Innenpolitik Just-in-time-Produktion

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 22.02.2021, 17:17:32
ich kenne das genau so mit Just-in-Time und wundere mich ein wenig darüber, dass eine jahrzehntelange, geübte Praxis hier nun zum Thema werden soll

Und ich wiederum wundere mich darüber, dass bei den div. vorgetragenen Lobeshymen mein eigentlicher Punkt, nämlich die extreme Umweltbelastung, bedingt durch das über die Jahre gestiegene Verkehrsaufkommen, anscheinend so gar nicht von Interesse scheint!
olga64
olga64
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.02.2021, 18:45:50

Moira - unser Land war immer ein TRansitland, umgeben von Grenzen und anderen Ländern, die einfach durch Deutschland fahren müssen, um von A nach B zu kommen.
Das sind aber mitnichten nur Lkw`s. Es sind auch Busse, viele, viele Pkw`s, die z.B. Tausende von Kilometern u.U. noch mit Caravan fahren, um irgendwo Urlaub zu machen.
DAs kann sich aber alles schnell ändern: sollten z.B. viele grössere Unternehmen, die just-in-time arbeiten, ihre Zelte bei uns abbrechen und in anderen LÄndern wieder aufschlagen, heisst das auch ,dass viele, sehr viele Menschen arbeitslos werden und dann sicher auch nicht mehr in Urlaub mit ihren Autos fahren werden.
Oder wenn wir uns selbst einschliessen in die Betrachtungsweise: darunter sind auch viele Lebensmitteltransporte, weil deutsche Menschen gerne Dinge essen wollen, die saisonal gerade bei uns nicht wachsen o.ä.
Oder auch die Transporte für Massentierhaltung, die aus Kostengründen (der deutsche Verbraucher mag es so) in andere Länder zum Schlachten gefahren werden, weil es dort günstiger ist.
Alles hängt mit allem zusammen - und wenn wir als Verbraucher inkludiert sind, haben wir auch eine grosse Macht, Dinge zu ändern und zu fordern, dass sie geändert werden.

Wäre das ein guter Tausch und wenn ja, für wen?
Ebenso umweltschädlich finde ich eigentlich seit vielen Jahren innerdeutsche Flüge (die sich ja aktuell und hoffentlich für lange mal erledigt haben). WArum nimmt man nicht den umweltfreundlichen und sehr komfortablen ICE, um z.B.v on München nach Berlin zu fahren? Geht weniger stressig und auch noch schneller.Olga

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 22.02.2021, 19:41:57

D'ac­cord, was deine Ausführungen anbetrifft - aber, die Verkehrsentwicklung kann doch nicht so weitergehen, oder?!  Du lebst in Bayern, falls ich das richtig verstanden habe...

Verkehrsprognose 2030
Entwicklung des motorisierten Personenverkehrs in Bayern (Verkehrsleistung)
© Bayerische Staatsbauverwaltung
Laut Verkehrsprognose Bayern 2030 wird in Bayern die Verkehrsleistung, die wichtigste Kenngröße zur Bestimmung der Verkehrsentwicklung, insgesamt um 26,3 Prozent steigen. Das bedeutet ein Wachstum von 208,1 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2010 auf 262,9 Milliarden Personenkilometer im Jahr 2030. Der Anstieg im motorisierten Verkehr beträgt sogar 28,1 Prozent. Die Hauptgründe für die Zunahme des Personenverkehrs liegen im Wirtschaftswachstum und in der Bevölkerungsentwicklung. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) hat im Personenverkehr die größte Bedeutung. Aufgrund der insgesamt deutlichen Zunahme des Personenverkehrs wächst das Verkehrsaufkommen beim MIV bis 2030 um 14,3 Prozent, die Verkehrsleistung um 27,3 Prozent.
Bei der Güterverkehrsleistung in Bayern geht die Prognose von einer Steigerung um über 40 Prozent bis zum Jahr 2030 aus. In Deutschland soll sich bis zum Jahr 2050 die Transportleistung im Güterverkehr sogar mehr als verdoppeln. In Bayern wird derzeit rund 78 Prozent der Güterverkehrsleistung über die Straße abgewickelt, die Schiene übernimmt gut 20 Prozent und die Binnenschifffahrt 2,5 Prozent. Laut Prognose soll die Schiene beim Modal-Split leicht zulegen.
Inwieweit sich durch die Covid-19-Pandemie dauerhaft Abweichungen von diesen Prognosen ergeben, ist derzeit noch nicht absehbar.

https://www.stmb.bayern.de/vum/handlungsfelder/verkehrsinfrastruktur/verkehrsentwicklung/index.php


Nun gut, was die in dem Thread viel zitierte deutsche Auto-Industrie anbetrifft, könnte es gut möglich sein, dass diese ihren Zenit ohnehin überschritten hat.


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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.02.2021, 18:45:50
ich kenne das genau so mit Just-in-Time und wundere mich ein wenig darüber, dass eine jahrzehntelange, geübte Praxis hier nun zum Thema werden soll

Und ich wiederum wundere mich darüber, dass bei den div. vorgetragenen Lobeshymen mein eigentlicher Punkt, nämlich die extreme Umweltbelastung, bedingt durch das über die Jahre gestiegene Verkehrsaufkommen, anscheinend so gar nicht von Interesse scheint!
Da liegst du richtig! Was es bedeutet wenn Firmen ihre "Lagerhaltung" auf die Straße verlegen ist unbeantwortet geblieben! Es gibt aber hinreichend Beschreibungen wie "gut das doch schon seit ewigen Zeiten " klappt! ... und das von Jahr zu Jahr immer besser, immer mehr!

Die Globalisierung setzt noch eines oben darauf! Über 90.000 Schiffe sind auf den Weltmeeren unterwegs, auch noch prima Lagerfläche! Da braucht der Kreuzfahrt-Fan keine Gewissensbisse zu haben, davon gibts nämlich nur 350 auf diesem Globus ... aber das nur am Rande!
MarkusXP
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.02.2021, 18:45:50
ich kenne das genau so mit Just-in-Time und wundere mich ein wenig darüber, dass eine jahrzehntelange, geübte Praxis hier nun zum Thema werden soll

Und ich wiederum wundere mich darüber, dass bei den div. vorgetragenen Lobeshymen mein eigentlicher Punkt, nämlich die extreme Umweltbelastung, bedingt durch das über die Jahre gestiegene Verkehrsaufkommen, anscheinend so gar nicht von Interesse scheint!
Ich habe das schon mitbekommen,
deshalb hab ich ja auch geschrieben dass sich das bald erledigt hat.
Lärm und Emissionen des Verkehrs werden nachhaltig reduziert,
bis fast auf Null
, auf den deutschen Autobahnen.
Ist dir vielleicht entgangen das die E-Autos immer mehr werden
und in 10-20 Jahren gibt es keine Neuzulassungen für LKW`s,
mit Diesel oder Benzin.
Alternativ als Übergangsphase Gas, aber das wird sich nicht durchsetzen.
Norwegen werden keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen.
Je kleiner der Markt für Diesel/Benziner wird,
je mehr Elektro oder/und Wasserstoff Fahrzeuge kommen.
Das sind dann nur noch Elektromotoren, leise und Abgasfrei.

 
RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 23.02.2021, 15:07:42

Hallo @freddy, das mit der Elektrifizierung auf deutschen Straßen halte ich vorläufig noch für visionär.
Denk halt mal darüber nach, vielleicht fallen dir auch die passenden Gründe dafür ein.


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olga64
olga64
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.02.2021, 18:45:50
ich kenne das genau so mit Just-in-Time und wundere mich ein wenig darüber, dass eine jahrzehntelange, geübte Praxis hier nun zum Thema werden soll

Und ich wiederum wundere mich darüber, dass bei den div. vorgetragenen Lobeshymen mein eigentlicher Punkt, nämlich die extreme Umweltbelastung, bedingt durch das über die Jahre gestiegene Verkehrsaufkommen, anscheinend so gar nicht von Interesse scheint!
Vielleicht resultierten "meine Lobeshymnen" daraus, dass ich jahrzehntelang mit solchen System gearbeitet haben - ob das bei Ihnen auch der Fall ist, weiss ich natürlich nicht.
Faktum ist nun mal, dass Produktionsfirmen diese vielfältigen Rohstoffe benötigen, um produzieren zu können.
Bei uns war das so (Bauchemie),dass wir (Einkauf) Rahmenverträge mit den Lieferanten ausarbeiteten. Diese umfassten dann je nach Produkt 1/2 oder ein ganzes Jahr. Darin waren Mengen, Preise usw. enthalten.
War dies fertig, ging die SAche an die Disponenten,die ihrerseits genaue Abnahmetermine erarbeiteten. Das hatte für die Lieferanten den Vorteil, dass sie ihrerseits ihre Produktionskapazitäten entsprechend einplanen konnten, inkl. Maschinen, Personal und Logistik.

Die Mengen standen ja immer im Raum und was wäre wohl "für die Umwelt" dann wirklich erträglicher gewesen, wenn wir als Kunde höhere Lagerkapazitäten gehabt hätten, aber die Lkw`s aufgrund er hohen Tonnagen dann doch mehrfach täglich sich auf den Weg zu uns gemacht hätten?
WEnn man aber nun evtl. wünscht, dass solche Mengen geringer werden sollen, bedeutet es natürlich auch ,dass die Firmen weniger produzieren, weniger verkaufen und weniger Personal beschäftigen.
Ich  erwähne es schon mal: alles hängt zusammen und das sollte man immer berücksichtigen. Olga
schorsch
schorsch
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von schorsch

Heute werden sogar die Kinder Just in time produziert!

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von pschroed

Wenn es interessiert, in diesem Brückner Video sieht man in welchen unvorstellbaren Mengen Plastik hergestellt wird, sei es für das Verpacken des Gemüse, Schokoladen Riegel usw.
Klicke untenstehenden Link an.
Scrolle nach unten und klicke Folienstrecken allgemein an.
Zu meiner Berufszeit gab es sechs solche ältere Folienherstellungslinien.
Vieles von dem Plastik landen in den Weltmeere. Eine Schande für die Umwelt. 😞
Etwas Geduld ist gefragt das Video läuft etwas langweilig an. Ton etwas später. Phil 

QUELLE https://www.brueckner-maschinenbau.com/de/Technologie-Innovationen/Folienproduktionsmethoden#multiCollapseExample-60353342f3bd9-3

RE: Just-in-time-Produktion
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 23.02.2021, 17:41:14

Verstanden! Frei übersetzt hieße das für mich jedoch, wirtschaftlicher Fortschritt und Wohlstand (für einige) um jeden Preis...


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