Innenpolitik Heute ist für mich ein Feiertag

Ja, es ist tragisch, Dutch. Ich bemühe mich aber, nicht aufzurechnen, mit den vielen Mauertoten, die von den eigenen Landsleuten erschossen wurden, nur weil sie das Land verlassen wollten. Bei dem von Ihnen geschilderten, jungen Mann waren es Faschisten - bei den von mir erwähnten Sozialisten/Kommunisten.
Das alles darf nie wieder geschehen - ich befürchte aber, es gibt Menschen in unserem Land, die das völlig anders sehen. Olga

Willst Du tatsächlich die Dimension der millionenfachen Mörderei und Quälerei der Faschisten mit den noch nicht mal 200 Mauertoten vergleichen?

Die Mutter von Wehrmann wurde nach dem Verlust ihres zweiten Sohnes wahnsinnig. Die Mutter von Gail nahm sich das Leben. Rudolf Petersen wurde angeklagt, aber 1953 freigesprochen. Er arbeitete später für den Militärischen Abschirmdienst MAD.

Fritz Wehrmann wurde nur 25 Jahre alt. Sein Mörder starb mit 77 Jahren.

Typisch BRD-alt.
Nazis wurden in Watte gepackt. Manche beließ man in den Kreisen der Eliten, Richter, Staatsanwälte, Bundeskanzler gar. Vielen wurde die Flucht nach Südamerika ermöglicht, Stichwort ODESSA - Organisation der ehemaligen SS-Angehörigen. Oder auch die von der kath. Kirche organisierten RATTENLINIEN. Alles zum Wohle "verdienstvoller" Altnazis.
Die Frage bleibt also - wie soll man denn von einem Staat, der keinen erkennbaren Willen zeigte, sich in seiner postfaschisten Ära der Aufarbeitung zu stellen, und sich von diesen Altlasten konsequent zu trennen, heute erwarten, dass er den 8. Mai als das anerkennt, was er historisch betrachtet war.

Alles war bis in die 60er Jahre wahr.
Aber du bist vor fünfzig Jahren stehengeblieben und lebst noch in  der DDR und ihrem staatlichen Denken. Immer noch kalter Krieg bei dir!

@novella

Langsam. Die Rede ist ja auch von der BRD-alt der 50-er, 60-er und Teilen der 70-er Jahre. Von der Nichtaufarbeitung der Nazizeit und der Hätschelung einstiger Mörder, wie dem ehem. Nazirichter und späteren Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg HANS FILBINGER bspw., der als NAZI-Marinerichter selbst kurz vor Toresschluss im Namen ADOLF HITLERS noch Todesurteile verhängte. Aber weder ihn selbst noch seine Wähler störte seine Nazi-Mordlust, seine Nibelungentreue zum "FÜHRER"  Ein Unding aus heutiger Sicht. Eines sich selbst so nennenden "demokratischen Rechtssaates" unwürdig.

Kiesinger, der Nazi, war nur kurze Zeit Kanzler. Ich weiß das, (bin alt genug) - und er ist ein "Landsmann" von mir......

@ marianne

Ich weiß.
Keinen Tag aber, keinen einzigen hätten Nazidrecksauen wie Kiesinger oder Filbinger in einem demokratischen Rechtsstaat ein staatliches Amt innehaben dürfen.
Weshalb wurden sie daran nicht gehindert?
Weshalb dieses stumme Einverständnis?
 

Willst Du tatsächlich die Dimension der millionenfachen Mörderei und Quälerei der Faschisten mit den noch nicht mal 200 Mauertoten vergleichen?

Weißt Du Dutch - die Auftraggeber der Mörder der Mauertoten und der Folteropfer in den Stasigefängnissen sind nach 45 nicht aus dem Himmel gefallen, sie waren auch Teil des 3.Reiches, in der BRD ab 49 gab es keine Folterungen und keine "Todesstrafen" mehr, die Menschen, die an der Mauer erwischt wurden, erhielten die unverzügliche Todesstrafe ....... bis 1989!

Edita

@ Edita

Jetzt fehlt nur noch die Mär von den DDR-Konzentrationslagern.
Nicht jeder, der in Bautzen saß, nicht jeder Grenzverletzer war automatisch auch ein GUTER.
34 ermordete Genzsoldaten dürfen hierbei nicht vergessen werden. In aller Regel waren das ganz normale Wehrpflichtige, die ihren 18-monatigen Dienst verrichten mussten, in ihrem Fall eben an der Staats- und Systemgrenze. Gemeuchelt von BGS-Beamten, von fahnenflüchtigen NVA-Soldaten, von westberliner Polizisten usw.

Nebenbei: In Hessen wurde die Todesstrafe exakt vor 2 Jahren abgeschafft. Im Jahr 2018.
Zur Ehrenrettung - vollstreckt wurde sie nie wirklich.
 

Liebe Pippa, auch für mich ist heute ein Feiertag, und das nicht etwa, weil
ich in der DDR aufgewachsen bin und "Jubellaute ausstoßen" und
"Fähnchen schwenken" mußte, was an diesem Tag sowieso unangemessen
war.

Wie unsensibel muß man sein, wenn man weltliche und religiöse Feiertage
nur als willkommene arbeitsfreie oder "Brückentage" zu nutzen imstande war
und nicht nachvollziehen kann, daß es in der DDR Menschen gab, die aus
ehrlichem Herzen und oft auch schlimmen Erlebnissen in der Nazizeit den
8.5. als Gedenktag besonders begangen haben.

Daß doch von Einigen  -   und immer denselben  - bei jedem Thema diese
Ost-West-Aversionen mit Vorwürfen angebracht werden müssen !


So wird man so einem Gedenktag in keiner Weise gerecht.


Mit allem, was @aixois geschrieben hat, gehe ich voll konform.
Jeder von uns kann die Petition von Esther Bejarano  unterschreiben und
fordern, daß der 8. Mai wie dieses Jahr in Berlin überall in der
Bundesrepublik gesetzlicher Feiertag wird.

@wandersmann_1 und @olga64  -   wie wär`s mit Respekt
für dieses Datum 8.5.1945 ?
Der Krieg war zu Ende !
Mit der Nazizeit war es zu Ende !

Wie wär`s, wenn auch Ihr Eure Ost- oder West-Animositäten bei JEDEM
passenden und unpassenden Thema lassen würdet ?

CharlotteSusanne