Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Derbe Klatsche für SPD in Berlin

Innenpolitik Derbe Klatsche für SPD in Berlin

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf aixois vom 13.02.2023, 18:38:48

Ja, lieber aixois..., das waren letztlich noch Zeiten. Westberlin spielte ja "damals" nur eine Art Nebenrolle auf einer Insel, umgeben von der DDR.

Erst nach der Wende 1989 wurde Berlin zu dem , was es heute scheint, eine Metropole und Millionenstadt, offen und frei und für viele eine Art "Sehnsuchtsort"..., vorzugsweise junge Menschen ziehen hin, vor allem Studenten aber natürlich auch diejenigen, die ihr Geld unterbringen möchten und eben genau die Wohnungen kaufen, die lukrativ liegen.

Bei den Studenten allerdings frage ich mich schon sehr lange, wo wohnen die denn alle...soviel Knete kann man garnicht haben, um sich eine Unterkunft zu besorgen, auch keine WG...viele werden zukünftig nur noch den Studienort nach Wohnnähe wählen (können), weil es anders garnicht möglich ist und weiterhin im Hotel Mama&Papa wohnen bleiben müssen. Was für eine Zeit.

Eines der großen Probleme ist wirklich der Wohnungsmarkt. Hier ging es seit Jahren nie recht vorwärts in Berlin, zu viele Steine wurden sehr willigen Investoren in den Weg geschmettert.

Nur hat Berlin nicht bedacht, dass diese Investoren ziemlich schnell und entnervt abgezogen sind, sich lieber in anderen Städten (siehe Leipzig, Halle, Magdeburg, Dresden u.a.) umsehen und bauen, weil die Bedingungen sehr viel besser sind, die Bürokratie nicht solche Hürden in den Weg stellt. sind.

Kristine

MarkusXP
MarkusXP
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf Tina03 vom 14.02.2023, 00:51:09

Die Mehrzahl der Wähler möchte, dass diese Partei die Führung in der Stadt übernimmt ... deswegen hat sie ja in Relation zu den anderen Bewerbern die Mehrzahl der Stimmen erhalten ... in diesem Fall sogar deutlich mehr!geschrieben von MarkusXP
Das ist für mich aus dem Ergebnis nicht eindeutig abzuleiten. Als eindeutig entnehme ich daraus lediglich, dass 28 % der Wähler auf keinen wollen, dass es bei der jetzigen Regierung bleibt, also aus Protest so gewählt haben.

Wenn ich das richtig interpretiere, können die Berliner froh sein, dass die Stimmen nicht - wie nicht selten in anderen Fällen - der AfD zugefallen sind.

Kleine Spinnerei 😁:
Wollte man's ganz genau wissen, müsste man den 28 % sagen: "Okay, wir haben verstanden, dass Ihr die jetzige Regierung auf keinen Fall mehr haben wollt" und sie dann auffordern:  "Nun sagt uns bitte noch, welche Parteien ihr in einer neuen Koalition haben wollt." 

Würde man die sich dabei ergebenden Stimmen mit den Stimmen zusammenführen, die von den übrigen Wählern abgegeben wurden, ergäbe sich das tatsächliche Mehrheitsbild.

Es gibt natürlich Protestwähler! Aber 28% CDU-Stimmen sind nicht 28% Protestwähler! Das ist ein Trugschluss ... und eindeutig ist das schon gar nicht.

Ich vermute eher, dass vielen Wählern der Umgang mit Problemen bei der einen Partei besser zusagt, als bei der anderen. Dies hat ja mit Protest erst einmal nicht viel zu tun. Über die AfD müsste man dabei allerdings gesondert diskutieren.

Außerdem werden ja keine Koalitionen gewählt! Es ist  - nahezu immer -  absehbar, dass sich, um zu regieren, Koalitionen bilden. ( Ich persönlich habe aber auch nicht generell etwas gegen Minderheitsregierungen! )  Als WählerIn kannst du nur den eigenen Verein stärken und damit in eine gute Verhandlungsposition bringen ... Koalitionsverträge machen die Parteien.
MarkusXP
aixois
aixois
Mitglied

RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von aixois
als Antwort auf Tina03 vom 14.02.2023, 00:51:09
Als eindeutig entnehme ich daraus lediglich, dass 28 % der Wähler auf keinen wollen, dass es bei der jetzigen Regierung bleibt, also aus Protest so gewählt haben.
 Für mich ist das sooo 'eindeutig' auch nicht, denn 'nur' 10 % hat die CDU ja dazugewonnen. Die alten 18 % sind keine 'Protestler', die wollten schon vor 4 Jahren keinen RRG Senat.

Wichtiger ist für mich , dass die jetzige RRG Koalition 'nur'  5,4 % an Stimmen verloren hat, was ich nun nicht gerade für einen Ausdruck eines gewaltigen Protests und Regierungswechselwillens ansehe.

Und wenn man dann sieht, dass über die Hälfte der Berliner nicht glaubt, dass es eine CDU- geführte Regierung 'besser' machen könnte, und nur ein Drittel der Wähler sich eine CDU Regierung überhaupt wünscht, dann ist das Wahlergebnis für nicht mehr als eine "Denkzettelwahl", die Unzufriedenheit zeigt, aber keinen 'radikalen' Wechsel, zumal den wenigsten klar sein dürfte , was die CDU wirklich anders machen wollte (könnte), so dass sich die Probleme einfach lösen liesse. Im "Berlin Plan" sehe ich nichts wesentlich Neues, nichts was die anderen nicht auch wollten, mehr Stellen, mehr Investitionen (ohne neue Schulden ???) , bis auf die Schaffung einer "Ermöglichungskultur in den Bauämtern" vielleicht.

Berlins Probleme lassen sich nur gemeinsam und langfristig auf der Basis einer objektiven, ehrlichen Schwachstellenanalyse, nicht durch parteipolitisches Lagerdenken lösen.
Und warum sollte dann nicht ein guter Vorschlag von der CDU eine Mehrheit bekommen mit den Stimmen der Linken oder Grünen ... oder umgekehrt CDU Stimmen für ein Projekt der Linken ?

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Edita
Edita
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von Edita

Es ist doch nicht entscheidend was 
User hier in das Wahlergebnis reininterpretieren, entscheidend ist doch was die Berliner mit der Wahl ausgedrückt haben, und Wahl und Umfrageergebnis sind identisch ……. 

„Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat am Montag im Auftrag von RTL und ntv 1.126 repräsentativ ausgewählte Wahlberechtigte zu ihren Präferenzen befragt. Das Ergebnis: Mit 65 Prozent der Befragten sahen die meisten den Auftrag zur Regierungsbildung klar bei der Berliner CDU – deutlich vor der SPD (15 Prozent) und den Grünen (10 Prozent).“

Mehrheit der Berliner wünscht sich Große Koalition mit Wegner als Regierendem Bürgermeister 



Edita

werderanerin
werderanerin
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf Edita vom 14.02.2023, 11:24:02

Das Ergebnis können die Verlierer der Wahl "hin und her reden" und so manches hinein interpretieren aber auch für mich ist eines klar und deutlich - die Berliner wollen überwiegend eine andere, CDU - geführte Regierung - nichts anderes sagt das Wahlergebnis aus, alles andere wäre Wahlbetrug.

Ich möchte noch ergänzen, dass Frau Giffey ja auch ihr Direktmandat an die CDU verloren hat und ist von satten 40,8%, bei der Erstwahl auf nunmehr 29,6% regelrecht abgestürzt!  Mehr Sturz geht nicht!

Manchmal sollte man ganz einfach an den eigenen Eid denken, alles für das Volk zu tun und in deren Sinne Politik zu machen.
Ja, es mag Frau Giffey weh tun aber nun auf biegen und brechen an einer Art "Weiter-Regierung" festzuhalten, ist den Wählern gegenüber ganz einfach Betrug und würde der SPD viel mehr schaden als eh schon.

Lieber mit erhoben Kopf gehen..., das wäre Charakter!

Kristine

Edita
Edita
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von Edita

Ist doch nicht zu fassen. …….. 

Bei der Berlin-Wahl gab es doch einen womöglichen gewichtigen Fehler: Wahlbriefe erreichten die Behörden zu spät, sie wurden nicht mitgezählt. Es handelt sich um 450 Stimmen - bei einem Abstand von 105 Stimmen zwischen SPD und Grünen könnte das ins Gewicht fallen.“

Doch schwere Panne? Bei Berlin-Wahl wurden 450 Stimmen nicht mitgezählt 



Edita


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schorsch
schorsch
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von schorsch

Mehrheiten in der Regierung sind wie Ebbe und Flut: Einmal hat die SP Ebbe, einmal die CDU/CSU. Und immer hat die verlierende Partei kaum etwas Wichtigeres zu tun für die nächsten paar Jahre, als die Arbeit der gewinnenden Partei herunterzureissen. Und damit dieses System niemals ende, bezahlt das Volk Milliarden an Sitzungsgeldern.

Michiko
Michiko
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Edita vom 14.02.2023, 14:08:36
Ist doch nicht zu fassen. …….. 

Bei der Berlin-Wahl gab es doch einen womöglichen gewichtigen Fehler: Wahlbriefe erreichten die Behörden zu spät, sie wurden nicht mitgezählt. Es handelt sich um 450 Stimmen - bei einem Abstand von 105 Stimmen zwischen SPD und Grünen könnte das ins Gewicht fallen.“

Doch schwere Panne? Bei Berlin-Wahl wurden 450 Stimmen nicht mitgezählt 



Edita
Ja bei der Post geht's nicht so schnell ....... haben die nicht gestreikt gehabt?😡

Nach Informationen des "Spiegel" blieben durch ein Logistikproblem rund 450 Briefwahlstimmen liegen. Die Post habe versäumt, sie den Behörden rechtzeitig zuzustellen, hieß es im zuständigen Bezirkswahlamt. Die Stimmen würden im Verlauf dieser Woche ausgezählt.

Tipp von Otto Reutter:

Denk' stets, wenn etwas dir nicht gefällt:
"Es währt nichts ewig auf dieser Welt."
Der kleinste Ärger, die größte Qual
Sind nicht von Dauer, sie enden mal.
Drum sei dein Trost, was immer es sei:
"In fünfzig Jahren ist alles vorbei."
olga64
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 14.02.2023, 14:08:36

Ich möchte nun die Schlampereien in Berlin wirklich nicht in Schutz nehmen, denke aber, dass es auch bei anderen Wahlen z.B. auf Länder- oder kommunaler Ebene immer wieder passieren wird, dass Wahlzettel oder -briefe liegenbleiben oder beschäftigte Menschen einfach ihren Job nicht gut machen.
ABer es bietet sich natürlich an - und ist auch richtig und wichtig - dass "man" bei Berlin genauer hinsieht; insbesondere die Aufreger-Medien werden das gezielt machen, um ihre LeserInnen zu begeistern.

Wie ich auch hörte, erhielten die 'Wahlhelfer für diese 'Wahl in Berlin eine "Erfrischungspauschale" von jeweils 240.-Euro - das ist schon eine interessante Erhöhung zum letzten Mal, wofür diejenigen, die das bezahlen - also die Steuerzahler - dann auch einigermassen gute Leistung verlangen dürften.

Aber wenn es nun um die Mandatsvergabe in Berlin geht, weiss ich nicht, welche grosse Rolle am Ergebnis diese gefundenen Stimmen finden werden und vor allem, für welche Partei. Könnte dann sogar sein, dass sich der Vorsprung von Frau Giffey (aktuell 105 Stimmen vor den Grünen) noch vergrössert.

Sollte Frau Giffey nicht mehr Bürgermeisterin von Berlin sein, sollte sie aufatmen. Nicht nur, dass der frühere Markenbotschafter von Neukölln (der auch mehr in Talkshows gesessen hatte als anscheinend in seinem Bezirksrathaus) ihr nun auch noch einen Genossen-Hieb verpasst, sollte ihren Schmerz lindern. Wer solche Genossen hat ..... usw usw.
Es wird hier bezüglich einer weiteren politischen Karriere für Frau Giffey auch von einer Anschlussverwendung in Brüssel o.ä. geschrieben. Ob das derzeit wirkich so gefragt ist bei Mitgliedern der SPD? Dort hat man doch im EU-Parlament genügend Probleme mit Leuten aus den SPD-Fraktionen und steckt diese seit Wochen in Gefängnisse, weil sie in unschöne Machenschaften verwickelt sind.

Ich persönlich denke,dass die CDU nun ihre Sondierungsgespräche mit SPD und Grünen beginnen wird (nach meiner Meinung in dieser Reihenfolge) und es nicht ausgeschlossen ist, dass sich eine GroKo in Berlin bildet unter Führung von Herrn Wegner.
Dann wären die Grünen und auch die Linke in der Opposition - eine Regenerations-Phase, wo sie sich neu rüsten könnte für zukünftige, politische Pläne und Ideen. Olga

olga64
olga64
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RE: Derbe Klatsche für SPD in Berlin
geschrieben von olga64
als Antwort auf schorsch vom 14.02.2023, 15:02:17
Mehrheiten in der Regierung sind wie Ebbe und Flut: Einmal hat die SP Ebbe, einmal die CDU/CSU. Und immer hat die verlierende Partei kaum etwas Wichtigeres zu tun für die nächsten paar Jahre, als die Arbeit der gewinnenden Partei herunterzureissen. Und damit dieses System niemals ende, bezahlt das Volk Milliarden an Sitzungsgeldern.
Ja, Schorsch so ist das - aber dass die CDU als Protestpartei gewählt wird und so erfolgreich ist, hätte ich mir vor kurzem auch noch nicht vorstellen können.

Aber als deutsche Steuerzahlerin zahle ich lieber Sitzungsgelder mit als in einem Land zu leben, wo irgendein grössenwahnsinniger, alter Mann alles allein entscheidet und jeden in den Knast wirft, der oder die das nicht akzeptieren. Und wenn das nicht reicht, dann sogar die Soldaten aufmarschieren lässt. Olga

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