Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Einheitsfeier in Dresden

Innenpolitik Einheitsfeier in Dresden

wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Femmefatale vom 04.10.2016, 19:17:40
Wie sagte ein Politikwissenschaftler heute:
Die friedlichen Zeiten der Bonner Demokratie sind endgültig vorbei.
Eine Demokratie muss auch Politikerbeschimpfungen aushalten können.

ff


Sehe ich ähnlich, die Schön-Wetter-Demokratie der 70-er und 80-er ist Geschichte, der Wind kommt jetzt von vorn, aber gewaltig. Es wird sich zeigen, ob unser System der anrollenden rechten Revolution irgendetwas wirkungsvolles entgegen setzen kann. Ist es dazu nicht imstande, wird es in Bälde überrannt werden.
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von ehemaligesMitglied41
Wir kennen aus ganz Deutschland Aufmärsche der rechten Szene, aber man hat diese überwiegend fern von jeglicher Politikereltite gehalten.
Einige Ausnahmen gab es (Kohl, Strauß u.a.).

Hier in Dresden hat man es zugelassen, dass diese Krawallmacher nicht isoliert wurden und es kam zu sehr unschönen Szenen.

Die Politiker wurden verbal mit hasserfüllten Parolen konfrontiert, was im Netzt heute leider zum „guten“ Ton gehört.

Es gibt geteilte Meinungen dazu, aber ich bin der Meinung, dass es Zeit ist, dass die Politik mal darüber nachdenkt, wie ein Teil des Volkes denkt.

Auch wenn zahlenmäßig „nur“ 4000 dort ihren Hass deutlich zum Ausdruck gebracht haben, so darf man nicht annehmen, dass es nur diese 4000 sind.

Es gibt tausende Bürger, nicht nur in Sachsen, die sich alleingelassen fühlen und ihren Unmut nicht öffentlich äußern.

Nicht nur in Sachsen hat man das Aufleben der rechten Szene heruntergespielt.

Was die Politik nicht ernst genommen und versäumt hat, haben Pegida, AfD und das ganze braun angehauchte Gesindel genutzt und sind zu denen gegangen, die unzufrieden sind.

Es sind ja nicht alles Doofköpfe in diesen Vereinen.

Sie haben die Chance genutzt und haben zugehört und Verständnis gezeigt.

Die Politik hat jahrelang die Erfolge der Deutschen Einheit gefeiert und die Negativseiten nicht benannt.

Verbrecherstaat, marode Wirtschaft und die Unfähigkeit der Menschen aus der DDR wurden als gängige Symbole immer wieder genannt.

17 Millionen Menschen ständig damit zu konfrontieren hat dazu geführt, dass Millionen Menschen auf der Strecke geblieben sind, weil sie sich überrand, gedemütigt und missverstanden gefühlt haben und noch fühlen.

Beide Seiten haben es bis heute noch nicht verstanden, Verständnis füreinander aufzubringen.

Was für die westliche Seite Deutschlands selbstverständlich ist, ist für die Ostseite Deutschlands ein langer Entwicklungs- und Eingewöhnungsprozess.

40 Jahre sind ein Leben, was Spuren hinterlassen hat.

Ich kann nicht einschätzen, ob die sächsische Polizei rechtsorientiert ist und ich spekuliere darüber auch nicht.

Zur ordentlichen Arbeit gehört auch eine ordentliche Entlohnung, welche für meine Begriffe für die Staatsdiener Polizei unzureichend und miserabel ist.

Die, die uns beschützen sollen, die täglich ihr Leben für uns riskieren, die sich anspucken und beschimpfen lassen müssen, die werden beschissen entlohnt.

Dieser Link ist zum Nachdenken!
ein_lächeln


Kein Geld mehr: Droht Sachsen jetzt ein Polizeistreik?
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 05.10.2016, 01:51:41
Ich finde es auch gut, dass die Regierenden ungefiltert hörten, was uns täglich von besorgten Bürgern, als "man wird ja noch seine Meinungs sagen dürfen", um die Ohren geklatscht wird.

Anzeige

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 05.10.2016, 01:51:41
Dafür > *****
Ob es jetzt braun, grün, rot oder gelb ist, das spielt doch keine Rolle.
Der 'Osten' wurde (oder blieb) einfach abgehängt, teils soar von windigen Westlern übers Ohr gehauen.

Es ist ein paar Minuten vor 12, und die Chance darf nicht verpasst werden, mindestens zuzuhören, was den Menschen auf der Seele liegt.
Verzweifelten, abgehängten Menschen ist mit Parolen nicht gedient; die hören nichts mehr, die haben fertig. Und das endet sehr böse, wenn ihnen (jetzt) nicht geholfen wird - besser als bisher.

Es ist ja nicht so, dass gar nichts geschehen ist, aber es war nicht genug oder falsch. Jetzt sieht man, wie GR geholfen wird, das gibt natürlich böses Blut. Politische Korrektheit hin oder her; sie reden jetzt Tacheles. Es gehört schon eine Menge Ignoranz dazu, das zu ignorieren und abzuqualifizieren. Es sind wirklich nicht alles Dösbaddel dort.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von pschroed
als Antwort auf dutchweepee vom 05.10.2016, 02:15:47
Ich finde es auch gut, dass die Regierenden ungefiltert hörten, was uns täglich von besorgten Bürgern, als "man wird ja noch seine Meinungs sagen dürfen", um die Ohren geklatscht wird.


Die Sprache der gut gebildeten, die Politiker sollten mal im Osten massiv in Bildung investieren, es würde nicht nur in Deutschland Europaweit vielen Abgerutschten, Populisten, Schreier, Thrillerpfeifen (Pfeifen?) zugute kommen.
Da hilft nur gutes, sehr gutes Schul-Material, daß wenigstens die Nachkömmlinge es verstehen.

Phil.
justus39
justus39
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von justus39
als Antwort auf pschroed vom 05.10.2016, 08:37:04
Gerade eben wurde das Verfahren gegen einen gewissen Herrn Böhmermann eingestellt, da man in seinem Schmähgedicht nichts Beleidigendes nachweisen konnte.
Wenn dem so ist, dann muss man wohl Buhrufe und Trillerpfeifen sgar als Sympathiekundgebungen für unsere Politiker gelten gelten lassen.

Vielleicht dürfen sich unsere Staatsoberhäupter künftig noch auf ganz andere Verunglimpfungen gefasst machen, die dann auch zur freien Meinungsäußerung gezählt werden dürfen.

justus

Anzeige

JuergenS
JuergenS
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf justus39 vom 05.10.2016, 12:42:02
Das war auch mein spontaner Gedanke, dass eigentlich nichts mehr beleidigend ist.
Hoffentlich bleibt das dem ST aber erspart, denn nun sind wir alle frei, alles und jedes blöd, lustig, dumm, idiotisch zu finden was wir wollen, wer beleidigt ist, ist eher selbst schuld.

Bisschen übertrieben vielleicht?

Vielleicht ist Satire inzwischen normal, Ernsthaftes aber dumm.
Karl
Karl
Administrator

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 05.10.2016, 01:51:41
Was die Politik nicht ernst genommen und versäumt hat, haben Pegida, AfD und das ganze braun angehauchte Gesindel genutzt und sind zu denen gegangen, die unzufrieden sind.
geschrieben von ein_lächeln
Das hast Du jetzt aber gesagt. Ich bin schon lange dafür, Klartext zu reden. Karl
pippa
pippa
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von pippa
als Antwort auf Karl vom 05.10.2016, 14:58:31
Was hat die Politik eigentlich nicht ernst genommen?

Vielleicht, dass wir nicht alle Millionäre geworden sind, keine 100.000.- € schwere Schlitten fahren und nicht einmal eine kleine Jacht haben?

Ich habe das alles auch nicht, obwohl ich mir doch immer ein Pferd und wenigstens eine kleine Jacht gewünscht habe.

Trotzdem käme ich doch aber niemals auf die Idee diesem braunen Gesindel nachzulaufen.

Natürlich ärgere auch ich mich, dass für Schulen, Öffis, Schwimmbäder und vielen anderen zu subventionierenden Dingen nie Geld vorhanden ist, aber andererseits die Milliarden nur so fließen (wo, will ich jetzt nicht im einzelnen aufzählen), aber ist das etwa ein Grund, sich auf die Straße zu stellen und zu pöbeln?

Für diese ekelhaften Pöbeleien gibt es überhaupt keine Rechtfertigung.
Pippa
justus39
justus39
Mitglied

Re: Einheitsfeier in Dresden
geschrieben von justus39
als Antwort auf pippa vom 05.10.2016, 15:45:30
Was hat die Politik eigentlich nicht ernst genommen?

Pippa

Sie hat zumindest die Probleme mit den Asylanten heruntergespielt und jeden Kritiker sofort als Nazi bezeichnet.
Das hat unzufriedene Kritiker der AfD und Pegida zugetrieben, die mit der rechten Szene überhaupt nichts am Hut haben.
justus

Anzeige