Innenpolitik Es kann sehr wohl sein, was nicht sein darf !

An die zu Recht geforderten Hygiene-BEdingungen in Krankenhäuser musste ich gestern denken - am Tag des Händewaschens. Wenn man nun erfährt, wie wenig sich Menschen die Hände waschen (auch nicht nach dem Toilettengang oder anderen unsauberen Tätigkeiten) sollte diesen Hygiene-Ärger in Krankenhäusern auch unter diesem Aspekt sehen, nämlich, dass Bakterien usw. von den Besuchern mit eingeschleppt werden und dann die immunsystem-geschwächten Patienten zusätzlich belasten. Wenn dann dazu kommt, dass sich auch das Klinikpersonal unsauber verhält, ist ein Krankenhaus wirklich lebensgefährlich. Olga

Kann man denn nicht, wenn man merkt im falschen Krankenhaus gelandet zu sein, eine Verlegung verlangen? Man kann doch vorher garnicht wissen, wie der Hygienestandart im Hause ist.

Die meisten KKH-Termine werden ja geplant, und da kann man sich schon erkundigen, ob es eine Hygiene-Abteilung gibt! Wenn man mit Tatü-tata eingefahren wird, ist das natürlich unmöglich, aber......... man kann sich auch jetzt schon, wenn noch nichts anliegt, in seiner Gegend mal rein informativ umschauen! Fragen oder googlen kostet nix extra!

Edita

Erst sparen sie an der Hygiene, und wenn sich Patienten mit MRSA-Keimen dort infiziert haben, werden sie trotzdem so schnell wie möglich entlassen, um sie ambulanten Ärzten oder anderen Krankenhäusern zu überantworten!

Edita,
ich möchte lieber nicht nachrechnen, was die Kosten für die Kranken-
haushygiene ausmachen und die tatsächlichen Kosten für Folgen der mit Krankenhauskeimen infizierten Menschen.

Die Kosten fürs Krankenhaus wird aus dem einen Töpfchen bezahlt, die ambulanten Kosten aus dem anderen Töpfchen. Und beide Töpfchen werden mit unser aller Beiträge bezahlt. So kann man auch Kosten unnötigerweise steigern.

Noch perfider wird das Ganze, wenn man bedenkt, wie viele Menschen eine Infektion mit Krankenhauskeimen nicht überleben. Boshaft gedacht könnte man meinen, dass hier der Tod billigend in Kauf genommen wird, um ein paar Euronen zu sparen. Wie es anders gehen kann, zeigen uns andere schon längst. Aber wieder einmal geht es bei uns alles unendlich langsam und mühselig (wahrscheinlich ist man mehr damit beschäftigt zu schauen wo man wieder einige Euro in welchem Topf einsparen kann bzw. aus welchem anderen Topf man das Geld dafür nehmen kann anstatt das Problem zu lösen).

Ach unser doch so vorbildhaftes und tolles Gesundheitssystem - das war vielleicht einmal.
Mir scheint, dass man seit längerem kräftig dabei ist, dieses abzuschaffen.

bukamary

Wenn sie dann das Niederländische übernehmen kann es mir nur recht sein.

Ist dann auch sichergestellt, dass die BEsucher der Patienten sich wirklich die Hände waschen,wenn sie auf dem Klo waren oder sich in den Haaren kratzten? Kann dies kontrolliert werden? Olga

Liebe Olga,
ich weiß es tut Ihnen in der Seele weh, wenn man negativ über unser schönes Land spricht! Aber wat mutt, dat mutt! Deutschland hat sich im Ranking der Wissenschaften in den letzten Jahren zwar hochgearbeitet, wir belegen Platz 4, in der Wirtschaft haben wir uns auf Platz 19 hochgearbeitet, aber......jetzt kommt's.... im Gesundheitssystem sind wir, im europäischen Vergleich, in den letzten Jahren von Platz 6 auf Platz 14 gerutscht, 34 Gesundheitssysteme wurden bewertet, wir liegen jetzt mit Irland und Tschechien auf dem gleichen Niveau! Als erster Grund für die Herabstufung wurde die Krankenhaushygiene genannt, kritisiert wurde auch, daß D nicht den Verdacht ausräumen konnte, des Geldes wegen Behandlungen vorzunehmen, die auch zu Hause möglich wären, z.B. die Heimdialyse, sie wird in Skandinavien wesentlich häufiger angewandt, als in Deutschland, und soll auch wesentlich schonender für die Patienten sein, als im KKH, aber, weil der finanzielle Aspekt den Krankenhäusern wichtiger ist, wird deutschen Patienten die schonende Heimdialyse, obwohl billiger, meist vorenthalten! Dann wurde die überdurchschnittlich hohe Zahl an Kaiserschnitten kritisiert, wurde aber auch ein ganz klein wenig wieder eingeschränkt, weil man den Lebensstil der werdenden Mutter wohl auch nicht komplett außer acht lassen darf ( gewünschter Kaiserschnitt ) ! Ein Professor der Uni Münster zeigte sich enttäuscht über
" das Abschneiden im Mittelfeld in einem so teuren Gesundheitssystem wie dem deutschen "!
So, und nun zurück zu Klo, Haarekratzen und Niederlande ! Mijn lieve Olga, in Holland wird bei jedem Patienten, der das erste mal ein Krankenhaus betritt, als allererstes ein Abstrich in der Nase gemacht, wegen MRSA, und bis das Ergebnis nicht da ist, sieht der keine Krankenstation, und schon gar kein Krankenbett! Und erst wenn das negative Ergebnis vorliegt, dann darf er in sein Zimmer und in sein Bett! So, und diese Abstriche werden in regelmäßigen Abständen wiederholt, da können sich die Besucher ungewaschen sogar am Hintern kratzen, wenn die einen Patienten mit Bakterien belegen, das wird blitzschnell rausgefunden! Im Ranking befinden sich die Niederlande auf Platz 1 !

Edita

Im Jahr 2000 holte mich ein Autofahrer von meinem Chopper und ich mußte an der Schulter operiert werden. Weil ich einen Riesenbammel vor der Narkose hatte, kam extra ein befreundeter Anästhesist angereist, um die Narkose zu machen. Es wäre angebrachter gewesen, mich vor den Hygieneverhältnissen des Krankenhauses zu fürchten, denn drei Tage nach der OP bekam ich Fieber und die Wunde hatte sich mit irgendwelchen Kokken infiziert. Ich mußte Antibiotika schlucken, die tägliche Reinigung der Operationswunde war garnicht lustig und mein Krankenhausaufenthalt verlängerte sich von zwei auf vier Wochen.

Ich lasse gerne mal Fünfe gerade sein, wenn es um Politik und Gesellschaft geht, weil nichts und niemand ideal sein kann und einem nichts Menschliches fremd sein sollte. Daß sie aber die Krankenhaushygiene nicht in den Griff bekommen und zwar aus Kostengründen, kann ich weder begreifen, noch entschuldigen, weil es z.B. das niederländische Modell gibt und die durch Unhygiene entstehenden Kosten garantiert die Kosten der Maßnahmen übersteigen, die Infizierungen vermeiden würden, von Sterbefällen ganz zu schweigen. Es ist schlicht und ergreifend eine Sauerei, sowohl was die Hygiene angeht, als auch das regelrecht dumme Kostendenken, das dahinter steckt.

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adam

Den meisten Statistiken traue ich nicht, aber dieser schon. Bravo Holland (oder Niederlande).Lange Zeit war dieses kleine Land auch besser im Fußball. Und sie exportieren als eines der wenigen Länder in der Welt mehr nach Deutschland und importieren von uns weniger, sie haben also einen Exportüberschuss. Dies ist bemerkenswert. Und zum Thema "Hygiene im Krankenhaus" hatte ich mal vor vielen Monaten gehört oder gelesen, dass wir die Handhabung der Holländer übernehmen wollten. Offensichtlich arbeiten da noch weitere Gremien an der Umsetzung.
Wie wichtig das Gesundheitsministerium hier genommen wird, sieht man ja an der Besetzung durch die Randfiguren Ulla Schmidt und dann, noch ausgeprägter, Bahr. Weniger ging nicht.

Es ist schlicht und ergreifend eine Sauerei, sowohl was die Hygiene angeht, als auch das regelrecht dumme Kostendenken, das dahinter steckt.-
adam

Oh Adam, so freundlich verharmlosend, ( das dumme Kostendenken ) kann ich das nicht einordnen! Die Fallpauschalen, die die rote Ursula Schmidt den Krankenhäusern verordnet hat, haben Patienten zu einem " abrechnungsfähigen Fall " degradiert! Statt der kostengünstigeren und effizienteren Behandlung ist genau das Gegenteil eingetreten, Kritiker sagen
" quicker and sicker ", soll heißen, der Patient wird zwar aus dem Krankenhaus schneller entlassen, ist aber am Ende oftmals kränker! Es gibt keinen " Anspruch " mehr auf eine humane Versorgung, es sei denn, man hat das überaus seltene Glück, auf ein Ärzteteam zu treffen, daß dieses Unheil nicht mitmacht, wird aber für die auch immer schwieriger! Ja,. und bei der " Jagd " nach " geldbringenden Fällen ", bleibt die Hygiene wiederum aus " Kostengründen " auf der Strecke, denn sie kostet nur, und " bringt " kein Geld, somit müssen, man schätzt 15000, Patienten die fehlende Hygiene mit ihrem Leben bezahlen! Ich sage, das ist ein Verbrechen !

Edita