für Rösler gelten ?


e k o
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Zurück zum Thema
geschrieben von rolf †
als Antwort auf eko vom 07.04.2011, 11:20:50
Was haben persönliche Zweifel an der Durchsetzungsfähigkeit des Herrn Rösler mit Häme zu tun?
Er hat diese Zweifel doch schon bestätigt, indem er auf das Amt des Wirtschaftsministers, welches er anstrebte, verzichtet hat um auf dem ungeliebten Posten des Gesundheitsministers zu bleiben.
Die wenigen Interviews mit ihm, die ich bisher sah, gingen alle um die Kernfrage: Wie wollen sie die Reorganisation der FDP bei der hohen Belastung durch die Gesundheitsreform schaffen?

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urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: Zurück zum Thema
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf eko vom 07.04.2011, 11:20:50

Hundert Tage werden wohl nicht reichen!
Was ist denn passiert, nichts ausser Absichtserklärungen.

Alles beim "alten" genau gemommen, Brüderle und die weitere erste Garde der FDP, Westerwelle hat nix getan und wird weiter nix tun, auch als nur Aussenminister, ausser dumme Sprüche noch dazu Kontorvers hat er in seiner Amtzeit als FDP-Chef und Aussenninister so gut wie nix spürbares verändert. Und die Entscheidungen die Schwarz/Gelb gebracht hat sind umstritten. Selbst die SPD kaut heute noch an dem was des Hartz4-Gespann Schröders ( Clemens/Münte...Steinmeier) der SPD eingebrockt hat. SPD-Filz ja so ähnlich ist es in der FDP. Man sieht es ja wo die SPD Grössen abgeblieben sind allesamt in Konzernen.
Mir kommte es vor als wenn sie einen "Dummen" gefunden haben.
Mir tut er leid.
"Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube."
..übrigens bis zum Sommerloch sind noch ca. 100 Tage.
Bis zu zur nächsten Bundestagswahl ist ja noch etwas Zeit, möglich das die Partei (FDP) dann nur noch in Regierungskoalition wahrgenommen wird.
Im Augenblick nimmt die niemand mehr ernst.
Ich dachte immer die Regierungsparteien sind die Treibende Kraft, sie sind jetzt zu getrieben geworden.
Ich wiederhole mich, die tun mir echt Leid.

Urmel
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Das gelbe Pokerspiel
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf urmelviech vom 07.04.2011, 12:01:36
man kann es auch positiv sehen... die gelbe gürkchentruppe ist dermaßen angeschlagen, dass sie bis zur nächsten wahl im september / oktober 2013 nichts mehr reißen wird. ihr personal ist schwach. zudem sind die akteure untereinander ziemlich zerstritten. die besserverdienenden mögen das bedauern: von den gelben droht vorerst keine gefahr mehr für die kleinen leute.

--
Wolfgang
olga64
olga64
Mitglied

Re: mal ein kleiner rückblick und eine aktuelle nachricht
geschrieben von olga64
als Antwort auf peter25 vom 05.04.2011, 20:19:34



Man braucht doch nicht unbedingt ein Arzt zu sein um Gesundheitsminister zu sein oder zu werden.Ich finde es ungünstig,da schon der Filz vorprogrammiert ist.
Peter



Herr Rösler ist ja auch der erste Arzt als Gesundheitsminister. Weder Seehofer, Ulla Schmidt usw. waren Mediziner. Keiner war beliebt. Das hat aber mit dem Amt zu tun - es bietet unendliche Chancen, jemanden "nicht zu Willen zu sein". Da ist zum einen die Klientel der Versicherten, die nach wie vor nicht einsieht,dass es in einer vergreisenden Gesellschaft immer teurer wird, wenn man sich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt leistet - und zum anderen die gierigen Ärzte, die ihrerseits nicht einsehen wollen,dass ein Porsche auch ausreicht, um gut leben zu können. Es muss sich in der Einstellung der Menschen etwas ändern - das Ministerium wird es nicht hergeben,dass jeder damit zufrieden ist. Olga

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Re: mal ein kleiner rückblick und eine aktuelle nachricht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 07.04.2011, 16:03:08
"Weder Seehofer, Ulla Schmidt usw. waren Mediziner. Keiner war beliebt. Das hat aber mit dem Amt zu tun - es bietet unendliche Chancen, jemanden "nicht zu Willen zu sein". Da ist zum einen die Klientel der Versicherten, die nach wie vor nicht einsieht,dass es in einer vergreisenden Gesellschaft immer teurer wird, wenn man sich eines der besten Gesundheitssysteme der Welt leistet - und zum anderen die gierigen Ärzte, die ihrerseits nicht einsehen wollen,dass ein Porsche auch ausreicht, um gut leben zu können. Es muss sich in der Einstellung der Menschen etwas ändern - das Ministerium wird es nicht hergeben,dass jeder damit zufrieden ist"


Wo du Recht hast- hast du Recht.
Trotzdem kann ich mir vorstellen, dass es nicht gerade ungünstig ist, als Gesundheitsminister aus dem Gesundheitswesen zu "kommen".
In den Diskussionen um den Gesundheitsminister ging und geht es allerdings hier im st mehr um die Person Rösler und seine Parteizugehörigkeit.
Schlechter als seine Vorgänger - und hier sehe ich besonders U. Schmidt, die das Amt 8 Jahre ausführte, ohne sich mit "Ruhm zu bekleckern"- führt er das unbeliebte Ministeramt auch nicht.
albaraq
albaraq
Mitglied

Re: Zurück zum Thema
geschrieben von albaraq
als Antwort auf eko vom 07.04.2011, 11:20:50

"..."
Habe ich da nicht vor wenigen Tagen etwas von einer 100Tage-Frist gelesen, die man für die neue Grün/Rote BW-Regierung einfordert?

Würde Gleiches nicht auch für Rösler gelten ?
e k o
geschrieben von eko


NEIN -
denn die FDP hat noch immer nicht verstanden, dass es ihre verfehlte Gesundheitspolitik war/ist, die ihr den rapiden Absturz bescherte. Da nutzt eine Galgenfrist von 100 Tagen auch einem Herrn Rößler nix, das war doch der Verfechter der großen Kopfpauschale - gelle?
ana
ana
Mitglied

Re: mal ein kleiner rückblick und eine aktuelle nachricht
geschrieben von ana
als Antwort auf eko vom 05.04.2011, 23:36:02

eko,

ich stimme Dir zu und mir ist es auch aufgefallen,dass hier sehr viele
linkslastige User-innen schreiben und lautstark um Gehör bitten!

Bitte nicht mit den "Wölfen" heulen,schreibe weiterhin wie bisher,ich
lese gern Deine postings und finde diese auch meistns zutreffend und
aussagekräftig.
Wenn Dir danach ist,mach Dir "Luft" die anderen User-innen tun das auch
und es tut Körper und Seele gut!

ana - nicht linkslastig!
adam
adam
Mitglied

Re: mal ein kleiner rückblick und eine aktuelle nachricht
geschrieben von adam
als Antwort auf ana vom 07.04.2011, 18:45:22
@ana,

der Behauptung, daß dieses Forum linkslastig ist, möchte ich widersprechen. Meiner Ansicht nach überwiegen derzeit sogar die Vertreter einer politischen Mitte. Dort ist das Spektrum natürlich breit gesteckt und es gibt jede Menge Nuancen. Ich kann heute mit einem Foristen gleicher Meinung sein, beharke mich mit ihm aber schon morgen um eben eine solche Nuance.

Wer allerdings meint, daß alles, links seiner stockkonservativen Einstellung, "links" sei, dem möchte ich empfehlen, mal nach rechts zu schauen und zu prüfen, wieviel Platz da noch ist.

--

adam

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