Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017

Innenpolitik Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017

dutchweepee
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RE: Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.10.2017, 23:14:38
Tine1948 schrieb: "Bei der Buchmesse möchte ich ganz aufmerksam bleiben, habe aber in der CH-Presse noch nichts, jedenfalls nicht rechtzeitig, darüber lesen können."

Der vorwiegend wissenschaftlich ausgerichtete HEISE Verlag eine objektive Darstellung zu den Vorgängen veröffentlicht, die Du vielleicht lesen möchtest: Mit Linken oder Rechtsnationalen reden
Mitglied_a254d63
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RE: Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 16.10.2017, 17:31:45

Ich hab da auch noch einen beitrag über das "Geschehen" auf der Buchmesse.Interessant auch die Kommentare

Karl
Karl
Administrator

RE: Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2017, 18:01:48

Das Problem ist, dass der Wolf behauptet ein Schaf und ein Opfer zu sein und viele nicht erkennen, dass er nur in einem Schafspelz steckt.

hinterwaelder
Deutschlands Bevölkerung ist von 1933 bis 1945 (und darüber hinaus) den Nazis bis in die völkische Katastrophe gefolgt und kläglich gescheitert. 
@hinterwaeldler,

ich gebe Dir selten Recht, in diesem Fall finde ich aber, dass Du richtig liegst, wenn Du an die historische Katastrophe erinnerst, in die uns rechtes nationales Denken geführt hat.

Die Buchmessenleitung hat einen schwierigen Job. Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut. Schlimm wäre es aber, wenn rechtes Denken wieder so "normal" geworden wäre, dass es sich ohne Widerstand überall breit machen könnte. Gewalt ist das falsche Mittel, argumentativer Protest ist jedoch notwendig.

Wie so oft erzeugen aber die Aktionen der Antifa (des angeblich antifaschistischen Widerstandes) genau das Gegenteil dessen, was sie (zumindest vorgeben) bewirken zu wollen. Die Rechten generieren sich dann als die armen Opfer und punkten in der Öffentlichkeit mit den überzogenen Aktionen der Linken.
 
Süddeutsche Zeitung
Provokation, Reaktion, Opferrolle rückwärts
Genau dieselbe Strategie wenden Sommerfeld und Lichtmesz in ihrem Buch "Mit Linken leben" an, der im Ton eines objektiv moderierenden Ratgebers für den Umgang mit dem angeblich verbohrten "Mainstream" daherkommt. "Mit Linken leben" ist schon im Titel als Antwort auf "Mit Rechten reden", das wohl meistdiskutierte Buch der diesjährigen Messe, konzipiert. Darin arbeiten der Historiker Per Leo, der Philosoph Daniel-Pascal Zorn und der Historiker Max Steinbeis heraus, dass die neuen Rechten mit uns allen ein lang geübtes Sprachspiel spielen, indem sie jedesmal so lange provozieren, bis man verbal zurückschlägt.
In dem Moment können sie sich hinstellen und sagen: Seht ihr, wir werden die ganze Zeit diffamiert. Dann von vorne: Provokation, Reaktion, Opferrolle rückwärts - kurzum: Man muss aufpassen, dass man durch plumpen Protest ihre Performance nicht befeuert und vergrößert. 

Quelle.
Was wir daraus lernen können? Wir müssen wachsam sein und auf den Wolf im Schafspelz achten. Es ist kein leichtes, sondern ein schwieriges Geschäft, aber die (Denk-)Anstrengung lohnt sich.

Karl

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Mitglied_5ccaf87
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RE: Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 17.10.2017, 08:50:52

Passend zu diesem Thema diese Zeitungsmeldung, welche heute durch alle deutschsprachigen Printmedien geht. Das schreiben nicht etwa Bild oder Krone sondern der Berliner Tagesspiegel: Haftstrafe für uneinsichtige Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck.  Das es den Holocaust angeblich nicht gab ist eines der Hauptargumente aller Neonazis und sie gehen damit auf Dummenfang unter den Wählern. Jeder kann sich in Auschwitz-Birkenau, Weimar-Buchenwald, Dachau oder/und in Sachsenhausen bei Oranienburg davon überzeugen. Dazu müssen Holocaust-Verweigerer nicht extra nach Theresienstadt, Majdanek oder Treblinka einen Sonntagsausflug machen.

Mehr Informationen zum Thema Holocaust findet ihr hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Vernichtungslager

Mitglied_5ccaf87
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RE: Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2017, 14:47:13
Das heißt also, wer sich selbst als Antifaschist denkt, kann sich alles erlauben, selbst absolute Unwahtheiten, darf aber selbst nicht kritisiert werden.
Das heißt also, wer nicht stramm links/grün ist darf als Nazi bezeichnet, übelst beschimpft und verleumdet werden.
Wir nähern uns immer schneller einer DDR 2.
 
Nicht etwa das du denkst ich würde derartige Nazihetze nicht nicht zur Kenntnis nehmen und bewerten. Wenn also jemand deine braune Meinung nicht vertritt, wird er mit der DDR-Keule erschlagen.

Ich schließe der Meinung von Dutch an:
Faschismus hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, sondern ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Mitglied_a254d63
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RE: Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.10.2017, 10:03:22

Da kann ich Die nur mit einem Zitat des italienischen Politikers und Schriftstellers antworten:
Wenn der Faschismus wiederkehrt wird er nicht sagen ich bin der Faschismus, er wird sagen ich bin der Antifaschismus.
 


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olga64
olga64
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RE: Eine gescheiterte Buchmesse Frankfurt 2017
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 17.10.2017, 08:50:52

Ein VErbot rechter Verlage auf der Buchmesse wäre juristisch schwer durchsetzbar. Seit 1948 wurde erst ein einziges Mal ein Stand nicht zugelassen: Irans Auftritt nach der Fatwa gegen Salman Rushdie.
Es ist aber gut so, denn jede Ausgrenzung und Ausladung rechter Verlage würde die Richten wieder dazu motivieren, sich als Opfer des Establishments oder des Mainstreams selbst zu beweinen.
Die Brüllerei auf beiden Seiten ist praktisch eine Fortsetzung des WAhlkampfes, wo rechte Deppen über Wochen Wahlkampfauftritte demokratischer Parteien zu verhindern versuchten und auch eine Erinnerung an die G 20 Kämpfe in Hamburg.

Sind Attacken als Zwang "zur richtigen Meinung" legitimer? REpressive Toleranz nennt dies Herbert Marcuse.
Oder ist der Aufstieg der Rechten nur ein Produkt der Linken, wie es die Autoren des Buches "Mit den Rechten reden" nahelegen? Sie schreiben darin,dass "wir", also die Nicht-Rechten spielen längst das Spiel der Rechten mit, in der Hoffnung ,die verirrten, verwirrten AFD-Wähler wieder in die Mitte unserer GEsellschaft zu führen.
Ich empfehle die Lektüre des Artikels in der heutigen Südd. Zeitung "Und raus bist du"  Feuilleton, Seite 11. Olga


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