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Innenpolitik Der Streit um das Betreuungsgeld

ehemaligesMitglied41
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf Grenzlandfrau vom 21.06.2012, 22:35:52
..habe ich wirklich irgendwo Erziehungsgeld geschrieben?

Ich finde die ganzen Namensgebungen eh unglücklich.

Ein sogenanntes erhöhtes Kindergeld, gekoppelt an bestimmte Bedingungen, darin hat die Bundesregierung doch beste Erfahrungen, würde es auch machen.

Gab es da nicht auch irgend so eine Unterstützung für sozialschwache Kinder?

Der Staat läuft sich die Zehen wund, damit aus Deutschland ein kinderfreundliches und kinderwilliges Land wird und nun will es kaum einer.

Ich glaube, wir sollten mal anfangen die Politiker zu verstehen oder????

Nee, mir fällt hier wirklich nichts mehr dazu ein.

Ich hatte schon die Seite von unserer Familienministerin angeklickt und wollte ihr meine Fragen stellen, leider bin ich abgelenkt worden und dann habe ich es gelassen.

Ich hole es nach!!

Sicher wird es mir so ergehen wie mit der Arbeitsministerin, da warte ich auch schon über ein halbes Jahr auf Antwort!!!

Mich stört die Formulierung Hartz IV aus einem ganz bestimmten Grund. Zumindest die Politiker sollten Herr Hartz nicht noch länger hoffieren, aber es gibt ja zum Glück Sprichworte, die mir dazu einfallen…

..ein [tröstliches] lächeln…

Grenzlandfrau
Grenzlandfrau
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von Grenzlandfrau
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 21.06.2012, 22:55:43
Ich weiß nicht mehr, wer den Begriff "Erziehungsgeld" hier benutzt hat (und habe jetzt keine Zeit, den ganzen Thread nochmals durchzulesen).

Der Staat hat kein Interesse daran, dass es hierzulande kinderfreundlich zugeht, er muss einfach etwas tun, damit das Volk nicht noch weiter verblödet.
So lange die Sozialfuzzis meinen, man müsse den Eltern aus dem Prekariat, die nicht in der Lage sind zu wirtschaften, Bares in die Hand geben - z. B. das Kindergeld - wird sich nichts ändern: die Knete wandert zum Kiosk, zum Getränkeladen oder zum Handy-Discounter!
Das Problem ist doch, dass alles, was Bildung bedeutet, Geld kostet. Manche meinen: unnötiges Geld!
Ich fände es gut, wenn das ganze monetäre Gedöns mit den unglaublichen Verwaltungskosten aufgehoben würde zugunsten von:
Kostenlosen Kita / Krippe (Essensbeitrag könnte erhoben werden)
Kostenlose Lehrmitteln an allen Schulen für alle Kinder (ich bin mit von Jahrgang zu Jahrgang verliehenen Schulbüchern gut groß geworden!).
Keine oder verringerte MWST auf Kinderkleidung, Spielzeug, Windeln

die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.

Und die Eltern, die Geld genug bzw. übrig haben, könnten auf freiwilliger Basis in Fördervereine einzahlen!

grenzlandfrau
olga64
olga64
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 20.06.2012, 16:15:46
Die sog. Herdprämie ist gekippt aber nicht unbedingt aus emanzipatorischen Gründen der Gleichbehandlung aller Beteiligten, sondern aus formal-juristischen in bezug auf die Zuständigkeit.
Wenn ich das richtig interpretiere, können die Länder diese Herdprämie weiter ausbezahlen, wenn sie selbst dafür aufkommen. Bayern und König Horst signalisierten dies bereits.
Ich hoffe aber trotz allem, dass jetzt nicht im Übereifer irgendwelche siegestrunkenen Gegner der Herdprämie den evtl. etwas schlichteren Empfängern vermitteln, dass das Aufziehen von Kindern ausserhalb von Kitas nicht verfassungskonform ist - denn so ist es ja nicht. Olga

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karl-hagen
karl-hagen
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von karl-hagen
Ich weiß immer noch nicht, warum die öffentliche Erziehung so erstrebenswert ist. Alle Forschungen sagen, dass die Schulen nicht in der Lage sind, Kinder bildungsferner Eltern so zu fördern, dass sie mit denen Bildungsnaher konkurrieren können.
Warum will man dann Kinder unbedingt in Tagesstätten zwingen, wenn dort offensichtlich die schlechtere Förderung statt findet.
Interesse an der Berufstätigkeit der Mütter (und auch Väter)hat doch nur die Wirtschaft. Auf Grund des hohen Angebotes an Arbeitskräften können die Löhne niedrig gehalten werden.
Wenn die Wertschätzung der Erziehung in der Familie nicht erhöht wird, werden auch die Standards in den Tagesstätten nicht angehoben.
olga64
olga64
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf karl-hagen vom 26.07.2015, 16:21:09
WAnn werden Sie es endlich begreifen und auch akzeptieren: das was vor 50 Jahren gut und richtig erschien und auch von Frauen so akzeptiert wurde - ist heute nicht mehr der Fall. Frauen haben höhere Ansprüche und erklären sich nur noch bereit, Kinder zu bekommen, wenn die Kombination Beruf/Kind zufriedenstellend gelöst ist.
Dafür ist der Staat - also wir alle - zuständig und nicht für ein Fortbestehen antiquierter Vorstellungen, die keiner mehr will und braucht.
Wünschenswert wäre es, umgehend das Ehegatten-Splitting abzuschaffen, das solche Ehen belohnt, wo Frauen nicht berufstätig sind oder nur sehr wenig verdienen. Mit diesem freigewordenen Geld könnten viele Kitas und 'Ganztagesschulen errichtet werden.
.... und die bösen, bösen Unternehmen bieten übrigens auch ein Einkommen für arbeitswillige Menschen, das diese gerne verdienen und auch wieder ausgeben, was dann uns allen zugutekommt. Olga
lupus
lupus
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 28.07.2015, 17:48:44
Immer wieder die gleiche Leier!
Das Splitting ist keine Subventionierung sondern ein Problem des Einkommensteuerrechts. Es entsteht durch die Frage wem die Einkünfte in einer Ehe zuzurechnen sind. (vergleiche Rentenrecht)

lupus

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karl-hagen
karl-hagen
Mitglied

Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von karl-hagen
als Antwort auf olga64 vom 28.07.2015, 17:48:44
Hier hat sich wieder jemand aufgeschwungen, für alle Frauen zu sprechen. Nur hier geht es nicht um die Frauen sondern um die Kinder.
Monja_moin
Monja_moin
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf karl-hagen vom 28.07.2015, 19:35:32
Hier hat sich wieder jemand aufgeschwungen, für alle Frauen zu sprechen. Nur hier geht es nicht um die Frauen sondern um die Kinder.


Da Frauen nun mal die Kinder bekommen, geht es auch um diese Frauen.

Monja.
Sirona
Sirona
Mitglied

Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von Sirona
als Antwort auf karl-hagen vom 26.07.2015, 16:21:09
Also, ich finde es überhaupt hirnlos Müttern Betreuungsgeld zu zahlen wenn sie ihre Kinder in einem frühen Alter nicht in die Kita schicken. Haben wir früher Betreuungsgeld bekommen? Ich habe immerhin vier Kinder aufgezogen ohne Kita und Betreuungsgeld und aus allen sind ordentliche Zeitgenossen mit einem akademischen Beruf geworden.

Es gibt doch nichts Schöneres für Kinder als mittags nach der Schule heimzukommen, Mutters Essen zu genießen und seine Erlebnisse bzw. Kümmernisse los zu werden. Außerdem kochen Mütter im Normalfall das was ihre Kinder mögen, ob dies in einer Kita der Fall ist möchte ich mal dahingestellt sein lassen. Zudem ist es für Erzieher unmöglich sich auf das einzelne Kind einzulassen, was im Elternhaus möglich ist. Und das nachmittägliche Umhertollen mit Freunden kann keine Kita bieten. Wir hatten das Glück in einer Siedlung mit viel Natur, Wald und Wiesen zu wohnen. Es war ein Paradies für Kinder. Noch heute denken meine Kinder mit einer gewissen Wehmut an diese Zeit zurück und suchen oft dieses Wohngebiet auf, in dem sie sich frei entfalten konnten, Fußball spielen, im Wald Staudämme bauen und Mädchen an den Zöpfen ziehen konnten. Auch ich fahre hin und wieder dorthin, aber anstatt Kinderlachen und Kinderstreiten herrscht dort Totenstille, die Spielplätze sind wie leergefegt und scheinen überflüssig geworden zu sein.

Die damalige Aufteilung der Rollen war nicht so schlecht wie sie heute oft dargestellt wird. Das Wort „Heimchen am Herd“ kann ich nicht mehr hören und entspricht überhaupt nicht der Leistung einer Hausfrau und Mutter. Es ist ein Fulltime-Job, der ungerechtfertigterweise geringschätzig beurteilt wird. Anstatt Betreuungsgeld sollte man einen Fond für nicht berufstätige Hausfrauen und Mütter einrichten, damit sie später ebenfalls über eine Rente verfügen können. Das wäre sinnvoller und gäbe auch Anreiz die Kinder selbst zu erziehen.

Ich habe einmal gelesen dass es für die Entwicklung eines Kindes förderlich ist, wenn es wenigstens die ersten drei Jahre bei der Mutter bzw. in seinem familiären Umfeld bleibt. Ein Kleinkind sollte gerade in den ersten Jahren eine Beziehung zu seiner Familie aufbauen können. Das ist allerdings kaum möglich wenn das Kind morgens in die Kita gebracht und abends zum Schlafen von dort wieder abgeholt wird.

Leider ist es durch den Strukturwandel auch innerhalb des Familienlebens vielen Müttern nicht möglich auf ihren Beruf zu verzichten (z.B. Alleinerziehende). Die Gesellschaft hat sich im Gegensatz zu den früheren Jahren total verändert, ob zum Vorteil wird die Zukunft zeigen.
Allegra
Allegra
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Re: Der Streit um das Betreuungsgeld
geschrieben von Allegra
als Antwort auf Sirona vom 30.07.2015, 07:41:11
Du sprichst mir aus dem Herzen Sirona!
Eine glückliche Kindheit, aus der man sein ganzes Leben lang schöpfen kann, ist durch nichts zu ersetzen.

...Anstatt Betreuungsgeld sollte man einen Fond für nicht berufstätige Hausfrauen und Mütter einrichten, damit sie später ebenfalls über eine Rente verfügen können.[/b] Das wäre sinnvoller und gäbe auch Anreiz die Kinder selbst zu erziehen.
...

Das denke ich auch!

Allegra

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